Aufklärung über den Koran

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
thomas4
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#81 Re: Aufklärung über den Koran

Beitrag von thomas4 » Di 24. Apr 2018, 22:37

Novalis hat geschrieben:Das ist ein freies Diskussionsforum, welches allgemein Religion thematisiert. Ich muss Christen nicht um Erlaubnis fragen, wenn ich ein Thema eröffnen möchte. Erwachsene und mündige Menschen sollten das aushalten können.
Ok Du hast Recht, da bin ich über's Ziel hinausgeschossen. Entschuldige bitte.
Mirjam hat geschrieben:Ich verstehe auch nicht wo das Problem liegt. Der Thread trägt einen passenden Titel, und ist im passenden Forenbereich platziert.
Niemand zwingt dich, den Thread überhaupt zu öffnen und zu lesen.
Auch Du hast selbstverständlich Recht. Aber deswegen aus dem Forum zu verschwinden - ist nicht wirklich nötig, oder?

Mirjam
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#82 Re: Aufklärung über den Koran

Beitrag von Mirjam » Di 24. Apr 2018, 23:02

thomas4 hat geschrieben:Aber deswegen aus dem Forum zu verschwinden - ist nicht wirklich nötig, oder?
Nein, keine Sorge, das hat nichts mit dir konkret zu tun :Herz: ... ich bezog mich auf den allgemeinen Umgangston hier im Forum.

lg

Mirjam

Novas
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#83 Re: Aufklärung über den Koran

Beitrag von Novas » Di 24. Apr 2018, 23:31

Mirjam hat geschrieben:Ich bin anderes gewohnt. Ich habe einmal, in einem Anfall von Übermut, in einem heidnisch-kemetischen Forum ein etwas spöttisches Posting über sog. Gottesbeweise im Koran verfasst. Ich bekam auf der Stelle von Mitgliedern und Moderatoren zu hören, ich solle solcherlei respektlose Äußerungen gegenüber Andersgläubigen doch bitte unterlassen

Das ist in der Tat eine vorbildliche Einstellung :thumbup: alle Menschen sind die Kinder Adams und die Besten unter ihnen sind diejenigen, welche die Weisungen Gottes am besten einhalten und den schönsten und edelsten Charakter haben, wie mein sehr geschätzter Bruder Johann Wolfgang von Goethe (der Frieden und Segen Gottes seien auf Ihm) sagte:

Edel sei der Mensch, hilfreich und gut; denn das allein unterscheidet ihn von allen Wesen, die wir kennen!

Goethe hat sich sehr für den Islam interessiert. Hier kannst Du einen Beitrag darüber lesen. BRUDER JOHANN IBN GOETHE: Die unbekannte Überzeugung des deutschen Dichters zum Islam Ich gehe davon aus, dass der Schöpfer zu den Menschen aller Nationen und Stämme, unabhängig von ihrer Hautfarbe, Gesandte und Propheten schickte. Demnach sind sie mit Sicherheit ebenso unter den Heiden erschienen, seien es nun Kelten und Germanen, das alte Ägypten, China oder Indien. Ich rechne beispielsweise den Buddha zu den Gesandten Gottes, da nur ein wahrer Gesandter die spirituelle Kraft besitzt eine derart bedeutende Religion ins Leben zu rufen, wie sie der Buddhismus zweifellos ist. Den Begriff Heidentum verwende ich neutral - objektiv benennend - und nicht abwertend. Der Versuch die Wiederbelebung alter Religionen in der Gegenwart, wie wir sie im Neopaganismus beobachten können, zeigt den Wunsch vieler Menschen gewissermaßen zur unverfälschten Urreligion der Menschheit zurück zu kehren, was meiner Ansicht nach das Ziel Muhammads war. So gesehen sind wir gar nicht so weit auseinander, denn ich habe auch danach gesucht und sie (so glaube ich) gefunden in der Gottergebenheit (Islām) ;)

