Islam und Christusreligion

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
2Lena
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#21 Re: Islam und Christusreligion

Beitrag von 2Lena » Di 13. Okt 2015, 10:26

Pluto hat geschrieben:Warum nehmen die vielen reichen Staaten des mittleren Ostens keine Flüchtlinge auf? Sind es nicht ihre "Brüder" im Geist?
Bei solchen Fragen drängt sich mir stets die Gegenfrage auf und die einer politischen Steuerung.

Es darf nie vergessen werden, dass zwar Teile des Islam (gleich unserer Vorstellung im Mittelalter: Hexen nicht am Leben lassen u.a. Grausamkeiten) ebenso aus Unwissenheit ungebildet reagierte, vor allem wo Arabisch mit alten Regeln nicht in Feinheiten gelehrt wurde. Was die Kampfbereitschaft ausmacht, dafür liegen ganz andere Themen vor.

Denn der Islam repräsantiert was ich hier seit Tausenden von Beiträgen deutlich machen will. Dort ist die *Auslegung bekannt. Bedenkt mal bitte welchen Sprengstoff das gegenüber der "gebildeten Westlern" ausmacht. Reicht dazu Eure Fantasie?

Zwar ist das Christentum richtig, aber denkt was passiert, wenn es "falsch" aufgefasst ist. Man ist sich des Dramas überhaupt nicht bewusst, das auf uns zukommt - in allen Wissensgebieten. ... und ihr gähnt hier schlau rum ..

michaelit
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#22 Re: Islam und Christusreligion

Beitrag von michaelit » Di 13. Okt 2015, 12:12

Man nehme nur Google und suche nach modernem, aufgeklärtem Islam und man findet gleich ziemlich viel. Gerade Sufismus und türkisch geprägter Islam ist eigentlich nicht viel anders als etwa bayrischer Katholizismus. Das Problem ist Ignoranz, wie immer. Die moderaten Muslime erhalten nicht die Hilfe die sie brauchen. Und die Extremisten läßt man gewähren wenn es realpolitisch Vorteile ergibt (wie man auch in der Syrienkrise erkennen kann wo die syrischen Rebellen eigentlich auch nicht anders sind als der IS, also fundamentalistisch geprägt.) Es fehlt ein generelles Bekenntnis zu den Errungenschaften des letzten Jahrhunderts. Denkt doch mal an die Neunziger, da gab es einen objektiven Konsens, auch unter Christen, daß Fundamentalismus schlecht ist. Jetzt herrscht statt dieses Konsens Polemik, Intoleranz auch von uns aus, und ein allgemeiner Mangel an Weisheit und aufgeklärter Souveränität. Denkt doch mal an Goethe und seinen West-Östlichen DIvan. Das waren noch Zeiten! Der Islam ist kein Teufelszeug sondern ein Versuch in Frieden mit Gott zu leben. Und er krankt an dem woran auch das Christentum erkranken kann, an Fundamentalismus, Unwille modern zu leben, an Intoleranz, und an all den Dummheiten und Gemeinheiten die dem Fundamentalismus eigen sind. Schaut doch mal nach Ägypten wo die Menschen versuchen gegen das Fundamentalistische vorzugehen!

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Flavius
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#23 Re: Islam und Christusreligion

Beitrag von Flavius » Di 13. Okt 2015, 13:06

Warum nehmen die vielen reichen Staaten des mittleren Ostens keine Flüchtlinge auf? Sind es nicht ihre "Brüder" im Geist?
Libanon (mit seinen nur 8,5 Mio Einwohner hat 1,3 Mio Flüchtlingen Zuflucht gewährt. Die Türkei auch ca eine 3/4 Mio. (in vorbildlichen Flüchtlings-Lagern) etc.
das Problem im Nahen Osten ist. Sunniten haben etwas gegen Schiiten. So helfen oft nur jeweils den verbrüderten richtigen Glaubens-Genossen.

