Zur Klärung der Kritik

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2Lena
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#1 Zur Klärung der Kritik

Beitrag von 2Lena » Mi 30. Okt 2013, 11:39

Hallo zusammen,

in einem anderen Forum (yahoo) las ich vor wenigen Tagen die Frage:
"Warum stellen Menschen Fragen über die Religion, die sie gar nicht beantwortet haben wollen".

Zwar waren bestimmte Gruppen damit gemeint, aber in den meisten religiösen Foren ist das gleiche Schema zu finden: Wunderbar aufreizende Themen - und als Reaktion kommt die "angelernte" Antwort, leider unpassend, den Frust verstärkend. Nebenwirkungen kommen dazu - einige Querelen mit Mitmenschen, denn es ist leichter, die anderen zur "verprügeln" statt die eigene Weltanschauung zu hinterfragen.

Die griechischen Philosophen meinten bereits, es sei schwerer die "richtigen" Fragen zu stellen, als die Antworten zu finden.

Meine Bitte lautet: Könnte in Eurem "neuen" Forum eine neue Form entstehen?
Ich stelle mir vor, dass eine vernünftige Fragetechnik eine gute Antwort finden lässt - und sogar die Richtige.

JackSparrow
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#2 Re: Zur Klärung der Kritik

Beitrag von JackSparrow » Mi 30. Okt 2013, 13:46

2Lena hat geschrieben:"Warum stellen Menschen Fragen über die Religion, die sie gar nicht beantwortet haben wollen".
Man bezeichnet solche Fragen als "rhetorisch". Rhetorische Fragen dienen dazu, die Konversation in eine für den Fragenden vorteilhafte Richtung zu lenken.

Wunderbar aufreizende Themen - und als Reaktion kommt die "angelernte" Antwort,
Wäre auch unpraktisch, wenn man sich für jeden Angreifer immer wieder neue Methoden der Revierverteidigung ausdenken müsste.

Die griechischen Philosophen meinten bereits, es sei schwerer die "richtigen" Fragen zu stellen, als die Antworten zu finden.
Wodurch die Konversation in eine für die griechischen Philosophen vorteilhafte Richtung gelenkt wurde, weil die ja dann immer das letzte Wort haben durften, wenns um die Richtigkeit einer Frage ging.

Pluto
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#3 Re: Zur Klärung der Kritik

Beitrag von Pluto » Mi 30. Okt 2013, 14:42

2Lena hat geschrieben:in einem anderen Forum (yahoo) las ich vor wenigen Tagen die Frage:
"Warum stellen Menschen Fragen über die Religion, die sie gar nicht beantwortet haben wollen".
Gute Frage. :)

Nebenwirkungen kommen dazu - einige Querelen mit Mitmenschen, denn es ist leichter, die anderen zur "verprügeln" statt die eigene Weltanschauung zu hinterfragen.
Da ist was wahres dran.

Allerdings ist das kritische Hinterfragen bei uns erlaubt. Nur, der/die Fragende sollte schon ein Interesse an der Antwort haben. Wir wollen schließlich den Dialog fördern und verstehen uns als überkonfessionelles Forum, wo auch Nichtgläubige willkommen sind.

Was wir hier nicht wollen sind aggressive Anti-theistisch Parolen, Hetze und Häme gegen Andersdenkende.

Ich stelle mir vor, dass eine vernünftige Fragetechnik eine gute Antwort finden lässt - und sogar die Richtige.
Okay...
Und wer legt fest was man unter "vernünftige Fragetechnik" versteht?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
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#4 Re: Zur Klärung der Kritik

Beitrag von Pluto » Mi 30. Okt 2013, 14:46

JackSparrow hat geschrieben:
Die griechischen Philosophen meinten bereits, es sei schwerer die "richtigen" Fragen zu stellen, als die Antworten zu finden.
Wodurch die Konversation in eine für die griechischen Philosophen vorteilhafte Richtung gelenkt wurde, weil die ja dann immer das letzte Wort haben durften, wenns um die Richtigkeit einer Frage ging.
Hi JackSparrow,
Erst mal, willkommen bei uns im Forum! :)

Naja... ganz so falsch sahen die ollen Griechen das nicht.
Auch in unserer Zeit heißt es ja "Es gibt keine dummen Fragen, sondern nur dumme Antworten."
:D
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Magdalena61
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#5 Re: Zur Klärung der Kritik

Beitrag von Magdalena61 » Mi 30. Okt 2013, 19:12

2Lena hat geschrieben:...in den meisten religiösen Foren ist das gleiche Schema zu finden: Wunderbar aufreizende Themen - und als Reaktion kommt die "angelernte" Antwort, leider unpassend, den Frust verstärkend.
Es schreibt halt jeder vor dem Hintergrund seines ganz persönlichen Erfahrungshorizonts. Da würde ich nicht werten wollen --- es ist schon viel, wenn ein Christ die Grundlagen seines Glaubens ein wenig besser kennt als der Durchschnitt.

