"Only Jesus" oder: Gleichberechtigung aller Religionen?

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GanzBaff
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#1 "Only Jesus" oder: Gleichberechtigung aller Religionen?

Beitrag von GanzBaff » Di 2. Jul 2013, 00:02

abgetrennt aus: Paulus, Apostel Jesu Christi

Magdalena61 hat geschrieben:Meiner Meinung nach findet man "Spuren Gottes" (Gemeinsamkeiten mit dem Glauben der Juden und der Christen) auch in den Schriften anderer Religionen und, wenn man die Schöpfung studiert.

Die Bibel ist das Beste, das die spirituelle Welt zu bieten hat.
LG
Dass Ähnliches an verschiedenen Orten auftaucht ist noch kein Beweis, und dass die Bibel das Beste ist was die spirituelle Welt zu bieten hat ist auch erstmal nur eine Behauptung. Was meinst Du denn mit "die Schöpfung studieren"? Und: sind die Gemeinsamkeiten wirklich Spuren Gottes? Oder wurden vielleicht gar Weisheiten anderer Religionen in die Bibel aufgenommen und nicht umgekehrt?

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Magdalena61
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#2 Re: Paulus, Apostel Jesu Christi

Beitrag von Magdalena61 » Do 4. Jul 2013, 02:27

GanzBaff hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Meiner Meinung nach findet man "Spuren Gottes" (Gemeinsamkeiten mit dem Glauben der Juden und der Christen) auch in den Schriften anderer Religionen und, wenn man die Schöpfung studiert.
Die Bibel ist das Beste, das die spirituelle Welt zu bieten hat.
Dass Ähnliches an verschiedenen Orten auftaucht ist noch kein Beweis
Das Gegenteil kann auch niemand beweisen. :)
und dass die Bibel das Beste ist was die spirituelle Welt zu bieten hat ist auch erstmal nur eine Behauptung.
Nach mehr als 30 Jahren Beschäftigung mit biblischen Inhalten bei gleichzeitig anhaltender Neugierde, die gerne mal in fremde Töpfe guckt und vergleicht, ist das mein persönliches Resümée.
Welche Literatur wäre denn, deiner Meinung nach, besser?
Was meinst Du denn mit "die Schöpfung studieren"?
Wenn es auch Zeitgenossen gibt, die das Folgende hartnäckig leugnen: Die Schöpfung weist auf den Schöpfer hin.

Man kann das Ganze- die Entstehung der Welt und des Lebens- mit und ohne Schöpfer (= eine planende, aktive, beobachtende und bewahrende Intelligenz) durchdenken. Die erste Version ist für mich logischer. Es bleiben zwar Fragen offen, die Theodizeefrage z.B.
Aber es gibt auch Antworten, die die säkulare Welt/ die Wissenschaft nicht geben kann.
Und: sind die Gemeinsamkeiten wirklich Spuren Gottes? Oder wurden vielleicht gar Weisheiten anderer Religionen in die Bibel aufgenommen und nicht umgekehrt?
Und wenn es so wäre... was wäre verkehrt daran?
Wenn man sich am biblischen Bericht orientiert, dann geht dieser bis zu den Anfängen der denkenden Menschheit vor ca. 6000 Jahren zurück. Ob man "Adam" jetzt als Individuum sieht oder als "Typ", das ist nicht wichtig, und auch nicht das Alter des Universums-- worüber Christen sich da streiten, das sind nur Verständbnis- und Auslegungsfragen.
Was soll älter sein?

Wenn die Bibel die Wahrheit sagt, dann wären die anderen Religionen, bis auf das Judentum, mehr oder weniger "Variationen" des ursprünglichen biblischen Glaubens, welcher ebenfalls Wandlungen unterworfen war, die aber nicht den Kern betrafen, sondern eher Nebensächlichkeiten. Das Wegdriften vom Ursprung muß schon sehr früh eingesetzt haben und war/ ist verschieden stark ausgeprägt.

