Ehre deinen Vater und deine Mutter...

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Bastler
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#11 Re: Ehre deinen Vater und deine Mutter...

Beitrag von Bastler » Sa 23. Apr 2016, 21:58

Da bin ich Anfänger. Deshalb hab ich mir die Gebote mal in der Anfängerversion angetan:



Und was spricht da gegen die Gewaltenteilung?

Pluto
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#12 Re: Ehre deinen Vater und deine Mutter...

Beitrag von Pluto » Sa 23. Apr 2016, 22:17

2Lena hat geschrieben:Welcher Verfassung, lieber Pluto. Ich muss gestehen, dass ich das Grundgesetz nur einmal gelesen (und es wieder vergessen habe). Ich kenne keinen Einzigen, der das ohne Computer - ohne Buch ? etwa auswendig wüsste?
Es gibt nach der Bibel nur einen Gott, dem man sich verpflichten muss. Das Grundgesetz fordert Religionsfreiheit. Danach muss man sich keinem Gott verpflichten.
Ein klassischer Widerspruch.
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Bastler
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#13 Re: Ehre deinen Vater und deine Mutter...

Beitrag von Bastler » Sa 23. Apr 2016, 22:36

Das wäre ein klassischer Widerspruch, falls die Verfassung niemanden auf diesen einen Gott verpflichten würde. Tut sie aber nicht.
Es ist auch kein Widerspruch, wenn jemand (oder eine Gruppe) sich auf einen Gott spezialisiert, denn die Verfassung lässt solche Spezifizierungen ja gerade durch die Gewährung von Religionsfreiheit zu.

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Magdalena61
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#14 Re: Ehre deinen Vater und deine Mutter...

Beitrag von Magdalena61 » So 24. Apr 2016, 12:37

Pluto hat geschrieben:
Bastler hat geschrieben:Ich sehe keinen Widerspruch darin, sowohl seine Eltern zu ehren, als auch seine Kinder zu verantwortungsvoll zu erziehen.
Ich auch nicht.
Aber warum steht es dann nicht so in der Bibel?
Aber das steht doch drin.
Warum brauchen wir die zehn Gebote in der heutigen Zeit, wo sich der Humanismus immer mehr durchsetzt?
Der Humanismus setzt sich durch?
Freiheit, Gleichheit, Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Fairness, Liebe, Frieden?

Wo, bitte, kann man eine solche (mehrheitliche) Entwicklung zuverlässig und dauerhaft beobachten?
LG
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Pluto
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#15 Re: Ehre deinen Vater und deine Mutter...

Beitrag von Pluto » So 24. Apr 2016, 12:40

Magdalena61 hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Bastler hat geschrieben:Ich sehe keinen Widerspruch darin, sowohl seine Eltern zu ehren, als auch seine Kinder zu verantwortungsvoll zu erziehen.
Ich auch nicht.
Aber warum steht es dann nicht so in der Bibel?
Aber das steht doch drin.
Wo denn?

Magdalena61 hat geschrieben:Der Humanismus setzt sich durch?
Aber sicher! :D Siehst du es denn nicht so?

Die Todesstrafe ist in Europa abgeschafft. Wo sieht man da noch Folter? Wo werden bei uns Kinder geschlagen oder misshandelt?
Die Arbeitszeit der Arbeitnehmer wurde drastisch von 60-70 Stunden pro Woche (vor 200 Jahren) auf 35-40 Stunden verkürzt. Die Lebenserwartung steigt seit 100 Jahren drastisch an. Es gibt weitgehend Gleichberechtigung (Frauenquoten).

Noch ist nicht das "Paradies" erreicht aber das sind untrügliche Zeichen eines deutlichen Wandels in Richtung Humanismus.

Magdalena61 hat geschrieben:Freiheit, Gleichheit, Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Fairness, Liebe, Frieden?

Wo, bitte, kann man eine solche (mehrheitliche) Entwicklung zuverlässig und dauerhaft beobachten?
Es nicht alles perfekt, aber der Trend dauert in Europa nun schon seit 300 Jahren an.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Bastler
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#16 Re: Ehre deinen Vater und deine Mutter...

Beitrag von Bastler » So 24. Apr 2016, 12:45

Magdalena61 hat geschrieben:Der Humanismus setzt sich durch?
Freiheit, Gleichheit, Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Fairness, Liebe, Frieden?

Wo, bitte, kann man eine solche (mehrheitliche) Entwicklung zuverlässig und dauerhaft beobachten?
Wenn man die Gerichtspraktiken der letzten Jahrhunderte mal durchschaut, dann findet man da durchaus Beispiele.
Ob sich der Humanismus allerdings noch in Zukunft durchsetzt, scheint mir gerade im Moment wieder fragwürdig.
Trump, Abu Bakr al Baghadi, Kim Jong Un, Le Pen sind nicht so die klassischen Förderer des Humanismus. Und die ganzen Staaten der jetzigen EU haben seit einiger Zeit auch wieder einen Schwenk gemacht, der eher weg von humanistischen Werten führt. Christliche Werte vertreten sie auch nicht. Ich komme zu dem Ergebnis: Sieht nicht gut aus!