Ich finde gerade den Universalismus des Islam faszinierend. Wenn es nur irgendeine arabische Wüstenreligion wäre, so wäre er für mich vollkommen uninteressant. Ich gehe davon aus, dass jene Religion der Wahrheit besonders nahe ist und rechtmäßig beanspruchen kann die authentische Religion Gottes zu sein, welche den größten Grad an Universalität erreicht hat, um auf diese Weise möglichst viele „Teilwahrheiten“ zu umfassen und integrieren. In einer globalisierten Welt wird das in Zukunft immer wichtiger. Wenn der Islam die Kinderkrankheit des Fanatismus überwunden haben wird, dann hat er eine prächtige Zukunft vor sich und kann eine entscheidende Rolle bei der Vereinigung der Menschheit spielen. Der religiöse Fanatismus ist wortwörtlich eine Kinderkrankheit: schließlich beruht er auf Narzissmus und dieser ist, der Psychoanalyse zufolge, die typische Kinderkrankheit schlechthin, als primärer Narzissmus ein notwendiges Durchgangsstadium für junge Menschen auf dem Weg zum Erwachsensein.

Der Prophet hat Menschen zum Islam eingeladen bzw. versucht sie zur „Wahrheit“ des Glaubens zu führen, aber es ihnen dann selbst überlassen ob sie das annehmen oder nicht. Im Koran gibt es viele Verse, in denen wir aufgefordert werden, nachzudenken, zu meditieren, die Wahrheit zu erforschen und zu überlegen (was den Menschen vom Tier unterscheidet). Religion und Glaube sind letztlich eine Gewissensfrage und keine Macht vermag diese zu beeinflussen. Der Vers „Es soll keinen Zwang geben in Sachen des Glaubens. Klar ist nunmehr unterschieden das Rechte vom Irrtum” (al-Baqara, 2/ 256) zeigt, dass Zwang und Glaube nicht zusammen existieren können.

Ist die heilige Botschaft den Menschen offen verkündet worden, so ist die Aufgabe des Propheten erfüllt und er besitzt nunmehr keine Verantwortung für das Handeln der Menschen. Es ist nicht seine Aufgabe, im Rahmen der verkündeten Botschaft die Betroffenen zum Glauben zu zwingen. In diesem Zusammenhang berichtet der Koran:
“So ermahne; du bist nur ein Ermahner, Du hast keine Macht über sie”(al-Ghaschiya, 88/ 21-22).
“Und wenn sie sich abwenden, so haben wir dich nicht zu einem Hüter über sie entsandt; dir obliegt nur die Predigt.”(al-Schura, 42/ 48).
“Siehe, hinabgesandt haben wir auf dich das Buch für die Menschen in Wahrheit, und wer geleitet ist, der ist es zu seinem eigenen Besten, und wer irregeht, der geht irre wider sein eigenes Bestes, und du bist nicht ihr Schützer.”(al-Zumar, 39/ 41)
“Und sprich: Die Wahrheit ist von eurem Herrn; und wer will, der glaube, und wer will, der glaube nicht.”(al-Kahf, 18/ 29).
“Und dem Gesandten liegt nur die deutliche Predigt ob.”(al-Nur, 24/ 54).
“Sprich: O ihr Menschen, nunmehr kam zu euch die Wahrheit von eurem Herrn. Und wer da geleitet ist, der ist nur zu seinem eigenen Besten geleitet; und wer irregeht, der geht nur zu seinem eigenen Schaden irre. Und ich bin nicht euer Hüter.”(Yunus, 10/ 108).
derletzteprophet.com

Diese Verse verdeutlichen den absolut zentralen Stellenwert der Glaubensfreiheit. Es macht rein theologisch keinen Sinn Zwang auszuüben, denn die ganze Verantwortlichkeit des Menschen, das göttliche System der Gerechtigkeit mit Strafe und Belohnung, das Diesseits als Prüfung und das Jüngste Gericht, die Rede von Paradies und Hölle würden jeden Sinn verlieren. Die Frage der religiösen Zugehörigkeit muss von jedem Menschen für sich selbst entschieden werden und es gilt das Gebot, diejenigen ungläubig oder andersgläubig sein zu lassen, die das vorziehen. Der Koran wurde für diejenigen herabgesandt “deren Augen von Tränen überfließen” angesichts der Wahrheit und Schönheit der göttlichen Offenbarung.

