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#261 Re: Wie kann ein Mensch wissen , ob Gott existiert ?

Verfasst: Mi 28. Mär 2018, 12:05
von AlTheKingBundy
Es existiert kein Gottesbeweis. Ansonsten wäre der Glaube überflüssig.

#262 Re: Wie kann ein Mensch wissen , ob Gott existiert ?

Verfasst: Mi 28. Mär 2018, 12:07
von Detlef
Opa Klaus hat geschrieben:Mein "Such-Motiv" ist die unbegreifliche, unverhältnismäßige Kürze unseres so höchst entwickelten Lebens-Wesens.
So "greife ich nach jedem Strohhalm der Hoffnung", dass dieses kurze Leben nicht alles ist.
Solches "Wunschdenken" lässt mich viele Indizien sammeln, die mir überzeugend erscheinen.
Es widerstrebt mir, mich in tierische Spezies einzureihen.
Das gehört zu meinem "Motiv".
Hab ich das nicht schön und kurz gesagt?
Hast du :thumbup: . --- Ahhbooohr....wenn man das schon weiß, warum sollte man dieses Wissen dann trotzdem durch Wunschvorstellungen ersetzen? Geht das überhaupt? : (Schopenhauer: Man kann zwar tun was man will, aber nicht wollen was man will ;) )

#263 Re: Wie kann ein Mensch wissen , ob Gott existiert ?

Verfasst: Mi 28. Mär 2018, 12:16
von CoolLesterSmooth
Opa Klaus hat geschrieben: Die Bibel sagt als Antwort: "Der Tor spricht in seinem Herzen, es gibt keinen Gott".
Das hätte auch aus der Feder von Manden stammen können. Wer die aufgestellte Behauptung ablehnt, wird diskreditiert.

Mein "Such-Motiv" ist die unbegreifliche, unverhältnismäßige Kürze unseres so höchst entwickelten Lebens-Wesens.
So "greife ich nach jedem Strohhalm der Hoffnung", dass dieses kurze Leben nicht alles ist.
Solches "Wunschdenken" lässt mich viele Indizien sammeln, die mir überzeugend erscheinen.
Es widerstrebt mir, mich in tierische Spezies einzureihen.
Das gehört zu meinem "Motiv".

Hab ich das nicht schön und kurz gesagt?
Kurz ja, aber schön? Das klingt wie jemand, der in der ersten Phase der Trauer festhängt und nicht weiter kommt. Ist das wirklich ein guter Grund, etwas zu glauben?

#264 Re: Wie kann ein Mensch wissen , ob Gott existiert ?

Verfasst: Mi 28. Mär 2018, 12:33
von Opa Klaus
CoolLesterSmooth hat geschrieben:Das klingt wie jemand, der in der ersten Phase der Trauer festhängt und nicht weiter kommt. Ist das wirklich ein guter Grund, etwas zu glauben?
Dann nenn' einen besseren "guten Grund, etwas zu glauben".
..."klingt wie in 1. Trauerphase" ...
Da hast Du "den Nagel auf den Kopf getroffen".
Der Gedanke an einen eigenen ABSCHIED macht mich tatsächlich selbst tieftraurig,
weil ich mit mehr Leben >noch sooo viel anfangen könnte<.

Ich weiß nicht, wie ich mich auf einen fatalistischen "TIER-MODUS" umprogrammieren könnte.
Wie schaffen das denn viele so spielend, WIE?

#265 Re: Wie kann ein Mensch wissen , ob Gott existiert ?

Verfasst: Mi 28. Mär 2018, 13:14
von Detlef
Opa Klaus hat geschrieben:Da hast Du "den Nagel auf den Kopf getroffen".
Der Gedanke an einen eigenen ABSCHIED macht mich tatsächlich selbst tieftraurig,
weil ich mit mehr Leben >noch sooo viel anfangen könnte<.
Ich weiß nicht, wie ich mich auf einen fatalistischen "TIER-MODUS" umprogrammieren könnte.

Den "Tier-Modus" nicht als etwas minderwertiges betrachten. Und die positive Seite sehen:Kaum eine Spezies hat eine längere mgl. Lebenserwartung als der Mensch. Und diesbezüglich hast du's mit "Ü80" auch schon ordentlich "abgefasst", den allergrößten Teil davon in einem Land mit friedlichenn, gesicherten Verhältnissen gelebt - offensichtlich auch gesund und in stabilen familären Verhältnissen. Das ist viel mehr, als die meisten anderen Menschen vom Leben bekamen.