Man könnte einmal einen Thread machen, in welchem man die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede der großen Religionen erarbeitet. Es ist erstaunlich, wie viel Übereinstimmung da zu finden ist. :)

Das Ganze steht und fällt mit Jesus Christus.
Dass er gelebt hat und hingerichtet wurde, wird auch durch außerbiblische Quellen bestätigt. Es bleibt die Frage, ob der Anspruch Jesu, der Sohn Gottes zu sein- und deshalb eine ernst zu nehmende Autorität für alle Menschen- berechtigt ist oder nicht.

Falls ja, dann müssen diejenigen, die Ihn erkannt haben, ihr Wissen mit den anderen, die Ihn noch nicht kennen, teilen.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

barbara
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#3 Re: Paulus, Apostel Jesu Christi

Beitrag von barbara » Do 4. Jul 2013, 05:41

Magdalena61 hat geschrieben:]Nach mehr als 30 Jahren Beschäftigung mit biblischen Inhalten bei gleichzeitig anhaltender Neugierde, die gerne mal in fremde Töpfe guckt und vergleicht, ist das mein persönliches Resümée.
Welche Literatur wäre denn, deiner Meinung nach, besser?

Taoismus und Buddhismus bieten mindestens dieselbe Qualität. Doch dort gilt genauso wie bei der Bibel, dass tiefes Verstehen erst nach längerer Auseinandersetzung kommt. Wobei es durchaus helfen kann, quer zu lesen; Bibel lesen kann helfen, das Tao Te King zu verstehen, Tao Te King lesen kann helfen, die Bibel zu verstehen.

grüsse, barbara

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#4 Re: Paulus, Apostel Jesu Christi

Beitrag von Sola » Do 4. Jul 2013, 09:52

barbara hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:]Nach mehr als 30 Jahren Beschäftigung mit biblischen Inhalten bei gleichzeitig anhaltender Neugierde, die gerne mal in fremde Töpfe guckt und vergleicht, ist das mein persönliches Resümée.
Welche Literatur wäre denn, deiner Meinung nach, besser?

Taoismus und Buddhismus bieten mindestens dieselbe Qualität. Doch dort gilt genauso wie bei der Bibel, dass tiefes Verstehen erst nach längerer Auseinandersetzung kommt. Wobei es durchaus helfen kann, quer zu lesen; Bibel lesen kann helfen, das Tao Te King zu verstehen, Tao Te King lesen kann helfen, die Bibel zu verstehen.

grüsse, barbara

Ich finde es auch gut, in anderen Denksystemen - religiös oder philosophisch - zu stöbern und sie zu durchdenken; hab ich auch "nach Herzenslust" gemacht. Vieles aus der eigenen "Tradition" kann man besser verstehen, wenn man die Dinge einmal "aus einer anderen Perspektive" betrachtet - unbelastet vom "Vorurteilsmüll", mit dem bestimmte Begriffe im Laufe der Zeit "belegt" wurden und der oft ein echtes Verstehen erschwert.

Leider habe ich bisher nur wenige Menschen getroffen, die sich die Mühe gemacht haben, die jeweiligen Systeme "als Ganze" zu betrachten und ihnen so weit auf den Grund zu gehen, dass sie den Stellenwert von einzelnen Aussagen in ihrem Gesamtkontext wirklich verstanden haben. Die meisten (wohlgemerkt nicht alle und keiner nehme das persönlich), die ich kenne, kratzen nur ein wenig an der Oberfläche und werfen alles, was sich ähnlich anhört, in einen grossen, gemeinsamen Topf und sagen: "Ist doch alles derselbe Einheitsbrei".
Ersetzen "Qualität" und Tiefgang durch "Quantität" und Belesenheit und meinen, wenn sie alles "gleich Klingende" heraus extrahieren als den "einzig wahren Kern" aller menschlicher Weisheit, hätten sie alles abgedeckt was wichtig ist (der Rest ist völlig irrelevant). Und sind jetzt quasi "voll erleuchtet" und genügen dem "wahren Anspruch" aller Religion. Dadurch wird aber (in der Regel, wieder: ich greife hier keinen persönlich an, sondern gebe nur meine Beobachtungen und Erfahrungen wieder) alles unverbindlich und relativ; ein wirkliches Durchdenken eine Auseinandersetzung damit, eine wirklich persönliche Involviertheit und Selbstinfragestellung und - veränderung erfolgt selten. Auch in dieser Richtung wird der moralische Anspruch durch den Vergleich "relativiert" und das Gewissen beruhigt: "überall gibt es gute und schlechte und "global betrachtet" stehe ich ja gar nicht so schlecht da - was will man mehr von mir erwarten?"

