Yin und Yang und die Bibel

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Naqual
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#61 Re: Yin und Yang und die Bibel

Beitrag von Naqual » Di 18. Jun 2013, 22:58

Andy hat geschrieben:
Naqual hat geschrieben:Der Papst kann sich auf die Stelle im NT berufen, nachdenen....
Ja, diese Stelle wird dazu gerne zitiert. Dass allerdings es nicht Petrus selber ist, der die Sünde vergibt….
Mt 16,19 Ich will dir (Petrus) die Schlüssel des Himmelreichs geben: Alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein.

Da liest man eigentlich schon, dass hier Petrus entscheidet in Sachen vergeben einer oder vieler Sünden (das beinhaltet nicht Rettung/Verdammnis vor Gott!) Selbst wenn Du dies anders siehst, wirst Du nicht ausschließen können, dass die katholische Lesart eine durchaus mögliche ist.


Mark. 2,7 hat geschrieben:Wer kann Sünden vergeben, als nur Gott allein?
Dieser Satz wird aber nicht von Jesus gesagt, sondern von den als verblendet und hasserfüllt dargestellten Schriftgelehrten.
Jesus selbst sagt: Lk 17,4 Und wenn er siebenmal am Tag an dir sündigen würde und siebenmal wieder zu dir käme und spräche: Es reut mich!, so sollst du ihm vergeben.
Das ist schon fast ein Zwang zum vergeben! Aber für Menschen.

Das folgende Zitat ist pure Blasphemie.
Chatechism of the Catholic Religion( Verstegan´s Antiquities, s.10) hat geschrieben: Frage : Vergibt der Priester wirklich die Sünden oder erklärt er diese nur als vergeben?
Antwort: Der Priester vergibt wirklich und wahrhaftig die Sünde aufgrund der Macht, die ihm von Jesus Christus verliehen wurde.
Blasphemie ist das Schlechtmachen, Lästern über Gott. Das geschieht hier nicht. Ganz im Gegenteil, man bezieht sich auf den Gott, der mehrfach im NT gesagt hat, dass die Bindungswirkung von Petrus (und den Jüngern) nicht nur in der Welt bestand hat, sondern auch im Himmel bei Gott.
Worüber man zu Recht streiten kann ist, ob die katholische Lesart richtig ist, dass nur Priester dies können (in der Nachfolge Petri). Ich persönlich finde dies verkehrt, aber man kann diese Interpretation im NT nicht ausschließen, weil das NT dies nicht ausdrücklich regelt, geschweige denn ausschließt.
Naqual hat geschrieben:werden wir ihm (Gott) gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
Was soll denn das für eine Übersetzung sein? In den Übersetzungen die ich finde lese ich ihm “gleichgestaltet“ oder „ähnlich“ sein, aber nicht „gleich“ sein.
Wenn's nicht ins Konzept passt, ist es auf einmal die Übersetzung.
Homoios heißt beides: gleich und ähnlich. Der Begriff ist weiter gefasst. Wobei das deutsche "ähnlich" im Sinne von "so ganz grob ungefähr so sein wie.." hier nicht reininterpretiert werden kann in den griechischen Begriff. Luther hat hier schon Recht gehabt mit "gleich" zu übersetzen, denn es ist mehr als eine "bloße ungefähre Ähnlichkeit", es wird aber andererseits auch nicht erreicht, dass man auf gleicher Stufe mit Gott steht. Ob einem das dogmatisch in den Kram passt, steht auf einem anderen Blatt.

Das ist ein großer Unterschied, denn wir werden niemals Gott gleich sein auch nicht nach Jesu Wiederkunft. Die die das versuchten sind gefallen. Der Teufel, Adam und Eva.
Dass der Teufel ein gefallener Engel ist, ist spätchristliche Mythologie, nicht biblisch.
Bei Adam und Eva lies folgenden Vers, in dem Gott selbst die Gleichheit in Bezug auf die Unterscheidung von Gut und Böse bestätigt: "Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist" Gen 3,22.

