Von einer Jungfrau geboren?

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sven23
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#1041 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von sven23 » Fr 5. Feb 2016, 14:22

Hemul hat geschrieben: Verstehe ich jetzt nicht ganz? Welche Natur hat so viel Macht Gesetze festzulegen die unumstößlich sind und deshalb in der Fachwelt als die vier Konstanten des Universums anerkannt werden? Sagt uns hier nicht die Logik, dass Naturgesetze auch einen Gesetzesgeber haben müssen? Kannst Du uns dieses Rätsel nicht entknoten? :wave:
Nun sei doch nicht so ungeduldig. Wer 2000 Jahre vergeblich auf Jesu Wiederkunft gewartet hat, wird doch wohl noch ein paar Jährchen auf die Lösung eines Physikrätsels warten können.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
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#1042 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von closs » Fr 5. Feb 2016, 15:18

Münek hat geschrieben:Das kannst Du ohne Blick in die entsprechende theologische Fachliteratur doch gar nicht wissen.
Dann kann man mich ja widerlegen (nichts lieber als das). - Was hier unter der Fahne der HKM geboten wurde, legt nahe, dass mein Vorwurf nicht ohne Substanz ist.

Hemul
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#1043 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Hemul » Fr 5. Feb 2016, 15:36

sven23 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Verstehe ich jetzt nicht ganz? Welche Natur hat so viel Macht Gesetze festzulegen die unumstößlich sind und deshalb in der Fachwelt als die vier Konstanten des Universums anerkannt werden? Sagt uns hier nicht die Logik, dass Naturgesetze auch einen Gesetzesgeber haben müssen? Kannst Du uns dieses Rätsel nicht entknoten? :wave:
Nun sei doch nicht so ungeduldig. Wer 2000 Jahre vergeblich auf Jesu Wiederkunft gewartet hat,....
So alt bin ich nun doch wieder nicht. :lol:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Savonlinna
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#1044 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Savonlinna » Fr 5. Feb 2016, 16:17

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: De facto agierst Du hier im Forum anders.
Sehe ich wirklich anders. - Wie oft habe ich schon darauf hingewiesen, dass JEGLICHES Wissen System-Wissen ist!!!
Das ist aber eine Wiederholung Deines Lippen-Bekenntnisses.
Ich habe jedoch von Deinem de-facto-Verhalten gesprochen.

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Weder ist klar, was Subjekt ist, noch ist klar, was Objekt ist
Nach meiner Definition... [...]
Im Sandkasten können wir alles beliebig definieren. Können eine ganze Welt aufbauen, wo wir alleine die Definierenden sind.

Aber wenn ich fragte, was Objekt ist, was Subjekt ist, dann muss eine Analyse kommen, wofür die beiden Begriffe ein Kürzel sind.

Wenn ich frage, was mit "Meer" gemeint ist, dann kannst Du das nicht neu definieren, sondern Du musst schauen, wie das funktioniert, für das die vier Buchstaben M-e-e-r ein Kürzel sind.

closs hat geschrieben:Was ist aus DEINER Sicht ein "Objekt"? Auch ein Spaghetti-Monster, von dessen Entität man nicht ausgeht, das man sich aber vorstellen kann?
Deine Frage klingt so einfach, und doch muss der Philosophierende hinter die Begriffe schauen.
Du möchtest eine einfache Antwort, und solche einfachen Antworten und Fragen kommen von der oberflächlichen Betrachtungsweise nicht weg.
Ich könnte Dir also ohne mehrere Seiten Text nicht das liefern, wonach Du fragst.
Vor allem darum nicht, weil Du vertiefende Untersuchungen abwürgen würdest.

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Erst wenn der Leidensdruck so groß wird, dass man nicht mehr andere als Ursache beschuldigen kann, sondern den Fehler in sich selber suchen muss, ist Lösung oder Erlösung in Sicht.
Allgemein gesagt ist das wohl richtig, nur: Was heisst dies in der Praxis? Soll ich (bspw.) meine Definition von "Objekt" revidieren, obwohl ich nicht erkennen kann, warum?
Meine Aussage war auf Selbstentfremung und der daraus resultierenden Pauschalisierung mittels Projektion bezogen.
Du sagtest, dass Du sehr wohl unter dem Gefühl der Selbstentfremdung leidest, und in dem Zusammenhang sagte ich, dass ein Leiden daran nicht genügt, sondern dass der Leidensdruck dermaßen groß werden muss, dass man nach Abhilfe sucht und den Projektionscharakter der Pauschalisierungen durchdringend - und erlosend, befreiend! - versteht.

closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Es ist ein Fluchtmechanismus, zu sagen, dass sich ja eh alle täuschen, also könne man seinen Selbstbetrug unangetastet lassen.
Das würde ich auch nicht sagen. - Ich würde sagen, dass man nie genau weiss, ob man auf dem richtigen Weg unterwegs ist oder auf der Flucht.
Du hast kein Gespür dafür, ob Du eine - für Dich - richtige Entscheidung getroffen hast oder voll neben Dir selber entschieden hast?
Wenn das so ist, dann bin ich ratlos.

closs hat geschrieben:Das ist der tiefere Sinn des Wortes "zwîvel":
"Zweifel (mittelhochdeutsch zwîvel, althochdeutsch zwîval aus germanisch twîfla, „doppelt, gespalten, zweifach, zwiefältig“) ist ein Zustand der Unentschiedenheit zwischen mehreren möglichen Annahmen, da entgegengesetzte oder unzureichende Gründe zu keinem sicheren Urteil oder einer Entscheidung führen können" (wik).
Dafür besteht der Mensch ja nicht nur aus Verstand.

Durch Dich lerne ich aber, dass es offenbar doch Menschen gibt, die nur Verstand sind und nur vom Verstand getragen werden, alles nur aus Verstandesgründen tun können, ansonsten nicht handeln oder entscheiden können.

Mich trägt auch der Instinkt, und die Intuition. Der Verstand ist nicht weg, aber die drei sind bei mir vereint.

closs
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#1045 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von closs » Fr 5. Feb 2016, 16:38

Savonlinna hat geschrieben:Aber wenn ich fragte, was Objekt ist, was Subjekt ist, dann muss eine Analyse kommen, wofür die beiden Begriffe ein Kürzel sind.
Das habe ich gerade wieder im letzten Post versucht zu tun.

Savonlinna hat geschrieben:Du möchtest eine einfache Antwort
Einen Rahmen - ja. - Damit man weiss, wo man vertieft.

Savonlinna hat geschrieben:Du sagtest, dass Du sehr wohl unter dem Gefühl der Selbstentfremdung leidest
Moment: Da ist jetzt ein Stück Interpretation Deinerseits dabei. - Nach meiner Erinnerung ging es um die Fremdheit des Mainstream-Denkens, das einen fremd erscheinen lässt (der Spur nach). - Möglicherweise bin ich ja NICHT selbst-entfremdet, weil mir die Fremdheit zum Mainstream bewusst ist - aber ich weiss es nicht. Niemand weiss es meiner Ansicht nach.

Savonlinna hat geschrieben:Du hast kein Gespür dafür, ob Du eine - für Dich - richtige Entscheidung getroffen hast oder voll neben Dir selber entschieden hast?
In der Praxis habe ich damit überhaupt keine Probleme. - Meine Aussage geht dahin, dass der Mensch letztlich nicht weiss, wo er steht - auch die Freunde Hiobs sind bombensicher in ihrem Standpunkt und trotzdem granatenmäßig daneben.

Wie würdest Du unterscheiden, ob Du erkenntnismäßig "einer der Freunde Hiobs" oder "Hiob" bist?

Savonlinna hat geschrieben:Durch Dich lerne ich aber, dass es offenbar doch Menschen gibt, die nur Verstand sind und nur vom Verstand getragen werden
Beim Erklären von Weltbildern schon.

Savonlinna hat geschrieben:Mich trägt auch der Instinkt, und die Intuition.
Im Innenverhältnis könnte es bei mir genauso sein - wobei man immer unterscheiden muss, was einen zieht: Der Heilige Geist oder der Wider-Geist. - Dies zu unterscheiden (beides kann im Gewand des Instinktes auftreten), ist nicht immer einfach.

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sven23
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#1046 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von sven23 » Sa 6. Feb 2016, 08:21

Savonlinna hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Interessant, wie man verdrängt, was der eigenen Position widerspricht.

Ich kann mich an den Artikel erinnern, da stand nichts von kritischer Hinterfragung. Das hast du dazu gedichtet.
Ja, ja, sven, alles gut, alles gut.
Nur der Ordnung halber, weil du ja sonst diejenige bist, die jedes Wort auf die Goldwaage legt, hier nochmal der Link:
https://www.uni-tuebingen.de/fakultaete ... ubens.html
Zitat daraus:
"Wir wollen dabei klassische Themen vor dem Hintergrund moderner Lebenswirklichkeiten neu durchdenken."
Das ist so allgemein und schwammig formuliert, daß alles und nichts dahinter stecken kann. Auf jeden Fall steht dort nichts von "kritischer Hinterfragung kirchlicher Dogmen", weshalb dich Münek der Lüge bezichtigte.
Es hätte mich auch gewundert, denn bei Dogmen versteht die RKK keinen Spaß.

