Alles Teufelszeug? VI

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fin
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#1801 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von fin » Mi 6. Sep 2017, 00:22

-- Die Iglo Brüder ... --

SilverBullet hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:Nö, wenn du einen Gegenstand als Tisch benutzt und ihn so bezeichnest, muss es Eigenschaften geben, die dich den Gegenstand unter den Begriff "Tisch" subsumieren lassen können.
Stell dir einen Inuit/Eskimo vor, der immer nur einen Eisblock als „Tisch“ kennen gelernt hat.
Ein Eisblock ist kein Tisch, das versteht jeder Eskimo und auch die blindeste Fledermaus ...

SilverBullet hat geschrieben:Aus was ist das Konzept „Tisch“, dass es sich anpassen, verringern, erweitern kann?
Seit wann kann sich ein Konzept von alleine anpassen?

SilverBullet hat geschrieben:Wenn „das Wesen vom Tisch“ jeder Mensch auf der Welt versteht, dann kann jeder Mensch auf eine generelle Art mit „dem Wesen von Objekten“ umgehen. Wie kann das sein, wer hat es uns beigebracht und was genau machen wir dabei?
Dein Bruder Jack würde bestimmt sagen, die Gehirne hätten es ihren Kopfträgern beigebracht ...

JackSparrow hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:Wenn du eine Klasse von Gegenständen hast, dann erfüllen die Elemente dieser Klasse Eigenschaften, die sie als Elemente unter eben genau diese Klasse fallen lassen.
Ja, und jedes menschliche Hirn nutzt seine eigenen Klassen.
Bingo - was aber sagen die Körpersprecher? Möglicherweise werden Arme und Hände Einspruch erheben, denn sie haben in der Regel die Tische gebaut. Moment mal, rufen die Füße, ohne uns wäret ihr nie von A nach B gekommen. Da lachen die Augen, denn ohne sie wären die Glieder nur blind herumgestolpert. Die Fledermaus scheint übrigens ohne Tische auszukommen ...

JackSparrow hat geschrieben:Sollte ich eifersüchtig sein auf die Wirklichkeit der Fledermaus?
Ich meine, die Anstalt sollte das Passwort wechseln :D

Pluto
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#1802 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von Pluto » Mi 6. Sep 2017, 10:58

fin hat geschrieben:Ein Eisblock ist kein Tisch, das versteht jeder Eskimo und auch die blindeste Fledermaus ...

SilverBullet hat geschrieben:Aus was ist das Konzept „Tisch“, dass es sich anpassen, verringern, erweitern kann?
Seit wann kann sich ein Konzept von alleine anpassen?
Ein "Tisch" ist ein Ding mit einer glatten Oberfläche, worauf man Dinge wie Teller abstellen kann. Das muss nicht unbedingt Beine haben.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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fin
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#1803 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von fin » Mi 6. Sep 2017, 11:18

-- Körpersprecher auf dem Silbertablett --

Pluto hat geschrieben:
fin hat geschrieben:Ein Eisblock ist kein Tisch, das versteht jeder Eskimo und auch die blindeste Fledermaus ...
SilverBullet hat geschrieben:Aus was ist das Konzept „Tisch“, dass es sich anpassen, verringern, erweitern kann?
Seit wann kann sich ein Konzept von alleine anpassen?
Ein "Tisch" ist ein Ding mit einer glatten Oberfläche, worauf man Dinge wie Teller abstellen kann.
Das muss nicht unbedingt Beine haben.

Bild

Je nach Definition hätten wir entweder einen:
(1) Körpersprecher, die seinen Kopf auf einem Tisch vor sich her trägt - oder gar ...
(2) einen sprechenden Tisch mit zwei Beinen, der gerade etwas kopflos wirkt.

:D

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Münek
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#1804 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von Münek » Mi 6. Sep 2017, 14:46

Roland hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Mit Deiner Meinung, Jesus habe NICHT die unmittelbar bevorstehende Gottesherrschaft (= das Reich Gottes)...
Dass das "Reich Gottes" eben nicht = sofortige "Gottesherrschaft" bedeutet
Jesus, sein Vorgänger Johannes der Täufer und Jesu Jünger verkündigten dem Volk doch NICHT die SOFORTIGE Gottesherrschaft, sondern deren NAHES Herbeigekommensein. Diese Proklamation ("Das Reich Gottes ist nahe herbeikommen") stand im Zentrum seiner "Frohen Botschaft".