Opa Klaus hat geschrieben:Wie schaffen das denn viele so spielend, WIE?
Woher willst du wissen, ob die das tatsächlich "spielend" schaffen? Ich glaube nicht an Gott, halte es diesbezüglich eher mit den "Monty Python": " Du kommst aus dem "Nichts", und du gehst in das "Nichts! Was hast du also verloren? - Nichts !!!" Ob ich's immer noch so locker sehe, wenn ich mal "dran" bin? Keine Ahnung. Wenn's für dich besser ist, an Gott zu glauben, tu's einfach! Ist deine ganz persönliche Sache. So lange du es nicht übergriffig und abwertend gegenüber Andersgläubigen praktizierst (ala`Helmuth) kann dir nichts Besseres passieren!

#266 Re: Wie kann ein Mensch wissen , ob Gott existiert ?

Verfasst: Mi 28. Mär 2018, 13:39
von Opa Klaus
Danke Detlef für die sehr vernünftige Antwort.
.......
"Übergriffig, abwertend" kann ohne Absicht schon mal bei so emotionsgeladenen Themen passieren.
Jeder hat da seinen erlaubten Spielraum für seine Maßstäbe, die er nicht übertrieben an andere anlegen sollte.
Fällt aber offensichtlich schwer; mir auch. Da gilt, "wer austeilt, muss auch wegstecken können". Im Wegstecken übe ich mich.

#267 Re: Wie kann ein Mensch wissen , ob Gott existiert ?

Verfasst: Mi 28. Mär 2018, 13:48
von janosch
Opa Klaus hat geschrieben: Mein "Such-Motiv" ist die unbegreifliche, unverhältnismäßige Kürze unseres so höchst entwickelten Lebens-Wesens.
So "greife ich nach jedem Strohhalm der Hoffnung", dass dieses kurze Leben nicht alles ist.
Solches "Wunschdenken" lässt mich immer mehr Indizien sammeln, die mir in der Summe überzeugend erscheinen.
:lol:
Alles klar, du sagt mir dann wo lang geht! :clap: Aber wir könnten immer noch nicht in „unsere“ gemeinsamen Fantasie „Vater im Himmel“ einigen!? :roll:

#268 Re: Wie kann ein Mensch wissen , ob Gott existiert ?

Verfasst: Mi 28. Mär 2018, 13:54
von CoolLesterSmooth
Opa Klaus hat geschrieben:Dann nenn' einen besseren "guten Grund, etwas zu glauben".
Beweise.

Da hast Du "den Nagel auf den Kopf getroffen".
Der Gedanke an einen eigenen ABSCHIED macht mich tatsächlich selbst tieftraurig,
weil ich mit mehr Leben >noch sooo viel anfangen könnte<.
Dann nutze doch die Zeit, die du damit verbringst, die Bibel nach Strohhälmen zu durchforsten, lieber für die Dinge, die du mit "mehr Leben" tun würdest.

Wie schaffen das denn viele so spielend, WIE?
Ich weiß nicht, ob es das eine bewährte Mittel gibt, wie man mit seiner eigenen Vergänglichkeit ins Reine kommt. Ein netter kleiner Satz, den ich inzwischen für mich übernommen habe, weil er das Unvermeidbare angemessen nüchtern betrachtet, ist "Ich bin doch dann nur tot."
Mehr ist es nicht. Ich habe Milliarden Jahre lang nicht existiert und nach einigen Jahrzehnten des Lebens werde ich zu diesem Zustand zurückkehren.
Mir bereitet mein Tod keine Angst, denn es ist die eine Sache die unvermeidbar scheint. Ich fürchte mich viel mehr davor, dement zu werden, als davor zu sterben. Natürlich wird es dann vieles geben, was ich nicht mehr machen kann, aber es gibt jetzt schon unzählige Dinge, die ich nicht getan habe und nicht mehr tun kann, also sollte ich mir eher überlegen, was von den Dingen, die ich noch tun möchte ich noch tun kann. Präventiv zu bedauern macht nur unglücklich und nach meinem Tod werde ich nicht in der Situation sein, noch groß bedauern zu können. Da bin ich lieber dankbar und glücklich für das Leben, das ich führen durfte, denn ganz egal wie schlimm es in seinen dunkelsten Stunden war, verglichen mit vielen, die vor und während meiner Zeit gelebt haben und vermutlich auch verglichen mit vielen, die nach mir kommen, habe ich ein verdammt priviligiertes Leben gehabt.
Das einzige, was mich am Gedanken an meinen Tod traurig stimmt, ist mir vorzustellen, wie meine Familie darunter leidet, denn die haben die eigentlich schwere Arbeit, die müssen mit meinem Tod umgehen, ich muss das nicht mehr. Daher ist es mir ein wichtiges Anliegen, den Menschen, die ich liebe ein ähnliches Selbstverständnis bezüglich meines Todes zu vermitteln, wie ich es für mich selbst erlangt habe.

#269 Re: Wie kann ein Mensch wissen , ob Gott existiert ?

