Menschenopfer in der Bibel

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Zeus
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#1 Menschenopfer in der Bibel

Beitrag von Zeus » Di 1. Okt 2013, 12:08

abgetrennt aus Das umstrittene Ritual: Beschneidung

Zeus hat geschrieben:Die Christen haben den archaischen religiösen Brauch des Menschenopfers durch die Eucharistie ersetzt. Wir sind uns doch sicher alle einig, das als einen großen Fortschritt anzusehen.
Magdalena61 hat geschrieben:Weder Juden noch Christen war es jemals erlaubt, Menschenopfer zu bringen.

Da bin ich nicht so sicher. Ich denke da an die Geschichte von Abraham, der anscheinend gar nichts außergewöhnliches daran fand, seinen Sohn Isaak Jahveh zu opfern.

Mehr hier:
(3. Mose 27:28+29)
Nur soll man kein mit dem Bann Belegtes verkaufen oder lösen, nichts, das jemand dem HERRN gebannt, von allem, was sein ist, es seien Menschen, Vieh oder Äcker seines Besitztums; denn alles Gebannte ist dem HERRN hochheilig! Man soll auch keinen mit dem Bann belegten Menschen lösen, sondern er soll unbedingt sterben!

Und im Buch Richter Kapitel 11 ist folgendes zu lesen
[...]Und Jephtah tat dem HERRN ein Gelübde und sprach: Gibst du die Kinder Ammon in meine Hand, so soll das, was zu meiner Haustür heraus mir entgegenkommt, wenn ich in Frieden von den Kindern Ammon wiederkehre, dem HERRN gehören, und ich will es zum Brandopfer darbringen.[...]
[...]Als nun Jephtah nach Mizpa zu seinem Hause kam, siehe, da trat seine Tochter heraus, ihm entgegen, mit Handpauken und Reigen; sie war aber sein einziges Kind[...]
[...]Und er liess sie zwei Monate lang frei. Da ging sie hin mit ihren Gespielen und weinte auf den Bergen über ihre Ehelosigkeit. Und nach zwei Monaten kam sie wieder zu ihrem Vater. Und er tat ihr, wie er gelobt hatte.
Zum Schluss noch das Lob des Paulus:
Hebräer 11:32-34
Und was soll ich noch sagen? Die Zeit würde mir fehlen, wenn ich erzählen wollte von Gideon, Barak, Simson, Jephta, David und Samuel und den Propheten, welche durch Glauben Königreiche bezwangen, Gerechtigkeit wirkten, Verheissungen erlangten, der Löwen Rachen verstopften. Sie haben die Gewalt des Feuers ausgelöscht, sind des Schwertes Schärfe entronnen, von Schwachheit zu Kraft gekommen, stark geworden im Streit, haben der Fremden Heere in die Flucht gejagt.
Die Tochter wurde geopfert, so steht es in der "heiligen" Schrift. Und im Hebräer-Brief wird Jephta als Gerechter gelobt, die Opferung der Tochter wird nicht getadelt.

Magdalena61 hat geschrieben:Die Eucharistiefeier bestätigt lediglich, was Gott in Jesus Christus getan hat
Genau, in JC hat dein Gott auf den archaischen Brauch des Menschenopfers unter Verwendung der abscheulichen Methode der Kreuzigung zurückgegriffen.


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#2 Re: Das umstrittene Ritual: Beschneidung

Beitrag von Zeus » Di 1. Okt 2013, 23:32

Magdalena61 hat geschrieben: Weder Juden noch Christen war es jemals erlaubt, Menschenopfer zu bringen.

Die RKK hat wärend Hunderten von Jahren zahllose Menschen gefoltert und lebendig verbrennen lassen im "notwendigen Einsatz zum Schutz der Wahrheit" Wie Ratzinger (noch als Kardinal) in seinem als MEA CULPA bekannten Spruch sagte.

