Christen und Sexualität

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
barbara
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#61 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von barbara » So 16. Jun 2013, 09:53

Magdalena61 hat geschrieben:Mir scheint, jetzt haben wir ein Problem, nämlich ein Interpretationsproblem.
Weil: Es ist nicht "alles erlaubt".
Alles ist mir erlaubt?

Wie gesagt: ich betrachtet mich nicht als spirituelles Kleinkind, das von Paulus detaillierte Regeln braucht, wie Paulus das den Korinthern vorkaut.

Ich bin selbst in der Lage zu beurteilen, wo ich mich in meinem Leben von unguten Geistern beherrschen lasse, wo ich mir selbst besser ein paar Grenzen setze, und wo ich jene Freiheit kenne, die es ist, sich unter den Willen Gottes zu stellen.

Wenn du der Auffassung bist, dass du ohne ein strenges Korsett von äusserlich auferlegten Regeln innert kürzester Zeit pervetieren würdest und schlimme Sachen machen tätest, nun, ich will dir deine Stütze sicher nicht nehmen. (obwohl ich nicht glaube, dass du sie nötig hättest)


Wenn man nicht von zweifelhaften bis unsauberen Begierden gesteuert wird, dann lebt es sich leichter.

Stimmt.

Das Problem fängt an, wenn ein Mensch bei sich zweifelhafte oder unsaubere Begierden feststellt. Die wählt man sich ja nicht bewusst aus, die sind einfach da - in den Tagträumen, in den Wünschen...

Eine Methode ist: das Ganze unter den Teppich kehren und bloss nicht daran denken. Das hilft kurzfristig, langfristig aber nicht.

eine weitere Methode ist: sich ihnen stellen, und durch sie hindurchzugehen, und sie transformieren. Was Jesus zB in der Wüste gemacht hat, als er vierzig Tage fastete. Oder, in der Sprache des alten Testaments: den wilden Tieren einen Namen geben und sie zähmen; sodass es nicht mehr Feinde sind, sondern Helfer.

grüsse, barbara

Pluto
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#62 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Pluto » So 16. Jun 2013, 13:33

Magdalena61 hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:Ich betrachte mich allerdings als Erwachsene, auch spirituell, und halte mich deshalb an "alles ist erlaubt, aber nicht alles ist dienlich" - ebenfalls von Paulus - und traue mir selbst zu zu entscheiden, was mir dient und was nicht.
Mir scheint, jetzt haben wir ein Problem, nämlich ein Interpretationsproblem.
Weil: Es ist nicht "alles erlaubt".
Alles ist mir erlaubt?
Naja, das hängt davon ab, wie Barbara sich gegenüber der Heiligen Schrift verhält.
Kann man ein guter Christ sein, ohne sich an die Gebote der Bibel zu halten?

closs hat geschrieben:Vielleicht erklärt Dir Pluto mal, was "freie Radikale" sind :lol:
Kannst du es nicht? :mrgreen:
Was, bitte, sind "freie Radikale", Pluto :roll: ?
Hmm, ja....
Radikale sind in der Chemie hoch reaktive Bruchstücke von Molekülen. Sie entstehen meist durch "harte" Strahlung (z. Bsp. UV-Licht). Da sie oft dazu neigen mit orgaischen Verbindungen (z. Bsp. in der Haut) zu reagieren, sieht man sie als potentielle Gefahrenquelle für die Gesundheit an. Sie können aber auch u.U. ganz nützlich sein, dann wenn sie als eine Art Reinugungs- oder Desinfektionsmittel dienen.

Ich glaube, dahin möchte Gott uns alle bringen-- eine Frucht des Geistes ist Selbstbeherrschung.
Wirklich? :angel:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Janina
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#63 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Janina » So 16. Jun 2013, 15:33

barbara hat geschrieben:
dvdk hat geschrieben:Essen und trinken ist auch ein Grundbedürfnis. Deswegen muss es nicht in Fressen und Saufen ausarten.
nein. Was viele Religiöse treiben, ist aber eher das Pendant zur Magersucht. Oder zur Bulimie. Inklusive der ganzen Besessenheit, die das mit sich bringt.
Volltreffer!!! :clap:

barbara
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#64 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von barbara » So 16. Jun 2013, 16:55

Pluto hat geschrieben: Naja, das hängt davon ab, wie Barbara sich gegenüber der Heiligen Schrift verhält.
Kann man ein guter Christ sein, ohne sich an die Gebote der Bibel zu halten?