"Ein Dogma ist eine von Gott vor dem Tode des letzten Apostels geoffenbarte Wahrheit, die als solche von der Kirche unfehlbar zu glauben vorgelegt wird.
...
Das Wesen eines Dogmas besteht darin, Glaubensgut, das uns von Jesus Christus übergeben wurde, unverfälscht und umfassend (=katholisch) zu erhalten und vor Verfälschung zu bewahren. Faktisch wurden Dogmen sehr oft als Antwort auf Irrlehren formuliert. Zum Beispiel führte die Irrlehre, wonach Maria nur den "Menschen" Jesus geboren hätte (Nestorius!) zum Dogma der Gottesmutterschaft (431 am Konzil von Ephesus formuliert)."

Quelle: Kathpedia

Ratzinger war übrigens, bevor er Papst wurde, lange Zeit Gralshüter des "reinen Glaubens". Die "Kongregation für die Glaubenslehre" steht in der direkten Nachfolge der "Heiligen Inquisition", die - man mag es kaum glauben - offiziell nie für beendet erklärt wurde.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Münek
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#1047 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von Münek » Sa 6. Feb 2016, 09:00

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das kannst Du ohne Blick in die entsprechende theologische Fachliteratur doch gar nicht wissen.
Dann kann man mich ja widerlegen (nichts lieber als das). - Was hier unter der Fahne der HKM geboten wurde, legt nahe, dass mein Vorwurf nicht ohne Substanz ist.

Deine Unterstellungen stellen eine hanebüchene Unverfrorenheit dar.

Sorry - das musste mal so deutlich gesagt werden. :thumbdown:

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sven23
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#1048 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von sven23 » Sa 6. Feb 2016, 09:29

Münek hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das kannst Du ohne Blick in die entsprechende theologische Fachliteratur doch gar nicht wissen.
Dann kann man mich ja widerlegen (nichts lieber als das). - Was hier unter der Fahne der HKM geboten wurde, legt nahe, dass mein Vorwurf nicht ohne Substanz ist.

Deine Unterstellungen stellen eine hanebüchene Unverfrorenheit dar.

Sorry - das musste mal so deutlich gesagt werden. :thumbdown:

Das ist ein generelles Problem bei jemandem, der meint, auf jegliche Fachliteratur verzichten zu können, weil er ja "eh schon weiß, was drin steht."
So bastelt man sich dann seine eigene Religion und Philosophie zusammen und wundert sich dann, wenn man von niemandem mehr verstanden wird, weder von den Gläubigen, Atheisten noch den Philosophen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#1049 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von closs » Sa 6. Feb 2016, 10:35

sven23 hat geschrieben:Das ist ein generelles Problem bei jemandem, der meint, auf jegliche Fachliteratur verzichten zu können
Moooment ;): Ich habe jahrelang historisch-kritisch gearbeitet - allerdings nicht in der Theologie, sondern in der Literatur-Wissenschaft. - Und Ihr habt es tatsächlich für einen Moment geschafft, mir einzureden, dass sich in den letzten 30 Jahren Umwälzenden in der HKM verändert hätte. - Mit Hinblick auf Savomlinnas Erfahrungen glaube ich jetzt wieder, dass dem NICHT so ist.

Der Unterschied:
HKM kann man als wertvolle flankierende Disziplin verstehen - nehmt bspw. Beethovens Kompositionen im Kontext mit Napoleon - hochinteressant. - Aber man kann es nicht als Ersatz für eine inhaltliche Deutung seiner Musik verstehen - da ist Kunst viel größer. - Dito Literatur.

Bei der Bibel scheint nun - vermutlich aufgrund der Tatsache, dass es keine Urschrift von Jesus gibt - eingerissen zu sein, dass manche HKM-Vertreter meinen, die HKM sei das Mittel der Wahl zur substantiellen Interpretation der Bibel. - Dies ist ein Missverständnis - HKM ist und bleibt ein wertvolles Rumedum.

Münek hat geschrieben:Deine Unterstellungen stellen eine hanebüchene Unverfrorenheit dar.
Dann lege substantiell dar, warum.

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sven23
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#1050 Re: Von einer Jungfrau geboren?

Beitrag von sven23 » Sa 6. Feb 2016, 12:04

closs hat geschrieben: Und Ihr habt es tatsächlich für einen Moment geschafft, mir einzureden, dass sich in den letzten 30 Jahren Umwälzenden in der HKM verändert hätte.
Die Methoden sind schon verfeinert worden. Vor allem legt man strengere Maßstäbe für den Anspruch an Wissenschaftlichkeit an. Du weißt schon: wer den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt, .....

closs hat geschrieben: HKM ist und bleibt ein wertvolles Rumedum.
Aber nur, wenn sie die Glaubensdogmatik unterstützt. Bei Widersprüchen wird sie ignoriert. Deshalb ist die Berufung auf sie ein reines Lippenbekenntnis.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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