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!
”Und wenn sie hören, was zum Gesandten herabgesandt worden ist,
siehst du ihre Augen von Tränen überfließen ob der Wahrheit,
die sie erkannt haben. Sie sagen: ”Unser Herr, wir glauben,
so schreibe uns unter die Bezeugenden.“
(Qur’an: Sura 5, Vers 83)


Es heißt übrigens, dass die islamische Mystik der Sufis unteranderem auch Wurzeln in der ägyptischen Religion hat. Sie reicht zurück in die vorislamische Zeit. Ich dachte mir, dass Dich diese Information interessieren könnte. Die Sufis gehören zu Ägypten wie der Nil und die Pyramiden von Gizeh. Das ägyptische Erbe lebt darin fort. Dhu'l-Nun al-Misri (796 – 859) ist beispielsweise ein großer und legendärer ägyptischer Sufi-Meister. Der Frieden sei mit Dir :wave:



jose77 hat geschrieben:Nun lassen wir Novalis dazu antworten.
Aus meiner Sicht sehen Muslim Allah als einzigen Gott an, und nur er wird angebetet. Mohammed ist Mohammed und somit nur Prophet.

Richtig. Die Bezeichnung Mohammedaner wird von Muslimen abgelehnt, da diese einen Personenkult impliziert und das widerspricht den Lehren des Islam. Die Lebensweisen der Propheten und Gesandten, Frieden sei auf allen, kann zweifellos eine große Inspirationsquelle und Vorbild in der Gottergebenheit sein, aber sie sind nicht das Objekt der Anbetung, da es sich um menschliche Wesen handelt. Die Anhänger der Propheten und Gesandten schufen jedoch immer wieder einen Personenkult um sie herum. Im Koran heißt es über Muhammad lediglich

33:21 Ihr habt ja im Gesandten Gottes ein schönes Vorbild

... das heißt aber keineswegs, dass er ein vollkommenes Wesen war. Dem Gesandten obliegt nur die Verkündigung. (5:92, 64:12) Der Gesandte ist nur ein Warner. (88:21, 79:45, 13:7, 11:12) Der Gesandte hat die Botschaft klar zu übermitteln. (16:44) bei dieser Lebensaufgabe war Muhammad erfolgreich, aber das bedeutet keineswegs, dass er ein sündenfreies und vollkommenes Wesen war. Was seine Person angeht: kaum eine Figur der Menschheitsgeschichte ist so umstritten und wurde gleichzeitig so geliebt wie Muhammad. Es ist darum nicht erstaunlich, wenn er auch im 21. Jahrhundert immer noch umstritten ist und polarisiert. Das haben die Propheten Gottes so an sich. Jesus war bekanntlich ebenfalls eine sehr umstrittene Person. Sie alle waren sehr faszinierende, schillernde und umstrittene Personen, die wie Leuchttürme aus dem Einerlei der Weltgeschichte hervor ragen.

Europa hat sich aufgeklärt, aber nicht sein Bild von Muhammad. Das einseitige negative Bild von seiner Person ist ein Relikt aus dem Mittelalter. Der italienische Nationaldichter Dante Alighieri beschrieb in seiner Göttlichen Komödie noch, wie der Prophet Muhammad als Häretiker in der Hölle brennt, denn im Mittelalter galt der Islam als größte Bedrohung des Abendlandes. Dante hat das übrigens sehr ausführlich beschrieben: ein Teufel spaltet den Körper des Propheten mit dem Schwert vom Kopf bis zum Bauch, sodass die Eingeweide herausquellen, aber er stirbt nicht. Die grässliche Wunde scheint zu verheilen, wird jedoch von der Waffe des Teufels immer wieder aufgerissen, sodass er unablässig Qualen erleiden muss (so haben sich die Christen früher - selbstverständlich motiviert von reiner Nächstenliebe - das Schicksal aller Andersglaubenden und Ketzer vorgestellt :) ). Im Vergleich zu Dante sind die heutigen Karikaturen ziemlich harmlos.