Ich finde es gar nicht so weit hergeholt, dieses nicht "dem Evangelium entsprechende"(Worte desB16) Vorgehen als Menschenopfer für den christlichen Gott der Wahrheit zu betrachten.
MEHR HIER



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Magdalena61
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#3 Re: Die Bosheit in der Beobachtung

Beitrag von Magdalena61 » Mi 2. Okt 2013, 02:14

Zeus hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Weder Juden noch Christen war es jemals erlaubt, Menschenopfer zu bringen.
Da bin ich nicht so sicher. Ich denke da an die Geschichte von Abraham, der anscheinend gar nichts außergewöhnliches daran fand, seinen Sohn Isaak Jahveh zu opfern.
Es war ein Test. Eine Prüfung. Das steht (erklärend) am Anfang des Berichts: 1. Mose 22,1
Abraham HAT den Sohn NICHT getötet, das sollte man nicht unterschlagen, und er wußte bereits, bevor er mit Isaak auf den Berg hinauf stieg, dass sie zu zweit wieder herunter kommen würden. 1. Mose 22,5

Zeus hat geschrieben:Mehr hier:
(3. Mose 27:28+29)
Nur soll man kein mit dem Bann Belegtes verkaufen oder lösen, nichts, das jemand dem HERRN gebannt, von allem, was sein ist, es seien Menschen, Vieh oder Äcker seines Besitztums; denn alles Gebannte ist dem HERRN hochheilig! Man soll auch keinen mit dem Bann belegten Menschen lösen, sondern er soll unbedingt sterben!
Hier ist von Gericht die Rede, u.a., um das Volk von Götzendienst rein zu halten, nicht zu verwechseln mit- von Gott nicht autorisierten- Menschenopfern an irgendwelche heidnischen Götter, um sich Vorteile zu verschaffen.
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#4 Re: Das umstrittene Ritual: Beschneidung

Beitrag von Magdalena61 » Mi 2. Okt 2013, 02:21

Zeus hat geschrieben:Und im Buch Richter Kapitel 11 ist folgendes zu lesen
[...]Und Jephtah tat dem HERRN ein Gelübde und sprach: Gibst du die Kinder Ammon in meine Hand, so soll das, was zu meiner Haustür heraus mir entgegenkommt, wenn ich in Frieden von den Kindern Ammon wiederkehre, dem HERRN gehören, und ich will es zum Brandopfer darbringen.[...]
Hatte Gott Jephtah befohlen, seinen Tochter zu opfern?
Nein.

Hatte Gott Gesetze gegeben, die es ermöglichten, aus einem unbedacht gesprochenen Gelübde wieder rauszukommen?
Ja.
Jephtah hätte seine Tochter auslösen können. Das steht übrigens im gleichen Kapitel, ganz oben, 3. Mose 27, 1-4.

Wenn jemand meint, er müsse den tollen Hecht spielen, um die Frau seiner Träume zu beeindrucken... und dann stellt er fest, er hat die Lage und die Straßenführung falsch eingeschätzt... er ist aber nicht dazu bereit, das einzugestehen und sich eine Blöße zu geben... und so spielt er auf Risiko und fährt ein Kind tot, weil er zu schnell war und das Kind ja gar nicht auf einer so schmalen Straße wie dieser hätte Fahrrad fahren müssen... dann ist der Gesetzgeber schuld, nicht wahr?

Zeus hat geschrieben:Die Tochter wurde geopfert, so steht es in der "heiligen" Schrift. Und im Hebräer-Brief wird Jephta als Gerechter gelobt, die Opferung der Tochter wird nicht getadelt.
Ich glaube kaum, dass Paulus die Sünde Jephtahs lobte... sondern dessen Glauben und dessen Mut. Man muß einmal die ganze Geschichte dieses Mannes lesen, Richter 11... über seine Herkunft und Kindheit; dann wird klarer, warum es ihm so wichtig war, von seinem Volk akzeptiert zu werden. Er setzte sein Leben ein für Israel, aber er war nicht unfehlbar.
Er machte einen großen Fehler. Diesen halten die "Bibelkritiker" den Gläubigen nun immer vor. Super. Was wollen sie damit beweisen?
Zeus hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Die Eucharistiefeier bestätigt lediglich, was Gott in Jesus Christus getan hat
Genau, in JC hat dein Gott auf den archaischen Brauch des Menschenopfers unter Verwendung der abscheulichen Methode der Kreuzigung zurückgegriffen.
Es bringt nichts, zu diskutieren, wenn Kritiker nicht dazu bereit sind, zwischen einem "Menschenopfer" und der "Todesstrafe" zu unterscheiden.
Jesus trug die Schuld der Welt. Und das freiwillig.
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#5 Re: Die Bosheit in der Beobachtung

