4religion.de

sven23 hat geschrieben: Die Umfrage der EU Kommission beinhaltet ja noch keine Wertung, sondern ist lediglich eine Feststellung des Status quo.

Doch das beinhaltet sogar ganz deutlich eine Wertung:

"Nach einer Umfrage des Eurobarometers gibt es eine Korrelation zwischen Glaube und Bildung, Alter und politischer Zugehörigkeit. Der typische Gläubige ist also alt, ungebildet, politisch rechts und vorzugsweise weiblich."

Logischer Weise gibt es immer eine Korrelation zwischen Glaube und Bildung, Alter und politscher Zugehörigkeit. Gläubige sind aber keine homogene Masse - und auch Glaube ist nicht gleich Glaube, das ist eine sehr ungeschickte und simplifizierende Ausdrucksweise. Man gebraucht komplexe, vielschichtige und umfangreiche Begriffe, als sei völlig klar, was damit gemeint ist.
Das ist aber eine Illusion.
Den "typischen" Gäubigen kann es gar nicht geben, wie es auch nicht "den" Glauben geben kann. Wenn man sich nun religionswissenschaftliche Literatur zu dem Thema anschaut - und entsprechende Studien - wird man ohne weiteres ein differenziertes und anderes Bild bekommen.

Demian hat geschrieben:Gläubige sind aber keine homogene Masse - und auch Glaube ist nicht gleich Glaube, das ist eine sehr ungeschickte und simplifizierende Ausdrucksweise.

Das wird in dem Artikel auch ausdrücklich betont. Die Umfrage bezog sich ja nur auf einen allgemeinen Glauben an einen Gott. Jede Umfrage muß simplifizieren, das ist ein generelles Problem.



Quelle: Wikipedia

Hab den Thread aus Zeitgründen nicht gelesen will aber trotzdem was schreiben. *zugeb*

Meine Meinung ist, dass es einiges an Hirn benötigt um so selbstbewusst zu sein, dass man behaupten kann, dass es keinen Gott gibt. Darum entspringen Atheisten oftmals der höheren Bildungsschicht.

Meine völlig unbelegte und völlig subjektive These ist, dass mit noch etwas mehr Selbstbewusstsein, die Fähigkeit zur Selbstreflexion so weit steigt, dass man erkennt, dass man sich vielleicht überschätzt hat und all die tollen Theorien und Belege nichts wert sind, wenn die Realität trotzdem nicht mit der Theorie übereinstimmt. Das war zumindest meine Entwicklung.

Von dem her glaube ich die Behauptung von Sven am Threadanfang uneingeschränkt.

DeMorgan hat geschrieben:
Von dem her glaube ich die Behauptung von Sven am Threadanfang uneingeschränkt.

Hi DeMorgan

Nur der Ordnung halber. Es ist nicht mein Thread und nicht meine Behauptung. Laut der Umfrage der EU Kommission verhält es sich so. Es gibt aber auch Untersuchungen in den USA, die zu ähnlichen Ergebnissen kommen.

...

sven23 hat geschrieben:Laut der Umfrage der EU Kommission verhält es sich so.

Das sind doch intellektuelle und keine geistigen Kriterien, die da zugrunde liegen. Soziale und geistige Intelligenz bleibt da doch unberücksichtigt. Würde man letztere zum Maßstab machen, könnte das Bild genau umgekehrt sein.

Ansonsten würde ich Thomas zustimmen: Da gibt es geistig in sich ruhende Menschen, die unabhängig von intellektuellen Eigenschaften eine "Draht" haben (soziale/geistige Intelligenz). - Dann gibt es ein intellektuelles Mittelmaß (IQ > 100), das möglicherweise seinen Intellekt erkennt, aber überschätzt. - Und dann gibt es die richtigen Koryphäen, bei denen die Bilanz wahrscheinlich eher ausgeglichen ist.

closs hat geschrieben:Das sind doch intellektuelle und keine geistigen Kriterien, die da zugrunde liegen. Soziale und geistige Intelligenz bleibt da doch unberücksichtigt. Würde man letztere zum Maßstab machen, könnte das Bild genau umgekehrt sein.

Es ging in der Umfrage nicht um Intelligenz, sondern es wurden lediglich die Bildungsabschlüsse abgefragt und in Bezug zum Gottesglauben gesetzt.

sven23 hat geschrieben:Es ging in der Umfrage nicht um Intelligenz, sondern es wurden lediglich die Bildungsabschlüsse abgefragt und in Bezug zum Gottesglauben gesetzt.

Welchen Zusammenhang siehst Du zwischen Intelligenz und Bildungsabschlüssen?

closs hat geschrieben:Das sind doch intellektuelle und keine geistigen Kriterien, die da zugrunde liegen. Soziale und geistige Intelligenz bleibt da doch unberücksichtigt. Würde man letztere zum Maßstab machen, könnte das Bild genau umgekehrt sein.

Ansonsten würde ich Thomas zustimmen: Da gibt es geistig in sich ruhende Menschen, die unabhängig von intellektuellen Eigenschaften eine "Draht" haben (soziale/geistige Intelligenz). - Dann gibt es ein intellektuelles Mittelmaß (IQ > 100), das möglicherweise seinen Intellekt erkennt, aber überschätzt. - Und dann gibt es die richtigen Koryphäen, bei denen die Bilanz wahrscheinlich eher ausgeglichen ist.

So sehe ich das auch -

closs hat geschrieben:

sven23 hat geschrieben:Es ging in der Umfrage nicht um Intelligenz, sondern es wurden lediglich die Bildungsabschlüsse abgefragt und in Bezug zum Gottesglauben gesetzt.

Welchen Zusammenhang siehst Du zwischen Intelligenz und Bildungsabschlüssen?

Im Idealfall kommt beides zusammen, sprich hohe Intelligenz geht mit hohem Bildungsabschluss einher.
Dabei gibt es natürlich auch Ausnahmen in beiden Richtungen.
Aber wie die Erfahrung zeigt, schützt auch Intelligenz und Bildung vor Torheit nicht: siehe Kurzzeitkreationismus und Esoterikglaube.