Ich bin kein allgemeiner Freund des Korans, aber das Gute darin, wenn denn wirklich umgesetzt, bewirkt auch Gutes. Wenn - wie bei jedem anderem ISM ( z.B. National-Sozialsmus od. Kommunismus etc. )aber falsch umgesetzt, bringt es eben Leid u. Unheil, auch Krieg ( usw.)
Nimmst Du eine Medizin falsch (überhöht etc.) ein, ist so auch schädlich. ---
Das Extrem ist, wenn Leute "im Namen Gottes" oder "für Vaterland" andere töten! und meinen sie tun damit was Gutes oder Göttliches .
Perversion hoch drei!
Dogmen - aller couleur- sind oft sehr hinderlich. (nach Feuerbach).

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#24 Re: Islam und Christusreligion

Beitrag von Pluto » Di 13. Okt 2015, 13:20

michaelit hat geschrieben:Man nehme nur Google und suche nach modernem, aufgeklärtem Islam und man findet gleich ziemlich viel. Gerade Sufismus und türkisch geprägter Islam ist eigentlich nicht viel anders als etwa bayrischer Katholizismus.
Sufisten sind eine relativ kleine Splittergruppe des Islams und die Türken streben eine Mitgliedschaft in der EU an. Das sind keine allgemeingültigen Beispiele.

Viel Wichtiger erscheint mir, dass nach einer Umfrage der UNO mehr als zwei Drittel der Moslems weltweit die Einführung der Sharia als Gesetzesgrundlage begrüssen würden.

Das Problem ist Ignoranz, wie immer. Die moderaten Muslime erhalten nicht die Hilfe die sie brauchen. Und die Extremisten läßt man gewähren wenn es realpolitisch Vorteile ergibt (wie man auch in der Syrienkrise erkennen kann wo die syrischen Rebellen eigentlich auch nicht anders sind als der IS, also fundamentalistisch geprägt.) Es fehlt ein generelles Bekenntnis zu den Errungenschaften des letzten Jahrhunderts.
Das ist wohl wahr.

Was mir persönlich auffällt ist erstens, dass die toleranten Muslime vor den Radikalen "kuschen" anstatt sie zu bekämpfen, und zweitens die bigote Haltung einiger Regierungen in islamischen Ländern. Einerseits geht die Saudiarabische Polizei hart gegen den Terrorismus an. Andererseits spenden Saudische Privatleute Milliardensummen (Ich glaube 2014 waren es 70 Milliarden Dollar) zur Unterstützung des IS.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Halman
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#25 Re: Islam und Christusreligion

Beitrag von Halman » Di 13. Okt 2015, 17:14

michaelit hat geschrieben:Man nehme nur Google und suche nach modernem, aufgeklärtem Islam und man findet gleich ziemlich viel. Gerade Sufismus und türkisch geprägter Islam ist eigentlich nicht viel anders als etwa bayrischer Katholizismus. Das Problem ist Ignoranz, wie immer. Die moderaten Muslime erhalten nicht die Hilfe die sie brauchen. Und die Extremisten läßt man gewähren wenn es realpolitisch Vorteile ergibt (wie man auch in der Syrienkrise erkennen kann wo die syrischen Rebellen eigentlich auch nicht anders sind als der IS, also fundamentalistisch geprägt.) Es fehlt ein generelles Bekenntnis zu den Errungenschaften des letzten Jahrhunderts.
Dies hat Ursachen, die theologisch im sunnitischen Islam begründet sind (beim schiitischen ist es auch kaum anders). Die von Dir angeführten moderaten muslimischen Strömungen, wie der spirituelle Sufismus, der streng schriftgläubigen Sunniten als Irrweg gilt, können sich gegen den übermächtigen sunnitischen Islam, dem weltweit etwa 85 Prozent aller Muslime angehören, nicht durchsetzen.
Der moderatere Islam der Türkei (was wir wohl Atatürk zu verdanken haben) bröckelt unter Erdogan. Die zwar recht große Minderheit türkischer Aleviten wird sich hier wohl auch schwerlich durchsetzen können.

