Jüdische Naherwartung (Savonlinnas Fragen)

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
Hemul
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#31 Re: Jüdische Naherwartung (Savonlinnas Fragen)

Beitrag von Hemul » Fr 1. Mai 2015, 11:13

2Lena hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:annehmbar eine ganz passable Leistung eines ansonsten schwachen Schülers
Im Sprüche finden bist du einmalig!
Nur, es haben deine früheren Lehrer nie an die Kapitel gedacht.
Da kannst du aber wirklich nichts dafür ...

Lenchen-jetzt bitte ich Dich aber? :roll: Für was kann ich nichts dafür? Offensichtlich liest Du meine Beiträge gar nicht richtig, was ich äußerst schade finde.Wenn Du sie richtig lesen würdest-könntest Du nämlich feststellen, dass meinen Aussagen im Gegensatz zu Dir immer im Kontext der gesamten Bibel gemacht werden. Du dagegen, zerpflückst einen einzelnen Vers für sich alleine von Süd nach Nord u. von Ost nach West oder umgekehrt, was ja nicht verkehrt sein mag-aber oft für die Meisten(auch für mich) sehr verwirrend sein kann -meint Dein Hemuli. :wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

2Lena
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#32 Re: Jüdische Naherwartung (Savonlinnas Fragen)

Beitrag von 2Lena » Fr 1. Mai 2015, 14:42

Hemul hat geschrieben:Wenn Du sie richtig lesen würdest-könntest Du nämlich feststellen, dass meinen Aussagen im Gegensatz zu Dir immer im Kontext der gesamten Bibel gemacht werden.

Ich hoffe, Savonlinna bekommt in "diesem" Zusammenhang - Antwort auf verwirrende Fragen - und nicht nur sie:

Sven23 kann so gut "zitieren". Seine Einfälle (Bibelzitate über Parusie 1. Mai) hätte ich nie.
Ich verstehe nur, warum im Judentum eine andere "Erwartungshaltung" vorliegt und will sie an Beispielen vorlegen.

Die Zitate stammen aus Parosieverzögerung.
http://4religion.de/viewtopic.php?f=10&t=2692&start=680
Hier ein paar Sichtweisen dagegenübergestellt:


Matthäus

Erstens:
Ich sehe Matthäus 16 als Gesamtkapitel als Lehrstück für Beweise des Zusammenarbeitens. Das erkennen und ausbessern, dass auch Freude dazu aufkommt.
In diesem Sinn ist ein durchgehender Text vorhanden.

Zweitens:
Matthäus 16 in der "Lutherübersetzung" Pharisäer fordern Zeichen. Sie werden beschimpft als Sauerteig. Hütet euch bloß vor denen. Petrus Bekenntnis, Jesu Leidesverkündigung.
Fasst man sowas in ein Kapitel zusammen? Oder predigt einen friedfertigen Jesus, der Texte zur Volksaufhetzung hat.

Im Falle der durchgehenden Lehre kommt eine Überwindung des "Untergangs" heraus.
In der anderen Form:
"Wahrlich, ich sage euch: Es stehen einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie den Menschensohn kommen sehen in seinem Reich."
(Matthäus 16,28)
Wobei es nicht allein bei der "praktischen Form" bleibt, welche das Judentum immer noch hat (siehe oben). Was da aber fehlt, sind da noch weit vielfältigere "Geheimnisse". Ein großer Teil der Tradition fiel aus.

Im Judentum kannte man (durch die Schriftauslegungen von AT und den erklärten Lehren im Talmud) die erste Version.


-----


Markus

Erstens:
Markus 9 handelt vom Unterscheiden der Reaktionen bei einer vorhandenen Basis und den Wünschen eines jeden. Da werden Richtlinien genannt, wie am Besten zwischen all dem ein Aufbau möglich wird.

Zweitens:
Markus 9 handelt in der "Lutherbibel" von Ehescheidung. Jesus segnet die Kindlein. Dritte Leidensverkündung. Die Söhne des Zebedäus. Ich meine, grade zu den Sorgen einer Ehe hätte doch andere Worte kommen müssen als: Gott schuf Mann und Frau als "ein Fleisch". Das hilft doch nicht bei Konflikten weiter :-( Wie passt als Stilmittel auch noch die Blindenheilung in die Sammlung hinein?

Aber, es finden sich welche, die sagen: Hurra, ich habe eine Übereinstimmung für die Parusie gefunden: Die lautet fast wie in Matth. 16!

"Und er sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es stehen einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie sehen das Reich Gottes kommen mit Kraft."
(Markus 9,1)

Im Judentum sind die "Naherwartungen" wie im AT - "der Messias" soll kommen. Es soll alles in guter Zusammenarbeit laufen, in Toleranz ein Aufbau möglich sein. Das jedenfalls hat das Volkswissen, bei den Meisten. (Mal abgesehen von ein paar "schwarzen Schafen", die überall vorkommen.) Man kann es sich denken, die Fetzen fliegen bei jedem Anderssein.


-----

Lukas

Erstens:
Lukas 9 handelt - als durchgehendes Kapitel - von der Heilung. Es wird der Widerspruch gelöscht, Wohlstand entwickelt.