Beitrag von Zeus » Mi 2. Okt 2013, 09:20

Magdalena61 hat geschrieben:Weder Juden noch Christen war es jemals erlaubt, Menschenopfer zu bringen.
Zeus hat geschrieben:Da bin ich nicht so sicher. Ich denke da an die Geschichte von Abraham, der anscheinend gar nichts außergewöhnliches daran fand, seinen Sohn Isaak Jahveh zu opfern.
Magdalena61 hat geschrieben:Es war ein Test. Eine Prüfung. Das steht (erklärend) am Anfang des Berichts: 1. Mose 22,1
Abraham HAT den Sohn NICHT getötet, das sollte man nicht unterschlagen, und er wußte bereits, bevor er mit Isaak auf den Berg hinauf stieg, dass sie zu zweit wieder herunter kommen würden. 1. Mose 22,5
Liebe Magdalena, deine Logik ist berauschend. :lol:
Wenn Abraham schon vorher wusste, dass die Sache gut ausgehen würde, worin bestand dann der Test?
Der einzige, der wohl ein echtes furchtbares Trauma erlitten haben dürfte, war wohl der kleine Sohn.
Dann band er seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar oben auf das Holz. 10 Und Abraham streckte seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten.1. Mose 22,9,10
Es war doch irgenwie fies vom Jahveh, Abraham zu veranlassen, dem unschuldigen Kind das anzutun. Schon mal (als Mutter) daran gedacht?
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#6 Re: Menschenopfer in der Bibel

Beitrag von Zeus » Mi 2. Okt 2013, 11:11

Zeus hat geschrieben:Und im Buch Richter Kapitel 11 ist folgendes zu lesen
[...]Und Jephtah tat dem HERRN ein Gelübde und sprach: Gibst du die Kinder Ammon in meine Hand, so soll das, was zu meiner Haustür heraus mir entgegenkommt, wenn ich in Frieden von den Kindern Ammon wiederkehre, dem HERRN gehören, und ich will es zum Brandopfer darbringen.[...]
Magdalena61 hat geschrieben:Hatte Gott Jephtah befohlen, seinen Tochter zu opfern? Nein.
Hatte Gott Gesetze gegeben, die es ermöglichten, aus einem unbedacht gesprochenen Gelübde wieder rauszukommen? Ja.
Jephtah hätte seine Tochter auslösen können. Das steht übrigens im gleichen Kapitel, ganz oben, 3. Mose 27, 1-4.
Magdalena, dein ursprüngliches Argument war:
Weder Juden noch Christen war es jemals erlaubt, Menschenopfer zu bringen.
Du verwendest Strohmann- Argumente:
Ob Dein Gott irgend was befohlen hat oder nicht und ob Jephtah seine Tochter hätte freikaufen können, stand nicht zur Diskussion.
Es wird mit keinem Wort in den betreffenden Bibelstellen auch nur angedeutet, dass der tolle Jephtah etwas ungewöhnliches oder gar unerlaubtes tat, als er seine Tochter ermordete. (Auch die Tochter hat sich ohne Widerstand töten lassen.)
Zeus hat geschrieben:Die Tochter wurde geopfert, so steht es in der "heiligen" Schrift. Und im Hebräer-Brief wird Jephta als Gerechter gelobt, die Opferung der Tochter wird nicht getadelt.
Magdalena hat geschrieben: Er setzte sein Leben ein für Israel
Ja, bei so großen Leistungen kann man ja den Mord der Tochter großzügig übersehen.
Magdalena61 hat geschrieben:Er machte einen großen Fehler.
In der Bibel wird allerdings seine Handlung NICHT kritisiert.
Magdalena61 hat geschrieben:Diesen halten die "Bibelkritiker" den Gläubigen nun immer vor. Super. Was wollen sie damit beweisen?
Ich kann nicht für andere Bibelkritiker sprechen und habe nicht die Bibel kritisiert, werte Magdalena61.
Meine Aussage war ganz einfach, dass Jahve ursprünglich das Menschenopfer nicht verboten hatte.
Ich denke, dass mit Abraham eine zivilisatorische Wende eintrat und das Opfern von Menschen als nicht mehr zeitgemäß angesehen wurde. Ein echter Fortschritt.
Zeus hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Die Eucharistiefeier bestätigt lediglich, was Gott in Jesus Christus getan hat
Genau, in JC hat dein Gott auf den archaischen Brauch des Menschenopfers unter Verwendung der abscheulichen Methode der Kreuzigung zurückgegriffen.
Magdalena61 hat geschrieben:Es bringt nichts, zu diskutieren, wenn Kritiker nicht dazu bereit sind, zwischen einem "Menschenopfer" und der "Todesstrafe" zu unterscheiden.
Semantische Spitzfindigkeiten.
Magdalena61 hat geschrieben:Jesus trug die Schuld der Welt. Und das freiwillig.
Darum hat er auch am Kreuz in seiner Not gerufen "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"
Jetzt brauchst du mich nicht zu belehren. Ich weiß, wie die RKK diesen Ausspruch des armen Kerls deutet.
(Stichwort: Psalm 22,2)
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Zuletzt geändert von Zeus am Mi 2. Okt 2013, 11:39, insgesamt 1-mal geändert.
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#7 Re: Menschenopfer in der Bibel