Zeit.de: Mohammed in der Hölle. Im Mittelalter gilt der Islam als größte Bedrohung des Abendlandes. Ein Feindbild, das nicht vergehen will Bei den Muslimen dagegen findet sich übrigens keine verächtlich machende Darstellung, die Jesus als den Verkünder des anderen, christlichen Glaubens in der Hölle ansiedeln würde, da sie ihn als wahren Propheten akzeptiert haben. Solche Darstellungen sind geschmacklos.

Mirjam
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#84 Re: Aufklärung über den Koran

Beitrag von Mirjam » Mi 25. Apr 2018, 07:17

Guten Morgen Novalis,

wieder einmal sind wir einander wunderbar einig und uneins zugleich :D

Auch ich sehe die Ähnlichkeit zwischen den Religionen und die Wahrheit, die in verschiedenen Lehren verkörpert ist. Jedoch führe ich dies nicht auf die mehr oder weniger enge Verwandtschaft zu einer "unverfälschten Urreligion" zurück, sondern darauf, dass sich Menschen nun einmal in vielen Dingen grundlegend ähnlich sind und dass es mannigfache Beziehungen und Austausch zwischen den Kulturen auch schon im Altertum gab.

Novalis hat geschrieben: Ich finde gerade den Universalismus des Islam faszinierend. Wenn es nur irgendeine arabische Wüstenreligion wäre, so wäre er für mich vollkommen uninteressant. Ich gehe davon aus, dass jene Religion der Wahrheit besonders nahe ist und rechtmäßig beanspruchen kann die authentische Religion Gottes zu sein, welche den größten Grad an Universalität erreicht hat, um auf diese Weise möglichst viele „Teilwahrheiten“ zu umfassen und integrieren. In einer globalisierten Welt wird das in Zukunft immer wichtiger.
Ja, aber du gehst auch davon aus, dass es eine allgemeine, objektive Wahrheit in der Religion GIBT. Das glaube ich nicht. Ich denke, Religion im Sinne eines menschlichen Glaubens muss immer eine Metapher sein, immer nur ein VERSUCH bleiben, das ungreifbare zu greifen.
Aus diesem Grund kann Religion für mich ruhig bunt und pluralistisch sein, ohne dass die eine vor der anderen einen mehr oder weniger großen Grad an "Wahrheit" beanspruchen kann. Denn jede menschliche Erkenntnis ist subjektiv und bruchstückhaft.
Jeder kann letztlich nur, gemäß der Lessing'schen Ringparabel, die Kraft der eigenen Religion am Beispiel des eigenen vorbildlichen Lebens und Strebens zu erweisen suchen.

Novalis hat geschrieben: Ich gehe davon aus, dass der Schöpfer zu den Menschen aller Nationen und Stämme, unabhängig von ihrer Hautfarbe, Gesandte und Propheten schickte. Demnach sind sie mit Sicherheit ebenso unter den Heiden erschienen, seien es nun Kelten und Germanen, das alte Ägypten, China oder Indien.
Dann gebe ich dir hier ein "Schmankerl", das zu deiner Theorie gut passt. Eines der schönsten Stückchen Lobpreis für den Schöpfer, den ich in der Weltliteratur überhaupt kenne - und fast vollkommen im Sinne eines Universalen Monotheismus.
Aus dem "Kairener Amunshymnus", der Übersetzung Jan Assmanns folgend:

Du bist der Eine, der alles Seiende geschaffen hat
der Eine Einsame, der schuf, was ist.
Die Menschen gingen aus seinen Augen hervor
und die Götter entstanden aus seinem Mund (1)

Der die Kräuter erschafft, die das Vieh am Leben erhalten
und den „Lebensbaum“ für die Menschheit
Der hervorbringt, wovon die Fische im Fluss leben
und die Vögel, die den Himmel bevölkern
Der dem, der im Ei ist, Luft gibt
und das Junge der Schlange am Leben erhält.
Der erschafft, wovon die Mücke lebt
Würmer und Flöhe gleichermaßen
Der für die Mäuse in ihren Löchern sorgt
und die Käfer(?) am Leben hält in jeglichem Holz

Sei gegrüßt, der dies alles erschaffen hat,
der Eine Einzige mit seinen vielen Armen
der die Nacht wachend verbringt, wenn alle Welt schläft
und sucht, was seiner Herde wohl tut. (2)
Amun, bleibend an allen Dingen,
Atum, Horus der zwei Horizonte (3)
Preis sei Dir mit dem, was sie alle dir sagen:
Jauchzen Dir, weil du dich abgemüht hast mit uns,
Die Erde küssen vor Dir, weil du uns erschaffen hast.

