Krieg der Religionen

Hemul
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#41 Re: Krieg der Religionen

Beitrag von Hemul » Mo 18. Sep 2017, 13:35

Pluto hat geschrieben:Mag sein, dass du es so siehst. Es gibt aber auch selbstlose Nächstenliebe, die einem trotzdem ein gutes Bauchgefühl vermittelt. "Gutes Bauchgefühl" ist integraler Teil der Homöostase.
Homöostase hin oder her oder vor und zurück. Den Hauptgrund eines guten Bauchgefühls nennt Paulus wie folgt in Römer 2:14+15:
14 Und wenn nun Menschen aus nichtjüdischen Völkern, die keine Beziehung zum Gesetz Gottes haben, von sich aus so handeln, wie es das Gesetz fordert, dann tragen sie das Gesetz in sich. 15 Sie beweisen damit, dass ihnen die Forderungen des Gesetzes ins Herz geschrieben sind. Das zeigt sich auch an der Stimme ihres Gewissens und am Widerstreit ihrer Gedanken, die sich gegenseitig anklagen oder auch entschuldigen.
Gott hat jedem Menschen ob Evolutionist-Agnostiker oder Christ ein Gewissen mit in die Wiege gelegt. Handelt man gegen das Gewissen hat man bedingt durch Gewissensbisse ein schlechtes Bauchgefühl-was oft mit Durchfall und Schlafstörungen verbunden ist. Im Gegensatz dazu verspricht Gott in Sprüche 3:24 all jenen die dieses Geschenk Gottes nicht vergewaltigen folgendes:
24 Legst du dich, so wirst du dich nicht fürchten, und liegst du, so wirst du süß schlafen.
Nicht umsonst sagt deshalb der Volksmund: Ein intaktes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen.
http://www.sprichwort-plattform.org/sp/ ... Ruhekissen
" Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen ". Schlechtes Gewissen macht müde und schlaflos.
Leider-leider haben heute etliche Menschen wie in 1.Timoheus 4:1+2 wie folgt vorausgesagt dieses kostbare Geschenk Gottes vernarben oder abstumpfen lassen:
1 Der Geist Gottes hat allerdings unmissverständlich vorausgesagt, dass am Ende der Zeit manche vom Glauben abfallen werden. Sie werden sich irreführenden Geistern zuwenden und auf Lehren hören, die von dämonischen Mächten eingegeben sind 2 und von scheinheiligen Lügnern propagiert werden, deren Gewissen so abgestumpft ist, als wäre es mit einem glühenden Eisen ausgebrannt worden.
Die Folgen davon bekommt jeder ehrliche Mensch tag-täglich zu spüren. :thumbdown:
Zuletzt geändert von Hemul am Mo 18. Sep 2017, 13:58, insgesamt 2-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Ska'ara
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#42 Re: Krieg der Religionen

Beitrag von Ska'ara » Mo 18. Sep 2017, 13:39

Pluto hat geschrieben:Zusammen genommen, ist die Zeit die dem Glauben geopfert wird, eine ganze Menge an Zeit. Nimm z.B. den Besuch eines Gottesdienstes. Sie besteht aus: Vorbereitung, Anreise, Gottesdienst und Abreise. Da vergeht schnell mal ein halber Tag.
Woher ich das weiß? — Aus der Erfahrung.
Ich dachte, es ging nur um Gebete ... :?: Dazu muss man nicht reisen.
Ich verschwende auch meine Zeit in manchen Foren, bringt oft nichts, außer dass meine Finger schneller werden, und ja man ist abgelenkt vom wirklichen Leben. ;)

Novas
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#43 Re: Krieg der Religionen

