Ein offener Brief an Ben Affleck

[Catholic]

Werden Apostaten im Islam verfolgt ? — Ja — Was sollte man dagegen tun?

Das Gute stärken, dann wird das Böse geschwächt. Also: auf in den Urlaub nach Tunesien und diese Gesellschaft und diesen moderaten Islam erfolgreich machen.

Ich bezweifle, dass du als "Ungläubiger" so sehr viel erreichen kannst.

....

Ein Einzelner kann nicht viel erreichen aber gemeinsam ist es möglich.
Als die Islamisten der Muslimbruderschaft in Ägypten Bomben legten,passierte Folgendes:
Tausende Touristen blieben zu Hause,denn "es ist ja zu gefährlich,da hinzufahren!"
Und wer hat sich sicherlich heimlich ins Fäustchen gelacht?
Richtig,die Islamisten,denn ein Teilziel hatten sie damit erreicht.

Pluto,Du sprichst vom Islam,als wenn in allen islamischen oder islamisch geprägten Ländern alles mit dem Islam in Beziehung stehende identisch gehandhabt würde,aber so ist es nicht.
In Tunesien,moderat islamisch,gilt die Shari`a garnicht (es sei denn,dass ich falsch informiert bin) und es gibt an der Uni selbstredend Professorinnen.
In Saudi-Arabien dürfen Frauen nicht mal Auto fahren,aber das streng wahhabitische (und damit sunnitische) Saudi-Arabien ist selbst den meisten konservativen Sunniten zu einseitig,während in der "säkularen" Türkei - und ich meine die vor (!) Erdogan - nicht mal moderate Muslime ungestört leben konnten usw.

[Pluto]

Ein Einzelner kann nicht viel erreichen aber gemeinsam ist es möglich.

Ich glaube nicht, dass das von Außen möglich ist, und schon gar nicht durch irgendwelche westlichen Christen oder Atheisten.

In Tunesien,moderat islamisch,gilt die Shari`a garnicht (es sei denn,dass ich falsch informiert bin) und es gibt an der Uni selbstredend Professorinnen.

Ja und das gilt auch für Ägypten, Morokko und vllt auch Lybien. Was ist mit Jemen, Sudan, Äthiopien, Indonesien, Malaysien...?


Ich meine, man kann (wenn überhaupt) den radikalen Islamismus nur von Innen erfolgreich bekämpen.
Dazu müsste man aber die schweigende Mehrheit aus ihrer Lethargie herausholen. — Aber wie?

[closs]

Wie du siehst, es tut sich was in den USA.

Für 250 Jahre Existenz als Vorreiter der Aufklärung und des modernen Staates ist das eine magere Bilanz. - Gib den moslemischen Staaten die Möglichkeiten der westlichen Welt, ohne ihnen ihre Selbstachtung zu nehmen - und es wird keine 250 Jahre dauern.

[Pluto]

Für 250 Jahre Existenz als Vorreiter der Aufklärung und des modernen Staates ist das eine magere Bilanz.

Da bin ich als Engländer empört! Du übergehst das Viktorianische Zeitalter komplett.

Im Ernst, die Vorreiter Stellung Amerikas entstand erst im 2. WK.

[Andreas]

Ich meine, man kann (wenn überhaupt) den radikalen Islamismus nur von Innen erfolgreich bekämpen.
Dazu müsste man aber die schweigende Mehrheit aus ihrer Lethargie herausholen. — Aber wie?

Die Nationalsozialisten waren am Anfang auch eine Minderheit. Die schweigende Mehrheit gab es bei uns auch immer. Die Mehrheit der Menschen wollte immer in Frieden leben und einfach ihre Ruhe haben und ihrer Arbeit nachgehen. Dagegen standen die Machtinteressen von wenigen.

Das ging bei uns doch auch nur mit Leidensdruck. Wie lang haben wir uns geprügelt. Denk nur an die Reformation. Katholiken und Protestanten. Sunniten und Shiiten. Gemixt mit Wirtschafts- und Machtinteressen. Adel- und Stammesinteressen. Wir hatten allerdings das Glück, dass wir nicht brutal kolonialisiert wurden, äußere Feinde abwehren konnten. Dann haben sich neue Fronten aufgetan und es entstanden die Gewerkschaften. Dann kam der Neoliberalismus, wieder ein Schritt rückwärts.

Das dauert bei denen noch, die müssen sich noch zusammenraufen am besten ohne äußere Einmischung. Aber ein Groß-Arabien ähnlich einem Europa passt uns nicht in den Kram. Und Afrika, Asien gibts ja auch noch. Nichts ist gut in Terrarien. Schwierig.

[Pluto]

Die Nationalsozialisten waren am Anfang auch eine Minderheit.

Wirklich? Wie kam es dann zum Sturz der Weimarer Republik?

Aber ein Groß-Arabien ähnlich einem Europa passt uns nicht in den Kram. Und Afrika, Asien gibts ja auch noch. Nichts ist gut in Terrarien. Schwierig.

Ich verstehe deinen Einwand nicht ganz. Es gibt bereits die Arabische Liga.

Wo ist das Problem?

