Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

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closs
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#311 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von closs » Mo 24. Apr 2017, 18:58

Halman hat geschrieben:... Der fundamentale Fehler ist der, daß jüdisch-christliche Geschichte – die gewalttätig ist – zusammengefügt wird mit islamischer Theologie – die Gewalt befiehlt.
Wie kommt es, dass "normale" Moslems ständig betonen, dass der islam friedfertig sei? - Ist das Täuschung? Oder kennen sie ihre Religion nicht?

Halman hat geschrieben:... Während das Christentum des ersten Jahrhunderts sich über das Blut der Märtyrer verbreitete, verbreitete sich der Islam in seinem ersten Jahrhundert durch gewalttätige Eroberung und Blutvergießen.
Das Christentum hätte sich durch Märtyrer verbreitet? - Beispiel?

Halman hat geschrieben:Leider geht die Entwicklung in die regride Richtung.
Meinst Du "rigide"?

Halman hat geschrieben: Religionsfreiheit ist nicht absolut, wenn auch als Grundrecht sehr hochrangig. Sie findet aber in anderen Grundrechten ihre Schranken und diese durchbricht die Scharia.
Wenn diese Grundrechte bei uns gesetzlich formuliert sind, hat man eine rechtsstaatliche Grundlage, gegen Verstöße vorzugehen.

Halman hat geschrieben: Es reicht, dass die demographische Entwicklung zur Zunahme der No-Go-Areas führt, wie in Frankreich, wie in Schweden und auch in Deutschland.
Der Grund ist nicht die Demographie, sondern eine brutal-doofe Ausländer-Politik, die sich jetzt rächt.

Wie auch immer: Ich spreche nicht gegen ein deutliches rechtsstaatliches Auftreten gegenüber verfassungs-gefährdende Tendenzen - insofern sind wir uns einig.

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Halman
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#312 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Halman » Di 25. Apr 2017, 02:31

closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:... Der fundamentale Fehler ist der, daß jüdisch-christliche Geschichte – die gewalttätig ist – zusammengefügt wird mit islamischer Theologie – die Gewalt befiehlt.
Wie kommt es, dass "normale" Moslems ständig betonen, dass der islam friedfertig sei? - Ist das Täuschung? Oder kennen sie ihre Religion nicht?
Zum Teil ist es vermutlich wirklich Unkenntnis, andere mögen ehrlich bestrebt sein einen friedlichen Euro-Islam zu leben, obgleich sie ihre Religion gut kennen. Aber ja, es gibt auch die Täuschung. Diese Taktik nennt man im Islam „Taqiyya“ und „Ma'ariedh“. Gem. dem englischen Wikipedia-Artikel zum Begriff Taqiyya (تقیة) lautet die sunnitische Entsprechung Idtirar (إضطرار).

Die wichtigste koranische Grundlage hierfür ist Sure 3.28 und 29. Die Auslegung hierzu lautet: „Wenn ihr unter der Autorität der Ungläubigen steht und ihr Angst um euch habt, so verhaltet euch ihnen gegenüber mit eurer Zunge loyal währenddessen ihr innere Feindschaft zu ihnen pflegen sollt." (Al Tabari und Iben Kathir zu Sure 3.28).



Demnach dürfen Muslime , sofern sie in der Minderheit sind, was bei uns im Land der "Ungläubigen" offenkundig der Fall ist, TaqÄ«yya (‏تقية‎) anwenden und sich verstellen. Die Taqiyya hat folgende Grundlagen in der Koranexegese:
Ebenfalls zu Sure 3, Vers 28 schreibt Ibn Kathir (†1373), al Tabaris rangnächster Gelehrter, folgendes:

„Wer immer zu gegebener Zeit und an beliebigem Ort das Böse der Ungläubigen fürchtet, darf sich durch äußere Verstellung schützen.“ Um diese Aussage zu untermauern, zitierte er Abu Darda, einen engen Gefährten Mohammeds: „Laß uns ins Gesicht mancher Nicht-Muslime lächeln, währenddessen unsere Herzen sie verfluchen.“

Al-Hassan, ein anderer Gefährte, erkannte: “Die Praxis der taqiyya kann bis zum Jüngsten Gericht (d.h. bis in alle Ewigkeit) angewendet werden.“
Schauen wir uns ein Beispiel praktisches Beispiel aus der heutigen Zeit an: Saudi Arabien.
Anläßlich der letzten interreligiösen Konferenz in Madrid beteuerte König Abdullah trotz dem eben gesagten, daß „der Islam eine Religion der Mäßigung und der Toleranz sei; er sei eine Botschaft, welche dazu aufrufe, einen konstruktiven Dialog zwischen den Anhängern aller Religionen zu halten“.

