Christliche Partnersuche

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
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Demian
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#61 Re: Christliche Partnersuche

Beitrag von Demian » Fr 9. Mai 2014, 00:13

Pluto hat geschrieben:Unter Agape verstehe ich was anderes...

Agape heißt, dass das gesamte Leben ein Ausdruck der Liebe wird, nicht nur ein Teilbereich. Im christlichen Verständnis ist Gott die vollkommene Liebe, der wir immer ähnlicher werden können im Glauben, sodass wir sie immer tiefer und kraftvoller reflektieren. Das heißt ganz grundsätzlich, dass das gesamte Leben zu einem Ausdruck der Liebe wird und der Mensch die Liebe verkörpert. Das Herz - bzw. der Heilige Geist - übernimmt die Führung aus spiritueller Sicht. Aber Du musst kein Christ sein, um Agape zu leben. Im Gegenteil. Je mehr ein Mensch die Quelle der Liebe in sich Selbst erfährt, desto mehr bekommt er eine Ahnung von Gott.

Pluto
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#62 Re: Christliche Partnersuche

Beitrag von Pluto » Fr 9. Mai 2014, 00:32

@Demian

Ich schrieb zuvor über die Liebe in einer Partnerschaft:
Pluto hat geschrieben:Unter Partnerschaft verstehe ich u.a. Gemeinsamkeiten pflegen und Differenzen aufarbeiten.
Das erfordert mE seelische Intimität.
Agape Liebe ist die göttliche Liebe.

Unter meinem Begriff der "seelischen Intimität" verstehe ich etwas zwischen Eros und Philia, also neben dem offenen Austausch von Gedanken, auch der Austausch von Zärtlichkeiten. Diese "seelische Intimität" finde ich besonders wichtig um Konflikten vorzubeugen, bzw. zu bewältigen.
Agape allein nützt da nicht besonders viel.

Wiki beschreibt das etwas anders, aber auch sehr gut:
Wikipedia hat geschrieben:Liebe als intersubjektive Anerkennung
Liebe wird häufig als eine auf Freiheit gegründete Beziehung zwischen zwei Personen gesehen, die ihren Wert nicht im Besitz des adressierten Objekts findet, sondern sich im dialogischen Raum zwischen den Liebenden entfaltet. Die Liebenden erkennen einander in ihrer Existenz wechselseitig an und fördern sich „zueinander strebend“ gegenseitig.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#63 Re: Christliche Partnersuche

Beitrag von Pluto » Fr 9. Mai 2014, 00:38

Andreas hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was verstehst du unter deinem "Nächsten"?
Gehts noch? Ich wusste doch, dass das zu nichts führt. Warum kann ich meine Klappe nicht halten?
Wieso? -- Das musst du doch gar nicht.
Es war eine einfache Frage, auf die ich eine klare Antwort erwartete, und kein schnoddriges "geht's noch"!

"Jeder ist sich selbst der Nächste." Verstehst du in diesem Satz, was gemeint sein könnte?
Das meinte ich nicht.
Aus meiner Sicht kann Der "Nächste" Familie sein, oder Freunde, oder die Nachbarschaft, aber der Begriff schliesst nicht meine Feinde mit ein. Ist übrigens IMO auch in der Bibel so.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Magdalena61
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#64 Re: Christliche Partnersuche

Beitrag von Magdalena61 » Fr 9. Mai 2014, 02:16

Demian hat geschrieben:Etwas ganz Anderes ist es, wenn man in sich Selbst die Quelle der Liebe findet und einander frei lässt. Die Energie der Liebe kann sich so prinzipiell unendlich vermehren und das Echte des Menschen hervor kommen.
Wer nichts mehr erwartet, der kann auch nicht enttäuscht werden. Aber... ist das noch eine attraktive Lebensqualität, wenn einem mehr oder weniger "alles egal" ist?

Diese "abgeklärte Liebe"... unabhängig vom anderen, nicht mehr angewiesen auf die Interaktion mit dem anderen... der Partner ist austauschbar... er kann machen, was er will, das bringt mich nicht aus der Ruhe, denn ich liebe an ihm vorbei sozusagen, weil mir die Aktivität "lieben in meinem Sinne" , und, die Kontrolle über meine Gefühle zu behalten letztlich wichtiger sind als der Partner - wie passt das denn zur Jahrtausende alten Lebensweisheit der Bibel: "Du wirst dich nach deinem Mann sehnen" (HFA) oder "Es wird dich zu deinem Mann hinziehen" (GNB); 1. Mose 3,16 und: "Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhängen" (SLT); 1. Mose 2, 24?
In diesen Versen wird die Realität der gegenseitigen Abhängigkeit beschrieben.

Aber--- wer von einem anderen Menschen abhängig ist, wer auf positive Feedbacks des Partners/ des sozialen Umfelds angewiesen ist, der ist auch verletzlich und manipulierbar.