Naqual hat geschrieben:Der durchschnittliche Charismatiker hat vor Meditation etwa so viel Bedenken wie Du.
Der hundertprozentige Charismatiker bringt sich sogar absichtlich in einen Trancezustand wo er sich selber nicht mehr kontrolliert und undefinierbare Laute von sich gibt die dann als Gottes Wort ausgelegt werden. Das hat mit Zungenrede aus der Bibel null Komma gar nichts zu tun. Ob man den vorherigen Zustand des sich Konzentrierens auf die spielende laute Musik die letztlich zur Extase führt nun Meditation oder anders nennt dürfte angesichts dessen, dass die Praktik purer Schamanismus ist der nichts mit dem Christentum gemein hat eigentlich egal sein. Doch ist es eben die Konzentration (sich leer und willenlos machen) wie eben bei der Meditation auch, die dieses Phänomen auslöst.
Aus meiner Sicht argumentierst Du sehr unscharf hier. Das Erreichen eines Trance-Zustandes heißt nicht Meditation. Du setzt dies gleich. Meditation ist das Sammeln und Beruhigen der Gedanken und Gefühle. Das was Du den Charismatikern hier vorhältst, ist genau das Gegenteil. Sie seien laut, hüpfen wild rum, etc. bis sie schließlich in einem Trance-Zustand sind. Trance-Zustände gibt es sehr viele unterschiedliche, die sowohl verschiedenen erreicht werden können, als auch unterschiedlich zueinander sind. Übrigens ist jeder Mensch mehrmals täglich in einem Trancezustand, die Übergänge sind reichlich fließend und ohne Ausbildung in diesem Bereich selbst nicht zu bemerken.
Beispiel: Du fährst längere Zeit Auto und stellst auf einmal fest, dass Du Dich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern kannst, wie Du die letzte Ampel genommen hast. Stand sie auf rot oder auf grün? Keine Ahnung mehr. Auch das ist ein selbstinduzierter Trancezustand. Und da gibt es viele Alltagsbeispiele. Dein Bewusstsein verändert sich bereits wenn Du hingebungsvoll in einem Gottesdienst bist, sogar mit mehreren Phasen.


Naqual hat geschrieben:Und wenn jetzt in Wunderheiler vor mir stünde, der Moslem ist, und hilft einer mir bekannten Person mit einem Wunder: ich würde Gott danken.
Die Frage ist nur welchem Gott Du dann dankst.
Meinem. Wen sonst. Es kann nur einen geben.

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#62 Re: Yin und Yang und die Bibel

Beitrag von Naqual » Di 18. Jun 2013, 23:10

Pluto hat geschrieben:
Naqual hat geschrieben:Auch Deine Vorliebe für Popper und den Kritisch-Rationalen Ansatz kann ich gut verstehen aus naturwissenschaftler Sicht, vor allem weil dieser Ansatz sehr sichere Ergebnisse bringt. Aber oftmals - im geisteswissenschaftlichen Bereich - mit geringer Aussagekraft (spöttisch gesagt: die Stärke der Beweiskraft entspricht der Selbstverständlichkeit der Aussage).
Aber das wäre jetzt nen Thema für sich. ;)
Ja. Deine Argumentation ähnelt der von closs. Er argumentiert mit Heideggers ontoligischer Differenz (zwischen Sein und Dasein).
Ein neues Thema dazu wäre nicht schlecht.... Willst du?
Im Prinzip ja. :mrgreen:
Vielleicht nicht die Tage, ist alles ein wenig eng bei mir (und heiß!) :chapeau:
Außerdem sollte z.B. Closs auch wollen. Oder andere, die sich mit Wissenschaft schon mal näher auseinander gesetzt haben.

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#63 Re: Yin und Yang und die Bibel

Beitrag von Pluto » Di 18. Jun 2013, 23:13

Naqual hat geschrieben: Im Prinzip ja. :mrgreen:
Vielleicht nicht die Tage, ist alles ein wenig eng bei mir (und heiß!) :chapeau:
Außerdem sollte z.B. Closs auch wollen. Oder andere, die sich mit Wissenschaft schon mal näher auseinander gesetzt haben.
closs genießt grad die Seebrise am Bodensee.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#64 Re: Yin und Yang und die Bibel