Kaum ein paar Tage später wurde bekannt, daß im Unterrichtsmaterial für saudische Kinder noch immer steht, die Christen und Juden seien „Ungläubige“, „verhaßte Feinde“ sowie „Affen und Schweine“.

In einem Auswahlfragentest für Schüler der vierten Klasse werden muslimische Kinder beispielsweise gefragt, wer „ein wahrer Muslim“ sei. Die korrekte Antwort ist nicht „ein Mann, der betet, fastet etc.“ sondern „ein Mann, der einzig und allein Allah anbetet, der die anderen Gläubigen liebt, die Ungläubigen jedoch haßt“. Mit letzteren also wollen die Saudis einen „Dialog“ führen?

Offensichtlich befolgen die Saudis und alle anderen dem schariatischen Gesetz getreuen Muslime, wenn sie zum „Dialog“ aufrufen, lediglich den vorgängig erwähnten Ratschlag von Mohammeds Freund Abu Darda: „Laß uns in die Gesichter mancher Menschen lächeln, währenddessen unsere Herzen sie verfluchen.“
Dies erschwert natürlich einen konstruktiven Dialog, wenn man damit rechnen muss, belogen und getäuscht zu werden.

Die Islamaussteigerin Sabatina James redet Klartext auf BR 2:
James warnt davor, den Islam zu unterschätzen. Einem jeden Moslem sei es Pflicht, sich zu verstellen und solange lieb Kind zu machen, wie es notwendig ist. Die sog. Taqiyya. Es gäbe keine Tradition die es von uns zu schützen gelte, sondern bloß den Islam. Es gäbe immer zwei Gesichter des Islams. Das Gesicht wenn in der Minderheit, und jenes, wenn Moslems in der Mehrheit sind. James:

Zeige mir ein einziges Land wo der Islam an der Macht ist und die Mehrheit bildet, wo Juden, Christen und andere die gleichen Rechte haben. Es gibt keins.
Eine typische Taqiyya-Strategie besteht darin zu behaupten, dass Islam = Frieden (Salam) bedeute, obgleich das Wort Islam eigentlich eher Unterwerfung bedeutet.
Dort, wo der Islam die Mehrheit hat, hören sich die Predigten SO und SO an.
Warum dem so ist erklärt Sabatina James auf Basis von sunnitschen Quellen.

closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:... Während das Christentum des ersten Jahrhunderts sich über das Blut der Märtyrer verbreitete, verbreitete sich der Islam in seinem ersten Jahrhundert durch gewalttätige Eroberung und Blutvergießen.
Das Christentum hätte sich durch Märtyrer verbreitet? - Beispiel?
Jesus von Nazareth (der Messias), Stephanus (Erzmärtyrer) und die Apostel (Josephus und die Apostelgeschichte berichten über die Ermordung des Apostels Jakobus bar Zebedäus im Jahr 44 n. Chr.), Thekla von Ikonium (Protomärtyrerin), die grausame Christenverfolgung in Rom, der apostolische Vater Polykarp von Smyrna (von den Römern 155 n. Chr. hingerichtet), der Kirchenvater und Philosoph Justin der Märtyrer (* um 100; † 165 in Rom) und die Märtyrinnen Perpetua und Felicitas.
Der Begriff „Märtyrer“ wurde vom altgriechischen Wort μάρτυς (mártys / „Zeuge“) abgeleitet. Die antiken Christen griffen vermutlich den Begriff des Tatzeugen des stoischen Phiosophen Epiktet auf. Seit dem 2. Jahrhundert war dieser Begriff für Menschen bekannt, die für ihr Zeugnis sogar starben.

closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Leider geht die Entwicklung in die regride Richtung.
Meinst Du "rigide"?
Volltreffer. :thumbup:

closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Religionsfreiheit ist nicht absolut, wenn auch als Grundrecht sehr hochrangig. Sie findet aber in anderen Grundrechten ihre Schranken und diese durchbricht die Scharia.
Wenn diese Grundrechte bei uns gesetzlich formuliert sind, hat man eine rechtsstaatliche Grundlage, gegen Verstöße vorzugehen.
Man fährt doch lieber den "Kuschelkurs" und duldet, wie die Scharia in Deutschland schleichend über „Friedensrichter“ und Schariaurteile in deutschen Gerichten Einzug hält.
Hierzu Sabatina James im Interview über die Scharia und Parallelgesellschaften Deutschland:
In ihrem aktuellen Buch „Scharia in Deutschland – Wenn die Gesetze des Islam das Recht brechen“ werden von Sabatina James unzählige Beispiele aufgezählt, wie die Scharia ihren Triumphzug in Deutschland von einen Sieg zum nächsten Sieg fortsetzt
[...]
Auch werden mittlerweile an deutschen Gerichten Schariaurteile gesprochen. Ein Erbrechturteil und ein Urteil über Gewalt in der Ehe werden im Buch genannt.

Die Journalistin und Autorin Güner Yasemin Balci ist meiner Meinung nach auch eine gute Informationsquelle für diese Thematik. Als Beispiel verweise ich auf den WELT-Artikel: „Das archaische Frauenbild bedroht uns alle“.

closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Es reicht, dass die demographische Entwicklung zur Zunahme der No-Go-Areas führt, wie in Frankreich, wie in Schweden und auch in Deutschland.
Der Grund ist nicht die Demographie, sondern eine brutal-doofe Ausländer-Politik, die sich jetzt rächt.
und sich durch die demographische Entwicklung immer weiter verschärft.

closs hat geschrieben:Wie auch immer: Ich spreche nicht gegen ein deutliches rechtsstaatliches Auftreten gegenüber verfassungs-gefährdende Tendenzen - insofern sind wir uns einig.
Okay, aber mit Augenmaß. Christliche Flüchtlinge abzuschieben bedeutet sie in den Tod abzuschieben.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#313 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von closs » Di 25. Apr 2017, 08:28

Halman hat geschrieben:Diese Taktik nennt man im Islam „Taqiyya“ und „Ma'ariedh“.
Ist mir bekannt - aber ich kann dieses Doppelspiel im Alltag nicht erkennen. - Dis Dissonanz im Alltag verstehe ich in einem "Wir wollen loyale Bürger sein, aber unsere Kultur behalten wir".

Halman hat geschrieben:Jesus von Nazareth (der Messias), Stephanus (Erzmärtyrer) und die Apostel (Josephus und die Apostelgeschichte berichten über die Ermordung des Apostels Jakobus bar Zebedäus im Jahr 44 n. Chr.), Thekla von Ikonium (Protomärtyrerin), die grausame Christenverfolgung in Rom, der apostolische Vater Polykarp von Smyrna (von den Römern 155 n. Chr. hingerichtet), der Kirchenvater und Philosoph Justin der Märtyrer (* um 100; † 165 in Rom) und die Märtyrinnen Perpetua und Felicitas.
Das es Märtyrer gibt, ist auch heute noch Teil des Christentums - denke nur an Märtyrer des Nationalsozialismus (Bonhoeffer u.a.).

Aber dass DAMIT das Christentum in Frühmittelalter/Mittelalter in Europa verbreitet wurde, wäre mir eher neu. - Eher würde ich sagen, dass Märtyrer Zeugen sind GEGEN den säkularen Aufstieg des Christentums durch gewaltbereite Macht.

Halman hat geschrieben: Christliche Flüchtlinge abzuschieben bedeutet sie in den Tod abzuschieben.
Bei gewissen Ländern ist das so - wir haben selber 6 junge christliche Eritreer in Betreuung. - Mal ganz nebenbei und ganz anderes Thema: Diese essen kategorisch KEIN Schweinefleisch.

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#314 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Andreas » Di 25. Apr 2017, 08:59

Mt 7,1-5 hat geschrieben:Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden, und nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden. Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen! - und dabei steckt in deinem Auge ein Balken? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.
Joh 8,7 hat geschrieben:Wer unter euch ohne Lüge ist, der werfe den ersten Stein auf sie.

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#315 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Halman » Di 25. Apr 2017, 13:14

closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Diese Taktik nennt man im Islam „Taqiyya“ und „Ma'ariedh“.
Ist mir bekannt - aber ich kann dieses Doppelspiel im Alltag nicht erkennen. - Dis Dissonanz im Alltag verstehe ich in einem "Wir wollen loyale Bürger sein, aber unsere Kultur behalten wir".
Einge wollen dies bestimmt, aber ich glaube nicht, dass dies alle wollen.