„Sei gegrüßt!“ rufen alle Wildtiere
„Jubel Dir!“ ruft jedes Fremdland
So hoch der Himmel ist, so weit die Erde
und so tief der Ozean.


(1) eine Anspielung auf den heliopolitanischen Schöpfungsmythos, wonach Atum die ersten beiden Götter Schu und Tefnut durch ausniesen und ausspucken erschuf (Was weniger "eklig" gemeint ist, als es klingt. in der überraschend schamanistischen Magie Ägyptens war "spucken" ein mächtiger magischer Akt. Außerdem wir im Mythos Schu mit "Leben" und Tefnut mit "Ma'at" explizit gleichgesetzt, der Urgott erschafft also zuerst die Lebensenergie Anch und die göttliche Ordnung Ma'at) Die Menschen dagegen sind ein Wortspiel, da "remetj"=Mensch und "remetj"=Träne ägyptisch fast gleich klingen.
(2) Man beachte das Motiv des "guten Hirten"... auch keine christliche Erfindung
(3) wenn wir die Götternamen in ihrer Wortbedeutung übersetzen, dann ähneln sie durchaus den vielen Namen Allahs: Amun=der Verborgene, Atum= der Vollendete/der Vollkommene, Horus=der Erhöhte (aus hrj=oberhalb, darüber)
Wenn du betest: "Verborgener, bleibend an an allen Dingen, Vollkommener, erhöht über den beiden Horizonten" hast du eine durchaus monotheistische Version


Ich mag diese Stelle sehr, da sie einerseits den Schöpfer der ganzen Welt lobt, andererseits bei den Beispielen seiner Schöpfung nicht die großen Dinge (Sonne, Mond, Menschen), sondern die allerkleinsten hervorhebt ("das, wovon Würmer und Flöhe leben").


Novalis hat geschrieben: Es heißt übrigens, dass die islamische Mystik der Sufis unteranderem auch Wurzeln in der ägyptischen Religion hat. Sie reicht zurück in die vorislamische Zeit. Ich dachte mir, dass Dich diese Information interessieren könnte. Die Sufis gehören zu Ägypten wie der Nil und die Pyramiden von Gizeh. Das ägyptische Erbe lebt darin fort.
Hmmm, in der Tat interessant. Ich sehe auf Anhieb nicht so viel spezifische Übereinstimmung, aber ich forsche da gerne einmal nach.


liebe Grüße

Mirjam

jose77
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#85 Re: Aufklärung über den Koran

Beitrag von jose77 » Mi 25. Apr 2018, 09:35

Im Koran wird Mohammed 5 mal genannt, Moses jedoch 137 mal. Hat mir mal ein Islam- Student in einem Vortrag erzählt.
Grüsse von Jose


Lass mich!...Ich muss mich da jetzt kurz reinsteigern

Novas
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#86 Re: Aufklärung über den Koran

Beitrag von Novas » Mi 25. Apr 2018, 10:33

Ich erlaube mir mal deine private Nachricht hier zu beantworten, weil das gut zum Thema passt.

jose77 hat geschrieben:Salaam aleikum. Du schriebst du seist nun Muslim. Bist du Konvertit oder erst jetzt gläubig geworden?