"Angelernte Antworten"? Ein Christ wird zunächst die Richtung (Meinung, Lehren) der Gemeinde vertreten, der er angehört, oder mit der er sympathisiert. Und ein Humanist sagt das, was er von seinen nichtchristlichen Gurus übernommen hat.
denn es ist leichter, die anderen zur "verprügeln" statt die eigene Weltanschauung zu hinterfragen.
Da muß erst Vertrauen aufgebaut werden, eine Beziehung entstehen.... wenn man daran gehen will, ideologische Fundamente einzureißen, um den Blick zu weiten oder zu korrigieren.

Wenn das eigene religiöse "Lehrsystem", also die Art, wie mit Glaubensinhalten umgegangen wird, in sich logisch ist-- warum sollte jemand, der davon überzeugt ist und sich in einer Gruppe aufhält, in der alle dasselbe glauben wie er selbst, es als falsch empfinden?

"Aggressiv dagegen wettern" und alle Positionen außer der eigenen niedermachen... ist für mein Empfinden kein Diskussionsstil, sondern entspringt eher primitiver Streitsucht /Weltfrust, gepaart mit Ignoranz und Hochmut.
Meine Bitte lautet: Könnte in Eurem "neuen" Forum eine neue Form entstehen?
Ich stelle mir vor, dass eine vernünftige Fragetechnik eine gute Antwort finden lässt - und sogar die Richtige.
:) Darunter kann ich mir jetzt nichts Konkretes vorstellen. Versuche es doch einfach und zeige uns an praktischen Beispielen, wie du das meinst.

Man muß berücksichtigen: User, die aus anderen Foren kommen, sind in der Regel durch den dort vorherrschenden Ton und Stil geprägt.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

2Lena
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#6 Re: Zur Klärung der Kritik

Beitrag von 2Lena » Mi 30. Okt 2013, 19:40

Pluto hat geschrieben: wer legt fest was man unter "vernünftige Fragetechnik" versteht?

Das regelt die Situation.

Da möchte ich noch was zu Magdalenas netter Antwort sagen. Jeder wird in SEINER Religion erzogen und macht sie nach. Das ist im Prinzip in Ordnung. Wenn es keine Reibungspunkte gäbe, wäre kein Hinterfragen da.

Die Fragen zur Religion gingen den gepriesenen Idolen entlang. Adventisten z.B. preisen das Sabbatheiligen. Nach zahlreichen Argumenten aus ihrer Basis "Bibeltreue" haben sie viele Leute überzeugt, aber sie sind nicht zufrieden. Die Menschen leben auf zwei Seiten hin mit Irritierungen. Es gibt Streitfälle bei den Adventisten und die Meinung, dass die katholischen Kirchen verkehrt handeln. Nicht einmal die Wochentage konnten sie berechnen! Die Unzufriedenheit ist groß. Also machen sie es "besser". In dem Gefühl bleiben sie, bis ein Thema im Forum erscheint:
"Wer am Sabbat Holz sammelt, wird gesteinigt!" 4.Mose 15.32
Hier ist die "Bibeltreue" jedes Holzofenbesitzers an kalten Tagen vorbei.

Der demonstriert dafür, wie er den angelernten Frust in den eigenen Reihen hochschauckelt.
Zu einer "vernünftigen Lösung" kommt es dann nicht, weil die Leute mit ihrem Hickhack beschäftigt sind.

Vernünftig wäre, nach dem Grund des Satzes zu fragen.

Ein Hebräer schmunzelte früher über das ganze Gesicht, denn er sah den Text anders:
Wer in Ruhe die Ratschläge sammelt, wird sie verstehen.
Sabbat heißt Ruhe. Sie soll beim zufriedensein eingehalten werden!
Wer da noch nach Ratschlägen sucht, gehört abgewürgt...

Wortspiele:
Sabbat, a) Ende der Woche b) ruhen c) aufhören
sieben a) zufrieden sein oder b) schwören dass
Holz klingt gleich Ratschlag und das Steinigen, leicht anders ausgesprochen, führt zu anderen Gedanken hin.

Vernünftig ist eine Lösung, weil sie die Reibungspunkte beseitigen kann!

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