Islam!

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west-östliche Weisheitslehre
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Kingdom
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#211 Re: Islam!

Beitrag von Kingdom » Di 17. Mai 2016, 12:11

2Lena hat geschrieben:
Kingdom hat geschrieben:Wenn aber eine Christ nicht Evangelisieren darf in Muslimischen Ländern und ein Muslim nicht konvertieren darf, so hat das sehr wohl etwas mit dem Koran und dem Propheten zu tun und nicht mit Politischer Verwirrtheit. Diese Dinge muss man trennnen können.
Der Starrsinn ist auf beiden Seiten. Jeder schiebt wichtige Argumente.
Sind sie falsch, geht das "Spiel" aus.
Ohne Einsicht in Verkehrtheit geht keine Reue. Alles andere macht Zwang.

Genau und hier sind wir eben wieder beim Punkt, was falsch ist:

Das Evangelium Gottes ist nicht falsch, man kann es annehmen oder ablehnen aber wer es mit Gewalt unterdrückt und verfolgt, der ist es der falsch handelt. Sofern man sich nicht auf solch wesentlichen Grundsätze/Standards nicht einigen kann, zeigt doch eigentlich klar, das der Islam zur Reformation gar nicht bereit ist. Geht doch nach Saudi Arabien oder den Iran und sagt diesen dort das sie das Evangelium Gottes zulassen sollen, Ihr werdet schnell mal merken, das keiner dazu bereit ist. Wir lassen aber den Koran zu aber geliebt werden nur die welche nichts kritisches dazu äussern. Alles andere ist Blasphemie, weil der Koran in diesem Punkt das Wort Nächstenliebe, nicht kennt. Ja es steht dort von Freiheit im Glauben aber gehandelt wird nicht mal nach dem was dort steht, weder in den Familien, noch in den Sozialen Gemeinschaften, noch in den Staaten. Ja selbst Mohammed hat nicht so gehandelt. Hat aber Christus so gehandelt wie er predigte? Ja und dass ist das was den grossen Unterschied macht, zwischen den zweien, den die Blinden nicht sehen wollen.

Wenn eben die Einsicht der Islamischen Welt fehlt, für eine wahre Reformation, ja dann können die Westler noch lange plappern, das er eine Reformation nötig hätte. Wie ich bereits mehrfach antönte, der Koran wird keine Reformation erleben, weil man das ganze Fundament entfernen müsste um zu einer Reformation zu kommen, dazu wird man weder Mehrheiten noch Minderheiten finden in der Islamischen Welt.

Der Islam passt sich dem Westen an bis auf den Tag wo er seine Machtziele erreicht hat, die er erreichen möchte und welche Ziele das sind, das kann man im Koran nachlesen. Das ist Teil der Strategie Mohammeds.

Wenn Ihr also Staaten wollt wo in Zukunft keine kritische Meinung über den Propheten getätigt werden darf ohne das eine Bombe hoch geht oder Leute an Leib und Leben bedroht werden, dann öffnet weiter die Tür für solche Dinge, ansonsten müsst Ihr nicht den ISLAM reformieren, sondern im klar die Schranken der Rechtstattlichkeit aufzeigen und zwar in einer Deutlichkeit das es jeder versteht.

Lg Kingdom

2Lena
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#212 Re: Islam!

Beitrag von 2Lena » Di 17. Mai 2016, 17:50

@ Kingdom

In den Schwarzbüchern und Weißbüchern ist zu lesen wie die übliche "Missionierung" erfolgte. Erst wurden opferwillige Missionare ausgesandt. Sie sorgten für einige "soziale" Einrichtungen. Dann hissten ein paar Regierungsvertreter eine Fahne. Weil die nun da stand, gehörte das Land plötzlich dem "Staat" und die bisherigen Bewohner waren steuerpflichtig. Sie konnten nicht zahlen, und mussten für die Besatzer arbeiten. Wenn sie sich wehrten kam überlegenes Militär.

Bei den arabischen Ländern gelang die Missionierung nicht. Sie trugen mit Menschen- und Ölhandel zum Reichtum bei und bereicherten die westlichen Länder durch Käufe von Luxus- und Militärgütern.