Jose

Wa aleikum as-Salam, Bruder :thumbup: ich bin schon seit vielen Jahren auf meinem spirituellen Weg, aber irgendwann realisierte ich (in der letzten Zeit, um genau zu sein), dass ich die Denkweise eines gläubigen Muslims habe. Ich kann da nur für mich sprechen, aber ich empfinde diesen Glauben, als eine ursprüngliche und natürliche Haltung und Lebensweise, die in meinem Inneren angelegt ist. Im Islam gibt es das Konzept der fitra, welches besagt, dass jeder Mensch bei seiner Geburt und gemäß seiner Natur على الفطرة ein muslim, ein dem einzigen Gott ergebener Mensch sei, denn der Schöpfer hat den Menschen so erschaffen, dass er Kenntnis معرفة / maÊ¿rifa von der Existenz seines Herrn hat. Dieses Konzept geht auf den Koran zurück. In Sure 30, Vers 30 heißt es:

„Richte nun dein Antlitz auf die (einzig wahre) Religion! (Verhalte dich so) als Hanif! (Das (d.h. ein solches religiöses Verhalten) ist) die natürliche Art, in der Gott die Menschen erschaffen hat. Die Art und Weise, in der Gott (die Menschen) geschaffen hat, kann (oder: darf?) man nicht abändern (w. (gegen etwas anderes) austauschen). Das ist die richtige Religion. Aber die meisten Menschen wissen nicht Bescheid.“

Der Islam ist nach koranischer Vorstellung also nicht die einzig wahre Religion, weil er besser ist, als irgendeine andere Religion, sondern weil es die natürliche Religion ist: im Einklang und Harmonie mit der Natur des Menschen, seine „natürliche Art“. In einem Prophetenspruch (Hadith) heißt es:

„Jeder (Mensch) wird im Zustand der Fitra geboren (d.h. nach der Art und Weise des Erschaffens durch Gott). Alsdann machen seine Eltern aus ihm einen Juden, Christen oder Zoroastrier.“

Diese Argumentation ergibt für mich Sinn: jedes Kind ist von Natur aus als muslim, als ein dem einzigen Gott Ergebener geboren, aber wird nach seiner Geburt durch die Umwelt geprägt, was entweder zu einer positiven Entfaltung der wahren Natur des Menschen führt oder diese verdirbt, verzerrt und deformiert. Demnach könnte ich also sagen, dass ich nicht konvertiert bin, sondern wieder zu meiner natürlichen Religion heimgekehrt bin, gemäß meiner „anerschaffene Art“. Der Koran lehrt, dass der Islam der Urglaube der Menschheit ist, basierend auf dem ewigen Bund, den die Seelen mit Gott bereits in der Präexistenz vereinbarten.

Der Islam, die Gottergebenheit, ist - aus dieser Perspektive gesehen - die eine Religion, die ursprünglich allen Menschen gemeinsam ist. Jesus lebte die Gottergebenheit auf vollkommene Weise ( „Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist“) und demnach ebenso alle seine wahren Nachfolger.

Preis sei Gott, der die Menschen so erschaffen hat, dass sie Ihn aus sich heraus erkennen (faṭara ʾl-ʿibād ʿalā maʿrifatihi).

:thumbup:

jose77 hat geschrieben:Im Koran wird Mohammed 5 mal genannt, Moses jedoch 137 mal. Hat mir mal ein Islam- Student in einem Vortrag erzählt.

Der Prophet Muhammad wird insgesamt 5 Mal erwähnt; viermal mit dem Namen Muhammad und einmal mit dem Namen Ahmet. Jesus 25-mal. Was eigentlich zeigt, dass der Prophet seine eigene Person nicht in den Vordergrund stellte, denn ein Narzisst und krankhafter Wichtigtuer würde den eigenen Namen viel öfter erwähnen. Viele Christen wissen das nicht, aber Jesus wird im Koran auch als »der Messias« (al-masîh) betitelt. Es heißt, dass Jesus ein Geist von Gott (ruhun minhu) ist, was bedeutet, dass Jesus durch das Einhauchen des göttlichen Geistes von Maria empfangen wurde (21,91) ebenso ist Jesus Wort Gottes (kalimat-hu) er ist das „Wort der Wahrheit“ (qaul al-haqq, Sure 19,34) und Gott stärkte Jesus mit dem „heiligen Geist“ (ar-rūḥ al-qudus) Jesus ist „gesegnet“ (mubārak): „Und er hat gemacht, dass mir, wo immer ich bin (die Gabe des) Segen(s) verliehen ist“ (Sure 19,31), seine Sendung ist ein Zeichen (Ä€ya) und eine Barmherzigkeit (raḥma), „damit wir ihn zu einem Zeichen für die Menschen machen, und weil wir (den Menschen) Barmherzigkeit erweisen wollen“ (Sure 19,21).