Ein Beispiel für die Taqiyya hatte ich Dir doch HIER vorgestellt.

closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Jesus von Nazareth (der Messias), Stephanus (Erzmärtyrer) und die Apostel (Josephus und die Apostelgeschichte berichten über die Ermordung des Apostels Jakobus bar Zebedäus im Jahr 44 n. Chr.), Thekla von Ikonium (Protomärtyrerin), die grausame Christenverfolgung in Rom, der apostolische Vater Polykarp von Smyrna (von den Römern 155 n. Chr. hingerichtet), der Kirchenvater und Philosoph Justin der Märtyrer (* um 100; † 165 in Rom) und die Märtyrinnen Perpetua und Felicitas.
Das es Märtyrer gibt, ist auch heute noch Teil des Christentums - denke nur an Märtyrer des Nationalsozialismus (Bonhoeffer u.a.).
Ja, danke für diese Ergänzung.

closs hat geschrieben:Aber dass DAMIT das Christentum in Frühmittelalter/Mittelalter in Europa verbreitet wurde, wäre mir eher neu. - Eher würde ich sagen, dass Märtyrer Zeugen sind GEGEN den säkularen Aufstieg des Christentums durch gewaltbereite Macht.
Im Mittelalter trugen Märtyrer sicher nicht mehr zum Erfolg der römischen Reichskirche bei, wozu auch? - Die katholische Kirche hatte den römischen Staat hinter sich. Im Mittelalter traten christliche Reformatoren, wie Jan Hus und William Tyndale, als Märtyrer GEGEN die Kirche auf.

Mit den großen Volkskirchen fühle ich mich nicht verbunden. Daher interessiere ich mich mehr für die pränicänische Epoche und den urchristlichen Wurzeln. In jener Zeit waren die christlichen Märtyrer von großer Bedeutung.

closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Christliche Flüchtlinge abzuschieben bedeutet sie in den Tod abzuschieben.
Bei gewissen Ländern ist das so - wir haben selber 6 junge christliche Eritreer in Betreuung. - Mal ganz nebenbei und ganz anderes Thema: Diese essen kategorisch KEIN Schweinefleisch.
Christen aus Eritrea beten auch Draußen an der Kirchenmauer (dies erinnert mich an die jüdische Tradition an der Klagemauer zu beten). Möglicherweise gehören sie zur Eritreisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche, welche meines Wissens der koptisch-orthodoxe Kirche nahe steht.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#316 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Halman » Di 25. Apr 2017, 13:16

Andreas hat geschrieben:
Mt 7,1-5 hat geschrieben:Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden, und nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden. Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen! - und dabei steckt in deinem Auge ein Balken? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.
Joh 8,7 hat geschrieben:Wer unter euch ohne Lüge ist, der werfe den ersten Stein auf sie.
Was willst Du uns damit sagen?

Oder ist es nun Dein Stil, einfach Bibelstellen zu zitieren? Hast Du schon mal gemacht. Habe ich auch schon bei fin und Hemul gesehen.

Passt Dir meine Islamkritik nicht?
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#317 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von closs » Di 25. Apr 2017, 14:00

Halman hat geschrieben:Ein Beispiel für die Taqiyya hatte ich Dir doch HIER vorgestellt.
Schon - dass es diese Möglichkeit gibt, ist mir wohl bewusst. - Meine Frage (die wir beide wohl nicht beantworten können) ist: Für wieviele Muslime in Deutschland trifft dies zu?

Eine mögliche Antwort ist: Für mehr als früher - will heißen: Die Gast-Arbeiter-Generation war diesbezüglich viel zurückhaltender - man hat sich als "Gast" gefühlt. - Deren Kinder und Kindeskinder jedoch sind (oft) Deutsche nach Paß, auf jeden Fall Deutsche in Bezug auf ihre jugendliche Sozialisierung - UND haben erlebt, dass sie nicht so richtig zu uns dazugehören sollen - wobei wir wieder beim Thema Integrationspolitik sind. - Nicht mal auf heute bezogen, sondern auf die 30 Jahre zuvor.

Folge: Wenn man schon keine deutsche Identität ohne Abstriche bekommt, sucht man sich seine Identifikations-Orte woanders. - Und wenn man noch aggressiv-verärgert ist, langt man dann richtig hin und wird islamistisch.