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#17 Re: Ehre deinen Vater und deine Mutter...

Beitrag von 2Lena » So 24. Apr 2016, 15:20

Die Religionsfreiheit garantiert einen gewissen Frieden in einer Staatsverfassung, jedoch keinen "inneren Frieden". Bei der eigenen Vorstellung hilft die Vielfalt der Religionsanschauungen kaum weiter. Sie verwirrt nur.

Eine Einheit (und damit Frieden und Klarheit) entsteht durch den Zusammenschluss. Rechnerisch gibt es "ganze Zahlen" und eine Summe in einheitlicher Sicht. Bei der Bruchrechnung wird auf den kleinsten gemeinsamen Nenner gebracht. Es ist aber Zersplitterung.

In Weltanschauungsfragen geht die "Rechnung" auf ähnliche Weise. Du kannst dich jeweils mit einem Bruchstück identifizieren, in dem die Wahrheit steckt. Je weiter die Erkenntnis fortschreitet, desto mehr falsche Teile fallen. Wie unterscheidest du - was ist falsch, was ist richtig?

Normal macht es die Bildung so: Sie findet den besten Weg, hält sich dran und kann dabei bleiben. Es kommt immer mehr Licht. Steckt einer jedoch in der "Mühle" der Schwarzmaler, oder in einer Sackgasse aus verkehrten Ansschauen fest, so geht zwar ebenso die Rechnung der Verklumpung auf. Gleiches gesellt sich zu Gleichem. Die Lösung bekommt er in der friedvollen Einigung jedoch nicht. So findet er alles Grau "falsch". Das Weiß sowieso.

---

Um mal etwas Geschichtliches zu unseren Weltanschauungen zu zeigen:
Die ersten Jahrhunderte unserer Zeitrechnung waren geprägt von enormen geisteswissenschaftlichen Fortschritten. Wir haben zuletzt nur ein paar technische Kommunikationsmittel drangehängt, die überdies nicht mal alle bedienen können, geschweige denn herstellen.

Der gewaltige Fortschritt an sozialen Leistungen wurde von den Kirchen gefördert. Nicht alles Wissen wurde weiter gegeben. Auf mangelhafte Lehrer folgten eine Menge Neuerfinder. Die waren unbändig stolz, fanden es nicht mehr nötig, eine Rückkoppelung aufzunehmen. Es erfolgte eine zahllose Zersplitterung.

Die katholische Kirche war um Einheit bemüht. Papst Pius zeigte sich auch dem Staat gegenüber als furchtloser, nie wankender Verteidiger der Rechte und Freiheiten der katholischen Kirche. Eine Fehde, die ihn am meisten betrübte, musste er mit Frankreich, der «erstgeborenen Tochter der Kirche», ausfechten. Die französische Regierung verlangte von den Geistlichen des Landes die Zustimmung zu einem kirchenfeindlichen Statut, das der Einmischung weltlicher Instanzen in das religiöse und kirchliche Leben Tür und Tor geöffnet hätte. Die feierliche Verurteilung des Modernismus erfolgte erst im Jahre 1907. Enzykliken »Ad diem illum« (2. 2. 1904) und »Iucunda sane accidit« (12. 3. 1904) hatten eindringlich vor den »novarum rerum molitores« gewarnt, die mit Hilfe von großem wissenschaftlichem Aufwand die Geschichte der Anfänge des Christentums wieder in Frage stellen wollten.

Mitbekommen hat unsere Generation ein merkwürdiges "Feindbild", das Geschrei über eine altmodische Kirche. Die nachfolgende Jugend war noch schlauer. Anders rum gesehen, sie wusste noch weit weniger. Nun haben wir ein "Bild", das auf falschen Einschätzungen fußt oder genau genommen in der Luft hängt mit irrigen Vorstellungen.

Das "Bild" in verschiedensten Formen, das wir von der heutigen Welt haben, malt uns das Fernsehen aus und auch andere Medien machen das vor. Beschäftigt sich ein Mensch sehr eingehend mit anderen Belangen, kommen plötzlich Lösungen, an die er kaum dachte.


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Magdalena61
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#18 Re: Ehre deinen Vater und deine Mutter...

Beitrag von Magdalena61 » Mo 25. Apr 2016, 00:26

Bastler hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Der Humanismus setzt sich durch?
Freiheit, Gleichheit, Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Fairness, Liebe, Frieden?

Wo, bitte, kann man eine solche (mehrheitliche) Entwicklung zuverlässig und dauerhaft beobachten?
Wenn man die Gerichtspraktiken der letzten Jahrhunderte mal durchschaut, dann findet man da durchaus Beispiele.
Die Fragestellung war: Biblische Richtlininen kontra Humanismus.

Ich finde NICHT, dass der "Humanismus" den Regelungen im NT überlegen ist.
Trump, Abu Bakr al Baghadi, Kim Jong Un, Le Pen sind nicht so die klassischen Förderer des Humanismus. Und die ganzen Staaten der jetzigen EU haben seit einiger Zeit auch wieder einen Schwenk gemacht, der eher weg von humanistischen Werten führt. Christliche Werte vertreten sie auch nicht. Ich komme zu dem Ergebnis: Sieht nicht gut aus!
Und hier kann man noch die Doppelzüngigkeit des Westens in Großbuchstaben dazu schreiben.