Beitrag von Naqual » Mi 19. Jun 2013, 19:35

Pluto hat geschrieben:closs genießt grad die Seebrise am Bodensee.
Und ich den Rasenmäher abhhanghoch und abhangrunter. Dampf. Tropf. Puuuuuh.
Beneide closs. Wobei im Moment wäre Nord-Norwegen auch ganz reizvoll. :smiley15:

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Andy
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#65 Re: Yin und Yang und die Bibel

Beitrag von Andy » So 23. Jun 2013, 08:10

Naqual hat geschrieben:Da liest man eigentlich schon, dass hier Petrus entscheidet in Sachen vergeben einer oder vieler Sünden (das beinhaltet nicht Rettung/Verdammnis vor Gott!)
Ja, aber genau das tut der katholische Priester oder Papst. Er maßt sich an die Verdammnis damit aufzuheben, indem er die Sünde austilgt.
Dignity and Duty of the Priest hat geschrieben: Der Priester hat die Schlüsselgewalt oder die Macht, Sünder aus der Hölle zu befreien, sie für das Himmelreich würdig zu machen und sie von Sklaven Satans in Kinder Gottes zu verwandeln. Gott selbst ist verpflichtet, an der Entscheidung des Priesters festzuhalten und entweder zu vergeben oder nicht zu vergeben….Wenn Michael zu einem sterbenden Christen kommt, der seine Hilfe erbittet, kann der heilige Erzengel die Teufel vertreiben, aber er kann seinen Patienten nicht von den Ketten befreien, bis der Priester kommt, um ihm die Absolution zu erteilen.
Michael ist übrigens nach meiner Überzeugung Jesus Christus selbst.
Naqual hat geschrieben:es wird aber andererseits auch nicht erreicht, dass man auf gleicher Stufe mit Gott steht.
Wenn man jemandem gleich ist, was kann es dann anderes bedeuten als mit ihm auf einer Stufe zu stehen?
Naqual hat geschrieben:Dass der Teufel ein gefallener Engel ist, ist spätchristliche Mythologie, nicht biblisch.
Dann befreie mich bitte von dieser Mythologie und von Offenb.12
Offenb.12,7-9 hat geschrieben:Und es entstand ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen; und der Drache und seine Engel kämpften; aber sie siegten nicht, und ihre Stätte wurde nicht mehr im Himmel gefunden. Und so wurde der große Drache niedergeworfen, die alte Schlange, genannt der Teufel und der Satana, der den ganzen Erdkreisb verführt; er wurde auf die Erde hinabgeworfen, und seine Engel wurden mit ihm hinabgeworfen.
...und von
Jes14, 12-15 hat geschrieben: Wie bist du vom Himmel herabgefallen, du Glanzsternb, Sohn der Morgenröte! Wie bist du zu Boden geschmettert, du Überwältiger der Nationen! Und doch hattest du dir in deinem Herzen vorgenommen: ›Ich will zum Himmel emporsteigen und meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen und mich niederlassen auf dem Versammlungsberg im äußersten Norden; ich will emporfahren auf Wolkenhöhen, dem Allerhöchsten mich gleich machen!‹
übrigens wird der „Morgenstern“ oder „Glanzstern“ in der Vulgata wörtlich mit „Luzifer“ übersetzt.
Hes 28 12-19 hat geschrieben: Menschensohn, stimme ein Klagelied an über den König von Tyrus und sprich zu ihm: So spricht Gott, der Herr: O du Siegel der Vollendung, voller Weisheit und vollkommener Schönheit!