Kingdom hat geschrieben:Der Islam passt sich dem Westen an bis auf den Tag wo er seine Machtziele erreicht hat, die er erreichen möchte und welche Ziele das sind, das kann man im Koran nachlesen. [....]
Leute an Leib und Leben bedroht werden, dann öffnet weiter die Tür für solche Dinge, ansonsten müsst Ihr nicht den ISLAM reformieren, sondern im klar die Schranken der Rechtstattlichkeit aufzeigen und zwar in einer Deutlichkeit das es jeder versteht.

Es wäre nicht so schlimm, wenn es einen "Gottesstaat" gäbe. Doch wie du siehst, hatten die Staaten bis jetzt nur Krämerseelen mit Geldbeuteln.

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#213 Re: Islam!

Beitrag von Novas » Di 17. Mai 2016, 19:14

Kingdom hat geschrieben:Der Islam passt sich dem Westen an bis auf den Tag wo er seine Machtziele erreicht hat, die er erreichen möchte und welche Ziele das sind, das kann man im Koran nachlesen[....]

Im Koran kann folgendes nachgelesen werden: „In Glaubensdingen darf es keinen Zwang geben“ (2:257), „Rufe auf zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung, und streite mit ihnen auf die beste Art.“ (16:126) oder auch „Lass den gläubig sein, der will, und den ungläubig sein, der will.“ (18:30) wenn etwas heute verteidigt werden muss, dann sind es die Menschenrechte, wozu die Glaubensfreiheit und natürlich der Schutz von Leib und Leben aller Menschen gehört. Das ist auch meine Aufgabe als Nachfolger Christi. Ich möchte meinen Beitrag zu einer weltweiten Gemeinschaft der Brüderlichkeit und gegenseitigen Solidarität leisten. Das ist gewiss nicht immer leicht, aber ich versuche es.

2Lena hat geschrieben:@ Kingdom... In den Schwarzbüchern und Weißbüchern ist zu lesen wie die übliche "Missionierung" erfolgte. Erst wurden opferwillige Missionare ausgesandt. Sie sorgten für einige "soziale" Einrichtungen. Dann hissten ein paar Regierungsvertreter eine Fahne. Weil die nun da stand, gehörte das Land plötzlich dem "Staat" und die bisherigen Bewohner waren steuerpflichtig. Sie konnten nicht zahlen, und mussten für die Besatzer arbeiten. Wenn sie sich wehrten kam überlegenes Militär.


Eine Zwangsbekehrung kann eigentlich nur scheinheilige Heuchler hervor bringen. Darin sind sich eigentlich alle Fundamentalisten gleich: sie wollen keine wahren Glauben (durch Weisheit, Liebe und Erkenntnis, also eine „Bekehrung des Herzens“) sie wollen eine Armee von Scheinheiligen, die etwas bekennen, was sie nicht leben und etwas glauben, was sie nie verstanden haben. Wesentlich lieber sind mir da die Vertreter eines intelligenten und am Wohl der Menschen orientierten Atheismus.

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#214 Re: Islam!

Beitrag von Kingdom » Mi 18. Mai 2016, 14:42

2Lena hat geschrieben:@ Kingdom

In den Schwarzbüchern und Weißbüchern ist zu lesen wie die übliche "Missionierung" erfolgte. Erst wurden opferwillige Missionare ausgesandt. Sie sorgten für einige "soziale" Einrichtungen. Dann hissten ein paar Regierungsvertreter eine Fahne. Weil die nun da stand, gehörte das Land plötzlich dem "Staat" und die bisherigen Bewohner waren steuerpflichtig. Sie konnten nicht zahlen, und mussten für die Besatzer arbeiten. Wenn sie sich wehrten kam überlegenes Militär.

Dies ändert nichts an meiner Aussage, das Du solche Lehre im NT weder von Christus noch von den Aposteln finden wirst. Somit kannst Du das den Politschen Mächten dieser Welt zuordnen aber nicht denen, die nach dem Reich Gottes streben.