Es steht geschrieben: "Dies ist das höchste Gebot: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Daran hängt das ganze Gesetz und die Propheten."

Das heisst, das Liebesgebot ist allem andern übergeordnet laut Jesus - und das nehm ich ernst. Im Zweifelsfall wäge ich eine konkrete andere Vorschrift gegen das Liebesgebot ab, und wähle dann das, was liebevoll ist, nach bestem Wissen und Gewissen.

noch christlicher geht's ja wohl gar nicht mehr, meine ich...?

Ich finde es immer recht erstaunlich, wenn es Christen gibt, die sich ständig auf Paulus beziehen, aber nie auf Jesus.

grüsse, barbara

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#65 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Magdalena61 » Mo 17. Jun 2013, 01:48

Pluto hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Was, bitte, sind "freie Radikale", Pluto :roll: ?
Hmm, ja....
Radikale sind in der Chemie hoch reaktive Bruchstücke von Molekülen. Sie entstehen meist durch "harte" Strahlung (z. Bsp. UV-Licht). Da sie oft dazu neigen mit orgaischen Verbindungen (z. Bsp. in der Haut) zu reagieren, sieht man sie als potentielle Gefahrenquelle für die Gesundheit an. Sie können aber auch u.U. ganz nützlich sein, dann wenn sie als eine Art Reinugungs- oder Desinfektionsmittel dienen.
Danke.
:o
Bruchstücke. Desinfektionsmittel.
(Ob closs sich in der Wortwahl vertan hatte? :roll: )
Jetzt ist er am Bodensee, und wir können ihn nicht fragen.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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#66 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Abischai » Mo 17. Jun 2013, 01:53

Janina hat geschrieben:...Volltreffer!!! :clap:
Wieso der Applaus? kennst Du "Religiöse" die das so leben? Ich kenne welche, aber das sind sehr wenige, die auch keinen guten Ruf damit haben. Zumindest in der Christenheit kenne ich das nicht weiter.

Ich weiß aber, daß Christen die einzigen Menschen sind, die Gott für ihre Sexualität dankbar sind und sich darin völlig im Einklang mit Gottes Wohlgefallen wissen.
Ist das etwa nichts?

Mir ist das viel wert.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

barbara
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#67 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von barbara » Mo 17. Jun 2013, 06:57

Abischai hat geschrieben:Wieso der Applaus? kennst Du "Religiöse" die das so leben? Ich kenne welche, aber das sind sehr wenige, die auch keinen guten Ruf damit haben. Zumindest in der Christenheit kenne ich das nicht weiter.

Ich kenne so gut wie niemanden, der oder die ein entspanntes freies Verhältnis zum Thema Sex hat, egal ob Christin oder anders.

Sobald es um Freikirchen geht, häuften sich allerdings durchaus die problematischen Haltungen - kein Sex vor der Ehe, keine Masturbation, keine "sündigen" Gedanken zulassen, keine Homosexualität... ich weiss von mindestens einem, der auf diese Weise in den Selbstmord getrieben wurde.


Ich weiß aber, daß Christen die einzigen Menschen sind, die Gott für ihre Sexualität dankbar sind und sich darin völlig im Einklang mit Gottes Wohlgefallen wissen.
Ist das etwa nichts?

Nein, da sind Christinnen beileibe nicht die einzigen.

grüsse, barbara

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#68 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von piscator » Mo 17. Jun 2013, 09:45

Wobei noch die Frage offen bleibt, ob Menschen, die in ihren Dogmen und vorgegebenen Verhaltensweisen gefangen sind, überhaupt wissen, was erfüllter Sex ist. :mrgreen:

Da geistert immer mal wieder die Geschichte von den fundi-religiösen Paar im Internet rum, die nach Monaten der Ehe sich wundern, warum die Frau nicht schwanger wird,
obwohl man jede Nacht nebeneinander im Bett liegt und intensiv Händchen hält. :mrgreen:
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

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Janina
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#69 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Janina » Mo 17. Jun 2013, 10:21

Abischai hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:...Volltreffer!!! :clap:
Wieso der Applaus? kennst Du "Religiöse" die das so leben?
Eigentlich nur.

closs
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#70 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von closs » Mo 17. Jun 2013, 13:03

Magdalena61 hat geschrieben:Jetzt ist er am Bodensee, und wir können ihn nicht fragen
Habe mal kurz Netzverbindung. - Nein - ich habe das so gemacht, wie oft auch die Bibel gelesen wird - wörtlich. :mrgreen:

Mit anderen Worten: Ich halte Dich für frei und radikal. :-)

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