Hast Du meinen vor einigen Beiträgen verlinkten Beitrag mit den darin enthaltenen Quellen zur Kenntnis genommen? Vielleicht magst Du dich das Interview von Peter R. Scholl-Latour ansehen. Er spricht u.a. von den Intregatinsschwiergkeiten der Sunniten in Deutschland.:


michaelit hat geschrieben:Der Islam ist kein Teufelszeug sondern ein Versuch in Frieden mit Gott zu leben. Und er krankt an dem woran auch das Christentum erkranken kann, an Fundamentalismus, Unwille modern zu leben, an Intoleranz, und an all den Dummheiten und Gemeinheiten die dem Fundamentalismus eigen sind. Schaut doch mal nach Ägypten wo die Menschen versuchen gegen das Fundamentalistische vorzugehen!
Diesbezüglich möchte ich auf den Islamkritiker Hamed Abdel-Samad: verweisen:
Zitat von Hamed Abdel-Samad:
"Ich bin ein Häretiker im positiven Sinne. Wir brauchen mehr von den Menschen, die den Islam und den Koran privatisieren. Es wird eine Reform in der islamischen Welt erst dann geben, wenn muslimische Häretiker unbehelligt auf der Straße laufen können."
Zitatquelle: Die WELT

Prof. Dr. Mouhanad Khorchide entwarf in seinem Buch Islam ist Barmherzigkeit die eines reformierten Islam, welches allerdings von den Islamverbänden abelehnt wird.
Hierzu ZDF - Forum am Freitag :
Das spiele bis heute in einem diktatorischen Staat wie Saudi-Arabien eine wichtige Rolle: "Jede Opposition wird nicht nur als weltliche Opposition, sondern als Opposition hingestellt, die sich gegen Gott richtet", sagt der Theologe. Er fordert eine Reform, "die die Mündigkeit und die Vernunft des Menschen in den Mittelpunkt stellt. Der Koran selbst tut das übrigens."
Sowohl Abdel-Samad wie auch Prof. Khorchide wollen den Islam reformieren. Leider können sie sich gegen den Fundamentalismus nicht durchsetzen.

Der Fundamentalismus gehört meiner Meinung nach zum Wesen des Islam, denn der Qur'an gilt Wort für Wort als verbalinspiriertes ewiges Wort Allāhs. In dem Buch "DER ISLAM - 1400 Jahre Glaube, Krieg und Kultur" vom SPIEGEL-Buchverlag wird auf den Seiten 17-18 festgestellt:
In der islamischen Welt wird dem Werk meist bedinglunslose Verehrung entgegengebracht. "Al-Koran al-karim", der "ehrwürdige", der "kostbare" Koran ist die übliche Bezeichnung der Gläubigen. Denn den Muslimen gilt nicht nur der Inhalt, sondern auch das Buch, der Gegenstand an sich, als heilig. Wer aus ihm rezitiert, wer seinen Worte lauscht, so heißt es, könne den Allmächtigen hören und spüren. Religonswissenschaftler vergleichen die Bedeutung des Koran für die Muslime mit dem Stellenwert, der Jesus unter den Christen zukommt. Bei den einen verkörpere sich Gott in einem Menschen, bei den anderen in einem Buch.
Der "Al-Koran al-karim" ist somit erhaben gegenüber jedwede Kritik. Die Auslegung erfolgt nach meiner Kenntis auf Basis der anekannten Hathiten (‏حديث‎) der Sunna (‏سنة‎) und der klassischen Koranexegese durch anerkannte islamische Koranexegeten, wie Al-Tabary (839 – 923 n. Chr.), Al-Qortoby (1214 – 1273 n. Chr.) und Ibn Kathir (1301–1373 n. Chr.).

An dieser Stelle möchte ich zwei Hathite über den Glauben zitieren:
Zitat aus Ahadith:
Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: Mir wurde der Befehl erteilt, dass ich gegen die Menschen solange kämpfe, bis sie sagen: la ilaha illal-lah (kein Gott ist da außer Allah). Wer dann dies sagt, der rettet sein Vermögen und sein Leben vor mir, es sei denn, dass er gegen das Recht verstößt; und die Abrechnung mit ihm ist Allah überlassen.