Es wäre nicht so schlimm, wenn es einen "Gottesstaat" gäbe. Doch wie du siehst, hatten die Staaten bis jetzt nur Krämerseelen mit Geldbeuteln.

Da müsstest Du mal definieren, was Du unter "Gottesstaat" verstehst. Einen Staat wie der Islam in vorsieht, da möchte ich defintiv nicht leben. Ein Reich wie Christus es gründen wird, da sehe ich den Sinn und den Segen. Aber ich bin mir bewusst auch hier wirst Du wohl nicht verstehen warum ich einen Unterschied mache und das eine wähle und das andere verwerfe.

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#215 Re: Islam!

Beitrag von Pluto » Mi 18. Mai 2016, 14:57

2Lena hat geschrieben:In den Schwarzbüchern und Weißbüchern ist zu lesen wie die übliche "Missionierung" erfolgte. Erst wurden opferwillige Missionare ausgesandt. Sie sorgten für einige "soziale" Einrichtungen. Dann hissten ein paar Regierungsvertreter eine Fahne. Weil die nun da stand, gehörte das Land plötzlich dem "Staat" und die bisherigen Bewohner waren steuerpflichtig. Sie konnten nicht zahlen, und mussten für die Besatzer arbeiten. Wenn sie sich wehrten kam überlegenes Militär.
So ungefähr hat es auch Bischof Tutu beschrieben.
Zitat:
Sie forderten uns auf zu beten. Und wir schlossen die Augen. Als wir sie wieder öffneten, war die Lage genau umgekehrt: Wir hatten die Bibel und sie das Land...
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#216 Re: Islam!

Beitrag von Kingdom » Mi 18. Mai 2016, 15:04

Novalis hat geschrieben:
Im Koran kann folgendes nachgelesen werden: „In Glaubensdingen darf es keinen Zwang geben“ (2:257), „Rufe auf zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung, und streite mit ihnen auf die beste Art.“ (16:126) oder auch „Lass den gläubig sein, der will, und den ungläubig sein, der will.“ (18:30)

Das ist alles leeres Geschwätz des Teufels. Weil wir wissen, die Ungläubigen werden verfolgt, die Konvertiten werden getötet, die Verkündigung des Evangeliums wird unterdrückt und das alles wird angeordnet im Koran. Wir wissen der Zwang besteht in fast allen Muslimischen Ländern, die Verkündigung ist verboten, Konvertiteten und die welche den Prophet nicht achten werden so umgebracht, wie auch der Prophet seiner Zeit die umbrachte die Ihn nicht annahmen.

Gemäss Bibel wissen wir, wer so spricht:

Off 13:11 Und ich sah ein anderes Tier aus der Erde aufsteigen, und es hatte zwei Hörner gleich einem Lamm und redete wie ein Drache.

Falsche Christussse, falsche Propheten die sprechen wie Lämmer aber Ihre Frucht ist offenbar. Sie vergreifen sich an den Gläubigen und sagen es ist kein Zwang im Glauben. Wenn schon der Prophet selber so handelt, warum sollten es seine Nachfolger nicht diesem gleiche tun, weil sie verehren Ihn ja.


wenn etwas heute verteidigt werden muss, dann sind es die Menschenrechte, wozu die Glaubensfreiheit und natürlich der Schutz von Leib und Leben aller Menschen gehört. Das ist auch meine Aufgabe als Nachfolger Christi. Ich möchte meinen Beitrag zu einer weltweiten Gemeinschaft der Brüderlichkeit und gegenseitigen Solidarität leisten. Das ist gewiss nicht immer leicht, aber ich versuche es.

Sagen wir so die Menschenrechte, sind tausend mal besser als der Koran aber sie werden diese Welt nicht vom Antichristen retten, den durch sie bekommt er die Macht, seine Greuel zu verüben. Salomos Reich ging mit der Vielgötterei unter, sein Reich erlangte die blühte als er sich davor hütete.

Dem Terror und Krieg die Türe auftun, ist nicht das Beste. Du bist also Bruder mit dem der die Juden tötete? Zumindest eines weiss ich, Du zeigst Solidarität mit Ihm und verteidigst seine Böse Lehre mit allen Kräften.