Beitrag von Novas » Mo 18. Sep 2017, 22:19

Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:
Wer an diesen Spruch glaubt, unterdrückt absichtlich die hässliche Seite der Religion, die viel Leid und Ungerechtigkeit in die Welt gebracht hat.
Das entspricht nicht der Realität, denn alle Religionen sprechen sehr offen über die Licht- und Schattenseiten des Menschen und erstreben die innere Reinigung (via purgativa), die geistig-charakterliche Vervollkommnung und Erleuchtung des Menschen, sodass sich, wie Meister Eckhart sagte, der Adel der menschlichen Seele zeigt. Für Christen spielt die Unterscheidung der Geister darum eine zentrale Rolle, beispielsweise in den „Exerzitien“ (Geistlichen Übungen) des Ignatius von Loyola.
Eines verstehe ich nicht.
Warum verschweigst du die von Gott begangenen Gräueltaten, die vom Völkermord (Sintflut, Babel) bis zur Kindstötung (Erstgeborene der Ägypter) reichen.

Wenn Du der Auffassung bist, dass Gott nicht existiert, wie kann er dann Gräueltaten begehen? Die biblischen Texte sind außerdem nicht wortwörtlich zu nehmen. Es sollte klar sein, wer die Verfasser gewesen sind.

Pluto
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#44 Re: Krieg der Religionen

Beitrag von Pluto » Di 19. Sep 2017, 00:16

Novalis hat geschrieben:Wenn Du der Auffassung bist, dass Gott nicht existiert, wie kann er dann Gräueltaten begehen?
Ganz einfach: Ich versetze mich in deine Lage, und versuche deine Gedankengänge nachzuvollziehen.

Novalis hat geschrieben:Die biblischen Texte sind außerdem nicht wortwörtlich zu nehmen. Es sollte klar sein, wer die Verfasser gewesen sind.
Das erscheint mir jetzt als billiger Rechtfertigungsversuch.
Gilt das für alles was in der Bibel steht? Falls nicht, welches Kriterium soll man ansetzen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#45 Re: Krieg der Religionen

Beitrag von closs » Di 19. Sep 2017, 00:47

Pluto hat geschrieben: Novalis hat geschrieben:
Die biblischen Texte sind außerdem nicht wortwörtlich zu nehmen. Es sollte klar sein, wer die Verfasser gewesen sind.

Das erscheint mir jetzt als billiger Rechtfertigungsversuch.
Gilt das für alles was in der Bibel steht? Falls nicht, welches Kriterium soll man ansetzen?
ALLES in der Bibel - egal ob Historisches oder Mythisches - ist Chiffre für Geist - also für das, was dahinter steht.

Das heißt: Wenn man "Geist" als Grundlage der Welt nicht erkennt und anerkennt, ist die Bibel eine ziemlich sinnlose Anhäufung von Vokalen und Konsonanten. - Das ist doch das Problem der historisch-kritischen Methodik: Sie kann nur ohne "Geist dahinter" argumentieren (weil sie sonst die eigenen methodischen Regeln verletzen würde) und MUSS deshalb immer an der Oberfläche bleiben - bei allen interessanten Sach-Erkenntnissen, zu denen sie verhilft.

Novas
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#46 Re: Krieg der Religionen

Beitrag von Novas » Di 19. Sep 2017, 01:04

Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Wenn Du der Auffassung bist, dass Gott nicht existiert, wie kann er dann Gräueltaten begehen?
Ganz einfach: Ich versetze mich in deine Lage, und versuche deine Gedankengänge nachzuvollziehen

Die Grundlage meines Gottesverständnis kommen von Jesus, die durch das Neue Testament an uns weitergegeben wurden: das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkünden: Gott ist Licht und keine Finsternis ist in ihm. (1Joh 1,5) - wie wäre es, wenn Du das einfach mal zur Kenntnis nehmen würdest? Christen glauben an einen lebensbejahenden und lichtvollen Gott. Du hingegen klammerst Dich an dein finsteres Gottesbild, um diesen Finsterling auf ewig ablehnen zu können ( und einer Begegnung mit dem „wahren und lebendigen Gott“ aus dem Weg zu gehen :) )

Pluto hat geschrieben:Das erscheint mir jetzt als billiger Rechtfertigungsversuch. Gilt das für alles was in der Bibel steht? Falls nicht, welches Kriterium soll man ansetzen?