Bild

Persische Miniatur mit Jesus bei der Bergpredigt

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Kingdom
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#87 Re: Aufklärung über den Koran

Beitrag von Kingdom » Mi 25. Apr 2018, 20:27

jose77 hat geschrieben:Ich sag ja nur, den Ball flach halten.

Die meisten Christen berufen sich auf das Recht der allein Seeligmachung, was Grund genug für viele Schandtaten war. Im Moment gerade ist es ruhig. Aber das kann schnell ändern, vor allem bei den Newborn Christians. Die haben ein klares Ziel, und das wird nicht minder Schlimm sein als was er IS macht.

Nein, das war ganz bestimmt nicht der Grund für die Schandtaten. Der Grund dafür war, das sie den Weg der alleine Selig machenden Botschaft, nie verstanden und verinnerlicht haben und lieber mit der Weltlichen Politik Macht ausübten, als auf Christus zu hören. Wie aber schon gesagt, sie können nie Christus als Vorbild nehmen, weil dieser nicht so gelehrt und gehandelt hat. Wohlverstanden auch die echten Christen wurden damals als Ketzer verfolgt, weil sie mit dem Fluch nichts zu tun haben wollten.

Wenn Du wissen willst, wo die neue Verfolgung her kommen wird, dann musst Du schauen wer hat die Macht in der Kirche, mit der Politik und mit dem falschen Propheten zu vereinen, dann wirst Du wissen wo die neuen Inkusitoren herkommen werden und ja die schuldigen werden schnell gefunden sein, die welche sagen das ist des Teufels und nicht schweigen wollen zu seiner Lehre.

Wer Christus nachflogt, der wird das Evangelium verkünden und das wir den zwei Tieren und dem falschen Propheten nicht gefallen und von daher werden die Newborn wohl eher die Opfer sein als die Täter aber eben medial kann man heute alles verdrehen, was man verdrehen will.

Wir sehen es auch hier, das Böse wird Gut genannt und das Gute Böse und wer dazu nicht schweigt, der ist der Ketzer. Was Gott zu dem meint, interessiert den Bösen nicht.

Lg Kingdom

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#88 Re: Aufklärung über den Koran

Beitrag von jose77 » Mi 25. Apr 2018, 22:20

Ich denke du weisst noch nicht wer mit Newborn Christians gemeint ist und welche Ziele verfolgt werden.
Und es hat viele harmlose Schafe dabei, die noch nicht wissen was läuft und hinterherblöcken.

Ich bin auch gegen IS und sonstige sog. Islamische Verrückte.

Da wird Religion auf beiden Seiten wieder mal missbraucht.

Schauen wir was der Mensch im Herzen hat, und vor allem, dass unser eigenes Leben Gottgefällig ist.
Grüsse von Jose


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Novas
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#89 Re: Aufklärung über den Koran

Beitrag von Novas » Do 26. Apr 2018, 05:58

Kingdom hat geschrieben:Wer Christus nachflogt

Guten Morgen :) Auch Muslime können Jesus nachfolgen. Oder besser gesagt: sie müssen das sogar, weil er ein Prophet Gottes ist. Ich verstehe mich ebenfalls als Nachfolger Jesu. Einer meiner Hauptkritikpunkte am Christentum ist die mangelhafte Jesusnachfolge. Ob Muslime Respekt für Christen zeigen, hängt sehr viel davon ab, wie respektvoll Christen mit Muslimen umgehen. Im Qur’an beschreibt Allah Seinen Propheten Jesus als „geehrt in der Welt und dem Jenseits, einer der Allah Nahestehenden“ und er gehört „wahrlich zu den Rechtschaffenden“. Im 171. Vers der Sura An-Nisa findet sich folgende Beschreibung von ihm: „Isa, der Sohn Mariams, ist nur Allahs Gesandter und Sein Wort, das Er Mariam entbot, und Geist von Ihm.“ „Geist von Ihm“ ist eine interessante Formulierung, weil es aus koranischer Perspektive die Assoziation mit dem Engel Gabriel (Dschibril) weckt, der den Propheten die göttliche Offenbarung überbringt.