In den synoptischen Evangelien ist mehrfach dokumentiert, dass Jesus die Errichtung der Gottesherrschaft noch innerhalb seiner Generation erwartete (= Naherwartung).


Roland hat geschrieben:dass es in Jesus bereits mitten unter uns ist, hatten wir schon.
Ja - aber nur punktuell durch seine Dämonenaustreibungen. Das Kommen des richtenden Menschensohnes mit den Wolken des Him-
mels stand ja noch aus. DESHALB lehrte Jesus das Volk, Gott im Vater-unser-Gebet zu bitten "dein Reich komme". Warum sollte es
um das Kommen des Gottesreiches bitten, wenn dieses bereits in der Person Jesu präsent war. Völlig unlogisch und widersprüchlich.


Roland hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Genauso sollt IHR erkennen, wenn IHR all das geschehen seht, dass das Reich Gottes nahe ist...
Wenn sie all das geschehen sehen, ja. Einen Zeitpunkt nennt er aber nicht sondern sagt, dass niemand diesen Zeitpunkt kennt, außer dem Vater.
Niemand behauptet, dass Jesus einen Zeitpunkt für das Kommen der Gottesherrschaft genannt hat; stattdessen steckte er einen Zeitrahmen
ab (noch zu Lebzeiten einiger Jünger, noch innerhalb seiner Generation). Zwischen Zeitpunkt und Zeitrahmen besteht ein himmelweiter Unterschied.


Roland hat geschrieben:Und wenn du mal das gesamte Matthäus-Kapitel 24 liest, siehst du, was Jesus alles ankündigt, was vorher geschehen wird: Kriege und Kriegsgefahr, Hungersnöte und Erdbeben, die Botschaft wird zuvor in der ganzen Welt verkündet werden, das hat alles nichts mit "unmittelbar bevorstehend" zu tun sondern passt sehr viel eher auf unsere Zeit.
Blödsinn. Jesus verkündigte klipp und klar, dass die Zeit (jetzt) erfüllt und das Reich Gottes NAHE herbeigekommen sei. Diese Naherwartung schließt es aus, dass er einen Zeitpunkt gemeint haben sollte, der 2000 Jahre und mehr in der Zukunft liegt.

Roland hat geschrieben:Aber er sagt es damals seinen Jüngern, wem denn auch sonst und sie haben es weitergegeben. Und die Generation, die all das dann erlebt, wird nicht vergehen, bis alles geschieht und Jesus wiederkommt.
Deine "Auslegung" ist ein Paradebeispiel für das, was man gemeinhin unter unseriöser EISEGESE versteht.

Münek hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Von einem Martyrium der Jünger berichten die neutestamentlich Schriften nichts. Auch nichts von deren weltweiter Heidenmission.
Ja Münek. Weil all das später stattfand, nach Abschluss der neutestamentlichen Schriften.
Wenn in den neutestamentlichen Schriften an keiner Stelle davon berichtet wird, dass die Jünger eine weltweite Heidenmission betrieben und dabei den Märtyrertod erlitten haben, wie kannst Du dann behaupten, es sei dennoch so gewesen? :o

Pluto
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#1805 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von Pluto » Fr 8. Sep 2017, 09:16

Thema wegen Überlänge geteilt.

Dieser Thread vorübergehend gesperrt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#1806 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von sven23 » So 3. Mär 2019, 07:44

closs hat geschrieben:
Mo 7. Aug 2017, 16:29
sven23 hat geschrieben:Was das Volk insgesamt angeht, war die Glaubenswelt wohl sehr heterogen.
Aber die Naherwartung (in Deinem Sinne) war geläufig - man konnte keinen damit überraschen.
Aber nur im apokalyptischen Judentum. Und so nah wie Jesus (evtl. noch Johannes der Täufer) hat das Gottesreich sonst kaum einer vermutet.

