Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

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Janina
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#11 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von Janina » Do 23. Mai 2013, 10:28

Demian hat geschrieben:Wenn die Religion es nicht vermag, so zu sprechen, dass es mein Herz berührt, dann geht sie an mir und am Leben vorbei.
:clap:

Demian hat geschrieben:Er gehört nicht grundlos zu den erfolgreichsten, zeitgenössischen Theologen in Europa. Das spricht dafür, dass er einen Ton trifft, der in der gewöhnlichen, althergebrachten, christlichen Dogmensprache, nicht zu finden ist ... seine Sprache ist eben die der Poesie.
Und - wie ungewöhnlich - ein Fokus auf der Liebe.

barbara hat geschrieben:- nun, wenn das nicht christlich sein soll, dann weiss ich nicht, was christlich sein kann.
:chapeau:

R.F.
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#12 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von R.F. » Do 23. Mai 2013, 14:14

GanzBaff hat geschrieben: - - -
Mir ist zum Beispiel Drewermanns Auslegung der "Speisung der 5000" im Gedächtnis und was dieses Gleichnis für die heutige Welt bedeutet. Sinngemäß sagte er, dass das Wunder nicht in der materiellen Speisevermehrung bestand, sondern dass Menschen miteinander teilten die wohlmöglich selbst vorher nie genug bekamen, so dass es für alle reichte. Und das ist heute auch noch so. Es gibt nicht zu wenig Lebensmittel auf der Welt, aber sie sind falsch verteilt.
- - -
Typisch Drewermann (und mit ihm Millionen weitere).

Ich hatte vor Jahren mal einiges von Drewermann gelesen. Wer sich durch seine Worte zu besserem Verhalten anregen lässt, muss entweder von vornherein ein dazu bereiter Mensch sein - oder was am Sträußchen haben. Denn warum sollte ein durchschnittlicher Egoist dem Wohle des Mitmenschen wegen über das üblich Maß hinaus auf den eigenen Vorteil verzichten? Der besseren Zukunft der Nachkommen wegen? Von der Existenz des biblischen Gottes geht Drewermann eh nicht aus. Also muss der Mensch eine göttliche Instanz weder fürchten, noch kann er auf Belohnung für richtiges Verhalten hoffen.

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Demian
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#13 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von Demian » Do 23. Mai 2013, 15:19

Der Sinn dieser Worte erschließt sich mir nicht ... weshalb muss man dann einen am Sträußchen haben? Seine Worte richten sich nicht an "den durchschnittlichen Egoisten" ( was immer das bedeutet ), sondern an den Einzelnen.
R.F. hat geschrieben: Ich hatte vor Jahren mal einiges von Drewermann gelesen. Wer sich durch seine Worte zu besserem Verhalten anregen lässt, muss entweder von vornherein ein dazu bereiter Mensch sein - oder was am Sträußchen haben[...]

R.F.
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#14 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von R.F. » Do 23. Mai 2013, 19:28

Demian hat geschrieben:Der Sinn dieser Worte erschließt sich mir nicht ... weshalb muss man dann einen am Sträußchen haben? Seine Worte richten sich nicht an "den durchschnittlichen Egoisten" ( was immer das bedeutet ), sondern an den Einzelnen.
R.F. hat geschrieben: Ich hatte vor Jahren mal einiges von Drewermann gelesen. Wer sich durch seine Worte zu besserem Verhalten anregen lässt, muss entweder von vornherein ein dazu bereiter Mensch sein - oder was am Sträußchen haben[...]
Bitte mal irgend jemand, also einen im Gegensatz zu Wohlhabenden und deren Politikern lediglich durchschnittlichen Egoisten, zum Wohle der Allgemeinheit von selbstsüchtigem Verhalten abzulassen. Die meisten werden sich an die Stirn tippen...Die Argumente eines Drewermann sind denn auch zu kraftlos, um die Gesellschaft in positiven Sinne umzuformen. Ihnen fehlt das Fundament...

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#15 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von barbara » Do 23. Mai 2013, 19:38

R.F. hat geschrieben: Bitte mal irgend jemand, also einen im Gegensatz zu Wohlhabenden und deren Politikern lediglich durchschnittlichen Egoisten, zum Wohle der Allgemeinheit von selbstsüchtigem Verhalten abzulassen.

Menschen sind soziale Wesen und leisten enorm viel an ehrenamtlicher Arbeit und unbezahlter Arbeit.

Menschen sind sozial gestrickt, nicht selbstsüchtig. Das sogar in unserer Welt, die sich dem Gott Mammon geweiht hat und alles, was man zu Geld machen kann, auch zu Geld gemacht hat.

grüsse, barbara

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#16 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von R.F. » Do 23. Mai 2013, 20:25

barbara hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben: Bitte mal irgend jemand, also einen im Gegensatz zu Wohlhabenden und deren Politikern lediglich durchschnittlichen Egoisten, zum Wohle der Allgemeinheit von selbstsüchtigem Verhalten abzulassen.