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#217 Re: Islam!

Beitrag von 2Lena » Mi 18. Mai 2016, 16:23

@ Kingdom

Bitte schieß nicht mit Kanonen auf Singvögelchen! Ich finde, du tust in deinem Eifer Novalis unrecht. Zwischen Verständnis haben (das Gute rausfiltern) und mit dem Schwert rumfuchteln (dass erst so richtig der Krieg zündet) - bei wohl gleichem "guten Willen" gibt es wohl ziemlich viel Unterschied.

Kingdom hat geschrieben: Da müsstest Du mal definieren, was Du unter "Gottesstaat" verstehst. Einen Staat wie der Islam in vorsieht, da möchte ich defintiv nicht leben. Ein Reich wie Christus es gründen wird, da sehe ich den Sinn und den Segen.
Es ist schon eine Weile her, dass ich die Texte des AT aus dem mehrfachen Sinn kenne. Eines der Bücher Mose brachte eine Aufzählung von vielen Königen. Sie schlossen sich zusammen und bildeten ein Reich, in dem einheitliche Gesetze herrschten. Im AT liest man allein nur die Namen und Orte - mit dem Mehrfachsinn aber die Wünsche und Gesetze. Das sind die Gesetze Mose, die auch mit den "10 Geboten" und mit dem Sinn in den Gleichnissen des NT und in der Bergpredigt vorkommen.

Die "Idee der leider nur kurze Zeit verwirklichten Verbindung ist in den Ländern des Orients erhalten geblieben und auch in Persien. Es fand sich dann (in einer leider anderen Form) der Rest von ein paar Idealen.

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#218 Re: Islam!

Beitrag von Pluto » Mi 18. Mai 2016, 20:06

Kingdom hat geschrieben:Weil wir wissen, die Ungläubigen werden verfolgt, die Konvertiten werden getötet, die Verkündigung des Evangeliums wird unterdrückt und das alles wird angeordnet im Koran. Wir wissen der Zwang besteht in fast allen Muslimischen Ländern, die Verkündigung ist verboten, Konvertiteten und die welche den Prophet nicht achten werden so umgebracht, wie auch der Prophet seiner Zeit die umbrachte die Ihn nicht annahmen.
So ähnlich verhielt es sich vor der Aufklärung im Christentum auch. Früher gaben sich die beiden Religionen nicht viel, was die Brutalität ihrere Methoden der Unterdrückung betrifft.

Der einzige Unterschied ist, der Islam hatte bis zum heutigen Tag keine Aufklärer, während sich das Christentum durch den Druck der Aufklärung und dem daraus hervorgegangenen Humanismus, sich massiv zum Gute gewandelt hat. Dem Islam braucht DRINGEND einen ähnlichen Reformationsprozess.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Novas
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#219 Re: Islam!

Beitrag von Novas » Mi 18. Mai 2016, 21:00

Pluto hat geschrieben:Der einzige Unterschied ist, der Islam hatte bis zum heutigen Tag keine Aufklärer, während sich das Christentum durch den Druck der Aufklärung und dem daraus hervorgegangenen Humanismus, sich massiv zum Gute gewandelt hat

Das kann man auch anders bewerten: „Die Behauptung, dem Islam fehle die Aufklärung, ist ein uraltes Klischee, meint die Berliner Arabistik-Professorin und Islamwissenschaftlerin Angelika Neuwirth. Der Stolz auf die Aufklärung verleite immer wieder dazu, die westliche Kultur der islamischen als überlegen darzustellen. Mit Neuwirth sprachen Anna Alvi und Alia Hübsch. Frau Neuwirth, auf mehr als 800 Seiten versuchen Sie in ihrem Werk "Der Koran als Text der Spätantike" einen europäischen Zugang zum heiligen Buch der Muslime zu finden. Was genau ist mit dem "europäischen" Blick auf den Koran gemeint?

