Deutschland bald einig Kreationistenland?

Anton B.
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#31 Re: Deutschland bald einig Kreationistenland?

Beitrag von Anton B. » So 28. Jul 2013, 14:06

Magdalena61 hat geschrieben:Kreationisten glauben, dass GOTT der Creator des Universums ist, was ist denn daran so verwerflich?
Was soll daran verwerflich sein? Nur ist der Glaube, "Gott hat, wie auch immer, das Universum geschaffen", nicht die hinreichende Definition für "Kreationismus".
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Magdalena61
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#32 Re: Deutschland bald einig Kreationistenland?

Beitrag von Magdalena61 » So 28. Jul 2013, 14:26

Kreationismus (von lat. creatio „Schöpfung”) ist die Auffassung, dass das Universum, das Leben und der Mensch durch einen unmittelbaren Eingriff eines Schöpfergottes in natürliche Vorgänge entstanden sind. Er begründet dies mit der wörtlichen Interpretation der Heiligen Schriften der abrahamitischen Religionen (insbesondere das 1. Buch Mose). Wikipedia
Teil 1( das fett Markierte) unterschreibe ich, Teil 2 meint wohl den Kurzzeit- Kreationismus, diese Lehre ist aber nur eine Variante unter mehreren, und eine sehr Anfechtbare noch dazu.
LG
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barbara
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#33 Re: Deutschland bald einig Kreationistenland?

Beitrag von barbara » So 28. Jul 2013, 14:34

Dieser Kreationismus laut Wiki ist ja seltsam.

Glauben Kreationisten tatsächlich, dass "natürliche Vorgänge" unabhängig von Gott existieren, und Gott da einfach ein bisschen das Vorhandene verändert hat und daran rumgebastelt hat? - Kreationisten glauben doch, dass Gott alles, inklusive aller Naturgesetze geschaffen hat - oder? :?:

grüsse, barbara

Anton B.
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#34 Re: Deutschland bald einig Kreationistenland?

Beitrag von Anton B. » So 28. Jul 2013, 15:27

barbara hat geschrieben:Dieser Kreationismus laut Wiki ist ja seltsam.

Glauben Kreationisten tatsächlich, dass "natürliche Vorgänge" unabhängig von Gott existieren, und Gott da einfach ein bisschen das Vorhandene verändert hat und daran rumgebastelt hat? - Kreationisten glauben doch, dass Gott alles, inklusive aller Naturgesetze geschaffen hat - oder? :?:
Nach meinem Verständnis von Kreationismus kommen mehrere Dinge zusammen:

  • Gott hat alles, inklusive aller Naturgesetze geschaffen
  • Gott hat die Naturgesetze von Zeit zu Zeit "übertoppt" und "direkt eingegriffen"
  • Die zwei ersten Aussagen lassen sich prinzipiell naturwissenschaftlich belegen und nachweisen
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sven23
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#35 Re: Deutschland bald einig Kreationistenland?

Beitrag von sven23 » So 28. Jul 2013, 16:25

Magdalena61 hat geschrieben: In den Schulen sollte beides unterrichtet werden: Schöpfungsgeschichte (aber bitte eine vernünftige Interpretation derselben :) ) in Reli/ Ethik... und das andere in Physik, Biologie und Geschichte...und zwar in den Fächern, in welche die entsprechenden Inhalte hineingehören, OHNE sie miteinander zu vermischen.
LG

So ist es. Daß Gläubige glauben, daß Gott etwas kreiert hat, ist ja an sich nichts schlimmes und aus ihrer Logik verständlich.
Der Kreationismus evangelikaler fundamentalistischer Ausprägung mit der wortwörtlichen Auslegeung biblischer Metaphern und Allegorien ist das eigentliche Problem. Wenn Kreationisten ein Erdalter von 6000 Jahren propagieren, entgegen allen Erkenntnissen der Wissenschaft, dann hat das schon was Tragik-Komisches, weshalb sich die großen Kirchen ja schon lange davon distanziert haben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kreationismus



Wer es auführlicher möchte, hier Teil 1 einer fünfteiligen Doku

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closs
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#36 Re: Deutschland bald einig Kreationistenland?

Beitrag von closs » So 28. Jul 2013, 17:22

Magdalena61 hat geschrieben:Kreationisten glauben, dass GOTT der Creator des Universums ist
Wenn es DAS wäre, wäre ich auch Kreationist. Denn was wäre Allmacht, wenn sie nicht einmal das Universum schaffen könnte.

Anton B. hat geschrieben:Gott hat alles, inklusive aller Naturgesetze geschaffen
Sehe ich auch so.

