Christen und Sexualität

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
Abischai
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#51 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Abischai » Sa 15. Jun 2013, 15:44

Mia hat geschrieben:... :shock: heißt das, jeder Mann der sich mit mir unterhält denkt an Sex :shock: ?????
Eben nicht! Bzw. was bedeutet denn eigentlich der Terminus "Sex" für Dich? Ich nehme an wie bei vielen einfach alles das, was mit nackter Haut und Erotik und Verkehr einhergeht, richtig?
Ich habe aber betont, daß Sexualität (lat) nichts weiter ist als Geschlechtlichkeit (dt.).

Jeder Mann der sich mit Dir unterhält, hat Dir auf den Busen geschaut, unbewußt vielleicht, aber das ist ein völlig normaler und nicht lüsterner Blick, sondern ein reflektives Erfassen, mit wem man es zu tun hat. Und die Figur, der Busen, die Frisur und der Schnitt des Gesichtes, diese sekundenschnellen Eindrücke vermitteln die Erkenntnis: "Frau !". Mehr ist das nicht.
Wenn jemand lüstern guckt, daß Du die Blicke fast spüren kannst, das ist nicht in Ordnung, das meinte ich auch nicht.

Wenn eine Frau sich also so kleidet, daß man mit einem Blick ihrem Ausschnitt hinab bis zum Bauchnabel folgen kann, ist das nicht die Schuld des Mannes, der das dann nicht mal unbedingt bewußt tut, sondern die Schuld der Frau, die sich so kleidet.

Ich selbst bin in peinliche Situationen geraten, weil ich gar nicht gemerkt hatte, daß mein Blick im Dekolleté der Dame gegenüber haften geblieben ist, und jene mir dann vorwurfsvolle Blicke erwiderte. Heute gehe ich damit etwas robuster um.
Schelten lasse ich mich wegen solcher Dinge nicht mehr.
Ich trage schließlich auch keine knallengen Hosen und Stretch-Shirts auf meinem geölten Helden-Oberkörper.

Wenn man einem Menschen begegnet ist der erste Blick danach, ob man es mit Mann oder Weib zu tun hat, danach ob freundlich oder feindlich gesinnt, und dann erst, wer das eigentlich konkret ist.

Warum das so ist, weiß ich nicht, aber daß es so ist, da bin ich sicher.

Natürlich kann es auch sein, daß ein Mann im Gespräch mit Dir an Sex (im Sinne von Sex eben) denkt, das kann sogar sehr häufig sein. Aber mitunter merkt man das an der "Atmosphäre".
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Mia
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#52 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Mia » Sa 15. Jun 2013, 16:31

Dann bin ich aber beruhigt Abischai, so gesehen kann jede Frau selbst entscheiden wie sie einen Mann locken will ;)
Ich der Türkei ist es jetzt "in" Kopftuch zu tragen um die Männer mit ihrer Keuschheit zu locken,das hat mir eine Türkische Freundin erzählt.

Piscator hat geschrieben: die wenige Jahre nach der Hochzeit entschied, dass sie keinen Sex braucht. Da lebst du dann viele Jahre neben dieser Frau her und versuchst, sie zu verstehen. Du gehst nicht fremd, du merkst aber, dass du dich veränderst, du wirst unduldsamer, schroffer, verlernst das Lachen, kurz, du veränderst dich zu deinen Ungunsten.

Was ich auch lange nicht wusste ist, dass durch die Pille das Lustgefühl abnehmen oder ganz weg sein kann und ohne Pille hat die Frau ihren Monatliche Zyklus, an den wenigen fruchtbaren Tagen ist die Lust am größten, danach kann es auch stark abnehmen.

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#53 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von piscator » Sa 15. Jun 2013, 17:31

Mia hat geschrieben: Was ich auch lange nicht wusste ist, dass durch die Pille das Lustgefühl abnehmen oder ganz weg sein kann und ohne Pille hat die Frau ihren Monatliche Zyklus, an den wenigen fruchtbaren Tagen ist die Lust am größten, danach kann es auch stark abnehmen.

