Sind Zeugen Jehovas eine Sekte oder eine christ. Freikirche?

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Ska'ara
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#441 Re: Sind Zeugen Jehovas eine Sekte oder eine christ. Freikirche?

Beitrag von Ska'ara » Fr 9. Feb 2018, 08:37

Hemul hat geschrieben: Jehovas Zeugen
Die "Bibelforscher", die in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts "Zeugen Jehovas" genannt wurden, zeichnen sich nicht nur durch ihre unübersehbare Missionarstätigkeit aus, sondern auch immer schon durch einen ausgeprägten Pazifismus. Im Gegensatz zu Staat, Kirche und dem größten Teil der politischen Parteien in Deutschland, boykotierten die Bibelforscher bereits die Teilnahme am ersten Weltkrieg, weshalb sie verachtet und verurteilt wurden. ...
Im 19. Jahrhundert?
Im 1. Weltkrieg war die Teilnahme noch nicht verboten.

Malva
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#442 Re: Sind Zeugen Jehovas eine Sekte oder eine christ. Freikirche?

Beitrag von Malva » Fr 9. Feb 2018, 09:50

Ska'ara hat geschrieben: Im 19. Jahrhundert?
Im 1. Weltkrieg war die Teilnahme noch nicht verboten.
Aber, pscht, die Bibelforscher waren damals noch jung. Da hat hat man schon mal Fehler gemacht. Das hellere Licht kam eben erst nach dem 1. Weltkrieg!

Das ist wie mit 1874. War das Jahr schlechthin, was die unsichtbare Wiederkunft des Herrn anging. Erst Ende der 1920-er Jahre (!) wurde 1914 als DAS Jahr erkannt und darauf die WTG-Relegion aufgebaut. Helleres Licht hat mitunter einen langen Weg, bis es aufgeht * Ironie off *.
http://www.bruderdienst.de/seite74.html
Punkt 8 in der Aufzählung der Jahreszahlen.

Junge Zeugen wissen solche Dinge und Auswüchse von früher oft nicht und die alten Zeugen sterben aus.
Zuletzt geändert von Malva am Fr 9. Feb 2018, 10:52, insgesamt 2-mal geändert.
Glückselig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen, und wenn sie euch ausschließen und schmähen und euren Namen als einen lasterhaften verwerfen um des Menschensohnes willen.
Luk 6:22

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AlTheKingBundy
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#443 Re: Sind Zeugen Jehovas eine Sekte oder eine christ. Freikirche?

Beitrag von AlTheKingBundy » Fr 9. Feb 2018, 10:16

Malva hat geschrieben: Aber, pscht, die Bibelforscher waren damals noch jung. Da hat hat man schon mal Fehler gemacht. Das hellere Licht kam eben erst nach dem 1. Weltkrieg!

Das ist wie mit 1874. War das Jahr schlechthin, was die unsichtbare Wiederkunft des Herrn anging. Erst Ende der 1920-er Jahre (!) wurde 1914 als DAS Jahr erkannt und darauf die WTG-Relegion aufgebaut. Helleres Licht hat mitunter einen langen Weg, bis es aufgeht * Ironie off *.

Die Geschichte mit 1914 und dem Herumgewurschtel mit Jahreszahlen und Deutungen erinnert mich stark an den Gründer Russel, der sich intensiv mit Pyramidenzahlenmytik beschäftigte. Das ist traurig und leider baut bei den ZJ alles auf einer falschen Eschatologie auf. Das haben sie mit den ev. Freikirchen gemeinsam.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

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1Johannes4
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#444 Re: Sind Zeugen Jehovas eine Sekte oder eine christ. Freikirche?

