Yin und Yang und die Bibel

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Andy
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#1 Yin und Yang und die Bibel

Beitrag von Andy » Sa 8. Jun 2013, 18:25

abgetrennt aus: Was macht glücklich?

Barbara hat geschrieben:regelmässig meditieren... yin und yang
Bist Du sicher, dass Du damit nicht von der christlichen Spur abdriftest? :cry:
Sobald wir den rechten Blick für die Liebe Gottes besitzen, werden wir keine Neigung mehr verspüren, sie zu missbrauchen. Ellen W. Fg1

barbara
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#2 Re: Yin und Yang und die Bibel

Beitrag von barbara » So 9. Jun 2013, 21:35

Andy hat geschrieben:
Barbara hat geschrieben:regelmässig meditieren... yin und yang
Bist Du sicher, dass Du damit nicht von der christlichen Spur abdriftest? :cry:

nein. "ora et labora" ist urchristlich und eine Variante des Yin-Yang-Prinzips.

oder Ekklesiast 3 sagt es folgendermassen:

Für alles gibt es eine bestimmte Stunde1. Und für jedes Vorhaben unter dem Himmel gibt es eine Zeit:
2 Zeit fürs Gebären und Zeit fürs Sterben, Zeit fürs Pflanzen und Zeit fürs Ausreißen des Gepflanzten,
3 Zeit fürs Töten und Zeit fürs Heilen, Zeit fürs Abbrechen und Zeit fürs Bauen,
4 Zeit fürs Weinen und Zeit fürs Lachen, Zeit fürs Klagen und Zeit fürs Tanzen,
5 Zeit fürs Steinewerfen und Zeit fürs Steinesammeln, Zeit fürs Umarmen und Zeit fürs sich Fernhalten vom Umarmen,
6 Zeit fürs Suchen und Zeit fürs Verlieren, Zeit fürs Aufbewahren und Zeit fürs Wegwerfen,
7 Zeit fürs Zerreißen und Zeit fürs Zusammennähen, Zeit fürs Schweigen und Zeit fürs Reden,


nur weil die Chinesen gute Begriffe gefunden haben, um diesen Sachverhalt kurz und präzis auf den Punkt zu bringen, wird er doch nicht unbiblisch.

Es gibt auch viele christliche Meditationsformen: Gebete, Rosenkränze, Fastenzeiten...

grüsse, barbara

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Andy
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#3 Re: Yin und Yang und die Bibel

Beitrag von Andy » Di 11. Jun 2013, 20:30

Barbara hat geschrieben:christliche Meditationsformen: Gebete, Rosenkränze, Fastenzeiten...
Seit wann sind Gebete, Fastenzeiten sowie „ora et labora“ Meditationsformen, und seit wann sind Rosenkränze christlich?
Mit Yin und Yang bewegst Du Dich auf dem Fundament der Esoterik, der nicht mit dem Christentum vereinbar ist.
Sobald wir den rechten Blick für die Liebe Gottes besitzen, werden wir keine Neigung mehr verspüren, sie zu missbrauchen. Ellen W. Fg1

barbara
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#4 Re: Yin und Yang und die Bibel

Beitrag von barbara » Di 11. Jun 2013, 20:33

Andy hat geschrieben: Seit wann sind Gebete, Fastenzeiten sowie „ora et labora“ Meditationsformen, und seit wann sind Rosenkränze christlich?

Seit eh und je.

Mit Yin und Yang bewegst Du Dich auf dem Fundament der Esoterik, der nicht mit dem Christentum vereinbar ist.

nur weil etwas in Ausländisch gesagt wird, hier in Chinesisch, ist es deswegen noch längst nicht unchristlich.

Es sind die Inhalte, die zählen, und nicht die Etiketten; die von Yin und Yang repräsentierten Ideen kommen auch im Christentum zu Hauf vor.