Verfasst: Mi 28. Mär 2018, 14:19
von Detlef
CoolLesterSmooth hat geschrieben:
Opa Klaus hat geschrieben:Dann nenn' einen besseren "guten Grund, etwas zu glauben".
Beweise.

Da hast Du "den Nagel auf den Kopf getroffen".
Der Gedanke an einen eigenen ABSCHIED macht mich tatsächlich selbst tieftraurig,
weil ich mit mehr Leben >noch sooo viel anfangen könnte<.
Dann nutze doch die Zeit, die du damit verbringst, die Bibel nach Strohhälmen zu durchforsten, lieber für die Dinge, die du mit "mehr Leben" tun würdest.

Wie schaffen das denn viele so spielend, WIE?
Ich weiß nicht, ob es das eine bewährte Mittel gibt, wie man mit seiner eigenen Vergänglichkeit ins Reine kommt. Ein netter kleiner Satz, den ich inzwischen für mich übernommen habe, weil er das Unvermeidbare angemessen nüchtern betrachtet, ist "Ich bin doch dann nur tot."
Mehr ist es nicht. Ich habe Milliarden Jahre lang nicht existiert und nach einigen Jahrzehnten des Lebens werde ich zu diesem Zustand zurückkehren.
Mir bereitet mein Tod keine Angst, denn es ist die eine Sache die unvermeidbar scheint. Ich fürchte mich viel mehr davor, dement zu werden, als davor zu sterben. Natürlich wird es dann vieles geben, was ich nicht mehr machen kann, aber es gibt jetzt schon unzählige Dinge, die ich nicht getan habe und nicht mehr tun kann, also sollte ich mir eher überlegen, was von den Dingen, die ich noch tun möchte ich noch tun kann. Präventiv zu bedauern macht nur unglücklich und nach meinem Tod werde ich nicht in der Situation sein, noch groß bedauern zu können. Da bin ich lieber dankbar und glücklich für das Leben, das ich führen durfte, denn ganz egal wie schlimm es in seinen dunkelsten Stunden war, verglichen mit vielen, die vor und während meiner Zeit gelebt haben und vermutlich auch verglichen mit vielen, die nach mir kommen, habe ich ein verdammt priviligiertes Leben gehabt.
Das einzige, was mich am Gedanken an meinen Tod traurig stimmt, ist mir vorzustellen, wie meine Familie darunter leidet, denn die haben die eigentlich schwere Arbeit, die müssen mit meinem Tod umgehen, ich muss das nicht mehr. Daher ist es mir ein wichtiges Anliegen, den Menschen, die ich liebe ein ähnliches Selbstverständnis bezüglich meines Todes zu vermitteln, wie ich es für mich selbst erlangt habe.
:thumbup: Das würde ich so unterschreiben! ;)

#270 Re: Wie kann ein Mensch wissen , ob Gott existiert ?

Verfasst: Mi 28. Mär 2018, 15:03
von Opa Klaus
Ach, ist das schön, wenn eine Diskussion in so entspannten "Fahrwasser" wie hier jetzt sehr interessant verläuft. So sollte es eigentlich sein ... ohne Rechtfertigungen, ohne Bewertungen anderer Leute oder deren Meinungen. Einfach, schlicht nur mteinander vergleichen.

Ich frage mich, angeregt durch die Vorkommentare, ob ich zu großen "Lebenshunger" habe, weil mir das Leben gefällt weshalb ich Verlangen nach "größeren Brocken" verspüre und somit intensiv nach mehr Chancen suche. Chancen verpassen, wäre für mich das Allerschlimmste.
Sicherlich heißt es wohl: "Der Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach."

In 84 Lebensjahren bekommt man vielfältige, angebliche Chancen angeboten, die man im ganzen Leben nicht alle testen kann.
Da bleibt einem nichts anderes übrig, als sein geistiges Auge zu schärfen zum optimalen unbeirrten Unterscheiden und Auswählen.
Dazu muss man auch seine eigenen Motive hinterfragen und prüfen. Vieles "Lebensfeindliches" muss man auch berücksichtigen.

Tja, wenn man DAMIT vorsichtig, behutsam beschäftigt ist, gehen die Jahre bereits schnell dahin.
Dann bleibt die bange Frage nach Zeitverschwendung und Lebenssinn, die man sich nur ganz alleine beantworten kann.

Zum Trost finde ich (für mich) ziemlich verstreut, versteckt in der Bibel Antworten auf meine wenigen wichtigsten Lebensfragen.
Bisher erwiesen sich die Antworten (für mich) als passender Generalschlüssel zur Rekonstruierung meines Lebens, das von so vielen Seiten einer Zerreißprobe ausgesetzt ist. Das erzeugt in mir vorsichtigen Optimismus.

... verständlich formuliert :?:

Ich übe schon lange, meine Gefühlswelt in Worte zu übersetzen.
Manchmal staune ich selbst über die dabei entstandenen Worte.