Die Muslime sehen Gott unverstellt (Eugen Drewermann)

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
Mirjam
Beiträge: 311
Registriert: Sa 17. Mär 2018, 19:51

#21 Re: Die Muslime sehen Gott unverstellt (Eugen Drewermann)

Beitrag von Mirjam » Sa 31. Mär 2018, 23:14

sonja-marion hat geschrieben: Mit „Kuschelreligionen“ - also alles was nach sanfter Wellness, seelischer Fitness, privater Innerlichkeit und Ichbezogenheit schmeckt, beschäftige ich mich nicht – das können andere Menschen jedoch gerne tun.
lol, "Kuschelreligionen", schönes Wort :lol: Ich muss da spontan an jenes Regal "Nachdenkliches und Geschenkideen" im Buchladen denken... Hochglanzdrucke mit vielen Bildern von Kieselsteinen und Blumen, und wenig Text. Jener Text dann meist Wischi-waschi Zitate aus Buddhismus, Philosophie und Lyrik, die es nicht verdient haben, so aus dem Zusammenhang gerissen als billige Dosis "Lebensweisheit" zum Wohlfühlen verkauft zu werden.
Dieser ganze "Vertraue der inneren Weisheit!" und "Du bist toll!" Hype, der dann aber irgendwie oberflächlich bleibt, weil er nur die First-World-Problems unseres Luxuslebens mit einem Weichzeichner aus hübschen Worten bearbeitet...

sonja-marion hat geschrieben: Für mich ist wichtig, dass „vita activa“ und „vita contemplativa“ zusammen gehen. Gott begegnet mir nicht nur tief in meinem Bauch/meiner Seele, sondern in Menschen, Konflikten,Trauer, Freude und allem dem, was das Leben so bereithält.
Absolut! hier eine kluges Gleichgewicht zu finden ist entscheidend, denke ich. Die tiefsten weisen Gedanken und Erkenntnisse sind sinnlos, wenn sie sich nicht in deinem Leben und Handeln widerspiegeln.

Und Danke für das Gedicht! Hier ist ein Rilke für dich im Gegenzug:

Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.

Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,
und ich kreise jahrtausendelang;
und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein großer Gesang.


liebe Grüße

Mirjam

manden1804
Beiträge: 4068
Registriert: Sa 25. Feb 2017, 13:49
Wohnort: Roth

#22 Re: Die Muslime sehen Gott unverstellt (Eugen Drewermann)

Beitrag von manden1804 » So 1. Apr 2018, 04:34

Mit euren selbstgemachten Religionen - nichts anderes ist das , was ihr macht - kommt weder ihr noch die Menschheit weiter .
Gott segne euch alle .

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#23 Re: Die Muslime sehen Gott unverstellt (Eugen Drewermann)

Beitrag von Novas » So 1. Apr 2018, 07:27

manden1804 hat geschrieben:Mit euren selbstgemachten Religionen - nichts anderes ist das , was ihr macht - kommt weder ihr noch die Menschheit weiter .

Warum bleibst Du nicht bei „Gott segne euch alle“ und lässt den Rest weg? :D
wie dem auch sei: As-Salamu 'alaykum (Der Friede sei mit Dir)

manden1804
Beiträge: 4068
Registriert: Sa 25. Feb 2017, 13:49
Wohnort: Roth

#24 Re: Die Muslime sehen Gott unverstellt (Eugen Drewermann)

Beitrag von manden1804 » So 1. Apr 2018, 18:21

Novalis ,
weil das nicht reicht , den Menschen Gottes Segen zu wünschen .
Der wahre Gott ist der Gott der Bibel und sein Wort ist die Bibel .
Da Mohamed den Gott der Bibel zum grossen Teil abgekupfert hat , sowie auch die Geschichten der Bibel , enthält der Koran durchaus Richtiges .
Leider auch viel Falsches - von Mohamed dazuerfunden .
Wenn Du die Wahrheit wirklich suchen sollest , das ist sie . Jesus war Gottes Sohn und er ist jetzt als Gott bei seinem Vater im Himmel .
Gott segne euch alle .