In Eden, im Garten Gottes warst du; mit allerlei Edelsteinen warst du bedeckt: mit Sardis, Topas, Diamant, Chrysolith, Onyx, Jaspis, Saphir, Karfunkel, Smaragd, und mit Gold. Deine kunstvoll hergestellten Tamburine und Flöten waren bei dir; am Tag deiner Erschaffung wurden sie bereitet. Du warst ein gesalbter, schützender Cherub, ja, ich hatte dich dazu eingesetzt; du warst auf dem heiligen Berg Gottes, und du wandeltest mitten unter den feurigen Steinen.
Du warst vollkommen in deinen Wegen vom Tag deiner Erschaffung an, bis Sünde in dir gefunden wurde. Durch deine vielen Handelsgeschäfted ist dein Inneres mit Frevel erfüllt worden, und du hast gesündigt. Darum habe ich dich von dem Berg Gottes verstoßene und dich, du schützender Cherub, aus der Mitte der feurigen Steine vertilgt.
Dein Herz hat sich überhoben wegen deiner Schönheit; du hast deine Weisheit um deines Glanzes willen verderbt. So habe ich dich auf die Erde geworfen und dich vor den Königen zum Schauspiel gemacht. Mit deinen vielen Missetaten, durch die Ungerechtigkeit deines Handels,hast du deine Heiligtümer entweiht; da ließ ich ein Feuer von dir ausgehen, das dich verzehrte, und ich habe dich zu Asche gemacht auf der Erde, vor den Augen aller, die dich sahen. Alle, die dich kennen unter den Völkern, entsetzen sich über dich; du bist zum Schrecken geworden und bist für immer dahin!
Naqual hat geschrieben:Meditation ist das Sammeln und Beruhigen der Gedanken und Gefühle. Das was Du den Charismatikern hier vorhältst, ist genau das Gegenteil. Sie seien laut, hüpfen wild rum, etc. bis sie schließlich in einem Trance-Zustand sind.
Vom Ergebnis her ist beides dasselbe. Es geht bei der Erregung über das Ziel hinaus bis man sich selbst nicht mehr kontrolliert. Das ist der Zustand der Extase. Beim Ruhen ist es genau das Gegenteil aber mit demselben Ergebnis. Man geht vom Ruhezustand in die Trance über und kontrolliert sich nicht mehr selbst auch wenn man sich vielleicht selber dabei noch wahrnimmt.
Naqual hat geschrieben:Dein Bewusstsein verändert sich bereits wenn Du hingebungsvoll in einem Gottesdienst bist
Kann mich nicht erinnern diesen Zustand von Trance oder Extase , der eben bei Charismatikern gezielt mit entsprechender Musik angestrebt wird jemals in einem Gottesdienst oder anderswo unabsichtlich erreicht zu haben, wobei mir der Trancezustand durch frühere Praktik des autogenen Trainings durchaus bekannt ist.
Andyl hat geschrieben:Die Frage ist nur welchem Gott Du dann dankst.
Naqual hat geschrieben:Meinem. Wen sonst. Es kann nur einen geben.
Höhere Mächte hat nicht nur der Herr Jaweh sondern auch Luzifer. Wenn Du ihm nachfolgst oder seine Hilfe in Anspruch nimmst ist er Dein Gott den Du eigentlich ablehnen sollst auch wenn Du meinst, dass er nicht Dein Herr ist. Warum glaubst beschreibt die Schrift das Böse mit dem Wolf im Schafspelz?
Epheser 6,12 hat geschrieben: denn ihr habt nicht zu kämpfen gegen Blut und Fleisch, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Mächte, gegen die Weltherrscher dieser Finsternis, gegen die Geisterwesen der Bosheit in der Himmelswelt.
Sobald wir den rechten Blick für die Liebe Gottes besitzen, werden wir keine Neigung mehr verspüren, sie zu missbrauchen. Ellen W. Fg1