`Abdullah Ibn `Umar, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: Mir wurde befohlen, dass ich die Menschen solange bekämpfe, bis sie bezeugen, dass kein Gott da ist außer Allah, und dass Muhammad der Gesandte Allahs ist, und bis sie das Gebet verrichten und die Zakah entrichten. Wenn sie dies tun, so retten sie ihr Leben und ihre Güter vor mir, es sei denn, sie verstoßen gegen das Recht; und ihre Rechenschaft ist (letzten Endes) bei Allah.
Zusammenfassend möchte ich einen Islamkritiker zu Wort kommen lassen, der früher mal Muslim war:
Zitat von Barino Barsoum:
Zusammenfassend kann man also sagen, dass die Gläubigen von den Heuchlern durch die Kampf-Suren ausgesiebt werden. Diese Kampf-Suren sind eindeutig und haben eine absolute Rechtsgültigkeit. Die Heuchler können diese Tatsache aber nicht ertragen und schauen einen an als wären sie im Sterben ohnmächtig geworden. Geziemender wäre es aber, sie würden dem Aufruf zum Kampf folgen und ihn durch ihre Reden bestätigen. So zumindest die Korankommentatoren, die auch von den hiesigen islamischen Verbänden anerkannt werden und deren Bücher in jeder Moschee zu finden sind. An einer falschen Interpretation liegt das Gewaltpotenzial des Islams also nicht. Im Gegenteil. Durch die anerkannte Literatur zur Koranexegese verfestigt sich die Gewalt nur noch mehr und wird theologisch untermauert.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

michaelit
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#26 Re: Islam und Christusreligion

Beitrag von michaelit » Di 27. Okt 2015, 09:46

Das ist es eben, Religion gleich welcher Art wird schlecht wenn sie ich nur noch auf die wörtliche Schriftauslegung verläßt und andere Möglichkeiten von Gott zu reden außen vor läßt. Ja, der Islam wird schlimm wenn er sich nur auf den Koran verläßt. Aber genauso ist es meiner Ansicht nach bei uns im Christentum wenn wir Sola Scriptura wirklich so radikal verstehen und anwenden.

Meiner Kenntnis nach war der Islam eigentlich eine friedliche Religion bis etwa gegen das Ende des 19ten Jahrhunderts. Da kamen dann die Salafisten hoch die heute weite Teile des Islam dominieren. Man denke nur an die Karl May Romane, in jenen von ihnen die im Orient spielen werden sowohl gute als auch schlechte Muslime beschrieben. Und das ist eigentlich eine soziologische Weisheit, das es in jeder Menschengruppe sowohl gute als auch böse Menschen gibt. Und der Islam ist prinzipiell in der Lage das genauso konsequent zu unterscheiden wie es auch andere Religionen können.

Man muß einfach bedenken daß die Bedingungen teilweise schlecht sind. Der normale Alltagsmuslim muß ganz schön kämpfen in seinem Alltagsleben. Da fällt es ihm schwer ohne entsprechende Bildung zu einem normalen und erleuchteten Islamverständnis zu kommen. Und das letztere gibt es und ist auch nicht so schwer erreichbar, das bezeugen unter anderem türkische Sufis und andere moderne Muslime.

Als ein Beispiel würde ich diese Sure vorschlagen worin davon gesprochen wird daß der Gläubige versuchen soll seinen eigenen Koran zu schreiben. Ich denke Muhammad hat das damals ganz wörtlich verstanden, wir sollten nicht nur sein Buch verehren sondern es sollte viele Islambücher geben. Wenn der Islam nicht an sich selbst scheitert hat er viele gute Ansätze zu einer guten Religion in sich. Auch wir Christen müssen über den Tellerrand schauen und auch daran denken einmal die Bibel kritisch zu betrachten. Das wäre in dieser Sache ein Beispiel dessen was man im Christentum den schmalen Weg und was man im Islam den inneren Jihad nennt wo man kämpfen muß und wo die gebratene Taube nicht in den Mund geflogen kommt.