Menschen sind soziale Wesen und leisten enorm viel an ehrenamtlicher Arbeit und unbezahlter Arbeit.

Menschen sind sozial gestrickt, nicht selbstsüchtig. Das sogar in unserer Welt, die sich dem Gott Mammon geweiht hat und alles, was man zu Geld machen kann, auch zu Geld gemacht hat.

grüsse, barbara
Ich weiß sehr wohl, dass es diese selbstlosen und noblen Menschen gibt. Leider viel zu wenige...

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#17 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von barbara » Do 23. Mai 2013, 20:42

R.F. hat geschrieben: Ich weiß sehr wohl, dass es diese selbstlosen und noblen Menschen gibt. Leider viel zu wenige...

nein, es gibt sehr viele davon. Die allemeisten Menschen sind selbstlos und nobel. Nobel und selbstlos zu sein, ist in der Natur des Menschen. Eins der Geschenke Gottes an uns. :-)

Wir haben uns leider als Gesellschaft ein Wirtschaftssystem kreiert, das Egoismus fördert und gegen unsere Natur ist. Nicht umsonst gibt es im alten Testament ein Zinsverbot und Jahre, in denen Schulden gestrichen werden... manchmal täten Ökonomen gut daran, etwas Bibel zu lesen.

grüsse, barbara

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#18 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von R.F. » Do 23. Mai 2013, 21:30

barbara hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben: Ich weiß sehr wohl, dass es diese selbstlosen und noblen Menschen gibt. Leider viel zu wenige...

nein, es gibt sehr viele davon. Die allemeisten Menschen sind selbstlos und nobel. Nobel und selbstlos zu sein, ist in der Natur des Menschen. Eins der Geschenke Gottes an uns. :-)
Dazu empfehle ich, Erfahrungen in einem Finanzamt oder in einer Anwaltskanzlei zu sammeln. Es gibt nicht viele Menschen, die Versuchungen widerstehen...

Jesus zufolge gibt es keinen guten Menschen...
barbara hat geschrieben: Wir haben uns leider als Gesellschaft ein Wirtschaftssystem kreiert, das Egoismus fördert und gegen unsere Natur ist. Nicht umsonst gibt es im alten Testament ein Zinsverbot und Jahre, in denen Schulden gestrichen werden... manchmal täten Ökonomen gut daran, etwas Bibel zu lesen.

grüsse, barbara
Das System entspricht der menschlichen Natur, daher auch das damalige Zinsverbot. Und auch viele andere gemeinschaftsschädlichen Handlungen müssen verboten werden, andernfalls zerfällt eine Gesellschaft...

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Demian
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#19 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von Demian » Do 23. Mai 2013, 23:21

Es geht nicht um Massenabfertigung, sondern um Heilung für den Einzelnen ... die Gesellschaft ändert sich nicht, wenn der Einzelne sich nicht ändert. An diesem Grundwiderspruch sind bisher alle utopischen Programme gescheitert. Was die Natur des Menschen angeht, so sehen wir tagtäglich, dass der Mensch beide Möglichkeiten in sich trägt: zur Selbstsucht und zur Liebe. Sogar den Altruismus kann man als eine bestimmte Form des Egoismus interpretieren. Aber dieses negative Menschenbild - "der Mensch ist dem Menschen ein Wolf" ( Hobbes ) - stimmt so nicht, das ist Reduktionismus; bei mir persönlich widerspricht das auch der Liebeserfahrung mit Anderen. Die habe ich nicht mit "der Gesellschaft" gemacht, sondern mit Einzelnen ... eigentlich ist die Gesellschaft nur eine Aufsummierung von Einzelwesen. Um die geht es Drewermann.

R.F. hat geschrieben: Bitte mal irgend jemand, also einen im Gegensatz zu Wohlhabenden und deren Politikern lediglich durchschnittlichen Egoisten, zum Wohle der Allgemeinheit von selbstsüchtigem Verhalten abzulassen. Die meisten werden sich an die Stirn tippen...Die Argumente eines Drewermann sind denn auch zu kraftlos, um die Gesellschaft in positiven Sinne umzuformen. Ihnen fehlt das Fundament...

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#20 Re: Eugen Drewermann: Wir glauben, weil wir lieben

Beitrag von Demian » Fr 24. Mai 2013, 01:45

E.D. über Giordano Bruno ... „Giordano hat, als Philosoph, die Astronomie umgewandelt in das Geschehen einer unendlichen Offenbarung des Göttlichen. Das ist die Perspektive, mit der die Kirche nicht klar kommen will, oder nicht klar kommen kann, weil ihr dieser unendliche Gott unheimlich wird in der Schattenverwaltung ihrer fertigen Dogmen.


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