Angelika Neuwirth: Das Buch selber legt das dar. Ich versuche zu zeigen, dass wenn man den Koran historisch liest, man auf dieselben Traditionen stößt, die von Europäern als für ihre Kultur grundlegend in Anspruch genommen werden. Der Koran wird als eine Verkündigung gelesen, das heißt als Botschaft an Personen, die noch gar nicht Muslime waren. Denn Muslime wurden sie ja erst durch die Verkündigung. Dieser Blick zeigt, dass damals dieselben Probleme auf der arabischen Halbinsel diskutiert wurden, wie in der umliegenden spätantiken Welt, die später dann gewissermaßen als Grundlage Europas wahrgenommen wurde. Das heißt, wir entstammen alle einem gemeinsamen Entstehungsszenario – ein Sachverhalt, der nur durch spätere historische Entwicklungen verunklärt worden ist
.“
https://de.qantara.de/inhalt/interview- ... aerung-ist

Darüber hinaus bitte ich um eine Präzisierung des Begriffs „Aufklärung“. Wenn wir Aufklärung betreiben, dann bedeutet das ja, dass wir nach Klarheit streben, also muss auch die Bedeutung des Begriffes klar dargelegt werden. Ich glaube, nach den Erfahrungen des 20. Jahrhunderts ist es unsre Aufgabe, diesen Begriff neu zu bestimmen, denn der von Dir sehr verehrte aus der Aufklärung „ hervorgegangene Humanismus“ wendete sich in zwei Weltkriege und die Barbarei des Faschismus und der Shoa.

Außerdem weise ich hier gerne noch auf diese Ideen von Reinhard Schulze hin:

Islamische Aufklärung

Schulze fordert eine „kulturtheoretische Neubestimmung“ der deutschen Islamwissenschaft. Kultur sei heute „der Ordnungsbegriff par excellence“.[1] Er vertritt die These einer „islamischen Aufklärung“, die er 1990 erstmals in seinem Artikel „Das islamische 18. Jahrhundert. Versuch einer historiographischen Kritik“[2] formulierte und in seinem Aufsatz „Was ist die islamische Aufklärung?“ von 1996[3] nochmals verteidigte.

Zu Beginn seines letztgenannten Aufsatzes verweist Reinhard Schulze auf die im Bewusstsein der Öffentlichkeit weit verankerte These, der Islam kenne keine Aufklärung. Durch diese Negativabgrenzung des Islam von der Moderne erscheint die Aufklärung im Kontext aktueller Diskussionen „wie ein Sammelbegriff für eine kulturelle Identität, die im Rahmen eines evolutionär gedachten Kulturverständnisses den höchsten Entwicklungspunkt markiert“,[4] woran der Islam aber keinen Anteil habe. Dieser These will Schulze entgegentreten, nicht indem er das Gegenteil behauptet, der Islam kenne sehr wohl eine Aufklärung, sondern indem er mithilfe von Strukturanalogien zwischen dem islamischen und dem europäischen 18. Jahrhundert aufzeigen möchte, dass zu jener Zeit in der islamischen Welt im 18. Jh. autochthone historiographische Traditionen vorhanden gewesen seien, die eine Aufklärung auch in der islamischen Welt möglich gemacht hätten. Doch Napoleons Ägyptenfeldzug 1798 und die folgende Kolonialisierung der islamischen Welt markierten einen „Bruch“ dieser autochthonen Traditionen, die nun keine Durchschlagskraft mehr in der islamischen Welt entwickeln konnten. Im globalen Diskurs über die Moderne gilt seither für muslimische Intellektuelle die Zuschreibung: „Das faktische Aufgeklärt-Sein der ‚orientalischen Diskussionsteilnehmer‘ wird in guter alter kolonialer Manier als ‚Leihgabe des Westens‘ an die islamische Welt interpretiert.“[5] Als Grundlagen für einen Aufklärungsprozess, wie er sich in Europa vollzogen hat, bestimmt Schulze folgende vier Voraussetzungen:

* eine Korrelation zwischen monistischer Mystik und Rationalität,
* den Wandel von einer zweidimensionalen, theozentrischen zu einer eindimensionalen, anthropozentrischen Weltsicht,
* den Willen, neu, originär und zugleich originell sein zu wollen,
* die Emanzipation des Bürgertums und die Herausbildung der sozialen Dichotomie von citoyen und bourgeois.[6]

Diese Voraussetzungen erblickt er für Europa im Pietismus, in der Mystik und im rationalistischen Empirismus und meint, sie strukturanalog auch in der islamischen Tradition gefunden zu haben, welche er in seinem Aufsatz darstellt.[3]

https://de.wikipedia.org/wiki/Reinhard_Schulze
Zuletzt geändert von Novas am Do 19. Mai 2016, 01:03, insgesamt 2-mal geändert.