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Magdalena61
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#5 Re: Yin und Yang und die Bibel

Beitrag von Magdalena61 » Mi 12. Jun 2013, 21:59

barbara hat geschrieben:Es sind die Inhalte, die zählen, und nicht die Etiketten; die von Yin und Yang repräsentierten Ideen kommen auch im Christentum zu Hauf vor.
Hättest du eventuell Lust dazu, diese "Ideen" einmal etwas ausführlicher vorzustellen?
Was findest du gut daran, und wo sind da Parallelen zum biblischen Glauben?
LG
God bless you all for what you all have done for me.

barbara
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#6 Re: Yin und Yang und die Bibel

Beitrag von barbara » Do 13. Jun 2013, 07:16

Magdalena61 hat geschrieben:Hättest du eventuell Lust dazu, diese "Ideen" einmal etwas ausführlicher vorzustellen?
Was findest du gut daran, und wo sind da Parallelen zum biblischen Glauben?
LG

nun, wenn wir in der Bibel gucken, finden wir das sehr schön im ekklesiast Kapitel 3 dargestellt:

1 Für alles gibt es eine bestimmte Stunde1. Und für jedes Vorhaben unter dem Himmel gibt es eine Zeit:
2 Zeit fürs Gebären und Zeit fürs Sterben, Zeit fürs Pflanzen und Zeit fürs Ausreißen des Gepflanzten,
3 Zeit fürs Töten und Zeit fürs Heilen, Zeit fürs Abbrechen und Zeit fürs Bauen,
4 Zeit fürs Weinen und Zeit fürs Lachen, Zeit fürs Klagen und Zeit fürs Tanzen,
5 Zeit fürs Steinewerfen und Zeit fürs Steinesammeln, Zeit fürs Umarmen und Zeit fürs sich Fernhalten vom Umarmen,
6 Zeit fürs Suchen und Zeit fürs Verlieren, Zeit fürs Aufbewahren und Zeit fürs Wegwerfen,
7 Zeit fürs Zerreißen und Zeit fürs Zusammennähen, Zeit fürs Schweigen und Zeit fürs Reden,
8 Zeit fürs Lieben und Zeit fürs Hassen, Zeit für Krieg und Zeit für Frieden.

Geboren werden und sterben sind natürlich die ultimativen Gegensätze, aber auch sonst wird immer ein Yin einem Yang gegenüber gestellt - weinen - lachen / sammeln - wegwerfen / sich freuen - trauern / schweigen - reden / und so weiter

Da wird immer ein Yin seinem Yang gegenüber gestellt; mit der Idee, dass keins von denen besser ist oder schlechter, sondern dass es gute Zeitpunkte gibt für alles; und ein glückliches Leben ist, wenn man das tut, was zu einer bestimmten Zeit angemessen ist.

Es ist angemessen - ganz alltäglich-banal - am Tag wach zu sein und nachts zu schlafen. (Wachen=Yang, schlafen=yin). Umgekehrt, Nachtschicht zu arbeiten und am Tag zu schlafen, das funktioniert für die meisten Leute nicht gut, es macht auf Dauer krank.

Es ist angemessen zu trauern und zu weinen, wenn ein lieber Mensch stirbt; und das dann aus vollem Herzen zu tun. Es ist angemessen, zu feiern, wenn man Erfolge hat, wenn man etwas erreicht hat, und das auch aus vollem Herzen zu tun.

Das Sabbath-Gebot ist natürlich vollständig in diesem Geist: es ist angemessen, sechs Tage sich extrovertiert in der Welt zu bewegen und zu arbeiten - und am siebten Tag introvertiert zu ruhen, sich zu besinnen, auf sich selbst zurück zu kommen.

Zu erkennen,was angemessen ist, und das Angemessene zu tun, führt zu einem glücklichen Leben. Nicht zu einem Leben ohne Schmerz oder ohne Verluste - aber zu einem Leben, das in Fülle gelebt wird. das nicht banal und flach ist. Ein Leben mit Sinn.

grüsse, barbara

Ziska_Deleted

#7 Re: Yin und Yang und die Bibel

Beitrag von Ziska_Deleted » Do 13. Jun 2013, 07:38

barbara hat geschrieben:Es sind die Inhalte, die zählen, und nicht die Etiketten; die von Yin und Yang repräsentierten Ideen kommen auch im Christentum zu Hauf vor.
Hallo! :wave:
Höchtens in der Christenheit, die vom Christentum der Bibel entfernt ist...
Oder hast du biblische Aussagen diesbezüglich?

