Das stimmt doch gar nicht. Die Entwicklung von einer jüdischen Sekte hin zur Christologie wird von der Forschung klar aufgezeigt. Daran gibt es nichts zu rütteln.closs hat geschrieben:Die HKM kann es eben gerade NICHT. - Denn Deine Aussage lässt vollkommen aus, woran es die Aussage "mehr oder weniger Kontaminierung" misst. - Der einzige Maßstab kann nur Jesus selbst sein - seine Meinung können wir aber nur geistig erschließen.sven23 hat geschrieben:. Das Johannesevangelium ist das jüngst und bereits derart christlich kontaminiert, daß es mit der urspünglichen Lehre nicht mehr viel zu tun hat.
Mit blöde hat das nichts zu tun. Man ist sogar sehr geschickt und einfallsreich, wenn es darum geht, Widersprüche glatt zu bügeln oder einfach zu ignorieren.closs hat geschrieben: - Dann müsste man ja offensichtlichste Widersprüche zwischen den Texten mit-adeln. - So blöde ist die kirchlische Theologie wirklich nicht.
Da ist wohl der Wunsch Vater des Gedankens.closs hat geschrieben: Und da glaube ich (auch aus Erfahrung), dass die kanonische Exegese näher dran ist, weil sie über Rezeptionen hinaus auch einen geistig-inhaltlichen Bezug hat.
Die Rolle des Paulus wird von Bilik hier kurz behandelt:
"Wie konnte nun aus dieser ethnozentrisch- apokalyptischen Lehre des Nazareners die Weltreligion des Christentums werden? Entscheidend war hier in erster Linie Paulus: Er, der Jesus nicht mehr persönlich kennenlernte, prägte die weitere Geschichte der Religion so maßgeblich, dass man eigentlich vom paulinischen Christentum sprechen muss. Paulus wollte – ebenso wie die Jünger von Jesus – ursprünglich nur die Juden missionieren und auf das baldige Endgericht vorbereiten (Röm. 11,1-12; Eph 3,1-13). Die Heidenmission war eine Verlegenheitslösung, da die Juden zu viel über ihre eigene Religion wussten, um zur Lehre von Jesus bekehrt zu werden. Paulus hatte nach eigener Aussage massive Probleme dort Anhänger zu finden (Röm 10,16-12,21). Entscheidend für das Überleben des Christentums war die massive Veränderung und Adaptierung der Lehre, sodass am Ende vom ursprünglichen Kern nichts mehr übrigblieb. Während die paulinische Variante zur Weltreligion avancierte, verschwanden die Anhänger der Urlehre sehr bald im Dunkel der Geschichte."
Dr. Ronald Bilik