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#66 Re: Yin und Yang und die Bibel

Beitrag von sven23 » So 23. Jun 2013, 09:06

Naqual hat geschrieben: Und ich den Rasenmäher abhhanghoch und abhangrunter.

Eben Yin und Yang :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Naqual
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#67 Re: Yin und Yang und die Bibel

Beitrag von Naqual » So 23. Jun 2013, 15:43

Andy hat geschrieben:
Naqual hat geschrieben:Da liest man eigentlich schon, dass hier Petrus entscheidet in Sachen vergeben einer oder vieler Sünden (das beinhaltet nicht Rettung/Verdammnis vor Gott!)
Ja, aber genau das tut der katholische Priester oder Papst. Er maßt sich an die Verdammnis damit aufzuheben, indem er die Sünde austilgt.
Dignity and Duty of the Priest hat geschrieben: Der Priester hat die Schlüsselgewalt oder die Macht, Sünder aus der Hölle zu befreien, sie für das Himmelreich würdig zu machen und sie von Sklaven Satans in Kinder Gottes zu verwandeln. Gott selbst ist verpflichtet, an der Entscheidung des Priesters festzuhalten und entweder zu vergeben oder nicht zu vergeben

Aus katholischer Sicht lügt Gott nicht und hält Zusagen ein. Er hat zugesagt, dass seine Leute mit bindender Wirkung für den Himmel vergeben können. Insofern ist Gott verpflichtet - eben weil er freiwillig eine Zusage gegeben hat, natürlich sind die auch bindend.
Ansonsten mag ich den Autor Alphonsus de Liguori nicht besonders. Er war eben ausgebildeter Jurist und formuliert entsprechend in Rechtsansprüchen. Das ist wenn es um Gott geht immer ein wenig schräg.
Aber es gibt auch evangelische Christen, die sehen so eine Art Rechtsanspruch, wenn sie sich auf das Kreuz beziehen, dem sie vor Gott geltend machen können für ihre Errettung.
Gott mit Rechtsansprüchen zu kommen finde ich - wie gesagt - schräg.


Michael ist übrigens nach meiner Überzeugung Jesus Christus selbst.

Ein Hinweis auf Deine Denomination? ;)
Man kann zwar diese Art von Behauptung nicht wiederlegen, jedoch ist sie unplausibel. Wenn Jesus der Michael ist, warum haben die Autoren des NT das nicht geschrieben? Wäre doch erwähnenswert gewesen!


Naqual hat geschrieben:es wird aber andererseits auch nicht erreicht, dass man auf gleicher Stufe mit Gott steht.

Wenn man jemandem gleich ist, was kann es dann anderes bedeuten als mit ihm auf einer Stufe zu stehen?

Man hat die gleiche Beschaffenheit wie der andere, z.B. Geistwesen. Man kann sicher darüber diskutieren, was konkret sich der Autor im NT darunter vorgestellt hat, aber mehr als Spekulieren geht nicht. Aber gleich zu Gott ist mit Sicherheit sehr Nahe an Gott im Sein/im Wesen.


Naqual hat geschrieben:Dass der Teufel ein gefallener Engel ist, ist spätchristliche Mythologie, nicht biblisch.

Dann befreie mich bitte von dieser Mythologie und von Offenb.12

Es ist eine Interpretationsfrage. In der jüdischen Gedankenwelt des AT ist der Satan der "Ankläger" (schon von der Bedeutung her), wenn Du so willst, der Lichtbringer. Unangenehm, aber er bringt eine klare Sicht auf die Dinge, die bei uns böse sind. Hier ist der Satan sogar im Himmel und geht dort ein und aus. (siehe Buch Hiob)
Mit der Offenbarung ist immer schwierig zu deuten, da es eine Vielzahl von alternativen Deutungen gibt. Hat z.B. der Autor DEN Satan gemeint oder im konkreten Abschnitt ein bestimmtes Wesen, der sein Unwesen treibt?
Im Christentum wurde der Teufel aus meiner Sicht zum Gott befördert. Der gute Gott schaut zu, wie sein duales Gegenstück ganz böse ihm die Menschen auf der Erde wegnimmt. Der Teufel ist auf einmal ein allpräsentes Wesen, der überall in die Köpfe der Menschen dringen kann um sie zu verführen. Man nennt ihn nur nicht Gott, beschreibt ihn aber als einen. Und dann gibt es eben den Ober-Gott, der über den anderen Göttern steht.
Ein sauberer Monotheismus ist das nicht mehr. Es ist ein versteckter Henotheismus, bei dem es andere Götter gibt, man jedoch nur den bevorzugten anbetet. Die Juden waren da absolut konsequent. Der Teufel bewegt sich nur im Rahmen göttlicher Ermächtigung. Da ist nix Krieg.
Gott steht über Yin und Yang, die er mit der Welt schuf, nicht Gott Yin balkt mit dem bösen Yang rum.


Naqual hat geschrieben:Meditation ist das Sammeln und Beruhigen der Gedanken und Gefühle. Das was Du den Charismatikern hier vorhältst, ist genau das Gegenteil. Sie seien laut, hüpfen wild rum, etc. bis sie schließlich in einem Trance-Zustand sind.