Beitrag von Pluto » Mi 2. Okt 2013, 11:53

Zeus hat geschrieben:Semantische Spitzfindigkeiten.
:lol:
Fahr nach Texas und sag das mal Einem der in der Death Row sitzt.
Versuch ihm zu eklären er werde nur geopfert....
Danach kannst du uns davon berichten. ;)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#8 Re: Menschenopfer in der Bibel

Beitrag von Zeus » Mi 2. Okt 2013, 12:32

Pluto hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Semantische Spitzfindigkeiten.
:lol:
Fahr nach Texas und sag das mal Einem der in der Death Row sitzt.
Versuch ihm zu eklären er werde nur geopfert....
Danach kannst du uns davon berichten. ;)

Was willst du damit sagen lieber Pluto? Was soll der Vergleich der Situation des JC mit einem, der in Texas in Death Row sitzt?
----------------------------------
Ich finde es dürfte dem JC ziemlich egal gewesen sein, als er da am Kreuz hing, ob religiöse "Weise" in Zukunft sein Leiden als Ausführung der Todesstrafe (für nicht von ihm selbst begangene Sünden) oder als Menschenopfer zur Rettung der Welt bezeichnen würden.
----------------------------------
Meinst du vielleicht, der Paulus hätte die Geschichte von dem Heilsplan Gottes dem Wanderprediger Jesus erklären sollen, als letzterer als potentieller Volkstaufrührer von den Römern mittels des Kreuzesstodes beseitigt wurde?
Dann wäre JC mit Sicherheit viel fröhlicher gestorben.
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#9 Re: Menschenopfer in der Bibel

Beitrag von Magdalena61 » Mi 2. Okt 2013, 21:37

Zeus hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Weder Juden noch Christen war es jemals erlaubt, Menschenopfer zu bringen.
Zeus hat geschrieben:Da bin ich nicht so sicher. Ich denke da an die Geschichte von Abraham, der anscheinend gar nichts außergewöhnliches daran fand, seinen Sohn Isaak Jahveh zu opfern.
Magdalena61 hat geschrieben:Es war ein Test. Eine Prüfung. Das steht (erklärend) am Anfang des Berichts: 1. Mose 22,1
Abraham HAT den Sohn NICHT getötet, das sollte man nicht unterschlagen, und er wußte bereits, bevor er mit Isaak auf den Berg hinauf stieg, dass sie zu zweit wieder herunter kommen würden. 1. Mose 22,5
Liebe Magdalena, deine Logik ist berauschend. :lol:
Wenn Abraham schon vorher wusste, dass die Sache gut ausgehen würde, worin bestand dann der Test?
Das kann man nicht in drei Sätzen abhandeln.

Abraham hatte die Verheißung..."Nachkommen, so zahlreich wie die Sterne"... und, nachdem er Ismael hatte fortschicken müssen, nur diesen einen Sohn, Isaak.
Andererseits war da die Forderung Gottes: "Gib mir deinen Sohn!"

Das sind zwei gegensätzliche Informationen. Abraham mußte sich entscheiden, ob er der ursprünglichen Verheißung weiterhin vertraute. Offenbar hat er sich auf dem Weg ins Land Morija dazu durchgerungen. Sonst hätte er den Knechten nicht so zuversichtlich sagen können, er und sein Sohn gingen auf den Berg, um anzubeten.

Der Berg im Lande Morija ist der Tempelberg von Jerusalem 2. Chr. 3,1. 1. Mose 22 strotzt nur so von Symbolik. Ich glaube, es wäre besser, die Texte etwas gründlicher zu studieren, bevor man sich möglicherweise mit Gott anlegt :) .

Ich verstehe nicht das Problem, das manche mit der Prüfung Abrahams haben oder daraus machen. Jeden Tag sterben unzählige Menschen-- bei Abtreibungen, durch Mord, an Hunger, bei Selbstmordattentaten, in militärischen Auseinandersetzungen, im Straßenverkehr = VerkehrsOPFER, und keiner regt sich darüber auf.

