Deutschland bald einig Kreationistenland?

R.F.
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#11 Re: Deutschland bald einig Kreationistenland?

Beitrag von R.F. » Do 30. Mai 2013, 20:24

sven23 hat geschrieben:Es gibt auch in Deutschland immer wieder Versuche der Kreationisten, den Fuß ins Bildungssystem zu bekommen. Ich finde es besonders verwerflich, Kindern Irrlehren einzutrichtern, die man später nur noch schwer aus den Köpfen bekommt.
Der Verband evangelischer Bekenntnisschulen will Einfluß auf die Naturwissenschaften nehmen. Religion gehört in den Religionsunterricht und hat in den Naturwissenschaften überhaupt nichts zu suchen.

http://www.welt.de/themen/kreationismus/
Selbstverständlich sind “Religion” und Naturwissenschaft Seiten ein- und derselben Medaille, sind unmöglich zu trennen...

http://www.faz.net/aktuell/wissen/mensc ... 98081.html

Joachim Müller-Jung stellt in seinem Artikel “Das Leben ist eine Scheibe” in der gestrigen Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Oliver Brüstles Forschungsvorhaben vor, ohne Verwendung von Stammzellen zu pluri-potenten Zellen gleich einer Embryonalzelle zu gelangen. Geeignet hierfür ist nahezu jede Körperzelle, man nimmt aber in der Regel Hautzellen. Wenn aber jede Körperzelle im Grunde die Eigenschaft einer Stammzelle besitzt: Was steuert dann das geordnete Wachstum eines Organismus? Wer sagt einer Zelle, wo sie sich andocken soll? Was bis jetzt über das Genom bekannt ist, reicht für eine befriedigende Antwort nicht aus. Doch selbst das Genom ist derart hochkompliziert, dass Kenner seine autonome Entstehung für ausgeschlossen halten.

Du wirst Dich übrigens über den Einsatz von Religion zur Stabilisierung des kommenden Europas noch sehr wundern, mein guter Sven...

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sven23
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#12 Re: Deutschland bald einig Kreationistenland?

Beitrag von sven23 » Do 30. Mai 2013, 20:35

R.F. hat geschrieben: Selbstverständlich sind “Religion” und Naturwissenschaft Seiten ein- und derselben Medaille, sind unmöglich zu trennen...


Es gibt gute Gründe, Religion und naturwissenschaftliche Fächer in den Schulen sauber zu trennen, und wir sollten alles tun, daß das auch so bleibt.

Deutschland kann noch vieles brauchen, aber gewiß nicht noch mehr Kreationisten. :mrgreen:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Janina
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#13 Re: Deutschland bald einig Kreationistenland?

Beitrag von Janina » Fr 31. Mai 2013, 10:32

ernstjosef hat geschrieben:Was ist daran verkehrt, den Schöpfungsbericht der Bibel , als Bekenntnisschule ,zu vertreten?
Das können sie im Religionsunterricht gerne tun.
ernstjosef hat geschrieben:Sollten sie Darwins Evolutionstheorie vertreten?
Das "sollen" sie nicht, das MÜSSEN sie. Steht nämlich im Lehrplan. Es kann ja auch keine Schule hingehen und auf "Lesen und Schreiben" verzichten, ohne ihre Zulassung zu verlieren.

ernstjosef hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das wäre wünschenswert, denn sie ist eine der am besten bestätigten Theorien überhaupt.
Wenn sie das wäre, dann wäre sie keine Theorie mehr. :mrgreen:
Das ist Quatsch, informier dich mal über Wissenschaftstheorie.

Pluto
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#14 Re: Deutschland bald einig Kreationistenland?

Beitrag von Pluto » Fr 31. Mai 2013, 11:29

R.F. hat geschrieben: Doch selbst das Genom ist derart hochkompliziert, dass Kenner seine autonome Entstehung für ausgeschlossen halten.
Das sind dann "Kenner" die nicht viel können.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

jacktimo
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#15 Re: Deutschland bald einig Kreationistenland?

Beitrag von jacktimo » Sa 27. Jul 2013, 11:32

Was hat die Naturwissenschaft Fifa 13 Ultimate Team Coins denn zu fürchten. Sie hat doch sowieso die Wahrheit aller Wissenschaft gepachtet :mrgreen:

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#16 Re: Deutschland bald einig Kreationistenland?

Beitrag von Pluto » Sa 27. Jul 2013, 11:59

jacktimo hat geschrieben:Was hat die Naturwissenschaft Fifa 13 Ultimate Team Coins denn zu fürchten. Sie hat doch sowieso die Wahrheit aller Wissenschaft gepachtet :mrgreen:
Das ist das zweite mal, dass du diesen FIFA-Link völlig aus dem Kontext postest!