Beitrag von 1Johannes4 » Fr 9. Feb 2018, 11:07

Hallo Al,

AlTheKingBundy hat geschrieben:Das ist traurig und leider baut bei den ZJ alles auf einer falschen Eschatologie auf. Das haben sie mit den ev. Freikirchen gemeinsam.
nach meiner Ansicht lässt sich nicht zuverlässig entscheiden, welche eschatologische Sichtweise richtig ist. Beide „Lager“ verstehen unterschiedliche Aussagen der Bibel wörtlich und sind dann entsprechend gezwungen andere Aussagen der Bibel bildlich zu deuten. Dementsprechend kann man auch generell gut erklären wie es zu unterschiedlichen Lehren kommen kann obwohl jeweils beansprucht wird, dass diese auf der Bibel basieren.

Da würde mich eher mal interessieren inwiefern die entsprechenden Lehren Deiner Ansicht nach einen gottgefälligen Glauben verhindern könnten?

Grüße,
Daniel.
Da der hiesige Admin willkürlich meine Beiträge löscht, lohnt es sich nicht hier noch mitzulesen bzw. sich mit Kommentaren einzubringen. Wünsche Euch alles Gute.

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AlTheKingBundy
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#445 Re: Sind Zeugen Jehovas eine Sekte oder eine christ. Freikirche?

Beitrag von AlTheKingBundy » Fr 9. Feb 2018, 11:24

1Johannes4 hat geschrieben:Hallo Al,

AlTheKingBundy hat geschrieben:Das ist traurig und leider baut bei den ZJ alles auf einer falschen Eschatologie auf. Das haben sie mit den ev. Freikirchen gemeinsam.
nach meiner Ansicht lässt sich nicht zuverlässig entscheiden, welche eschatologische Sichtweise richtig ist. Beide „Lager“ verstehen unterschiedliche Aussagen der Bibel wörtlich und sind dann entsprechend gezwungen andere Aussagen der Bibel bildlich zu deuten. Dementsprechend kann man auch generell gut erklären wie es zu unterschiedlichen Lehren kommen kann obwohl jeweils beansprucht wird, dass diese auf der Bibel basieren.

Da würde mich eher mal interessieren inwiefern die entsprechenden Lehren Deiner Ansicht nach einen gottgefälligen Glauben verhindern könnten?

Hallo Daniel,

naja, ich bin mir in vielen Dingen, was biblische Aussagen angeht, unsicher. Die Aussagen bezüglich der Endzeit sind aber eindeutig und keinesfalls in unsere Zeit zu verlegen. Wunsch und Wirklichkeit stimmen da nicht überein.

Ganz klar: ich denke nicht, dass die "richtige" Eschatologie heilsentscheidend ist. Allerdings ist eine futuristische Eschatologie sehr gut geeignet, um Druck aufzubauen, Menschen an sich zu binden und sie mit falschen Hoffnungen zu locken. Das ist, wenn man es denn wider besseren Wissens macht, äußerst unredlich, ja verwerflich.

Allerdings weiß ich auch ein gewisses Maß an Ordnung und Struktur zu schätzen. Wenn man nun die Nächstenliebe hoch hält, Ehebruch, Diebstahl, Selbstzerstörung (z.B. Drogen, Alkohol oder das Rauchen) usw. ablehnt, ist das eine gute Sache. Die Nächstenliebe aber nur im Gegenzug für Gemeindezugehörigkeit ist aber wieder verwerflich. Teilweise ist die Nächstenliebe oder allgemeiner das Interesse an anderen Menschen bei den ZJ davon abhängig, wie sehr man ihren Lehren ein Ohr schenkt. Oft ist es so, ich habe es aber auch anders erlebt.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

Anton B.
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#446 Re: Sind Zeugen Jehovas eine Sekte oder eine christ. Freikirche?

Beitrag von Anton B. » Fr 9. Feb 2018, 13:00

Ziska hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Sie arbeiten nicht mit anderen Kirchen zusammen, lehnen den Kontakt mit anderen christlichen Gemeinschaften ab, weil sie sich selber genügen?
Hallo!
Was verstehst du unter „Zusammenarbeit“?
"Zusammenarbeit" deckt ein weites Spektrum ab. "Ganz unten" sehe ich erstmal eine Kontaktaufnahme an sich und eine gemeinsame Auseinandersetzung darüber, wo jeder steht, wo man sich unterscheidet und wo Gemeinsamkeiten sein mögen.