Vom Ergebnis her ist beides dasselbe. Es geht bei der Erregung über das Ziel hinaus bis man sich selbst nicht mehr kontrolliert. Das ist der Zustand der Extase. Beim Ruhen ist es genau das Gegenteil aber mit demselben Ergebnis. Man geht vom Ruhezustand in die Trance über und kontrolliert sich nicht mehr selbst auch wenn man sich vielleicht selber dabei noch wahrnimmt.

Das Medititation zum Kontrollverlust führt halte ich für abstrus. Als Praktiker. Das Gegenteil ist der Fall, ich habe selbst im Alltag mich viel besser unter Kontrolle, selbst ohne Medititionszustand.

Naqual hat geschrieben:Dein Bewusstsein verändert sich bereits wenn Du hingebungsvoll in einem Gottesdienst bist

Kann mich nicht erinnern diesen Zustand von Trance oder Extase , der eben bei Charismatikern gezielt mit entsprechender Musik angestrebt wird jemals in einem Gottesdienst oder anderswo unabsichtlich erreicht zu haben, wobei mir der Trancezustand durch frühere Praktik des autogenen Trainings durchaus bekannt ist.

Wenn Du in einer Vielzahl von Menschen bist, die das gleiche Interesse haben z.B. Musikfestival, politische Massenkundgebung, oder in leichter Form schlicht ein Gottesdienst, dann wird die Beeinflussbarkeit bereits erhöht, das Bewusstsein verschiebt sich unmerklich. Was meinst Du warum manche Christen nach so Großveranstaltungen am Wochenende gut drauf sind und im Alltag schläft das jedesmal wieder schön ein? Nicht wegen dem Alltag, um den wussten sie ja auch während der Veranstaltung. Sie sind beeinflusst und hochmotiviert von einer Massensuggestion (das ist bereits eine tranceartige Verschiebung des Bewusstseins). Die Kirchen wie Parteien arbeiten gerne damit.

Es gibt nicht DEN Trancezustand. Es sind fließende, ineinander übergehende Zustände des Bewusstseins. Und es gibt auch ganz verschiedene Trancen. Das Autogene Training erzeugt auch eines. Übrigens halte ich vom AT sehr viel. Es ist einfach, hat keinen ideologischen Überbau und hochgradig wirksam mit ein wenig Übung. Zahnarzt ist bei mir kein Thema mehr, selbst beim Kiefernchirurgen und einer OP bin ich sichtlich entspannter, als der Dok, der werkeln muss. Ich kann die Zeit sogar genießen, auch wenn es jetzt ein wenig makaber klingt.


Andyl hat geschrieben:Die Frage ist nur welchem Gott Du dann dankst.
Naqual hat geschrieben:Meinem. Wen sonst. Es kann nur einen geben.

Höhere Mächte hat nicht nur der Herr Jaweh sondern auch Luzifer. Wenn Du ihm nachfolgst oder seine Hilfe in Anspruch nimmst ist er Dein Gott den Du eigentlich ablehnen sollst auch wenn Du meinst, dass er nicht Dein Herr ist. Warum glaubst beschreibt die Schrift das Böse mit dem Wolf im Schafspelz?

Bei mir gibt es keinen christlichen Teufel im Denken. Bin Monotheist. Das Böse ist Ausdruck von uns selbst. Das ist ja das Problem. Sonst könnte Gott einfach den Teufel einäschern und die Sache wäre abgehakt.


Epheser 6,12 hat geschrieben: denn ihr habt nicht zu kämpfen gegen Blut und Fleisch, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Mächte, gegen die Weltherrscher dieser Finsternis, gegen die Geisterwesen der Bosheit in der Himmelswelt.

Himmel und Hölle sind Ausdruck in uns selbst, von uns selbst. Wir sind kein Spielball höherer Mächte. Das empfände ich sogar als okkult. ;)

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#68 Re: Yin und Yang und die Bibel

Beitrag von Naqual » So 23. Jun 2013, 15:55

sven23 hat geschrieben:
Naqual hat geschrieben:Und ich den Rasenmäher abhhanghoch und abhangrunter.
Eben Yin und Yang :lol:
:lol:
..zumindest jetzt kann ich wieder schmunzeln. Bei der direkten Konfrontation mit den zwei Kräften weniger. ;)

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