Nicht nur. Wenn du mit der Aussage aufwächst, dass alles unter dem Nabel pfui ist, dir vomn Jugend an zusätzlich eine verklemmte religiöse Sexualmoral vermittelt wird, dann tust du dich schwer, eine gesunde Sexualität zu ermitteln.

Ich war Anfang der achtziger Jahre viel im Raum Eichstätt/Solnhofen im ländlichen Raum unterwegs, damals war ich 25 Jahre alt. Aus dem Raum Stuttgart kommend, kam mir das manchmal vor wie auf einem anderen Planeten.

Ich komme aus einen Arbeiterhaushalt, wo es selbstverständlich war, dass die Kinder einen Beruf erlernen, egal ob Jungs oder Mädchen. Dort traf ich auf Mädchen meines Alters, die Hilfsarbeiterinnen waren, weil laut Aussage der Eltern "die sowieso heiraten und Kinder kriegen :!: ". Eines Abends habe ich dann sogar mal die Hucke voll bekommen, weil mir das Wort "katholische Zuchtstuten" herausgerutscht ist.

Ich wurde aufgeklärt, sowohl von meinen Eltern als auch in der Schule, dort traf ich jedoch auf Mädchen, die keine Ahnung hatten, was Menstruation eigentlich ist und wie der weibliche Körper funktioniert.
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

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#54 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Abischai » Sa 15. Jun 2013, 17:34

Versagen der Eltern, nicht der Schule!

Ich habe nicht an allen Tagen Lust zur Arbeit zu gehen, das ist zwar nicht "regel"-mäßig, aber doch häufig. Dennoch sehe ich die Notwendigkeit ein und haben grundsätzlich Freude an der Arbeit.

Daß ich mal so richtigen Heißhunger auf meine Job habe, ist eher selten. Daß ich aber im Nachhinein sehe, wie gut es war, geschieht häufig.
Dieses regelmäßig zu erfahren, lehrt mich, den Nutzen und die Schönheit mit der Zeit im Voraus erkennen und abschätzen zu können. Dann gehe ich also doch mit Elan zur Arbeit.
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#55 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von barbara » Sa 15. Jun 2013, 18:54

Magdalena61 hat geschrieben:Ähm. Röm. 6,15
Das hier sehe ich auch als verbindlich an für Christen:1. Kor. 7,2
Das ist, glaube ich, besser so. :)
LG

nun, Paulus hat den Korinthern geschrieben: ihr seid wie spirituelle Babies, ihr braucht vorgekaute Nahrung. Ihr könnt noch nicht Erwachsenendinge essen. Was die andern Städte betrifft, dürfte es sich nicht besser verhalten haben.

Ich betrachte mich allerdings als Erwachsene, auch spirituell, und halte mich deshalb an "alles ist erlaubt, aber nicht alles ist dienlich" - ebenfalls von Paulus - und traue mir selbst zu zu entscheiden, was mir dient und was nicht. Wozu auch gehört, mit wem und unter welchen Umständen ich Sex habe oder nicht.

grüsse, barbara

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#56 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Abischai » Sa 15. Jun 2013, 19:17

Du handelst auf eigene Rechnung, Erfolg und Schaden gehen auch ganz allein auf Dein Konto.
Andere (wir hier z.B.) können ihre Ansichten dazu verkünden, welche Erfahrung und welches Potential dahintersteckt, wird sich am Ende zeigen.
Du hast die Mahnung vernommen, alles andere ist Dein. Unter Christen gibt es normalerweise keinen solchen Individualismus, daher ist unser Ton doch eher etwas mahnend.
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barbara
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#57 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von barbara » Sa 15. Jun 2013, 19:52

Abischai hat geschrieben:Du handelst auf eigene Rechnung, Erfolg und Schaden gehen auch ganz allein auf Dein Konto.

Ganz richtig! - das ist es ja auch, was "erwachsen sein" bedeutet: ich häng mich nicht an den Rockzipfel einer Autorität, ich mache mein Ding und ich trage die Verantwortung dafür, vor Gott und vor den Menschen.


Du hast die Mahnung vernommen, alles andere ist Dein. Unter Christen gibt es normalerweise keinen solchen Individualismus, daher ist unser Ton doch eher etwas mahnend.

meinetwegen.

