PeB hat geschrieben:Zu deutsch: Moslems dürfen Nicht-Moslems (insbesondere Christen und Juden) nicht zu Freunden haben, aber sie dürfen Freundschaft vortäuschen.
Das stimmt so einfach nicht, denn der Islam erlaubt Muslimen sogar die Heirat mit Nicht-Muslimen, damit engste verwandtschaftliche Beziehungen. Wie viel mehr dann Freundschaft? Es gibt christliche Gruppierungen, die gezielt solche falschen Aussagen in Umlauf bringen, weil sie eine „islamische Gefahr“ beschwören wollen. Das solltest Du vielleicht bedenken bevor Du hier soetwas schreibst. Um wirklich zu wissen, was der Qur’ân vermitteln möchte, müsstest Du erst mal eine genaue sprachliche Analyse durchführen und dann eine Übersetzung in die deutsche Sprache vornehmen. Das wäre richtige Aufklärung. Die arabischen Worte lauten:
Nehmt euch die Kafir nicht als Wali anstelle der Mumin!
Dazu braucht es dann ein Ringen um die passenden deutschen Worte. Bei wâlî brauchen wir nur einmal ins arabische Wörterbuch zu blicken, um die Feinheiten kennenzulernen:
walîy nahe; benachbart; nahestehend; – (pl. auliyâ) Helfer, Beistand, Wohltäter; Freund, Nahestehender; Verwandter; Patron, Schutzpatron; Vormund; Heiliger; Herr; Eigentümer; Besitzer | wâlî allâh der Freund Gottes; wâlî al-amr verantwortlicher Leiter; Machthaber, Sachwalter, Vormund; wâlî ad-dam Bluträcher; wâl al‘ahdThronfolger, Kronprinz; wâlî an-ni‘ma Wohltäter (vgl. Hans Wehr, Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart, 4. Aufl. Beirut, London 1977, S. 977)
Jene Passage (4:144) könnte man zum Beispiel so übersetzen: „O ihr, die ihr glaubt, nehmt euch nicht die Ungläubigen anstelle der Gläubigen zu Schutzpatronen“ ~ die Übersetzung muss einen Sinn für die Tiefendimension eines Wortes besitzen und das erschließt sich nur durch eine genauere etymologische Analyse, Sensibilität im Umgang mit Worten und Respekt gegenüber dem Text. So wie man die Bibel mit dem gebührenden Respekt lesen sollte, so auch den Qur’ân.