SilverBullet hat geschrieben: ↑Sa 29. Aug 2020, 12:44
Mit "Spontan" und "Andererseits" versuchst du zwischen zwei Extremen zu wechseln, aber bist du dir im Klaren darüber, dass du mit "Gott ist die Quelle von Allem" die Spontan Haltung "für Gott gilt überhaupt nichts"
gar nicht verlassen hast?
"Quelle von Allem" bedeutet: immer wenn etwas vorliegt, ist die Quelle zu diesem Vorliegenden
nicht vorliegend, sie gehört also nicht zu "Allem".
Wenn "Gott die Quelle von Allem" sein soll, ist "er" dann existent, oder müsste "er" nicht eher "die Quelle für Existenz" sein?
Ich denke, das Problem liegt hier in der Bezeichnung "Quelle".
Wenn ich mir jetzt gerade im Kopf ein Bild vorstelle, dann "sehe" ich Gott am Anfang (unbegreifbar), ähnlich wie ein unendliches Meer. Aus diesem unendlichen Meer quillt ein Wasserfall, den ich als "Quelle" bezeichne. Das Unbegreifbare erzeugt etwas begreifbares, aus dem dann mehrere Flussstraßen (menschliche Handlungen) entstehen, die kontrollierbar sind.
SilverBullet hat geschrieben: ↑Sa 29. Aug 2020, 12:44
Am Ende des Tages bist du dir lediglich sicher, dass du eine Anbetungshaltung einnehmen möchtest.
Wohin diese Haltung zu richten ist, damit dies eine sinnvolle Handlung sein könnte, ist dir vollständig unklar.
All das gehört zur Privatsache eines "Gläubigen".
Wohin ICH diese Haltung richten möchte, ist nicht unklar, sondern für mich klar: sie richtet sich an Gott. Das ist zwar für mich klar, aber für Beobachter von außen nicht. Gott weiß es aber. Und das reicht aus, wenn es darum geht, dass ich (allein) Gott anbeten will.
SilverBullet hat geschrieben: ↑Sa 29. Aug 2020, 12:44
Was aber wenn sich mehrere "Gläubige" organisieren und die Anbetungshaltung verbindlich "ausgestalten" können wollen?
Was, wenn du als individueller "Privat-Gläubiger" auf solche Ausgestaltungen zurückgreifst, sei es auch nur über antike Texte?
Wenn Gemeinschaften etwas gemeinsam darstellen wollen, müssen sich die einzelnen Menschen miteinander verständigen, wie genau das ablaufen soll, damit es ein gemeinsames Ding wird. Das sind dann menschliche Ordnungen, um etwas zuordnen zu können.
Gott ist davon aber nicht abhängig, um das zu beurteilen. Bei Gott geht es darum, worauf das Herz gerichtet ist, und wie aufrichtig ist. Und zwar im positiven wie im negativen Sinn.
Es kann also eine Gemeinschaft total geordnet und vorbildlich ablaufen, vor den Augen der Menschen, und das Herz Einzelner ganz weit weg davon sein, überhaupt Gott anbeten zu wollen. Dann ist das für Außenstehende möglicherweise nicht erkennbar, und einzelne Aufrichtige werden gesegnet. Aber Gott beurteilt das Herz. Ebenso umgekehrt ... wenn die Anbetung nach außen chaotisch aussieht, weil vielleicht so viele unterschiedlich Leute zusammen sind, die aber mit dem Herzen ganz bei Gott sind, dann stört das vermeintliche Chaos möglicherweise gar nicht, weil die Einigkeit und das Gotteslob echt sind, und die Einzelnen miteinander verbindet.
SilverBullet hat geschrieben: ↑Sa 29. Aug 2020, 12:44
versuchst du zwischen zwei Extremen zu wechseln,
so ist es. und mir ist klar, dass dies nicht wirklich perfekt funktioniert, weil es um Extreme geht, die über mein persönliches Begreifen hinaus geht. DASS es diese Extreme gibt, dessen bin ich mir ziemlich sicher. Weil aber auch menschliche Worte begrenzt sind, und die Extreme, die Gott darstellen, nicht wirklich erfassen können, umschreibe ich das so gut wie es mir möglich ist.
Und dabei vertraue ich darauf, dass da, wo die Herzen der Leser darauf bedacht sind, die Einigkeit in Gott selbst zu finden, diese Schwelle überwunden werden kann, und manche wissen, wovon ich rede.
Natürlich weiß ich, dass es auch andere gibt. Aber alles für Alle verständlich zu machen, ist (mir) nicht möglich.