Das bestätigt nur wieder mal meine Entscheidung, sicher nicht in einer christlichen Gemeinde aktiv zu werden, wenn die Unterwerfung unters Kollektiv fordert und meine Individualität nicht respektieren kann.

grüsse, barbara

Abischai
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#58 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Abischai » Sa 15. Jun 2013, 22:17

So wie Du das "Christentum" verstehst, ist es nett von Dir, dort nirgends aktiv zu werden, denn dort gehörst Du gar nicht hin.
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Magdalena61
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#59 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Magdalena61 » So 16. Jun 2013, 02:39

barbara hat geschrieben:Ich betrachte mich allerdings als Erwachsene, auch spirituell, und halte mich deshalb an "alles ist erlaubt, aber nicht alles ist dienlich" - ebenfalls von Paulus - und traue mir selbst zu zu entscheiden, was mir dient und was nicht.
Mir scheint, jetzt haben wir ein Problem, nämlich ein Interpretationsproblem.
Weil: Es ist nicht "alles erlaubt".
Alles ist mir erlaubt?

closs hat geschrieben:Vielleicht erklärt Dir Pluto mal, was "freie Radikale" sind :lol:
Kannst du es nicht? :mrgreen:
Was, bitte, sind "freie Radikale", Pluto :roll: ?
- Ernsthaft: Wäre ich Junggeselle und würde ich Dich als alleinstehende Frau treffen, würde mindestens unterbewusst ein Prüfvorgang stattfinden, ob Du "die Richtige" bist.
Du meinst, wenn man jemandem begegnet, der so ungefähr dem "inneren Bild", das ein Suchender von einem potenziellen Partner in sich trägt entspricht, dann schaut man genauer hin?
Von wegen "alleinstehend": Bei FB kann man meinen Beziehungsstatus einsehen. Unter "Info" :) .
Es ist inzwischen ein Genuss für mich, das Weibliche in vollen Zügen genießen zu können, ohne mit sexuellem Begehrlichkeits-Stress kämpfen zu müssen.
Ich glaube, dahin möchte Gott uns alle bringen-- eine Frucht des Geistes ist Selbstbeherrschung.

Wenn man nicht von zweifelhaften bis unsauberen Begierden gesteuert wird, dann lebt es sich leichter. Man kann die Persönlichkeit eines interessanten Menschen auf sich wirken lassen und sich daran erfreuen...man kann "genießen", wie du schreibst. Man muß die Mitmenschen nicht unablässig nach Nutzen und Verwendung abchecken (um eigene Defizite zu kompensieren)... man kann sie "leben lassen".
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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#60 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von closs » So 16. Jun 2013, 08:17

Magdalena61 hat geschrieben:Ich glaube, dahin möchte Gott uns alle bringen-- eine Frucht des Geistes ist Selbstbeherrschung.
Ich buche das eher unter "Gnade". - Denn wenn man nicht mit sexuellem Begehrlichkeits-Stress kämpfen MUSS, muss man sich auch nicht beherrschen. - Ich habe generell im Leben festgestellt, dass Oscar Wilde recht hat, wenn er (Pluto hat's wohl auch schon zitiert) sinngemäß sagt: "Ich kann allem widerstehen außer der Versuchung".

Um es deutlich zu sagen: Wenn man als junger Mann im Vollbesitz seiner Kräfte im "falschen Moment" einer als attraktiv empfundenen Frau gegenübersteht, die sexuelle Zugänglichkeit signalisiert, hilft nur die Flucht, wenn man dieser Zugänglichkeit nicht erliegen will. - Oder man will ihr erliegen. - Seit ich verheiratet bin, habe ich immer bewusst diesbezüglich herausfordernde Situationen gemieden, um meine Selbstbeherrschung gar nicht erst auf die Probe stellen zu müssen. -

Denn auch für einen ehelich gebundenen Menschen gilt: Sobald Stress in der Ehe ist (und das gibt es immer mal), kann man angreifbar sein. Deshalb ist eines meiner häufigsten Gebete gewesen: "Und bewahre mich vor Versuchung". - Das ist wie bei einem schwer beladenen LKW, der einem Gefälle runterfährt: Bremst man nicht rechtzeitig, werden die Bremsen heiß, und das Gefährt ist nicht mehr bremsbar.

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