Die Heilige Schrift ist eher ein subjektives Glaubenszeugnis, als ein objektiver Dokumentarbericht. Die Evangelien und alle anderen biblischen Texte wurden als „engagierte und engagierende Glaubenszeugnisse“ (Hans Küng, Christ sein) verfasst, von inspirierten menschlichen Autoren niedergeschrieben, die Menschen ihrer jeweiligen Zeit waren, mit einem damit einhergehenden Weltbild, Menschenbild und Gottesbild. Dieses Verständnis ist nicht tot und starr, sondern lebendig und entwickelt sich im Laufe der Zeit weiter. Zentral ist für Christen dabei, dass sich Gott am deutlichsten in dem historischen Menschen Jesus von Nazaret ausgedrückt und offenbart hat. Wir haben ein jesuanisches Gottesbild und wir lesen und interpretieren die biblischen Texte durch ein „christologisches Prisma“. Nach dem Apostel Paulus ist Jesus das „Bild Gottes“ (2Kor 4,4) in der Gestalt eines lebendigen Menschen. Im Alten Testament heißt es noch: „Du sollst Dir kein Gottesbild machen“ (Ex 20,4, Dtn 5,8) doch seit dem Neuen Testament ist Jesus (in den Augen der Christen, versteht sich) das „Bild des unsichtbaren Gottes“ (Kol 1,15)

Im Alten Testament gab es noch ein Bilderverbot, weil die Transzendenz Gottes jede menschliche Vorstellungskraft sprengt. Doch im Neuen Testament zeigt sich dieser Unvorstellbare und Unsichtbare in Jesus, wird durch ihn nahbar und begreifbar, sodass wir uns ein authentisches Gottesbild machen können. Gerhard Tersteegen hat das auf diese wunderbare Formel gebracht:

„Ich bete an die Macht der Liebe, die sich in Jesus offenbart“

Bei den orthodoxen Christen spielen die Ikonen eine zentrale Rolle, aufgrund der Theologie der Inkarnation: die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus ermöglicht uns die bildliche Darstellung. Wenn Jesus selbst die vollkommene Ikone, das wahre Bild Gottes ist, warum sollten wir dann keine bildlichen Darstellungen anfertigen? Es gab deswegen mal vor langer Zeit den sogenannten Byzantinischen Bilderstreit.

Im Zuge des byzantinischen Bilderstreits erfolgte vor allem durch den Kirchenvater Johannes von Damaskus und den Kirchenlehrer Theodor Studites die theologische Begründung der Ikonendarstellung durch den Gedanken der Inkarnation: die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus ermögliche erst die bildliche Darstellung; Gott Vater dürfe ja weiterhin nicht dargestellt werden. Das mit der Unsichtbarkeit Gottes in vorchristlicher Zeit begründete biblische Bilderverbot (Exodus 20, 4 f.) werde gerade nicht verletzt, denn Gott selbst habe es im sichtbaren Christus durchbrochen. Als „Gründungsikone“ konnte dabei das Mandylion, das „Nicht-von-Menschenhand-gemachte Christusbild“ gelten, das gleichsam durch den Willen Christi wunderbarerweise entstanden sei.

Quelle

Dies ist das „Acheiropoieton“ (welches der Legende nach nicht von Menschenhand geschaffen wurde) oder Mandylion:

Bild

Das ist übrigens ein ganz entscheidender Unterschied zwischen der Mentalität im Christentum und dem Islam: im Christentum spielten bildliche Darstellungen immer eine wichtige Rolle, auch wenn es im Zuge der Reformation zu einer bilderstürmerischen Geisteshaltung kam , aber das blieb immer die Ausnahme. Im Islam gibt es eher die Tendenz in Richtung Bilderverbot. Das ist auch der Grund, weshalb sie auf die Mohammed-Karikaturen mit Protesten reagiert haben, denn der Prophet wird im islamischen Kulturkreis nur sehr selten bildlich dargestellt; und wenn er dargestellt wird, dann sollte das einen sakralen Inhalt haben, mit größtem Respekt vor Gott und seinem Gesandten, beispielsweise gibt es einzelne Darstellungen von der sogenannten „Himmelreise des Propheten“ (beispielsweise diese hier) Das ist gerade noch akzeptabel, aber ganz bestimmt nicht sowas:

Bild


und das ist nicht nur eine geschmacklose Karikatur, sondern dazu auch noch auf die denkbar hohlste Art rassistisch, denn der Prophet wird als Schwein dargestellt (und der Karikaturist weiß natürlich, dass es im Islam ein Schweinefleischverbot gibt). Bei Muslimen kommt das nicht als „freie Meinungsäußerung“ an, sondern als „Kriegserklärung“. ;)

JackSparrow
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#47 Re: Krieg der Religionen

Beitrag von JackSparrow » Di 19. Sep 2017, 09:46

Novalis hat geschrieben:Die Grundlage meines Gottesverständnis kommen von Jesus, die durch das Neue Testament an uns weitergegeben wurden
Ja, das sagen sie alle. Meine Alternativhypothese lautet, dass sich Gewalttaten durch keinerlei Form von religiösem Gewäsch effektiv verhindern lassen, da die Grundlage von jemandes Aussagen in der Biochemie seines Körpers zu suchen ist und sich mit den passenden Auslösern prinzipiell jeder Mensch zum Terroristen machen lässt.

Zentral ist für Christen dabei, dass sich Gott am deutlichsten in dem historischen Menschen Jesus von Nazaret ausgedrückt und offenbart hat.
Weil er rassistisch ist, die eigenen Jünger belügt und politischen Dissidenten mit Hinrichtung droht. Tolles Vorbild.

Bei Muslimen kommt das nicht als „freie Meinungsäußerung“ an, sondern als „Kriegserklärung“.
Karikaturen rechtfertigen also Terroranschläge? Solche Karikaturen sollte es mehrmals pro Woche in möglichst vielen Zeitschriften geben. Irgendwie muss man den Fanatikern beibringen, dass sie sich in Europa dem demokratischen Rechtsstaat zu fügen haben.

closs
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#48 Re: Krieg der Religionen

Beitrag von closs » Di 19. Sep 2017, 10:11

JackSparrow hat geschrieben:Karikaturen rechtfertigen also Terroranschläge?
Nein - sie provozieren sie aber.

JackSparrow hat geschrieben:Solche Karikaturen sollte es mehrmals pro Woche in möglichst vielen Zeitschriften geben.
Wer Gewalt sät, wird Gewalt ernten. - Das gilt sorum wie andersrum.

Pluto
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#49 Re: Krieg der Religionen

Beitrag von Pluto » Di 19. Sep 2017, 10:39

closs hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben:Karikaturen rechtfertigen also Terroranschläge?
Nein - sie provozieren sie aber.

JackSparrow hat geschrieben:Solche Karikaturen sollte es mehrmals pro Woche in möglichst vielen Zeitschriften geben.
Wer Gewalt sät, wird Gewalt ernten. - Das gilt sorum wie andersrum.
Was schlägst du vor, um die Dummheit mancher Menschen offen zu legen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

JackSparrow
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#50 Re: Krieg der Religionen

Beitrag von JackSparrow » Di 19. Sep 2017, 10:45

closs hat geschrieben:Wer Gewalt sät, wird Gewalt ernten.
Wer Karikaturen sät, wird durch Terroristen umgebracht. Das erscheint mir durchaus etwas unverhältnismäßig. Heute passiert es wegen Karikaturen, und morgen vielleicht, weil jemand in der Öffentlichkeit keinen Schleier trug?

Das gilt sorum wie andersrum.
Du meinst wenn Moslems Karikaturen des lieben Jesuleins anfertigen würden? Dank Aufklärung und Märzrevolution stellen Christen für die öffentliche Ordnung und Sicherheit heute keine allzu große Gefahr mehr dar. Den gleichen Status gilt es nun bei Moslems zu erreichen.

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