Kasten(un)wesen.

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
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sven23
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#31 Re: Kasten(un)wesen.

Beitrag von sven23 » Fr 1. Aug 2014, 07:26

closs hat geschrieben:
Das heisst: Wenn ein zahlungskräftiger Markt besteht, dass man in der Nase pobelt, kann man viel Geld damit verdienen, wenn man sich als Nasen-Pobler einstellen lässt. Und wenn nur wenige dieses Job-Angebot annehmen wollen, steigt der Preis - dann bekommt man halt im günstigen Fall 250.000 Euro im Jahr fürs Nase-Pobeln. Mit Leistung hat das aber nichts zu tun - denn eigentlich kann es jeder ohne Ausbildung.

Kann ich auch, wo muß ich mich bewerben? :lol:

Spaß auf die Seite. Der Unterschied zwischen zum indischen Kastensystem ist der, daß es zumindest theoretisch die Möglichkeit des Aufstiegs gibt.
Das hat sich aber in den letzten Jahren gerade in Deutschland immer weiter veschlechtert, wie die OECD kritisiert.
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Demian
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#32 Re: Kasten(un)wesen.

Beitrag von Demian » Fr 1. Aug 2014, 08:13

sven23 hat geschrieben:Spaß auf die Seite. Der Unterschied zwischen zum indischen Kastensystem ist der, daß es zumindest theoretisch die Möglichkeit des Aufstiegs gibt.
Das hat sich aber in den letzten Jahren gerade in Deutschland immer weiter veschlechtert, wie die OECD kritisiert.

Für die Weisen Indiens war einzig und allein die Begabung und das Temperament entscheidend. Vorallem wenn man von der Perspektive ausgeht, dass ausnahmslos alle Wesen spirituelle Wesen sind, dann haben sie auch ein Potential und eine Würde, besondere Herzens- und Geistesqualitäten, die beachtet werden sollten. Alter, Herkunft und Geschlecht sagen nichts darüber aus und jeder Mensch hat ein Recht auf geistige Verwirklichung.

barbara
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#33 Re: Kasten(un)wesen.

Beitrag von barbara » Fr 1. Aug 2014, 09:16

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Leistung und Markt sind keine Gegensätze, sondern sie ergänzen sich immer.
Im braven Normalfall ist das tatsächlich so. - Aber es gibt inzwischen so viele Ausnahmen, dass der Normalfall nicht mehr normierend ist.

Historisch gesehen ist Markt (Im Sinne von: Geld gegen Dienstleistung/Ware) eher die Ausnahme statt die Regel. Typischer ist, erstens einen grossen Teil der Nahrungsgrundlage selbst herzustellen, und dann unter Nachbarinnen (meist Frauen) Gegenstände des täglichen Bedarfs auszuleihen und dann in die andere Richtung andersrum was auszuleihen - wobei sorgfältig darauf geachtet wird, dass die ausgeliehenen Gegenstände immer ungefähr, aber nie genau denselben Wert haben, sodass man einen Vorwand hat, einander besuchen zu gehn.

Wenn man mal Gotthelf liest, stellt man fest: Geld wird fast nie gebraucht. Es wird benötigt für exotische Dinge wie Kaffee; und für grosse aussergewöhnliche Transaktionen, wie beim Viehhandel; und auf Reisen, wenn man ins Wirtshaus einkehrt, als Luxus.

Aus dieser traditionellen Struktur kommt auch der Sachverhalt, dass typisch weibliche Arbeiten - Erziehung, Pflege - sehr lange nicht monetarisiert wurden, und diese oft sehr arbeitsintensiven und gesellschaftlich wichtigen Tätigkeiten haben auch heute oft nur einen bescheidenen Lohn.

Im Gegensatz, Investment Banker... bin grad dran, "The Big Short" von Michael Lewis zu lesen, über die Subprime-Krise in den USA vor 2008: aber hallo! die Chefs haben nicht die geringste Ahnung, was passiert, die Angestellten allzu oft auch nicht, und kassieren dafür Millionen ab. Und finden das sogar noch richtig.

gruss, barbara

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Janina
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#34 Re: Kasten(un)wesen.

Beitrag von Janina » Fr 1. Aug 2014, 09:35

Salome23 hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Wer einmal in Harz4 sitzt, kriegt keine anständige Arbeit mehr,....
Was bitte ist deiner Ansicht nach eine anständige Arbeit?
Na eine von der man leben kann und nicht noch "aufstocken" muss, wenn man vollzeit schafft.