Novas
Beiträge: 7986
Registriert: Mi 20. Jun 2018, 21:23

#25 Re: Die Muslime sehen Gott unverstellt (Eugen Drewermann)

Beitrag von Novas » So 1. Apr 2018, 19:58

Mirjam hat geschrieben:
sonja-marion hat geschrieben: Für mich ist wichtig, dass „vita activa“ und „vita contemplativa“ zusammen gehen. Gott begegnet mir nicht nur tief in meinem Bauch/meiner Seele, sondern in Menschen, Konflikten,Trauer, Freude und allem dem, was das Leben so bereithält.
Absolut! hier eine kluges Gleichgewicht zu finden ist entscheidend, denke ich. Die tiefsten weisen Gedanken und Erkenntnisse sind sinnlos, wenn sie sich nicht in deinem Leben und Handeln widerspiegeln.

Und Danke für das Gedicht! Hier ist ein Rilke für dich im Gegenzug:

Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.

Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,
und ich kreise jahrtausendelang;
und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein großer Gesang.


liebe Grüße

Mirjam

Die Erwähnung von Rilke ist passend, denn er war vom Islam sehr fasziniert. In einem Brief vom 12.12.1912 schrieb er : „er (der Qur'án) nimmt mir, stellenweise, eine Stimme an, in der ich so mit aller Kraft drinnen bin, wie der Wind in der Orgel... Mohammed war auf alle Fälle das Nächste; wie ein Fluss durch ein Urgebirge, bricht er sich durch zu dem einen Gott, mit dem sich so großartig reden lässt jeden Morgen…“ und ein paar Jahre später schreibt er in einem Brief vom 28. 12. 1921 an Ilse Blumenthal-Weiß: „Religion ist etwas unendlich Einfaches, Einfältiges. Es ist keine Kenntnis, kein Inhalt des Gefühls […], es ist keine Pflicht und kein Verzicht, es ist keine Einschränkung: sondern in der vollkommenen Weite des Weltalls ist es: eine Richtung des Herzens. […] Dass der Araber zu gewissen Stunden sich gegen Osten kehrt und sich niederwirft, das ist Religion. Es ist kaum 'Glauben'. Es hat kein Gegenteil. Es ist ein natürliches Bewegtwerden innerhalb eines Daseins, durch das dreimal täglich der Wind Gottes streicht, indem wir mindestens dies: biegsam sind […]“ (mehr Informationen gibt es hier: Islamische-Zeitung.de: Rilke und der Islam )

Bild

Jener Text dann meist Wischi-waschi Zitate aus Buddhismus, Philosophie und Lyrik, die es nicht verdient haben, so aus dem Zusammenhang gerissen als billige Dosis "Lebensweisheit" zum Wohlfühlen verkauft zu werden.

Ja, ein authentischer spiritueller Weg führt den Menschen eher über seine Komfortzone hinaus, um auf diese Weise wahrhaft mit der Ganzheit des Lebens in Berührung zu bringen und Selbstwerdung zu ermöglichen. Der Mythenforscher Joseph Campbell spricht von der Heldenreise/fahrt (Hero’s Journey) wir sind alle die Helden unsrer eigenen Lebensgeschichte. Nur was machen wir daraus? Das ist die Frage. In gewisser Weise zeigt sich der Held erst, wenn er sich auf die Reise einlässt. Die Heldenreise vermag einen durchschnittlichen Menschen in einen schillernden Helden zu verwandeln. Jeder ist auserwählt, jedesmal, wenn wir uns darauf einlassen; aber viele Menschen weigern sich „den göttlichen Ruf“ auf sich zu beziehen :)

Bild

manden1804
Beiträge: 4068
Registriert: Sa 25. Feb 2017, 13:49
Wohnort: Roth

#26 Re: Die Muslime sehen Gott unverstellt (Eugen Drewermann)

Beitrag von manden1804 » Mo 2. Apr 2018, 02:31

Novalis , ist die Wahrheit zu harte Kost ?
Gott segne euch alle .

Mirjam
Beiträge: 311
Registriert: Sa 17. Mär 2018, 19:51

#27 Re: Die Muslime sehen Gott unverstellt (Eugen Drewermann)

Beitrag von Mirjam » Mi 4. Apr 2018, 22:21

Novalis hat geschrieben: Ja, ein authentischer spiritueller Weg führt den Menschen eher über seine Komfortzone hinaus, um auf diese Weise wahrhaft mit der Ganzheit des Lebens in Berührung zu bringen und Selbstwerdung zu ermöglichen. Der Mythenforscher Joseph Campbell spricht von der Heldenreise/fahrt (Hero’s Journey) wir sind alle die Helden unsrer eigenen Lebensgeschichte. Nur was machen wir daraus? Das ist die Frage. In gewisser Weise zeigt sich der Held erst, wenn er sich auf die Reise einlässt. Die Heldenreise vermag einen durchschnittlichen Menschen in einen schillernden Helden zu verwandeln. Jeder ist auserwählt, jedesmal, wenn wir uns darauf einlassen; aber viele Menschen weigern sich „den göttlichen Ruf“ auf sich zu beziehen :)