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dvdk
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#8 Re: Yin und Yang und die Bibel

Beitrag von dvdk » Do 13. Jun 2013, 10:38

Ziska hat geschrieben: Hallo! :wave:
Höchtens in der Christenheit, die vom Christentum der Bibel entfernt ist...
Oder hast du biblische Aussagen diesbezüglich?
Barbara spricht von Gegensätzen. Die gibt es tatsächlich und sind auch gar nicht zu leugnen. Wer nun also meint, sie kommen in der Bibel nicht vor und wären deshalb unchristlich, sagt damit auch, die Bibel und das Christentum leugnet die Realität.

Die von Barbara angesprochenen Verse beschreiben diese Gegensätze sehr gut. Und wenn ich daran denke, dass die ganze Bibel von vorne bis hinten von "Gut" und "Böse" oder von "Licht" und "Finsternis" berichtet, dann haben wir darin Ying und Yang in Hülle und Fülle. Von Gott und Satan mal ganz abgesehen.

Ohne diese Gegensätze wäre das Leben praktisch tot. Denn wäre alles Ying dann würden wir keinen Gegensatz haben und Ying als Ying gar nicht erkennen können. Wir brauchen das Yang dazu. Dann konnen wir das Ying als Gegensatz des Yang erkennen.
Windhauch ...

Abischai
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#9 Re: Yin und Yang und die Bibel

Beitrag von Abischai » Do 13. Jun 2013, 23:24

Es gibt Gegensätze, klar.
Aber daß diese Gegensätze einander bedingen um zu existieren, das ist falsch. Wir müssen keinen Krieg vom Zaun brechen, um uns über den Frieden zu freuen. Mancher ist verwöhnt und braucht mal ein bisschen Krieg, damit er den Frieden wieder schätzen lernt, auch das gibt es, sehr häufig sogar. Aber daß die Welt ohne Krieg untergeht, wenn sie nur Frie0den hat, das ist falsch.

Die philosophische Betrachtung des Yin Yang verlangt aber den Kampf und die Einheit der Gegensätze. Daß es ohne Schatten kein Licht gäbe.
Und genau das ist falsch. Wir brauchen keinen Schatten, sofern das Licht angenehm ist. Wer also behauptet, man benötige Schatten um Licht zu haben, der hat sich im Yin Yang verirrt.

Wenn man das was Salomo beschreibt (!) mit irgendwelchen anderen Worten beschreiben möchte, kann man das tun. Aber daraus Handlungsanweisungen zu formulieren, ist falsch!

Und die Beschreibung Salomos hat mit Yin Yang nichts zu tun.

Yin Yang würde bedeuten, daß Gott gut und böse zugleich sei, und daß Gott das Böse brauche um sich selbst zu entwickeln. Das ist New-Age-Gedankengut, nicht das der Bibel.

"Genuß gedeiht nur vor dem Hintergrund von Verzicht" Wir Menschen können es nicht besser, wir brauchen Kontraste um zu erkennen, das ist normal, aber ohne uns funktioniert die Erde auch, und die braucht keinen Kontrast. Spannungen und Trennungen, das ist Gottes Erfindung, wenn man das als Yin Yang bezeichnet, verwässert man den Begriff.

Eine Schlange züngelt daher, weil sie die Duftspur sonst verliert. Die Partikel sind so schwach, daß sie kaum spürbar sind. Und wenn die Schlange nicht immer wieder die Durftspur verließe, würde sie sich an die Spur gewöhnen und sie nicht mehr erkennen. Darum riecht eine Schlange immerfort rechts und dann links und dann wieder rechts der eigentlichen Spur und erkennt die schwache Spur daher immer wieder. So kann eine Schlange über viele km noch nach Monaten der Spur eines Tieres folgen.

Aber mit Yin Yang hat das nichts zu tun. Das ist die Genialität des Schöpfergottes, der dieses Tier so gemacht hat!
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

barbara
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#10 Re: Yin und Yang und die Bibel

Beitrag von barbara » Fr 14. Jun 2013, 06:39

Abischai hat geschrieben: Aber daß diese Gegensätze einander bedingen um zu existieren, das ist falsch.

in der Formulierung ist das tatsächlich falsch.

Aber wir brauchen nun mal Abstufungen von "kalt" über "lau" bis "heiss", um einen Begriff von "Temperatur" zu haben; um überhaupt Temperatur erfahren zu können.

Polaritäten ermöglichen Erfahrung. Ohne Differenzierung ist Erfahrung gar nicht möglich.