Aber der Aufwand ist es eindeutig wert, da kommt man im Islam von der Unterwerfung in die Friedensliebe und im Christentum von reinem Gehorsam in die Vertrauens- und Liebesbeziehung zu Gott. Und dann ergänzen sich diese beiden Weltreligionen auch prima und können leicht friedlich koexistieren.

Hemul
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#27 Re: Islam und Christusreligion

Beitrag von Hemul » Di 27. Okt 2015, 19:18

Halman hat geschrieben:
michaelit hat geschrieben:Man nehme nur Google und suche nach modernem, aufgeklärtem Islam und man findet gleich ziemlich viel. Gerade Sufismus und türkisch geprägter Islam ist eigentlich nicht viel anders als etwa bayrischer Katholizismus. Das Problem ist Ignoranz, wie immer. Die moderaten Muslime erhalten nicht die Hilfe die sie brauchen. Und die Extremisten läßt man gewähren wenn es realpolitisch Vorteile ergibt (wie man auch in der Syrienkrise erkennen kann wo die syrischen Rebellen eigentlich auch nicht anders sind als der IS, also fundamentalistisch geprägt.) Es fehlt ein generelles Bekenntnis zu den Errungenschaften des letzten Jahrhunderts.
Dies hat Ursachen, die theologisch im sunnitischen Islam begründet sind (beim schiitischen ist es auch kaum anders). Die von Dir angeführten moderaten muslimischen Strömungen, wie der spirituelle Sufismus, der streng schriftgläubigen Sunniten als Irrweg gilt, können sich gegen den übermächtigen sunnitischen Islam, dem weltweit etwa 85 Prozent aller Muslime angehören, nicht durchsetzen.
Der moderatere Islam der Türkei (was wir wohl Atatürk zu verdanken haben) bröckelt unter Erdogan. Die zwar recht große Minderheit türkischer Aleviten wird sich hier wohl auch schwerlich durchsetzen können.

Hast Du meinen vor einigen Beiträgen verlinkten Beitrag mit den darin enthaltenen Quellen zur Kenntnis genommen? Vielleicht magst Du dich das Interview von Peter R. Scholl-Latour ansehen. Er spricht u.a. von den Intregatinsschwiergkeiten der Sunniten in Deutschland.:


michaelit hat geschrieben:Der Islam ist kein Teufelszeug sondern ein Versuch in Frieden mit Gott zu leben. Und er krankt an dem woran auch das Christentum erkranken kann, an Fundamentalismus, Unwille modern zu leben, an Intoleranz, und an all den Dummheiten und Gemeinheiten die dem Fundamentalismus eigen sind. Schaut doch mal nach Ägypten wo die Menschen versuchen gegen das Fundamentalistische vorzugehen!
Diesbezüglich möchte ich auf den Islamkritiker Hamed Abdel-Samad: verweisen:
Zitat von Hamed Abdel-Samad:
"Ich bin ein Häretiker im positiven Sinne. Wir brauchen mehr von den Menschen, die den Islam und den Koran privatisieren. Es wird eine Reform in der islamischen Welt erst dann geben, wenn muslimische Häretiker unbehelligt auf der Straße laufen können."
Zitatquelle: Die WELT

Prof. Dr. Mouhanad Khorchide entwarf in seinem Buch Islam ist Barmherzigkeit die eines reformierten Islam, welches allerdings von den Islamverbänden abelehnt wird.
Hierzu ZDF - Forum am Freitag :
Das spiele bis heute in einem diktatorischen Staat wie Saudi-Arabien eine wichtige Rolle: "Jede Opposition wird nicht nur als weltliche Opposition, sondern als Opposition hingestellt, die sich gegen Gott richtet", sagt der Theologe. Er fordert eine Reform, "die die Mündigkeit und die Vernunft des Menschen in den Mittelpunkt stellt. Der Koran selbst tut das übrigens."
Sowohl Abdel-Samad wie auch Prof. Khorchide wollen den Islam reformieren. Leider können sie sich gegen den Fundamentalismus nicht durchsetzen.