"Die Naherwartung Jesu:
Durch die Zeichen, die Jesus wirkt, ist die Wahrheit seiner Ankündigung, ist die Nähe des Reichs verbürgt. Aus den Gegenwartsaussagen geht die Nähe als potenzierte Naherwartung hervor. Das 'Schon' des ankommenden Gottesreichs ist nur dann als eschatologischer Vollzug zu verstehen, wenn die Basileia alsbald als endgültiger Heilszustand immerwährendes Präsenz sein wird. Durch das in Jesus anhebende Kommen der Gottesherrschaft ist Jesu Zukunftserwartung Naherwartung (XVIf).
Nimmt man den proklamativen Charakter der Basileia-Ansage hinzu, der sich aus der Nähe der Ereignisse ergibt, sowie das keine Zwischenräume mehr zulassende Motiv der Plötzlichkeit der Gerichtspredigt Jesu (Lk 17,24.27.29; 21,35), so ist der Schluss unvermeidlich, dass Jesus sich die Nähe massiv zeitlich vorgestellt hat. Jesus erhofft nicht die Nähe der Gottesherrschaft, sondern er ist sich ihrer Nähe so absolut gewiss, dass er sie proklamiert. Nur weil das Gastmahl (Lk 14,15ff) schon bereit ist, ergeht die Einladung so dringlich und wirkt sie sich so fatal aus für diejenigen, die sie ausschlagen. Angespannte eschatologische Wachsamkeit über mehrere Generationen hin zu fordern, ist in sich widersinnig. Bei Jesus, wo das Motiv der Plötzlichkeit seinen ursprünglichen Sitz hatte, stand eine Naherwartung im Hintergrund, die das Ende noch innerhalb der jetzt lebenden Generation erwartete (XVIII). "

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#1807 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von closs » So 3. Mär 2019, 11:55

sven23 hat geschrieben:
So 3. Mär 2019, 07:44
Erich Grässer
Er ist EIN Meinungsträger - und vor allem: Dass Jesus die Nähe des Gottesreichs angekündigt hat, weiss auch Ratzinger - aber was damit GEMEINT ist, ist doch die Frage. - Guckst Du "Ratzinger Naherwartung" oder "Ratzinger nahes Gottesreich".

Du musst ihm ja nicht zustimmen, aber wenigstens kannst Du sehen, dass es nicht um den Begriff "Naherwartung" geht, sondern was damit gemeint ist/sein kann.

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sven23
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#1808 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von sven23 » So 3. Mär 2019, 12:46

closs hat geschrieben:
So 3. Mär 2019, 11:55
sven23 hat geschrieben:
So 3. Mär 2019, 07:44
Erich Grässer
Er ist EIN Meinungsträger - und vor allem: Dass Jesus die Nähe des Gottesreichs angekündigt hat, weiss auch Ratzinger - aber was damit GEMEINT ist, ist doch die Frage. - Guckst Du "Ratzinger Naherwartung" oder "Ratzinger nahes Gottesreich".

Du musst ihm ja nicht zustimmen, aber wenigstens kannst Du sehen, dass es nicht um den Begriff "Naherwartung" geht, sondern was damit gemeint ist/sein kann.
Was damit gemeint ist, ist bekannt. Und es ist auch bekannt, dass dies spätere christlich umgedeutet wurde, als es sich als Irrtum herausstellte. Mit der jüdischen Vorstellung der Gottesherrschaft/Gottesreich hatte das nicht mehr viel zu tun.
Die Naherwartung Jesu auf das Reich Gottes wurde umgedeutet auf ihn selbst. Der Verkünder wurde zum Verkündeten.
Aber das hatten wir doch alles schon.
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#1809 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von R.F. » So 3. Mär 2019, 13:46

Die heute übliche Bildung steht einer Schrift-konformen Erklärung der so genannten Naherwartung im Wege. Es ist nicht leicht, den Propfen “Naturalismus” aus den Köpfen zu entfernen.

Für eine neutrale Deutung der Schrift in Bezug aus die Parusieverzögerung sind die meisten Theologen, auch Josef Ratzinger, viel zu sehr mit der von ihnen vertretenen Religion verstrickt, die gemäß dem 17. Kapitel der Offenbarung eine Mischung zwischen heidnischen Religionen und der Schrift darstellt.

Kaum ein Theologe, schon gar nicht im kontinental-europäischen Raum, kann sich die Schrift-konforme Exegese des 17. Kapitels der Offenbarung erlauben, will er nicht seinen Job riskieren. Werden seine Deutungen ernst genommen - derzeit wenig wahrscheinlich - muss er auch mit Druck von politischer Seite rechnen.

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#1810 Re: Alles Teufelszeug? VI

Beitrag von closs » So 3. Mär 2019, 19:52

sven23 hat geschrieben:
So 3. Mär 2019, 12:46
Aber das hatten wir doch alles schon.
Deswegen sollst Du es auch nicht wiederholen. - Es ging hier darum, was bspw. die RKK unter Naherwartung versteht.

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