Humanismus schreiben sie sich auf die Fahne, und wiederholen ihre Behauptungen, bis auch der letzte Bürger gehirngewaschen ist, aber was TUN sie? (Reden kann man viel, wenn der Tag lang ist).

Ein Beispiel: Das Finanzamt verlangt 160 000 Euro Nachzahlung an Steuern aufgrund der Wertsteigerung einer Immobilie nach der kostenlosen Instandsetzung durch das RTL- Team

Wer es hier noch wagt, den Begriff Humanismus auch nur ansatzweise zu erwähnen, der befleißigt sich des Falsch- Zeugnis- Redens.

Beispiele dieser Art gibt es viele. Gieriger können auch die Feudalherrscher vergangener Jahrhunderte nicht gewesen sein...

Ersatzweise lässt man allgemeingefährliche Straftäter laufen, um sie zu "resozialisieren", man lässt sie auf die Gesellschaft los, aufdass sie das nächste Opfer vergewaltigen oder umbringen. Was soll daran human sein?

(Ich fürchte, wir sind o.t. :oops: )

Die Eltern soll man ehren.

Genau gesagt ging es nicht nur um ideelle Wertschätzung und ein anständiges Benehmen, sondern das Gebot hat(te) einen ganz praktischen Hintergrund: Die Kinder sollten ihre Eltern, wenn diese alt wurden und ihren Lebensunterhalt nicht mehr aus eigener Kraft aufbringen konnten, auch materiell angemessen versorgen.

Das hat auch hier lange gut funktioniert, etwa auf den Höfen. Wenn der Hoferbe mit seiner Familie die Hauptwohnung übernahm, gingen die Eltern auf das "Altenteil". Oftmals wurde sogar ein extra Minihäuschen auf dem Familiengrundstück erstellt, mit einem oder zwei Zimmerchen-- das war eine super Lösung. Die Versorger hatten keine weiten Wege, und die Eltern hatten größtmögliche Selbständigkeit. In Schwaben konnte man diese winzigen Häuslein überall in den Dörfern sehen. Als Kind fragte ich mich immer, wer denn in einem SO kleinen Haus wohnte. :)

Heute ist das nicht mehr die Regel. Die gängige Praxis lautet: Pflegeheim. Teilweise wollen die Kinder nicht und teilweise können sie nicht, weil die Wohnungen zu klein und zu teuer sind, sodass nicht genügend Freiraum für alle da ist, bzw. weil die jungen Familien sich gerade mal selber so über Wasser halten können-- und das auch nur als Doppelverdiener.

Die Enkel müssen frühzeitig in Fremdbetreuung. Human ist was anderes.
LG
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#19 Re: Ehre deinen Vater und deine Mutter...

Beitrag von Pluto » Mo 25. Apr 2016, 08:29

Bastler hat geschrieben:Ob sich der Humanismus allerdings noch in Zukunft durchsetzt, scheint mir gerade im Moment wieder fragwürdig.
Trump, Abu Bakr al Baghadi, Kim Jong Un, Le Pen sind nicht so die klassischen Förderer des Humanismus.
Die Frage ist, ob es sich Reaktionen auf örtliche Unruheherde handelt (das letzte Aufbäumen dunkler Mächte)? Oder ob es sich um eine Trendwende handelt.
Ich tippe eher auf örtliche "Hotspots".

Bastler hat geschrieben:Und die ganzen Staaten der jetzigen EU haben seit einiger Zeit auch wieder einen Schwenk gemacht, der eher weg von humanistischen Werten führt.
Du meinst einen Rechtsruck in der Politik?
Das kann auch nur ein vorübergehender Trend sein, oder ein Minderheit wie die AfD.

Bastler hat geschrieben:Sieht nicht gut aus!
Ich bin da, wie gesagt, optmistischer.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#20 Re: Ehre deinen Vater und deine Mutter...

Beitrag von Bastler » Mo 25. Apr 2016, 09:00

Gut beobachtet: Du siehst das optimistischer.

Ich befürchte, dass wir soeben dabei sind, wieder in so dunkle Zeiten einzutauchen, wie sie immer wieder einmal über die Erde gekommen sind.

Politisch rechts oder links sind mir zu schwammige Begriffe, deswegen rede ich ungern von einem Rechtsruck. Ich gehe auch nicht von einem Ruck aus, sondern von Entwicklungen, die schon lange zu sehen sind.

Die Humanismusbewegung scheint mir erschöpft zu sein. Jetzt zählen andere Interessen - insbesondere der Eigenschutz und die Selbstdarstellung (als was Besseres). Der Humanismus scheint mir vor allem dann bei der breiten Masse eine Chance zu haben, wenn die Masse am prosperieren ist. Kommen schwere Zeiten, vergessen viele ihre allgemeine Menschenfreundlichkeit und begrenzen diese auf die Wir-Gruppe.

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