Also im einfachsten Falle ein gegenseitiges Kennenlernen in einem gemeinsam vereinbarten "Format".
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

Ziska_Deleted

#447 Re: Sind Zeugen Jehovas eine Sekte oder eine christ. Freikirche?

Beitrag von Ziska_Deleted » Fr 9. Feb 2018, 13:14

Anton B. hat geschrieben:
Ziska hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Sie arbeiten nicht mit anderen Kirchen zusammen, lehnen den Kontakt mit anderen christlichen Gemeinschaften ab, weil sie sich selber genügen?
Hallo!
Was verstehst du unter „Zusammenarbeit“?
"Zusammenarbeit" deckt ein weites Spektrum ab. "Ganz unten" sehe ich erstmal eine Kontaktaufnahme an sich und eine gemeinsame Auseinandersetzung darüber, wo jeder steht, wo man sich unterscheidet und wo Gemeinsamkeiten sein mögen.

Also im einfachsten Falle ein gegenseitiges Kennenlernen in einem gemeinsam vereinbarten "Format".

Hallo!
Das haben ZJ und Kirche schon lange lange hinter sich.
Es gibt einfach keine gemeinsame Grundlage.

Das fängt an mit der Verbreitung von ehemals heidnischen Lehren wie Unsterblichkeit der Seele, ewige Qualen im Höllenfeuer, Dreieinigkeit
bis hin zur Einmischung in die Politik, die Auswirkungen auf ihre Glaubensgemeinschaften hat und trennend wirkt.

Anton B.
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#448 Re: Sind Zeugen Jehovas eine Sekte oder eine christ. Freikirche?

Beitrag von Anton B. » Fr 9. Feb 2018, 13:20

Hemul hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben: Das kulminiert dann in der Aussage, "wir lehnen jedwede andere christliche Aussage, jede andere christliche Ausprägung ab und lehnen damit generell die Kommunikation mit anderen Gemeinschaften ab."
Wäre nicht schlecht wenn Du nachfolgende Aussagen kulminierst werter AntonB.:
Reichskonkordat der katholischen Kirche
[...]
Mache einen neuen Thread auf. Hier geht es um die ZJ und um die Threadfrage. Inwiefern die "Merkmale" erfüllt sind, diskutieren wir hier. Ob nicht etwa, wie Johannes es angedeutet hat (und lieber Hemul, ich hatte die "Spur" schon vorher "gelegt") diese Ausprägungen auch gerechtfertigt werden können, steht schon wieder außerhalb dieses Threads.

Hemul hat geschrieben:Hoffentlich biste beim kulminieren nicht zu arg ins schwitzen gekommen.
Hält sich in Grenzen. Weil mir hier (siehe oben) zu dieser "Kulmination" auch gar nicht ist.

Hemul hat geschrieben:Kleiner Tipp von mir. Informiere Dich bitte direkt an der Quelle und nicht immer im Ping-Pong Verfahren nur bei Abtrünnigen ZJ. ;) Aber die schreiben wenigstens was Du gerne lesen möchtest-gelle? :lol:
Kleiner Tipp von mir: Lesen! Ich habe mich dem, was geschrieben steht, nämlich weder in der einen, noch in der anderen Richtung angeschlossen. Zumal nach meinem jetzigen Verständnis -- das hatte ich aber auch schon explizit formuliert und die Diskussion hat daran nicht ein Jota geändert -- die ZJ nicht als Sekte bezeichnet werden können.

Was sich abzeichnet, aber das wird wohl die wenigsten inkl. Deiner wirklich überraschen, ist doch, dass Unterschiede in der Merkmalsausprägung im Vergleich mit den Groß-/Volkskirchen vorhanden sind, die Unterscheide bezüglich der ZJ eher in die Richtung der strengeren Ausprägung gehen, aber immer gut darstellbar von einer wirklich extremen Ausprägung wie bei Vergleichstypen wie Davidianer usw. entfernt sind.