Natürlich hat jeder das Recht, so vorzugehen und so zu denken (und sich so vor sich selbst und andern zu rechtfertigen). Nur hat er damit meiner Ansicht nach von dem, worum es in den Denksystemen wirklich geht, gar nichts verstanden, sondern nur sich selbst etwas vorgemacht.
Gruss
Sola
Liebe Grüsse
Sola

Martinus
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#5 Re: Paulus, Apostel Jesu Christi

Beitrag von Martinus » Do 4. Jul 2013, 11:11

Magdalena61 hat geschrieben:. Es bleibt die Frage, ob der Anspruch Jesu, der Sohn Gottes zu sein- und deshalb eine ernst zu nehmende Autorität für alle Menschen- berechtigt ist oder nicht.

Sohn Gottes? :?: Natürlich unberechtigt :thumbdown: . Unsere Kirchenväter erkannten das Jesus mit diesem Anspruch viel zu bescheiden war und machten aus Jesus ihren Gott. :thumbup:
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sven23
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#6 Re: Paulus, Apostel Jesu Christi

Beitrag von sven23 » Do 4. Jul 2013, 12:08

Martinus hat geschrieben: Sohn Gottes? :?: Natürlich unberechtigt :thumbdown: . Unsere Kirchenväter erkannten das Jesus mit diesem Anspruch viel zu bescheiden war und machten aus Jesus ihren Gott. :thumbup:

Also war Jesus nicht der Sohn Gottes und nur ein Prophet?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#7 Re: Paulus, Apostel Jesu Christi

Beitrag von Martinus » Do 4. Jul 2013, 12:12

sven23 hat geschrieben: Also war Jesus nicht der Sohn Gottes und nur ein Prophet?
Du muslim? must du gucken in Muslimeforum. Also ich schreiben Gott, du lesen Prophet? :shock:
Zuletzt geändert von Martinus am Do 4. Jul 2013, 13:33, insgesamt 1-mal geändert.
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closs
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#8 Re: "Only Jesus" oder: Gleichberechtigung aller Religionen?

Beitrag von closs » Do 4. Jul 2013, 13:30

So, wie Christen ihren Glauben sehr, sehr oft leben, sind verschiedene Religionen wirklich gleichberechtigt. - Ich würde sogar aus der Praxis dazu neigen, den Moslems ein durchschnittlich intensiveres Leben ihrer Religion zuzugestehen (das hat nichts mit Fundamentalismus zu tun).

Das Problem ist: Die Christen wissen mehrheitlich NICHT, was ihre Religion so außergewöhnlich macht. - "Gelernt" ja, aber nicht empfunden: Man "lernt" zwar, dass die Bibel "das Wort Gottes" ist und glaubt deshalb, dass Jahwe der einzige Gott ist, aber man erkennt (mehrheitlich) NICHT die objektive Alleinstellung des Christentums.

Die objektive Alleinstellung des Christentums besteht darin, dass der Endpunkt der Heilsgeschichte die Vereintheit von Schöpfer und SChöpfung ist (nur dass die ebenbildliche Schöpfung im Gegensatz zum Paradies dann Gott bewusst erkennt - was ja exakt der Grund ist, warum es Sündenfall und Heilsgeschichte überhaupt gibt). - Abgerundet bzw. erfüllt wird diese Alleinstellung, dass Gott in Jesus Schöpfung und Schöpfer zusammenführt - das gibt es in keiner Religion.