Zweitens:
Lukas 9 hat in der "Lutherbibel": Aussendung der zwölf Apostel, Speisung der 5000, Bekenntnis des Petrus, zweite Leidensverkündung, Verklärung Jesu, Heilung eines Besessenen. Der Ehrgeiz der Jünger.

Es ist logisch, dass bei den Themen der "ersten Sicht" ein unbändiger Ehrgeiz der Schüler auftritt. Unlogisch ist dagegen, wieso so unterschiedliche Themen in einen Abschnitt gepackt wurden. Aus der "ersten Sicht" folgte im Römerreich ein gewaltiger Aufbau in Zusammenarbeit. Aus der "zweiten Sicht" kam nach und nach ...

Die haben sich aber gewaltig getäuscht mit der Naherwartung:

"Ich sage euch aber wahrlich: Einige von denen, die hier stehen, werden den Tod nicht schmecken, bis sie das Reich Gottes sehen."
(Lukas 9,27)

Hemul
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#33 Re: Jüdische Naherwartung (Savonlinnas Fragen)

Beitrag von Hemul » Fr 1. Mai 2015, 15:15

2Lena hat geschrieben: Im Judentum sind die "Naherwartungen" wie im AT - "der Messias" soll kommen.

Die Schriftgelehrten z.Z. Jesu wussten doch ganz genau wann der Messias kommen sollte. Sie kannten doch was Daniel diesbezgl.
in Daniel 9:25-27 prophezeit hatte:

25 Gib Acht, damit du es verstehst: Von dem Zeitpunkt an, als das Wort erging, dass Jerusalem wieder aufgebaut werden soll, vergehen sieben Jahrwochen bis zu dem Zeitpunkt, an dem in Jerusalem von neuem ein Oberhaupt durch Salbung eingesetzt wird. Dann wird Jerusalem 62 Jahrwochen hindurch wieder aufgebaut und befestigt sein und dabei schwere Zeiten erleben. 26 Nach Ablauf dieser Zeit wird ein Gesalbter getötet werden;die Stadt und der Tempel werden durch das Heer eines fremden Herrschers verwüstet, über das jedoch die Vernichtung wie eine Flut hereinbricht; und bis zum Ende wird es Krieg und Verwüstung geben, wie es in Gottes Plan vorgesehen ist. 27 Der fremde Herrscher wird mit der Mehrheit des Volkes ein festes Abkommen treffen, das eine Jahrwoche lang Bestand hat.In der Mitte dieser Woche wird er den Opferdienst im Tempel unterbinden und den Altar eines fremden Götzen dort aufstellen, bis ihn selbst die Vernichtung trifft, die in Gottes Plan für ihn vorgesehen ist.«

Deshalb erwarteten sie gem. Johannes 3:1+2 u. Lukas 3:15 ja auch schon zu der damaliger Zeit diesen von Gott gesandten Messias:
1 Einer von den Pharisäern war Nikodemus, ein Mitglied des jüdischen Rates. 2 Eines Nachts kam er zu Jesus und sagte zu ihm: »Rabbi, wir wissen, dass Gott dich gesandt und dich als Lehrer bestätigt hat. Nur mit Gottes Hilfe kann jemand solche Wunder vollbringen, wie du sie tust.«

15 Das Volk war voll Erwartung und fragte sich, ob Johannes vielleicht der versprochene Retter sei.

Als aber Jesus ihre Erwartungen nicht erfüllte(Befreiung von Rom) lehnten sie ihn ab-die bitteren Folgen sind uns doch allen sehr bekannt-gell?
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#34 Re: Jüdische Naherwartung (Savonlinnas Fragen)

Beitrag von 2Lena » Fr 1. Mai 2015, 15:37

Hemuli, du hast in den falschen Löschmitteltopf gegriffen!
Die Zeitzeugen (aus Talmud) müssen da her. Die lauten ein bisschen anders.

Und zu Daniel:
Bist du dir sicher, dass es sich um eine Prophezeiung, oder um eine Darlegung der Vergangenheit handelt?
Immerhin wurde nach Lehren gesammelt (Daniel von dan, richten) und nicht nach Schriftstellern sortiert.
Es gibt da noch andere Beispiele dazu.

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#35 Re: Jüdische Naherwartung (Savonlinnas Fragen)

Beitrag von Hemul » Fr 1. Mai 2015, 15:45

2Lena hat geschrieben: Und zu Daniel:
Bist du dir sicher, dass es sich um eine Prophezeiung, oder um eine Darlegung der Vergangenheit handelt?
Immerhin wurde nach Lehren gesammelt (Daniel von dan, richten) und nicht nach Schriftstellern sortiert.
Es gibt da noch andere Beispiele dazu.
Na klar bin ich mir hier 100% sicher. Die Juden, wie z.B. Nikodemus waren sich damals ja hier auch 100% sicher. ;)
Oder was meinst Du wohl warum Gott Daniel veranlasste so eine weitreichende Prophezeiung in der Bibel festzuhalten? :roll:
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#36 Re: Jüdische Naherwartung (Savonlinnas Fragen)

Beitrag von Hemul » Fr 1. Mai 2015, 15:47

2Lena hat geschrieben:Hemuli, du hast in den falschen Löschmitteltopf gegriffen!
Die Zeitzeugen (aus Talmud) müssen da her. Die lauten ein bisschen anders.
Lass lesen!
:P
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#37 Re: Jüdische Naherwartung (Savonlinnas Fragen)

Beitrag von 2Lena » So 3. Mai 2015, 18:33

@ Hemul

Ich würde mich an deiner Stelle nicht darauf freuen. Mit der bisherigen Meinung über die Bibel , wirst du den Talmud wohl schwer verkraften können.