Bist du ein Troll?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#17 Re: Deutschland bald einig Kreationistenland?

Beitrag von closs » Sa 27. Jul 2013, 13:26

sven23 hat geschrieben:Im Rahmen des Religionsunterrichts ok, aber nicht in wissenschaftlichen Fächern, da hat es nichts zu suchen.
Genau so ist es. - Was diese unglückliche Vermengung von Wissenschaft und Glaube anrichtet, ist unabsehbar. K.O.-Kriterium für jegliche Missionierung.

ThomasM
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#18 Re: Deutschland bald einig Kreationistenland?

Beitrag von ThomasM » Sa 27. Jul 2013, 18:08

Was sollen denn die Kinder in der Schule lernen?
Es scheint zu viele zu geben, die meinen Kinder müssen in der Schule den Glauben (das sind die einen) oder den Unglauben (das sind die anderen) lernen. Beides ist falsch.

Kinder müssen Wissen (eher früher) und Methoden (eher heutzutage) lernen.
So ist das Wesentliche des naturwissenschaftlichen Unterrichts nicht, dass dort Fakten vermittelt werden, sondern dass die Methodik vermittelt wird, damit die Kinder lernen, selbst zu urteilen. Leider können das viele Lehrer nicht.
So ist das wesentliche des Religionsunterrichts nicht, die Bibel zu lesen, sondern Methoden zu lernen, mit der Bibel zu arbeiten. Dazu gehört auch die historisch-kritische Methode.

Leider muss man feststellen, dass beide Ziele von Lehrern immer wieder verletzt werden. Auch von Seiten der Nicht-Christen

So kommt mein Sohn aus einem christlichen Haushalt. Für ihn war und ist die Auseinandersetzung mit Gott völlig normal und er sieht sich auch als Christ.
Nun hatte er einen Physiklehrer und mein Sohn war schlecht in Physik (eine Schande als Sohn von 2 Physikern). Als ich versuchte, herauszufinden, warum, sagte er mir, dass der Lehrer immer so auf die dummen Christen schimpfe. Im Physikunterricht! Das würde ihn abstossen.
Auf einem Elternabend erfuhr ich auch warum. Der Lehrer war in einer katholischen Schule groß geworden und hatte seine bedrückenden Erlebnisse mit den Christen dadurch verarbeitet, dass er Physiker wurde. Seine Bemerkungen waren eher unbewusst und er merkte gar nicht, wie er ein Weltbild transportierte.
Danach wurden die Noten meines Sohnes besser (aber zum Physiker hats trotzdem nicht gereicht)

Auf der anderen Seite wollen Kreationisten die geforderte methodische Klarheit und Unterscheidung Naturwiossenschaft-Bibel mit ihrem prinzipiellen Ansatz vernichten und wollen Weltanschauung in die Schulen tragen. Sie wollen die Lehrer missbrauchen zu missionieren. Dem ist mit aller Entschiedenheit entgegenzuarbeiten.
Unsere Kinder sollen die Chance bekommen selbst zu entscheiden, sei es für Gott oder sei es gegen Gott. DAS sollen sie lernen.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

closs
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#19 Re: Deutschland bald einig Kreationistenland?

Beitrag von closs » Sa 27. Jul 2013, 18:15

ThomasM hat geschrieben:Unsere Kinder sollen die Chance bekommen selbst zu entscheiden
Grundsätzlich mit dem Artikel sehr verstanden - nur dieser Satz stört mich, denn: Die Kinder sollen nicht ENTSCHEIDEN, sondern erkennen, dass naturwissenschaftliche Methodik etwas anderes ist als christlicher Glaube. - So wie Gustav etwas anderes ist wie Gasthof. - So etwas "entscheidet" man nicht - so was kapiert man.

Hast Du wahrscheinlich auch nicht so gemeint. - Aber da bin ich allergisch, weil das so eine moderne Marotte ist, Dinge, die man nicht weiß, zu "entscheiden". - Gestern habe ich "entschieden", dass 3+4=7 und 3+6=2245. :mrgreen:

Pflanzenfreak
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#20 Re: Deutschland bald einig Kreationistenland?

Beitrag von Pflanzenfreak » Sa 27. Jul 2013, 19:40

closs hat geschrieben: Gestern habe ich "entschieden", dass 3+4=7 und 3+6=2245. :mrgreen:
...ahhh weil Du es nicht besser wusstest....... :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:

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