Mal ganz nebenbei: Da ich beruflich an Sprache interessiert bin, frage ich manchmal Leute in meinem Umfeld, an denen ich eine ganz kleine Sprach-Auffälligkeit (etwa slawisch-rollendes "r") bemerke, wo sie her sind. - Ich musste lernen, dass dies den Leuten oft nicht recht ist - man kriegt dann Antworten wie "Buxtehude" oder "Nürnberg", weil sie da zuletzt gewohnt haben. - Ich meine es natürlich ethnisch: "Wo bist Du aufgewachsen?" - Und dann hört man irgendwann Kasachstan oder Sibirien oder Kazan oder Warschau oder sonstwas - manchmal widerwillig.

Wenn man dann fragt "Warum bist Du so empfindlich bei einer solchen Frage?" hört man "Wir wollen GANZ dazu gehören und nicht an der Sprache erkannt werden". - Und angeschlossen wird dann gelegentlich: "Bei Dir ist es ja egal, aber es gibt viele Deutsche, die uns anders anschauen, wenn wir aus dem Osten kommen". - Und diesen Effekt sehe ich auch bei vielen Türken: "Wir wollen GANZ anerkannt sein - auch mit Kopftuch".

Halman hat geschrieben:Möglicherweise gehören sie zur Eritreisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche, welche meines Wissens der koptisch-orthodoxe Kirche nahe steht.
Passt - von "orthodox" war die Rede.

Bei der Gelegenheit: In diesem Weg habe ich auch einen Aramäer kennengelernt, der die Sprache noch zu beherrschen scheint - UND: Es scheint aramäische "Clubs" zu geben für ethnische Aramäer, die er kennt.

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#318 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Halman » Mi 26. Apr 2017, 01:16

closs hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Ein Beispiel für die Taqiyya hatte ich Dir doch HIER vorgestellt.
Schon - dass es diese Möglichkeit gibt, ist mir wohl bewusst. - Meine Frage (die wir beide wohl nicht beantworten können) ist: Für wieviele Muslime in Deutschland trifft dies zu?
Das werden sie uns wohl nicht verraten.

Ich hatte Dir die Studie mit Statistiken des Pew Research Centers gezeigt. Ich wüsste nicht wie ich bessere Informationen vorlegen sollte.

Meine Absicht ist es nicht die Menschen zu attaktieren, meine Absicht ist es die religiöse Ideologie, welche sie beeinflusst, zu kritisieren. Aufgrund ihrer vielfältigen Individualität wäre es sachlich falsch, die Muslime „über einen Kamm scheren“.

Benennen und erklären kann ich die Strategie der Taqiyya und präsentierte Dir hierfür sogar ein prominentes Beispiel, um zu zeigen, dass es nicht nur "graue Theorie" ist. Verweisen kann ich auf die Erhebungen des Pew-Instituts, diese sind sachlich greifbar. Erklären kann ich die Grundlagen des sunnitischen Islam und ferner kann ich auf die Kenntnisse von Ex-Muslimen zurückgreifen.

Sabatina James erkärt in ihrem Buch Scharia in Deutschland auch den Einfluss von Islamverbänden und erläutet, warum dies problematisch ist
(s. Buch-Link). In einem Video erläutert sie die Rolle der Lahore-Ahmadiyya-Bewegung Deutschland (04:27 - 06:50, Zeitaufwand 2 min. u. 23 sec.) und der DITIB (06:50- 11:00, Zeitaufwand 4 min. u. 10 sec.) auf islamischen Schulunterricht in Deutschland.

Ergänzend verweise ich auf den Wikipedia-Artikel Islamische Organisationen in Deutschland. Was soll ich denn noch machen? Vielleicht noch ein Diagamm hier reinstellen? Okay.
Bild
Quelle: bpb

Im Bayernkurier wird auf den Einfluss der Moscheen bezug genommen:
Was in der Silvesternacht in Köln passierte, ist Eltahawy zufolge fast überall im Mittleren Osten Normalität: „Von Marokko bis Jemen sind Sex-Attacken endemisch.“ In der Wochenzeitung Die Zeit bestätigt die deutsch-türkische Juristin und Frauenrechtlerin Seyran Ates die religiösen Wurzeln dieses Verhaltens: „In den Moscheen wird das frauenverachtende Denken legitimiert durch die höchste Autorität.“ Das Frauenbild, das in der Kölner Silvesternacht zum Vorschein kam, „wird im gesamten islamischen Kulturkreis gelebt“, weiß auch die junge muslimische Frauenaktivistin Zana Ramadani. In jedem islamischen Land hätte das passieren können und passiere dort auch täglich. Ramadani: „Denn die Werte sind schuld an den Geschehnissen. Es sind die Werte des Islam.“