Und wenn Du was sachliches beizutragen hast, dann trägst Du das bei. Dann spielen wir alle zusammen Ping-Pong.

Außerdem weise ich darauf hin, dass durch die Diskussion hier Malva -- sofern ich sie richtig verstehe -- aufgegeben hat, den "Sektenbegriff" als etwas anzusehen, was bezüglich der ZJ objektiv oder inter-subjektiv "leicht" zu rechtfertigen ist.

Du stellst die Diskussion negativer dar, als sie wirklich ist.
Zuletzt geändert von Anton B. am Fr 9. Feb 2018, 13:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Anton B.
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#449 Re: Sind Zeugen Jehovas eine Sekte oder eine christ. Freikirche?

Beitrag von Anton B. » Fr 9. Feb 2018, 13:25

Ziska hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:
Ziska hat geschrieben: Hallo!
Was verstehst du unter „Zusammenarbeit“?
"Zusammenarbeit" deckt ein weites Spektrum ab. "Ganz unten" sehe ich erstmal eine Kontaktaufnahme an sich und eine gemeinsame Auseinandersetzung darüber, wo jeder steht, wo man sich unterscheidet und wo Gemeinsamkeiten sein mögen.

Also im einfachsten Falle ein gegenseitiges Kennenlernen in einem gemeinsam vereinbarten "Format".

Hallo!
Das haben ZJ und Kirche schon lange lange hinter sich.
Es gibt einfach keine gemeinsame Grundlage.

Das fängt an mit der Verbreitung von ehemals heidnischen Lehren wie Unsterblichkeit der Seele, ewige Qualen im Höllenfeuer, Dreieinigkeit
bis hin zur Einmischung in die Politik, die Auswirkungen auf ihre Glaubensgemeinschaften hat und trennend wirkt.
Ok, dann trifft "Die Lehre der Glaubensgemeinschaft nimmt für sich in Anspruch, der einzige Heilsweg zu sein. Alle anderen Religionen sind dem Untergang geweiht oder von Satan verführt." sehr weitgehend zu. Richtig?

Wie sieht es mit der gemeinsamen Grundlage des "Christentums" aus?

Apropos "Das haben ZJ und Kirche schon lange lange hinter sich.":

Wurde gemeinsam besprochen oder aus der Distanz in Eigenleistung dieses Fazit erarbeitet?
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

Ziska_Deleted

#450 Re: Sind Zeugen Jehovas eine Sekte oder eine christ. Freikirche?

Beitrag von Ziska_Deleted » Fr 9. Feb 2018, 13:43

Anton B. hat geschrieben:
Ziska hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben: "Zusammenarbeit" deckt ein weites Spektrum ab. "Ganz unten" sehe ich erstmal eine Kontaktaufnahme an sich und eine gemeinsame Auseinandersetzung darüber, wo jeder steht, wo man sich unterscheidet und wo Gemeinsamkeiten sein mögen.

Also im einfachsten Falle ein gegenseitiges Kennenlernen in einem gemeinsam vereinbarten "Format".

Hallo!
Das haben ZJ und Kirche schon lange lange hinter sich.
Es gibt einfach keine gemeinsame Grundlage.

Das fängt an mit der Verbreitung von ehemals heidnischen Lehren wie Unsterblichkeit der Seele, ewige Qualen im Höllenfeuer, Dreieinigkeit
bis hin zur Einmischung in die Politik, die Auswirkungen auf ihre Glaubensgemeinschaften hat und trennend wirkt.
Ok, dann trifft "Die Lehre der Glaubensgemeinschaft nimmt für sich in Anspruch, der einzige Heilsweg zu sein. Alle anderen Religionen sind dem Untergang geweiht oder von Satan verführt." sehr weitgehend zu. Richtig?
Wie sieht es mit der gemeinsamen Grundlage des "Christentums" aus?
Apropos "Das haben ZJ und Kirche schon lange lange hinter sich.":
Wurde gemeinsam besprochen oder aus der Distanz in Eigenleistung dieses Fazit erarbeitet?

Das zeigt die Geschichte.

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