Umgekehrt: Gäbe es keine Allversöhnung (weil das Ganze nur das Ganze ist, wenn am Ende nichts fehlt), wäre das Christentum eine x-beliebige Religion - denn erlöst werden kann man im Islam auch - wenn's gut läuft sogar mit Beigesellung von Jungfrauen. - Keine Diskussion hier über Allversöhnung - es soll nur zeigen, wie vernetzt die geistigen Stränge sind, damit am Ende ein widerspruchsfreies Bild herauskommt.

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Kingdom
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#9 Re: Paulus, Apostel Jesu Christi

Beitrag von Kingdom » Do 4. Jul 2013, 16:54

Magdalena61 hat geschrieben:Das Wegdriften vom Ursprung muß schon sehr früh eingesetzt haben und war/ ist verschieden stark ausgeprägt.

Man könnte einmal einen Thread machen, in welchem man die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede der großen Religionen erarbeitet. Es ist erstaunlich, wie viel Übereinstimmung da zu finden ist. :)


Das Wegdriften vom Ursprung heisst ja, das was an die Erste Stelle gehört, nicht an der ersten Stelle haben. Sozusagen die Trennung vom wichtigsten überhaupt.

Selbst wenn viel Übereinstimmung zu finden ist, wenn am Ende die Erkenntnis über Christus fehlt, so müsste man sich eben schon die Frage stellen, wie ist es möglich, dass, das wichtigste ganz fehlt oder die Erkenntnis darüber nicht vorhanden ist.

Das abdriften fängt immer bei der Selbsterlösung an, beim vertrauen auf das eigene Fleisch.

Petrus und Johannes lagen nicht falsch als sie erkannten das Heil liegt nicht ihm Fleisch:

Apg: 4.12 Und es ist in keinem andern das Heil; denn es ist auch kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in welchem wir sollen gerettet werden!

Christus lag nicht falsch, als er Petrus die Verheissung gab:

Mt 16:18 Aber auch ich sage dir, daß du bist Petrus; und auf diesen Felsen will ich meine Versammlung bauen, und des Hades Pforten werden sie nicht überwältigen.

LG Kingdom

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Naqual
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#10 Re: "Only Jesus" oder: Gleichberechtigung aller Religionen?

Beitrag von Naqual » Do 4. Jul 2013, 18:20

closs hat geschrieben:Die objektive Alleinstellung des Christentums besteht darin, dass der Endpunkt der Heilsgeschichte die Vereintheit von Schöpfer und SChöpfung ist (nur dass die ebenbildliche Schöpfung im Gegensatz zum Paradies dann Gott bewusst erkennt - was ja exakt der Grund ist, warum es Sündenfall und Heilsgeschichte überhaupt gibt). - Abgerundet bzw. erfüllt wird diese Alleinstellung, dass Gott in Jesus Schöpfung und Schöpfer zusammenführt - das gibt es in keiner Religion.

Umgekehrt: Gäbe es keine Allversöhnung (weil das Ganze nur das Ganze ist, wenn am Ende nichts fehlt), wäre das Christentum eine x-beliebige Religion - denn erlöst werden kann man im Islam auch - wenn's gut läuft sogar mit Beigesellung von Jungfrauen. - Keine Diskussion hier über Allversöhnung - es soll nur zeigen, wie vernetzt die geistigen Stränge sind, damit am Ende ein widerspruchsfreies Bild herauskommt.

Kurze Rückmeldung: Interessanter Gedankengang. Muss man sich mal in Ruhe durchüberlegen.

Wobei die Einheit von Schöpfer und Schöpfung letztlich auch im philosophischen Hinduismus gelehrt wird (Advaita).

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