Anton B. hat geschrieben:Gott hat die Naturgesetze von Zeit zu Zeit "übertoppt" und "direkt eingegriffen"
Das sind zwei paar Stiefel. Gott hat sicherlich NICHT seine eigenen Gesetze ab und zu mal optimiert. - "Direkt eingegriffen" halte ich für möglich und sogar wahrscheinlich, um die Dominanz des "Bäckers über das Brötchen" zu unterstreichen - mit anderen Worten: Gott kann jederzeit Gesetze aufheben - es kann also prinzipiell sein, dass ein 2-Kilo-Tumor eines Menschen buchstäblich über Nacht weg ist. - Aber nicht zwecks Optimierung der Naturgesetze, sondern zwecks Demonstration der Aushebelung von Naturgesetzen.

Anton B. hat geschrieben:Nach meinem Verständnis von Kreationismus
Das wesentliche, was hier fehlt, ist der Grund, warum ich absolut KEIN Kreationist bin - nämlich dass die Schöpfungsgeschichte ein naturalistisch-historischer Vorgang sei. - Da bin ich fest überzeugt, dass sich Schöpfung in der Evolution ausdrückt.

sven23 hat geschrieben:Der Kreationismus evangelikaler fundamentalistischer Ausprägung mit der wortwörtlichen Auslegeung biblischer Metaphern und Allegorien ist das eigentliche Problem.
So ist es.

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sven23
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#37 Re: Deutschland bald einig Kreationistenland?

Beitrag von sven23 » So 28. Jul 2013, 17:34

closs hat geschrieben: "Direkt eingegriffen" halte ich für möglich und sogar wahrscheinlich, um die Dominanz des "Bäckers über das Brötchen" zu unterstreichen - mit anderen Worten: Gott kann jederzeit Gesetze aufheben - es kann also prinzipiell sein, dass ein 2-Kilo-Tumor eines Menschen buchstäblich über Nacht weg ist. - Aber nicht zwecks Optimierung der Naturgesetze, sondern zwecks Demonstration der Aushebelung von Naturgesetzen.


Ich kenne einen Bäcker. Muß ihn mal fragen, ob er heute schon seine Brötchen dominiert hat. :lol:

Ich denke, Millionen von leidenden Menschen wären froh, wenn Gott zum Zwecke der Leidverminderung die Naturgesetze aushebeln würde. Daß er dies nicht tut, ist die Realtität.
Spontanremissionen von Tumoren sind keine übernatürlichen Ereignisse, sie kommen vor. Aber Tumore können auch nach der Remission mit Macht zurückkommen. Solange die Tumore gutartig sind, sind sie meist gut operabel.
Von einer Heilung eines Krebspatienten im Endstadium gibt es weltweit keine Kenntnis. Hier könnte Gott zur Demonstration zur Aushebelung von Naturgesetzen einmal ansetzen.

Im übrigen, lieber Kurt, bist du in deiner Argumentation nicht konsequent. Du sagst immer, Gott sei naturalistisch nicht nachweisbar, sondern nur spirituell, führst aber immer mal wieder angebliche naturalistische Beweise an. Das geht so nicht zusammen.
Zuletzt geändert von sven23 am So 28. Jul 2013, 17:52, insgesamt 1-mal geändert.
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#38 Re: Deutschland bald einig Kreationistenland?

Beitrag von closs » So 28. Jul 2013, 17:51

sven23 hat geschrieben:Hier könnte Gott zur Demonstration zur Aushebelung von Naturgesetzen einmal ansetzen.
Für sogenannte Wunder bin ich eher kein Spezialist. Du wirst aber auf Fälle stoßen (wenn Du suchst), bei denen Ärzte gesagt haben, dass es Spontanheilung gibt, die nach Regeln der Medizin völlig unmöglich sind - ob das mit dem Begriff "Remission" fassbar ist, sollen Spezialisten unter sich auskaspern.

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sven23
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#39 Re: Deutschland bald einig Kreationistenland?

Beitrag von sven23 » So 28. Jul 2013, 17:54

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Hier könnte Gott zur Demonstration zur Aushebelung von Naturgesetzen einmal ansetzen.
Für sogenannte Wunder bin ich eher kein Spezialist. Du wirst aber auf Fälle stoßen (wenn Du suchst), bei denen Ärzte gesagt haben, dass es Spontanheilung gibt, die nach Regeln der Medizin völlig unmöglich sind - ob das mit dem Begriff "Remission" fassbar ist, sollen Spezialisten unter sich auskaspern.

Wie schon gesagt: eine Heilung eines Krebspatienten im Endstadium wäre defenitiv ein Wunder. Warum es so etwas nicht gibt, sollte sich jeder selbst einmal fragen.
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sven23
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#40 Re: Deutschland bald einig Kreationistenland?

Beitrag von sven23 » So 28. Jul 2013, 18:08

Seinen schlechten Ruf verdankt der Kreationismus sicher auch vor allem dem amerikanischen Vorbild in der religiösen Rechten, verkörpert durch G.W. Bush und seinen Kreuzzug gegen den Islam.


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