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sven23
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#35 Re: Kasten(un)wesen.

Beitrag von sven23 » Fr 1. Aug 2014, 12:55

Demian hat geschrieben:
Für die Weisen Indiens war einzig und allein die Begabung und das Temperament entscheidend. Vorallem wenn man von der Perspektive ausgeht, dass ausnahmslos alle Wesen spirituelle Wesen sind, dann haben sie auch ein Potential und eine Würde, besondere Herzens- und Geistesqualitäten, die beachtet werden sollten. Alter, Herkunft und Geschlecht sagen nichts darüber aus und jeder Mensch hat ein Recht auf geistige Verwirklichung.

Das hört sich ja alles in der Theorie wunderbar an, lieber Demian. Aber wie würdest du über die Kaste der Unberührbaren urteilen, wenn du selbst als Ledergerber jeden Tag bis zu den Knöcheln in giftigen Substanzen stehend bei 40° in bestialisch stinkender Umgebung arbeiten müßtest, ohne Aussicht darauf, diesem Teufelskreis jemals entfliehen zu können?
Menschenwürde hat auch etwas damit zu tun, wie man seinen Lebensunterhalt verdienen muß.

Auch Gandhi hat schon eingesehen, daß es eine himmelschreiende Ungerechtigkeit ist.

"Ich will nicht wiedergeboren werden", sagte der Mahatma Gandhi zum versammelten indischen Volk. "Aber wenn ich wiedergeboren werden muß, möchte ich als Unberührbarer auf die Welt kommen, um ihre Leiden, ihren Kummer und den Schimpf, den man ihnen antut, mit ihnen zu teilen und danach zu trachten, mich und sie aus ihrer elenden Lage zu befreien. Deshalb bete ich, daß ich, wenn ich wiedergeboren werden sollte, nicht als Brahmane, Kschatria, Waischia oder Sudra, sondern als ein Ausgestoßener, als ein Unberührbarer wiederkomme."
Quelle: Spiegel

Die jüngsten Bilder, wie Unberührbare behandelt werden, haben wir sicher noch im Kopf.

http://www.welt.de/vermischtes/article1 ... aengt.html
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#36 Re: Kasten(un)wesen.

Beitrag von Demian » Fr 1. Aug 2014, 13:15

Das hört sich ja alles in der Theorie wunderbar an, lieber Demian. Aber wie würdest du über die Kaste der Unberührbaren urteilen, wenn du selbst als Ledergerber jeden Tag bis zu den Knöcheln in giftigen Substanzen stehend bei 40° in bestialisch stinkender Umgebung arbeiten müßtest, ohne Aussicht darauf, diesem Teufelskreis jemals entfliehen zu können?

Eine Gesellschaft der Weisheit sieht selbstverständlich anders aus. Ich habe das Kastensystem mit keinem Wort verteidigt ... ganz im Gegenteil ... lies meine Worte.

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sven23
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#37 Re: Kasten(un)wesen.

Beitrag von sven23 » Fr 1. Aug 2014, 13:34

Demian hat geschrieben:
Eine Gesellschaft der Weisheit sieht selbstverständlich anders aus. Ich habe das Kastensystem mit keinem Wort verteidigt ... ganz im Gegenteil ... lies meine Worte.

Na, da sind wir uns doch mal einig. ;)
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#38 Re: Kasten(un)wesen.

Beitrag von Demian » Fr 1. Aug 2014, 13:41

sven23 hat geschrieben:Na, da sind wir uns doch mal einig. ;)

Sind wir das nicht meistens?

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#39 Re: Kasten(un)wesen.

Beitrag von sven23 » Sa 2. Aug 2014, 07:04

Demian hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Na, da sind wir uns doch mal einig. ;)

Sind wir das nicht meistens?

Keine Ahnung, das meiste Zeug, was du postest, verstehe ich nicht. :lol:
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#40 Re: Kasten(un)wesen.

Beitrag von Demian » Sa 2. Aug 2014, 07:28

sven23 hat geschrieben:Keine Ahnung, das meiste Zeug, was du postest, verstehe ich nicht. :lol:

Weisheit ist liebevolles Denken und Liebe ist gelebte Weisheit … erst beides zusammen ergibt eine wache und lebendige Vernunft … die uns wiederum zur Freiheit verpflichtet, ohne die keine wirkliche Vernunft sein kann. Da dürften wir einen gemeinsamen Nenner haben?

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