Wer sich an dem Bericht in 1 Mose 22 stößt, der hat vermutlich ein Verständnisproblem-- oder er hegt ein tiefes Mißtrauen gegenüber der Liebe und der Fürsorge/ Fairness Gottes.

Isaak war ein gesunder Mann von mehr als 30 Jahren. Der hätte seinen, 100 Jahre älteren Vater leicht überwältigen können.

Fazit: Isaak hat mitgemacht.
Zeus hat geschrieben:
Dann band er seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar oben auf das Holz. 10 Und Abraham streckte seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten.1. Mose 22,9,10
Es war doch irgenwie fies vom Jahveh, Abraham zu veranlassen, dem unschuldigen Kind das anzutun. Schon mal (als Mutter) daran gedacht?
Sicher. Sarah tut mir leid. Sie ist nämlich kurz darauf gestorben. Ich frage mich, ob da ein Zusammenhang bestand... zwischen der Angst um ihren Sohn/ dem Zerbruch ihrer Träume und ihrem physischen Tod.
Zeus hat geschrieben:Es war doch irgenwie fies vom Jahveh, Abraham zu veranlassen, dem unschuldigen Kind das anzutun.
Also--- "unschuldig" und "Kind, das können wir streichen. Man fragt sich, wie die Leute auf den Gedanken gekommen sind, Gott habe ein Kinderopfer verlangt. Möglicherweise ist diese Fehlleistung übersetzungsbedingt:

In der Luther 1545 wird Isaak als "Knabe" bezeichnet... wenn man nun "Knabe" als "kleinen Jungen" interpretiert, dann war Abraham--- :D ausschließlich mit Kindern unterwegs.
1. Mose 22,3 (Luther 1545): DA stund Abraham des morgens früe auff / vnd gürtet seinen Esel / vnd nam mit sich zween Knaben / vnd seinen son Jsaac / vnd spaltet holtz zum Brandopffer / Macht sich auff / vnd gieng hin an den Ort / da von jm Gott gesagt hatte.
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#10 Re: Menschenopfer in der Bibel

Beitrag von Magdalena61 » Do 3. Okt 2013, 02:32

Zeus hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Hatte Gott Jephtah befohlen, seinen Tochter zu opfern? Nein.
Hatte Gott Gesetze gegeben, die es ermöglichten, aus einem unbedacht gesprochenen Gelübde wieder rauszukommen? Ja.
Jephtah hätte seine Tochter auslösen können. Das steht übrigens im gleichen Kapitel, ganz oben, 3. Mose 27, 1-4.
Magdalena, dein ursprüngliches Argument war:
Weder Juden noch Christen war es jemals erlaubt, Menschenopfer zu bringen.
Du verwendest Strohmann- Argumente:
Ob Dein Gott irgend was befohlen hat oder nicht und ob Jephtah seine Tochter hätte freikaufen können, stand nicht zur Diskussion.
Ähm.
Wenn wir "den Fall" beurteilen wollen, müssen wir wohl oder übel die Rahmenbedingungen erkunden und sortieren. Ansonsten kommt nicht mehr dabei heraus als billige Polemik.
Es wird mit keinem Wort in den betreffenden Bibelstellen auch nur angedeutet, dass der tolle Jephtah etwas ungewöhnliches oder gar unerlaubtes tat, als er seine Tochter ermordete. (Auch die Tochter hat sich ohne Widerstand töten lassen.)
Ebensowenig wird irgendwo angedeutet, Gott habe dieses "Opfer" befohlen/ gut geheißen/ angenommen. Und darauf kommt es an.

Warum hätte Gott akzeptieren sollen, was Er verboten hatte?
5. Mose 12, 29-31: Menschenopfer sind Gott ein Gräuel.

Ri. 11,40 widerlegt die Behauptung, das "Opfer" Jephtahs habe die ideelle Unterstützung des Volkes gefunden. Wenn die Entscheidung, die Tochter Jephtahs zu opfern, von Gott ausgegangen wäre, dann wäre es vom Volk ja geradezu eine Frechheit gewesen, sich jedes Jahr über den angeblichen Willen Gottes zu beschweren und dagegen zu rebellieren, indem die Töchter Israel vier Tage lang "klagen um die Tochter Jeftahs, des Gileaditers".
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