Ferner wird auf die Studie des Pew-Instituts verwiesen:
Große Zustimmung zur Scharia

Das Problem beginnt damit, dass in praktisch allen Ländern des Mittleren Ostens und Schwarzafrikas die überwältigende Mehrheit der befragten Muslime sich das brutale und Frauen gering schätzende islamische Scharia-Recht als „offizielles Gesetz ihres Landes“ wünscht: Spitzenreiter ist Afghanistan mit 99 Prozent, gefolgt von Irak (91), Palästinensern (89), Pakistan, (84), Marokko (83) und Ägypten (74). Auch in Tunesien wollen 56 Prozent der Muslime das Scharia-Recht. Einziger Lichtblick auf der Pew-Liste ist der Libanon (29). In Schwarzafrika ist das Sahelzonenland Niger mit 86 Prozent Scharia-Anhängern der Spitzenreiter. Es folgen Djibouti (82), Kongo-Kinshasa (74), Nigeria (71), Äthiopien (65), Mali (63), Senegal (55) oder Kamerun (53). Keine gute Voraussetzung für Integration in Europa: Mindestens 25 Prozent der Scharia-Muslime im Mittleren Osten und in Nordafrika wollen die Scharia-Herrschaft auch für Nichtmuslime gelten lassen – in Ägypten (74), Jordanien (58), Palästina (44) und natürlich in Afghanistan (61) noch sehr viel mehr.

closs hat geschrieben:Eine mögliche Antwort ist: Für mehr als früher - will heißen: Die Gast-Arbeiter-Generation war diesbezüglich viel zurückhaltender - man hat sich als "Gast" gefühlt. - Deren Kinder und Kindeskinder jedoch sind (oft) Deutsche nach Paß, auf jeden Fall Deutsche in Bezug auf ihre jugendliche Sozialisierung - UND haben erlebt, dass sie nicht so richtig zu uns dazugehören sollen - wobei wir wieder beim Thema Integrationspolitik sind. - Nicht mal auf heute bezogen, sondern auf die 30 Jahre zuvor.
Die erste Generation ist meines Wissens viel besser integriert als die dritte. Sie kamen aus einer von Atatürk geprägten Türkei. Heute identifizieren sich 63,1% der Türken in Deutschland mit Erdogan.

closs hat geschrieben:Folge: Wenn man schon keine deutsche Identität ohne Abstriche bekommt, sucht man sich seine Identifikations-Orte woanders. - Und wenn man noch aggressiv-verärgert ist, langt man dann richtig hin und wird islamistisch.
Das mag sein. Dies ändert aber nichts an der Problematik der islamischen Religionsideologie. Hatte ich etwa nicht aus Suren Verse zitiert und Hadithe zitiert? Ich denke doch. Ferner verwies ich auf die Koranexegese (Barino Barsoum).

closs hat geschrieben:Mal ganz nebenbei: Da ich beruflich an Sprache interessiert bin, frage ich manchmal Leute in meinem Umfeld, an denen ich eine ganz kleine Sprach-Auffälligkeit (etwa slawisch-rollendes "r") bemerke, wo sie her sind. - Ich musste lernen, dass dies den Leuten oft nicht recht ist - man kriegt dann Antworten wie "Buxtehude" oder "Nürnberg", weil sie da zuletzt gewohnt haben. - Ich meine es natürlich ethnisch: "Wo bist Du aufgewachsen?" - Und dann hört man irgendwann Kasachstan oder Sibirien oder Kazan oder Warschau oder sonstwas - manchmal widerwillig.

Wenn man dann fragt "Warum bist Du so empfindlich bei einer solchen Frage?" hört man "Wir wollen GANZ dazu gehören und nicht an der Sprache erkannt werden". - Und angeschlossen wird dann gelegentlich: "Bei Dir ist es ja egal, aber es gibt viele Deutsche, die uns anders anschauen, wenn wir aus dem Osten kommen". - Und diesen Effekt sehe ich auch bei vielen Türken: "Wir wollen GANZ anerkannt sein - auch mit Kopftuch".
Das Problem ist, dass der sunnitische Islam die Muslime dazu motiviert uns NICHT anzuerkennen, weil wir in ihren Augen minderwertige Ungläubige sind. Dies hängt natürlich davon ab, wie streng oder moderat sie ihren Islam verstehen und leben. Für strenggläubige Sunniten (uns so gehört es sich gem. dem sunntischen Islam eigentlich) ist die Welt geteilt in Dār al-Harb (دار الحرب) und Dār al-Islām (دار الإسلام). Diese Weltanschauung ist nicht von allen Aspekten des umfassenen Begriffes Ethnie abhängig, sondern nur von der religiösen Weltanschauung.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Novas
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#319 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Novas » Mi 26. Apr 2017, 05:29

Andreas hat geschrieben:
Mt 7,1-5 hat geschrieben:Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden, und nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden. Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen! - und dabei steckt in deinem Auge ein Balken? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.
Joh 8,7 hat geschrieben:Wer unter euch ohne Lüge ist, der werfe den ersten Stein auf sie.