"Über die Komfortzone hinaus" - absolut!! Es sind die schwierigen Fragen, an denen sich eine Theologie und ein spiritueller Weg beweisen müssen.
Warum gibt es so viel Leid auf der Welt? Was kommt nach dem Tod? Was ist der Sinn des Lebens?
Das Leben als Heldenreise... Ein schöner Gedanke, Novalis. Wie immer sehe ich das in vielen Aspekten genauso, doch ich würde davor warnen, diesen Gedanken zu übertreiben.
Die Heldenreise ist ein wertvolles und hilfreiches Bild bezogen auf die eigene Biographie, um sich über Entwicklungen und Ziele klar zu werden. Ich würde das Bild aber nicht allzu inflationär gebrauchen wollen, denn ich habe zwei Kritikpunkte:
1. Überheblichkeit und zu enger Fokus
Menschen tendieren ohnehin dazu, sich selbst zu wichtig zu nehmen (ich bin dafür ein gutes Beispiel, fürchte ich). Sich selbst als "Helden" zu titulieren steigert das potentiell nur noch, selbst wenn das Wort beim Konzept der Heldenreise nicht direkt im Sinne von "Individuum mit außergewöhnlichen Fertigkeiten" gemeint ist. Außerdem kann die sehr feste Abfolge der Heldenfahrt uns dazu verführen, jeden Aspekt unserer Biographie in dieses Schema zu zwängen, selbst wenn es eigentlich nicht so passend ist ("Wenn mein einziges Werkzeug ein Hammer ist, dann sehen plötzlich alle Probleme aus wie Nägel")
2. Absonderung von Alltag und Gemeinschaft
Die Heldenreise fordert uns dazu heraus, aus unserem gewohnten Umfeld auszubrechen. Hin und wieder ist es bestimmt notwendig, dass wir Gewohnheiten reflektieren und uns neue Perspektiven verschaffen. Sowohl in Alltag und Beruf als auch in religiöser und spiritueller Hinsicht. Aber viel größer und wichtiger ist doch die Aufgabe, meine ich, unsere spirituelle Seite und unsere Religion im Einklang mit unserem täglichen Leben zu bringen. Und wir sind soziale Geschöpfe. Held auf Reisen ist eine eher einsame Sache.
Um es direkt zu sagen: Was nutzt dir eine tolle Beziehung zu deinem Gott, wenn du deinen Mitmenschen nicht klar kommst? An der Stelle halte ich es mit Jesus von Nazareth, der die Nächstenliebe und die Liebe zur Gottheit in direkte Beziehung setzt.

Ich muss da noch ein wenig darüber nachdenken... ich bin heute Abend zu müde um mich noch klar auszudrücken, fürchte ich... also bis hierhin erstmal

liebe Grüße

Mirjam

manden1804
Beiträge: 4068
Registriert: Sa 25. Feb 2017, 13:49
Wohnort: Roth

#28 Re: Die Muslime sehen Gott unverstellt (Eugen Drewermann)

Beitrag von manden1804 » Do 5. Apr 2018, 03:09

Kleiner Einwurf :

der Gott der Bibel - und zwar der des AT und NT - ist der EINZIGE wirkliche Gott .

Tut was er sagt - durch seinen Sohn Jesus - und ihr werdet das wahre (ewige) Leben - das Paradies - erben .
Gott segne euch alle .

manden1804
Beiträge: 4068
Registriert: Sa 25. Feb 2017, 13:49
Wohnort: Roth

#29 Re: Die Muslime sehen Gott unverstellt (Eugen Drewermann)

Beitrag von manden1804 » Do 5. Apr 2018, 07:29

Und das sage nicht nur ich . Das sage ich in meiner Eigenschaft als winziges Werkzeug Gottes und als sein Freund .

Oder glaubt ihr nicht , dass Gott alles möglich ist ? ? ?

Auch das , was ihr für nicht möglich haltet in eurer menschlichen Überheblichkeit ?

Gottes Wege sind ( v i e l ) höher als ihr auch nur denken könnt !


Wer Ohren hat zu hören , der höre .
Gott segne euch alle .

Antworten