jose77 hat geschrieben:Ich denke du weisst noch nicht wer mit Newborn Christians gemeint ist und welche Ziele verfolgt werden. Und es hat viele harmlose Schafe dabei, die noch nicht wissen was läuft und hinterherblöcken. Ich bin auch gegen IS und sonstige sog. Islamische Verrückte.
Da wird Religion auf beiden Seiten wieder mal missbraucht. Schauen wir was der Mensch im Herzen hat, und vor allem, dass unser eigenes Leben Gottgefällig ist.

Du hast Recht. Manche Christen scheinen sich regelrecht nach einem neuen Kreuzzug gegen den Islam zu sehnen, aber das ist mit Sicherheit keine echte Jesus-Nachfolge, da er das kommende Friedensreich verkündigte. Das Phänomen des Islamismus können wir nur verstehen, wenn wir es als Reaktion auf den Kolonialismus und Imperialismus der westlichen Mächte im 19. Jahrhundert verstehen, denn diese Bewegung gibt es erst seit Ende des 20. Jahrhunderts in der islamischen Welt. Das wird deutlich, wenn man die Wortwahl dieser Menschen analysiert: sie sprechen von einem „Krieg des Westens“ (Abendland) gegen „den Islam“ (Morgenland), was sie zurückdatieren bis an den Anfang des Islam, beginnend mit den Attacken des byzantinischen Reiches im 7. Jahrhundert, welches sich dann fortsetzte in den Kreuzzügen zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert und dann mit dem modernen Kolonialismus und Imperialismus weiter ging, wodurch die Muslime sehr gedemütigt wurden und der Leviathan aus seinem Schlaf geweckt wurde.

Die Gründung des Staates Israel 1948 geschah trotz des Widerstands und ohne echte Mitsprache der arabischen Nachbarn (nicht gerade ein erfreulicher Beginn für eine Staatsgründung und gute Nachbarschaft ;) ), weshalb Israel als Brückenkopf und Vorposten des westlichen Imperialismus wahrgenommen wird.

Schauen wir was der Mensch im Herzen hat, und vor allem, dass unser eigenes Leben Gottgefällig ist.

Das ist sicher ein guter Anfang, um die Konflikte aufzulösen. Wir müssen lernen als Brüder und Schwestern diesen Planeten zu bewohnen, weil die Menschheit nur so eine Zukunft hat. Dazu muss man aber aufhören die Gegenseite zu dämonisieren oder sie am Besten gar nicht mehr als Gegenseite wahrnehmen.

jose77
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#90 Re: Aufklärung über den Koran

Beitrag von jose77 » Do 26. Apr 2018, 08:33

Lieber Novalis

Das mit dem Kreuzzug dieser Gruppen gegen den Islam, beruht auf Gegenseitigkeit, leider!

Du sprichst vom Imperialismus der Westmächte. Da frage ich mich, wieso dann Bruder gegen Bruder mordet. Sunniten gegeh Shiiten etc. etc.

Da gab es einmal ein Osmanisches Reich welches von Wien bis Nordafrika reichte.
Bis zur Zerschlagung im WW1, unter gütiger Mithilfe der arabischen Welt.  Heute nennt sich der Überrest Türkei.

Die Siegermächte kreierten 1920-22 neue Reiche im Nahen Osten, unter Einbezug der arabischen Alliierten. Da ist wohl so mancher Zwist entstanden unter musl. Brüdern, der bis heute ausgetragen wird.

Deswegen ich der Meinung bin, man sollte allseits den Ball flach halten, und den eigenen Garten säubern.
Grüsse von Jose


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