Alle Religionen lehren, dass wir einander lieben und unsere eigenen Fehler herausfinden sollten, bevor wir uns erkühnen, die Fehler anderer zu verdammen. Die Lüge (oder etwas diplomatischer gesprochen Unwissenheit oder Denkfehler) beginnt schon damit, dass verallgemeinernd von „dem“ Islam und „den“ Muslimen gesprochen wird, denn es gibt verschiedene Strömungen und Auslegungen. Wir haben es hier mit keiner homogenen Gruppe von gleichgeschalteten Menschen zu tun. Manche denken sehr fortschrittlich und legen ihren Glauben auf der Höhe der Zeit aus. Das ist erst mal die Basis, wenn man sich wirklich konstruktiv über diese Religion unterhalten möchte. Ich erinnere immer wieder gerne daran, dass der Koran mit diesen Worten beginnt:

Bild

24:1 Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen

Wenn das Buch so beginnt, dann ist auch klar, welche theologische Prämisse diesem Werk zugrunde liegt. Noch deutlicher wird das, wenn man bedenkt, dass in der islamischen Theologie Gott als Allbarmherziger [ar-rahim, الرحيم] verstanden wird (ein ganz wichtiger Bestandteil der Lehre der schönsten Namen, arabisch „Asmāʾu ’llāhi ’l-ḥusnā“). Seine Barmherzigkeit bezieht sich also nicht nur auf eine kleine Gruppe von Menschen, ein auserwähltes Volk oder eine kleine christliche Sekte, während alles andere verschmäht wird, sondern die göttliche Barmherzigkeit umfasst die gesamte Schöpfung, alle menschlichen Wesen und nichtmenschlichen Lebensformen, sie ist absolut:

„Und meine Barmherzigkeit umfaßt alle Dinge“ (Koran 7,156)

Alle Dinge im sichtbaren und unsichtbaren Bereich. Wenn es in anderen Sonnensystemen Lebensformen und Evolution gibt, was für uns heute noch nicht sichtbar ist, aber dennoch eine Realität sein kann und von vielen modernen Wissenschaftlern für sehr wahrscheinlich gehalten wird, dann partizipieren auch diese an der allumfassenden und immerwährenden Liebe des einen unendlichen Schöpfers. Das ist eine vernünftige Grundlage für jede Theologie, weil sie nichts und niemanden ausgrenzt. Sie ist universal. Gleich in der ersten Sure al-Fatiha (Die Eröffnende) heißt es:

(Alles) Lob gehört Allah, dem Herrn der Welten

Das ist schon eine bemerkenswerte Aussage, dass hier sofort in der Mehrzahl gesprochen wird. Der Koran hat also von vornherein das gesamte Universum (von lateinisch universus „gesamt“) im Blick, das große Ganze, nicht nur einen fragmentarischen Ausschnitt. Ich wage zu behaupten, dass dieser Blick ins Universale in der Zeit der Globalisierung, einer zunehmenden planetarischen Vernetzung und Vereinheitlichung, mit all ihren Licht- und Schattenseiten immer wichtiger wird. Was ist das Verbindende und Gemeinsame? Das ist eine relevante Frage. Es gibt Menschen, die diese Frage stellen und dann solche Bücher schreiben:

God of Love: A Guide to the Heart of Judaism, Christianity and Islam

Bild

Gott der Liebe ist Mirabai Starrs leidenschaftliche und persönliche Erforschung der zusammenhängenden Weisheit der drei abrahamitischen Glaubensrichtungen. Sie teilt einen Überblick über wesentliche Lehren, Geschichten von Heiligen und spirituellen Meistern, prophetische Forderungen nach Frieden und Gerechtigkeit und zum ersten Mal im Druck tiefgreifende Erzählungen aus ihren eigenen spirituellen Erfahrungen. Sie leitet die Leser, um die Lehren und Praktiken zu erkennen, welche die drei Religionen teilen, die interspirituale Perspektive beleuchten, die das Göttliche auf allen Wegen feiert. Es ist Mirabais Hoffnung, dass dieses Buch als Erinnerung dienen wird, dass eine Widmung für die Liebeskindheit der höchste Ausdruck des Glaubens für alle drei Religionen ist.