Wir müssen keinen Krieg vom Zaun brechen, um uns über den Frieden zu freuen.

ich zweifle daran. Auseinandersetzung und Konflikt ist uns ebenso gegeben wie Harmonie und Entspannung.

Als zivilisierte Menschen schlitzen wir uns dabei allerdings nicth mehr die Bäuche auf, sondern machen einen stilisierten Krieg auf dem Fussballplatz, wo es meist nur ein paar blaue Flecken gibt.

Die philosophische Betrachtung des Yin Yang verlangt aber den Kampf und die Einheit der Gegensätze. Daß es ohne Schatten kein Licht gäbe.

Es ist nicht ein Kampf; und die Einheit gibt es, die ist aber übergeordnet.

Und genau das ist falsch. Wir brauchen keinen Schatten, sofern das Licht angenehm ist. Wer also behauptet, man benötige Schatten um Licht zu haben, der hat sich im Yin Yang verirrt.

nun, beim Licht verhält es sich so, dass Schatten die Abwesenheit von Licht ist; während man umgekehrt Licht nicht als die Abwesenheit von Schatten definieren kann.

Es ist auch kein Kampf; die Dunkelheit der Nacht ist ebenso angenehm wie das Licht des Tages, und das umso mehr, wenn sich beide klar und deutlich zeigen, viel Licht im Tag, kein Licht in der Nacht. Ein ewiger Dämmerzustand hingegen wäre gar nicht gut.

Wenn man das was Salomo beschreibt (!) mit irgendwelchen anderen Worten beschreiben möchte, kann man das tun. Aber daraus Handlungsanweisungen zu formulieren, ist falsch!

Und die Beschreibung Salomos hat mit Yin Yang nichts zu tun.

Natürlich kann man daraus Handlungsanweisungen formulieren. Besonders eine, und die ist: halt die Augen offen und achte darauf, was jetzt gerade das angemessene Handeln ist: ist jetzt eine Zeit zu reden oder eien Zeit zu schweigen? Ist jetzt gerade eine Zeit zu lachen oder eine Zeit zu weinen? Viele Menschen neigen zur Einseitigkeit - die reden nur und schweigen nie. Oder die weinen nur und lachen nie. Sie erfahren das Leben nicht in seiner Fülle, zu der ALLES gehört.


Yin Yang würde bedeuten, daß Gott gut und böse zugleich sei, und daß Gott das Böse brauche um sich selbst zu entwickeln. Das ist New-Age-Gedankengut, nicht das der Bibel.

nein, das bedeutet Yin-Yang nicht. Wenn Gott in diesem Bild vorkommt, so ist Gott der Kreis ,der alles umfasst - ganz egal, was darin gezeichnet wird.

Die Polarität von gut und böse ist nicht dasselbe wie die absolute Gutheit Gottes.

Wenn zB ein Kind seine Eltern doof findet, weil diese ihm keine Süssigkeiten vom Quengelregal kaufen, so ist das nur eine Bewertung im Geist des Kindes - aber andere Leute würden das Verhalten dieser Eltern als gut beurteilen, gerade weil sie nicht jeder Laune des Juniors nachgeben.

Dass es aber Eltern gibt, und Kinder, und Familien, und Beziehungen - das ist eine gute Sache.


aber ohne uns funktioniert die Erde auch, und die braucht keinen Kontrast. Spannungen und Trennungen, das ist Gottes Erfindung, wenn man das als Yin Yang bezeichnet, verwässert man den Begriff.

Ach was. Nur weil man etwas auf chinesisch übersetzt, wo dieser Begriff ausserdem eine subtile Vielfalt an Nuancen kennt, verwässert man es?

Diese eurozentrische Arroganz brauchen wir nun wirklich nicht.



Aber mit Yin Yang hat das nichts zu tun. Das ist die Genialität des Schöpfergottes, der dieses Tier so gemacht hat!

Wenn Gott alles gemacht hat, so hat er selbstverständlich auch das Prinzip von Yin und Yang gemacht.

Man könnte sich ja, nur mal so, eine Welt vorstellen versuchen, die nicht Zweifach-Pole hat, sondern Dreifach-Polaritäten...? und auch eine solche Welt hätte der Schöpfer gemacht und niemand sonst.

grüsse, barbara

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