Novas
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#220 Re: Islam!

Beitrag von Novas » Mi 18. Mai 2016, 21:20

Pluto hat geschrieben:Dem Islam braucht DRINGEND einen ähnlichen Reformationsprozess.

Da dürfen wir unsren Brüdern und Schwestern die Hände reichen und ihnen behilflich sein. Das Ei­ge­ne und das Frem­de ist gar nicht mehr zu tren­nen. Seit dem 19. Jahr­hun­dert gibt es ei­ne ge­mein­sa­me Be­schrei­bung von Ori­ent und Ok­zi­dent, oh­ne kul­tu­rel­le Gren­ze. Aber es gibt die Kon­struk­te "Ori­ent" und "Ok­zi­dent", und die­se ba­sie­ren ge­nau auf die­sen sehr un­ter­schied­li­chen Ge­schichts­bil­dern
http://www.damals.de/de/16/Wo-wir-den-I ... howDetails hier wäre es interessant ein neues, universelles Geschichtsbild zu entwickeln, welches diese beiden Sphären ein und der selben Welt miteinander in den Dialog bringt. Es gibt übrigens auch eine Reformbewegungen im Islam, bei uns in Deutschland präsent sind da die Ahmadiyya Muslime erwähnenswert.

In der heutigen religiösen Welt spielt die Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) eine einzigartige Rolle.
1889 in Indien gegründet, stellt sie mit ihren vielen zehn Millionen Mitgliedern in über 204 Ländern weltweit die größte Gemeinschaft unter den organisierten Muslimen dar. In den einzelnen islamischen Staaten ist sie dennoch eine Minderheit. Gleichzeitig ist die AMJ, die sich ausschließlich durch Spenden ihrer Mitglieder finanziert, die am schnellsten wachsende islamische Reformbewegung unserer Zeit. Ihr Hauptsitz befindet sich aktuell in London, Großbritannien.

Sie ist die einzige islamische Bewegung, die mittlerweile seit mehr als 100 Jahren von einem rein spirituellen Khilafat geleitet wird. Der Kalif der AMJ, Seine Heiligkeit Hadhrat Mirza Masroor Ahmadatba, ist damit das weltweit wichtigste muslimische Oberhaupt. Unter dem Vorsitz ihres Kalifen, der auf demokratische Art gewählt wird, tritt sie ein für die ursprünglichen Werte des Islam: Barmherzigkeit gegenüber allen Menschen, absolute Gerechtigkeit, Gleichwertigkeit von Frau und Mann, Trennung von Religion und Staat, Beendigung gewalttätiger Aktionen im Namen der Religion sowie die Menschenrechte, wie sie im Koran festgelegt worden sind.
http://www.ahmadiyya.de/ahmadiyya/einfuehrung/

„... in einer Zeit, in der die Kluft des Misstrauens zwischen der westlichen und der islamischen Welt die Notwendigkeit von Brückenbauern wie niemals zuvor offensichtlich macht, ist sie (die AMJ) ein beispielloser Botschafter des Islam.“
(The Times 06.10.2003)



Dazu muss allerdings noch das gesagt werden:


Aufgrund ihrer zeitgemäßen Interpretation des Islam wird die AMJ von vielen orthodoxen Muslimen als häretisch gebrandmarkt und in fast allen islamischen Ländern verfolgt. Die muslimischen Geistlichen sehen in ihr die größte Gefährdung ihrer bestehenden Machtstrukturen, so dass die AMJ heute die am meisten verfolgte islamische Gemeinde der Welt ist.
Zuletzt geändert von Novas am Mi 18. Mai 2016, 22:12, insgesamt 1-mal geändert.

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