https://www.amazon.de/God-Love-Guide-Ju ... od+is+love

Ich sehe es so, dass die Zukunft aller Weltreligionen in der verbindenden Botschaft liegt. In der universalen Blickrichtung, wie sie die verschiedenen Propheten, Mystiker und Heiligen immer wieder gewagt haben. Mit dem Unterschied aber, dass heute davon das Überleben der Menschheit abhängt. In einer Zeit, in der Medientheoretiker wie Marshall McLuhan die Welt als Globales Dorf bezeichnen (Global Village) wird das immer wichtiger. Jede Religion, die sich dem verschließt und stattdessen ins Fundamentalistische verfällt und unnötige Trennwände errichtet, wird von der geistig vorwärts schreitenden Menschheit abgeschüttelt werden. Das ist meine Prognose für die nahe Zukunft. Da ich mir eine Zukunft ohne Religion aber nicht vorstellen kann, gehe ich davon aus, dass sich die Menschheit zunehmend zu einer interspiritualen Perspektive durchringen wird. Ich glaube inzwischen, dass die Menschheit diese Lektion lernt oder sich selbst vernichten wird. Das ist übrigens auch meine persönliche Motivation, weshalb ich nach einem tieferen Verständnis des Anderen strebe.

Nicht utopistische Sozialromantik, sondern glasklarer Realismus leitet mich:

Bewusstseinssprung oder Selbstvernichtung

das sind die Optionen der Menschheit. Ich habe mich entschieden, welche Option ich bevorzuge :engel: ein wirklich schönes Buch zu diesem Thema: Eine neue Erde: Bewusstseinssprung oder Selbstzerstörung von Eckhart Tolle. Das ist wohl schon ein Klassiker der modernen Weisheitsliteratur. Es ist an der Zeit, dass wir die Zeichen der Zeit erkennen und die bisherigen Grenzziehungen überschreiten. In der Vergangenheit mögen sie hilfreich gewesen sein, aber wir leben in einem vollkommen neuen Zeitalter. Hier und heute sind sie nur noch ein Klotz am Bein der Menschheit. So gesehen haben die New Atheists/Brights durchaus eine Teilwahrheit erkannt: die Religion muss sich weiter entwickeln, wenn sie mit der Wissenschaft auf Augenhöhe bleiben will. In dieser Hinsicht haben Richard Dawkins, Sam Harris und Christopher Hitchens vollkommen Recht. Leider bleiben sie dann bei einem Atheismus stehen, der ebenfalls unnötige Trennwände errichtet. Irgendwie ein Selbstwiderspruch, wenn sie „die“ Religion (die es als Abstraktion, als Ding an sich unabhängig vom menschlichen Leben und Bewusstsein gar nicht gibt) dafür kritisieren. Lange Rede kurzer Sinn: eine Bewusstseinserweiterung ist notwendig.

Eine Bewusstseinserweiterung von solchem umfassenden, nie da gewesenen Ausmaße, dass ich wirklich unsicher bin ob ich daran glauben könnte, wenn ich nicht ein solch tiefgreifendes Gottvertrauen besitzen würde, wie es mir zum Glück gegeben ist. Dieses neue Bewusstsein beginnt bei der Sprache, denn die Sprache ist das Haus des Menschseins, wie mal Martin Heidegger richtig sagte. Warum trennen wir noch sprachlich „den Westen“ von „der islamischen Welt“, obwohl die Erde ein Land ist? Ein Land, welches wir im Zeitalter der Raumfahrt, als eine zusammenhängende Einheit überschauen können. Wir reden leider immer noch so, als wären der Orient und Okzident zwei verschiedene Welten.

Ich halte es mit diesem Ratschlag des West-Östlichen Diwan:


Wer sich selbst und andere kennt,: Wird auch hier erkennen: Orient und Okzident: Sind nicht mehr zu trennen.

~ Johann Wolfgang von Goethe

manden1804
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#320 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von manden1804 » Mi 26. Apr 2017, 09:01

Warum soviel Schreiberei über den Islam ?

Der Islam ist eine menschengemachte , FALSCHE Religion ! Damit hat sich das Thema doch weitgehend erledigt ! ! !
Gott segne euch alle .

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