Der Fundamentalismus gehört meiner Meinung nach zum Wesen des Islam, denn der Qur'an gilt Wort für Wort als verbalinspiriertes ewiges Wort Allāhs. In dem Buch "DER ISLAM - 1400 Jahre Glaube, Krieg und Kultur" vom SPIEGEL-Buchverlag wird auf den Seiten 17-18 festgestellt:
In der islamischen Welt wird dem Werk meist bedinglunslose Verehrung entgegengebracht. "Al-Koran al-karim", der "ehrwürdige", der "kostbare" Koran ist die übliche Bezeichnung der Gläubigen. Denn den Muslimen gilt nicht nur der Inhalt, sondern auch das Buch, der Gegenstand an sich, als heilig. Wer aus ihm rezitiert, wer seinen Worte lauscht, so heißt es, könne den Allmächtigen hören und spüren. Religonswissenschaftler vergleichen die Bedeutung des Koran für die Muslime mit dem Stellenwert, der Jesus unter den Christen zukommt. Bei den einen verkörpere sich Gott in einem Menschen, bei den anderen in einem Buch.
Der "Al-Koran al-karim" ist somit erhaben gegenüber jedwede Kritik. Die Auslegung erfolgt nach meiner Kenntis auf Basis der anekannten Hathiten (‏حديث‎) der Sunna (‏سنة‎) und der klassischen Koranexegese durch anerkannte islamische Koranexegeten, wie Al-Tabary (839 – 923 n. Chr.), Al-Qortoby (1214 – 1273 n. Chr.) und Ibn Kathir (1301–1373 n. Chr.).

An dieser Stelle möchte ich zwei Hathite über den Glauben zitieren:
Zitat aus Ahadith:
Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: Mir wurde der Befehl erteilt, dass ich gegen die Menschen solange kämpfe, bis sie sagen: la ilaha illal-lah (kein Gott ist da außer Allah). Wer dann dies sagt, der rettet sein Vermögen und sein Leben vor mir, es sei denn, dass er gegen das Recht verstößt; und die Abrechnung mit ihm ist Allah überlassen.

`Abdullah Ibn `Umar, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete Der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: Mir wurde befohlen, dass ich die Menschen solange bekämpfe, bis sie bezeugen, dass kein Gott da ist außer Allah, und dass Muhammad der Gesandte Allahs ist, und bis sie das Gebet verrichten und die Zakah entrichten. Wenn sie dies tun, so retten sie ihr Leben und ihre Güter vor mir, es sei denn, sie verstoßen gegen das Recht; und ihre Rechenschaft ist (letzten Endes) bei Allah.
Zusammenfassend möchte ich einen Islamkritiker zu Wort kommen lassen, der früher mal Muslim war:
Zitat von Barino Barsoum:
Zusammenfassend kann man also sagen, dass die Gläubigen von den Heuchlern durch die Kampf-Suren ausgesiebt werden. Diese Kampf-Suren sind eindeutig und haben eine absolute Rechtsgültigkeit. Die Heuchler können diese Tatsache aber nicht ertragen und schauen einen an als wären sie im Sterben ohnmächtig geworden. Geziemender wäre es aber, sie würden dem Aufruf zum Kampf folgen und ihn durch ihre Reden bestätigen. So zumindest die Korankommentatoren, die auch von den hiesigen islamischen Verbänden anerkannt werden und deren Bücher in jeder Moschee zu finden sind. An einer falschen Interpretation liegt das Gewaltpotenzial des Islams also nicht. Im Gegenteil. Durch die anerkannte Literatur zur Koranexegese verfestigt sich die Gewalt nur noch mehr und wird theologisch untermauert.
Wobei die "CHRISTENHEIT" keinen Deut besser ist. Seit ihrer Gründung durch den röm. heidn. Kaiser Konstantin im 4.Jahrhundert
n.Chr. flossen riesige Blutströme hinter der "KIRCHE DES UNHEILS" wie K.H. Deschner diese Institution bezeichnet:
http://www.theologe.de/kreuzzuege.htm
Die Propagandarede des Papstes führte dazu, dass im Juni 1099 die Kreuzritter Jerusalem erreichten und nach kurzer Belagerung die Stadt am 15. Juli 1099 einnahmen. Das Blutbad, so wird berichtet, welches die Eroberer anrichteten, sorgte in der ganzen arabischen Welt für blankes Entsetzen. Man muss bedenken, dass bis zu diesem Zeitpunkt Juden, Muslime und Christen in der Stadt Jerusalem friedlich miteinander lebten. Durch die päpstliche Propaganda als Untermenschen und als ungläubige Hunde verhetzt, wurde die arabische Bevölkerung von den Kreuzrittern aufs Grausamste niedergemetzelt – darunter waren auch einfache Menschen der Bevölkerung, Alte, Frauen und Kinder.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#28 Re: Islam und Christusreligion