[Andreas]

Wirklich? Wie kam es dann zum Sturz der Weimarer Republik?

Was soll das werden? Eine Wiki-Link-Schlacht? Ein Quiz (mit oder ohne Telefonjoker)? Oder soll ich jetzt ein Referat halten?

Es gibt bereits die Arabische Liga. Wo ist das Problem?

Einen auch nur halbwegs gleichwertigen Konkurrenten will man nicht, nicht wirtschaftlich und schon gar nicht militärisch. Das verdirbt die (Rohstoff-)Preise und die Machtverhältnisse geopolitisch betrachtet. Man freut sich an Waffen-Exporten, die regelmäßig wieder kaputtiert werden, mal von den Importeuren mal von den Exporteuren.

[closs]

Im Ernst, die Vorreiter Stellung Amerikas entstand erst im 2. WK.

Stimmt - da haben die Deutschen sehr viel dazu beigetragen - auch durch den Abfluss von Wissenschaftlern.

Wie kam es dann zum Sturz der Weimarer Republik?

a) Verlust des Kaisertums - nachdem man seit 1871 erstmals seit vielen, vielen Jahrhunderten ein geeintes Deutschland bekommen hatte
b) Versailler Vertrag - der "Erzfeind" Frankreich (seit dem 9. Jh.) hatte Deutschland gedemütigt und besetzt (Saar/Ruhr)
c) Starke verbliebene Kräfte des alten Kaisertums lauerten im Hintergrund - deshalb die Strategie Hitlers, sich mit diesen (= Hindenburg) zu verbünden
d) Ein starker Mann, der viel versprach und psychologisch ein populistisches Naturtalent war.
c) Schwache Parteien, die - zusammen mit wirklich unglücklichen Umständen - das Ermächtigungsgesetz unterzeichneten.

Und so kann aus einem schwachen Anfang 1924 mit einem Wahlergebnis von 3% innerhalb von 10 Jahren eine Regierungspartei werden.

Einen auch nur halbwegs gleichwertigen Konkurrenten will man nicht

Zustimmung. - Der territoriale Kolonialismus ist einem wirtschaftlichen Kolonialismus gewichen - Divide et Impera.

[Pluto]

Stimmt - da haben die Deutschen sehr viel dazu beigetragen - auch durch den Abfluss von Wissenschaftlern.

Das waren in der Mehrzahl vetriebene Juden: Einstein, Weinberg...
130'000 deutsche Juden flohen in die USA... die Meisten von ihnen sehr gut ausgebildet. Sie trugen massgeblich zum Aufstieg Amerikas bei.
http://news.stanford.edu/news/2014/augu ... 81114.html

Und so kann aus einem schwachen Anfang 1924 mit einem Wahlergebnis von 3% innerhalb von 10 Jahren eine Regierungspartei werden.

Alles fängt klein an. Aber um die Regierungsgewalt an sich zu reißen, brauchten auch die Nazis eine Mehrheit. So klein war also der Zulauf zu den Braunen nicht in Deutschland.

Einen auch nur halbwegs gleichwertigen Konkurrenten will man nicht

Zustimmung. - Der territoriale Kolonialismus ist einem wirtschaftlichen Kolonialismus gewichen - Divide et Impera.

Das sehe ich etwas differenzierter.
Es gibt neben der EU und der Arabischen Liga auch OPEC, die NAU, die OAS, die OAU, die ASEAN....
Die meisten europäischen und amerikanischen Politiker haben überhaupt kein Problem mit solchen Organisationen, die gemeinsame Interessen vertreten.
Mir scheint, solche Organisationen werden von den USA, EU oder NATO nicht als wirkliche Bedrohung gesehen. Viel schlimmer wird da die Richtung der IS gesehen.

[Halman]

kurzgefasst:
Wenn irgend ein islamischer Gelehrter meint,dass im Iran,in Syrien oder anderswo in einem islamischen Staat eine Fatwa einem gültigen Urteil entspricht,mag er das denken,in der Bundesrepublik Deutschland gelten die auf der deutschen Verfassung beruhenden Gesetze und die sehen kein Urteil auf Basis einer Fatwa vor.

Dann mal eine Frage, Catholic — Was ist die (offizielle) Strafe für Apostasie im Islam?

Meines Wissens die Todesstrafe.

Zitat aus "Sabatina James - Nur die Wahrheit macht uns frei" (seite 61):
Beim Hinausgehen überelegte ich mir, waws für einen Absolutheitsanspruch der Islam doch vertrat. In Europa durften Moscheen gebaut werden, in Deutschland und Österreich versucht man eine Religion zu intregrieren, die selbst keine Religionsfreiheit kennt und die ich als extrem intolerant empfinde. In der Sunna, den Überlieferungen Mohammeds, wird bei einem Glaubensabfall der Tod gefordert. Der Prophet sagt: »Wenn ein Muslim seine Religion verlässt, dann töte ihn.« (Bukhari V4 B52 N260)

Höre doch mal bitte, was Sabatina James über Islam, Apostasie und Menschenrechte, dem Blasphemiegesetz und das Schicksal von Asia Bibi berichtet.