Schon Andreas Eisenmerngers Buch "Entdecktes Judentum" sorgte ab 1700 für jede Menge antisemitische Angriffe, in dem er all den Hass provozierte, indem er zeigte was der Talmud schrieb. Diese Ansicht kam damals "polemisch" aber peinlich und fürchterlich auf Jesus. Bis heute kursieren diese Sprüche und sorgen buchstäblich dafür, dass sein Blut auf die Juden niederkam. Du wirst die Bibelstelle wissen. Die lautete in der Form im NT: "Sein Blut komme auf uns und unsere Kinder..."

Man wird wohl damals schon gewusst haben, dass Jesu Worte eine neue Zeit einläuten, weil er anders predigte als die Schriftgelehrten.

In den revidierten Talmudausgaben oder auf jüdischen Seite ist kaum etwas über das heikle Thema zu finden. Längst sorgten viele Eroberer dafür, dass es das tierische Blutbad in einem "heiligen Haus" nicht mehr gibt. Man meint, die große Macht des neuen Weltreichs hat alles zugrunde gerichtet, sodass die Diaspora kam. Doch es ist alles viel - vielseitiger und komplizierter.

Dass der Talmud über Jesus berichtet und was er (wohlwollend und gemischt) sagt - wird wohl trotzdem ein Wackeln im Christentum auslösen - auch auf historischer Seite - wenn nicht SCHLEUNIGST daran gearbeitet wird, die wirklichen Inhalt aus der Bibel aufzuarbeiten, so wie ich das gelegentlich mit dem Schema des Auslegens zeige.

Wird das gemacht, zeigt sich der Glanz, der alles überstrahlte. Wird das nicht gemacht, steht Jesus als Verbrecher da. Niemand wird mehr glauben können. Unsere ganze Geschichte wird durcheinander geraten. Alle Religionen werden dann verfolgt und vernichtet werden und niemand wird mehr die Wahrheit erfahren können.

Hemul
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#38 Re: Jüdische Naherwartung (Savonlinnas Fragen)

Beitrag von Hemul » Mo 4. Mai 2015, 00:09

2Lena hat geschrieben:@ Hemul
Ich würde mich an deiner Stelle nicht darauf freuen. Mit der bisherigen Meinung über die Bibel , wirst du den Talmud wohl schwer verkraften können.
Ich brauche den Talmud nicht zu verkraften-weil ich weder den Talmud noch die Apokryphen noch die jüdische Kabala als das Wort Gottes anerkenne. Ich erkenne aus dem AT nur die 39 Bücher-also den Tanach an-den die 72 jüdischen Gelehrten damals aus dem hebr./aramäischen in die Koine übersetzt haben.
http://www.talmud.de/tlmd/was-ist-der-talmud/
Je mehr man vom Talmud weiß, desto mehr Fragen stellen sich noch.
:wave:
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#39 Re: Jüdische Naherwartung (Savonlinnas Fragen)

Beitrag von 2Lena » Mo 4. Mai 2015, 08:03

"Anerkenne", wen ich das Wort schon höre!
Das klingt schwer nach zugenageltem Hirnkastl, abgeschirmt von einer dicken Dummheitsschicht.
Es klingt nach Durststrecke, Entzug von Neugierde, Tabuzone, süffelt nach Intoleranz, bei rauchenden Keineahnungshaben-Prozessen.

Wenn was geprüft wäre - dann könnte man dem "anerkenne" vertrauen.
Das ist aber nicht so.
Da liegt so viel im Argen ... Du hast wohl nie was von den Religionskonflikten gehört, Hemuli?
Es wurde noch und noch auf falscher Basis aufgebaut und wieder rumgehackt. Der schiefe Turm von Pisa ist im Verhältnis noch ein grades Bauwerk ...

Psst, DU erkennst den Talmud nicht an .... Das heißt, es gibt sowas nicht?
Wenn du dich da mal nicht täuscht, über das was Millionen von Menschen wissen ...
Wer weiß, ob das zu deinen Gunsten oder zu Lasten ausgeht.

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#40 Re: Jüdische Naherwartung (Savonlinnas Fragen)

Beitrag von Scrypt.on » Mo 4. Mai 2015, 12:40

Hemul hat geschrieben:Ich brauche den Talmud nicht zu verkraften-weil ich weder den Talmud noch die Apokryphen noch die jüdische Kabala als das Wort Gottes anerkenne.
Warum denn nicht?
Sieht nach Willkür eines dogmatisch fundamentalen Gläubigen aus.

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