Wenn man sich aus dieser psychischen Abhängigkeit in der Beziehung heraus- emanzipiert und der emotionale Tank auf irgendeine andere Art und Weise, eventuell durch Ersatzbefriedigungen wie Arbeit (beruflicher Erfolg), Interessen, die Zugehörigkeit zu einer Gruppe (soziale Kontakte, Nestwärme, Wertschätzung, Bestätigung) gefüllt wird, dann braucht man eigentlich keinen Partner mehr :) . Denn dann kann man ebenso gut alleine leben und ist dann genauso zufrieden.
LG
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#65 Re: Christliche Partnersuche

Beitrag von Magdalena61 » Fr 9. Mai 2014, 02:26

Andreas hat geschrieben:Traumfrau lieben ohne Besitzanspruch und Eifersucht?
Auch Traumfrauen warten auf Signale, dass sie dem Mann wichtig sind.
Da gehören der "männliche Besitzanspruch" und die Abwehr vermeintlicher oder tatsächlicher Rivalen einfach mit dazu. :)
LG
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#66 Re: Christliche Partnersuche

Beitrag von Andreas » Fr 9. Mai 2014, 05:47

Magdalena61 hat geschrieben:Auch Traumfrauen warten auf Signale, dass sie dem Mann wichtig sind. Da gehören der "männliche Besitzanspruch" und die Abwehr vermeintlicher oder tatsächlicher Rivalen einfach mit dazu.
Sorry, mit diesen "Liebesbeweisen" die [d]Traum-[/d]Frauen erwarten, kann und will ich nicht mehr dienen.
Solche Signale wie Achtsamkeit, Einfühlsamkeit, Aufmerksamkeit, Hingabe, Anteilnahme, Geduld, Vertrauen, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Fürsorglichkeit, Hilfsbereitschaft ... uvm. scheinen einigen christlichen Partnern wohl nicht zu genügen. Das wundert mich nicht, wenn ich so darüber nachdenke, weil viele Christen so sehr Gebote, Sündenfall, Unterordnung und Gehorsam im Fokus haben.

Warum hat Jesus den Petrus drei mal hintereinander gefragt ob er ihn liebt? Diese Stelle wo Petrus bitterlich weint, nachdem er Jesus drei mal verleugnet hat, berührt mich jedes mal so tief. Weil ich die Liebe so oft verraten habe - auch durch dieses Machogehabe.

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#67 Re: Christliche Partnersuche

Beitrag von Demian » Fr 9. Mai 2014, 07:57

Magdalena61 hat geschrieben:Wer nichts mehr erwartet, der kann auch nicht enttäuscht werden. Aber... ist das noch eine attraktive Lebensqualität, wenn einem mehr oder weniger "alles egal" ist? Diese "abgeklärte Liebe"... unabhängig vom anderen, nicht mehr angewiesen auf die Interaktion mit dem anderen... der Partner ist austauschbar...

Anziehungskraft und Verbundenheit sind die Natur der Liebe. Dennoch ist man nicht „abhängig“ voneinander. Gerade durch diese Selbstständigkeit und innere Freiheit ergibt sich eine tiefe und innige Nähe – eine solche Nähe ist niemals austauschbar. Beliebigkeit findet nur dort statt, wo keine wirkliche Nähe existiert.

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#68 Re: Christliche Partnersuche

Beitrag von Pflanzenfreak » Fr 9. Mai 2014, 15:04

Magdalena61 hat geschrieben:
Demian hat geschrieben:Etwas ganz Anderes ist es, wenn man in sich Selbst die Quelle der Liebe findet und einander frei lässt. Die Energie der Liebe kann sich so prinzipiell unendlich vermehren und das Echte des Menschen hervor kommen.
Wer nichts mehr erwartet, der kann auch nicht enttäuscht werden. Aber... ist das noch eine attraktive Lebensqualität, wenn einem mehr oder weniger "alles egal" ist?
Unter nichts vom Anderen erwarten verstehe ich etwas völlig anderes.
Nämlich: ich liebe ihn um seiner selbst willen. Ohne Taten, ohne Gegenliebe einzufordern, ohne dass er mir zeigen muss, dass er mich ebenfalls liebt.
Das bedeutet aber niemals dass er austauschbar ist.
Wenn wir von so einer Liebe nichts in uns hätten, wie könnten wir dann einen Menschen lieben der im Koma liegt oder unter Depressionen leidet... oder ein Kind das sich uns gegenüber gerade sehr widerwärtig verhält...

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#69 Re: Christliche Partnersuche

Beitrag von Pflanzenfreak » Fr 9. Mai 2014, 15:15

Andreas hat geschrieben:Solche Signale wie Achtsamkeit, Einfühlsamkeit, Aufmerksamkeit, Hingabe, Anteilnahme, Geduld, Vertrauen, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Fürsorglichkeit, Hilfsbereitschaft ...
Solche Signale sollten eigentlich selbstverständliche Begleiterscheinungen eines Liebenden sein. Egal ob Mann oder Frau. Weil, wie kann ich etwas, das ich liebe unachtsam behandeln?
Natürlich schrammt man im alltäglichen Zusammenleben auch mal weniger achtsam aufeinander. Aber lieben heisst auch verzeihen können, denn schliesslich passieren jedem Menschen Dinge für die er die Vergebung des Anderen braucht. Nobody ist perfect. Und dieses Recht nicht perfekt zu sein kann man nicht nur sich selber zugestehen.

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Andreas
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#70 Re: Christliche Partnersuche

Beitrag von Andreas » Fr 9. Mai 2014, 15:29

Bin von Anfang an, ganz deiner Meinung. Hast PN von mir.

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