Beitrag von NIS » Di 27. Okt 2015, 19:36

Hemul hat geschrieben:
Die Propagandarede des Papstes führte dazu, dass im Juni 1099 die Kreuzritter Jerusalem erreichten und nach kurzer Belagerung die Stadt am 15. Juli 1099 einnahmen. Das Blutbad, so wird berichtet, welches die Eroberer anrichteten, sorgte in der ganzen arabischen Welt für blankes Entsetzen. Man muss bedenken, dass bis zu diesem Zeitpunkt Juden, Muslime und Christen in der Stadt Jerusalem friedlich miteinander lebten. Durch die päpstliche Propaganda als Untermenschen und als ungläubige Hunde verhetzt, wurde die arabische Bevölkerung von den Kreuzrittern aufs Grausamste niedergemetzelt – darunter waren auch einfache Menschen der Bevölkerung, Alte, Frauen und Kinder.
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#29 Re: Islam und Christusreligion

Beitrag von Taner » Fr 20. Nov 2015, 22:51

JackSparrow hat geschrieben:
michaelit hat geschrieben:Während die Christusreligion ihren Fokus auf der Liebe hat, geht es im Islam um Frieden.
Ja, und den erreicht man problemlos, indem man einfach alle Ungläubigen beseitigt: Und wenn nun die heiligen Monate abgelaufen sind, dann tötet die Heiden, wo immer ihr sie findet, greift sie, umzingelt sie und lauert ihnen überall auf! Koran 9:5

Steht im Koran wirklich nur negatives über die Völker der Schrift oder haben sie Schwierigkeiten damit um die Völker der Schrift von den Götzendienern zu unterscheiden ?


Koran

Ich suche Zuflucht bei Allah, vor dem verfluchten ÅŸeytan.

Im Namen Allahs,
des Allerbarmers, des Barmherzigen

3:114
Sie sind nicht (alle) gleich. Unter den Leuten der Schrift ist eine standhafte Gemeinschaft, die Allahs Zeichen zu Stunden der Nacht verliest und sich (im Gebet) niederwirft.

29:46
Und streitet mit den Leuten der Schrift nur in bester Weise, außer denjenigen von ihnen, die Unrecht tun. Und sagt: „Wir glauben an das, was (als Offenbarung) zu uns herabgesandt worden ist und zu euch herabgesandt worden ist; unser Gott und euer Gott ist Einer, und wir sind Ihm ergeben.“

3:64
Sag: O Leute der Schrift, kommt her zu einem zwischen uns und euch gleichen Wort: daß wir niemandem dienen außer Allah und Ihm nichts beigesellen und sich nicht die einen von uns die anderen zu Herren außer Allah nehmen. Doch wenn sie sich abkehren, dann sagt: Bezeugt, daß wir (Allah) ergeben sind.

5:68
Sag: O Leute der Schrift, ihr fußt auf nichts, bis ihr die Thora und das Evangelium und das befolgt, was zu euch (als Offenbarung) von eurem Herrn herabgesandt worden ist. Was zu dir (als Offenbarung) von deinem Herrn herabgesandt worden ist, wird ganz gewiß bei vielen von ihnen die Auflehnung und den Unglauben noch mehren. So sei nicht betrübt über das ungläubige Volk!
King James Bible
Commit thy works unto the LORD, and thy thoughts shall be established.

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