Samantha hat geschrieben:Hemul hat geschrieben:Somit ist das von Gott dem Menschen eingepflanzte Gewissen ein unleugbarer Beweis für die Existenz eines schöpferischen Gottes.
Es gibt Menschen, die skrupellos sind und nicht vom schlechten Gewissen geplagt werden, aber im Grunde ist das Gewissen etwas Besonderes, das auf einen Schöpfer hinweist. Aber ein Beweis ist es nicht.
Extrem skrupellose Menschen haben oft eine psychopathische Veranlagung. Ihnen fehlt dann die Fähigkeit des Mitgefühls. Sie nutzen die Schwächen anderer Leute gnadenlos zu ihrem eigenen Vorteil aus. Das macht sich in einem starken Egoismus, bis hin zum Narzissmus bemerkbar. Dieser Mangel an Empathiefähigkeit kommt durch einen Fehler in den Auswertungszentren im Gehirn, denn Psychopathen sehen sehr wohl wenn ein anderer Mensch leidet. Anstatt aber Mitleid zu empfinden, denken sie über Wege nach, wie sie daraus einen Vorteil für sich ziehen können.
Psychopathen scheinen also im Gegensatz zu "normalen" Menschen gar kein
Gewissen zu haben und werden deshalb durch die Gesellschaft über kurz oder lang ausgestoßen — nicht umsonst gibt es in den Gefängnissen einen überproportional hohen Anteil an Psychopathen.
Sind diese Leute deshalb von Gott bestraft worden? — Entschieden nein!
Psychopathie ist eine Erkrankung des Gehirns, die vermutlich auf eine Missbildung zurückzuführen ist, die bereits im Mutterleib begann, und später eventuell durch eine falsche Erziehung noch verstärkt wurde.
Der Mensch ist mit Abstand das sozialste Tier auf der Erde!
Wir haben die komplexeste Form des Zuammenlebens entwickelt, die auf der Erde bekannt ist. Welches andere Tier lebt sowohl im Familienverbund als auch in der Gemeinschaft mit anderen Individuen zusammen? In einem solchen Verbund sind Verhaltensregeln beonders wichtig für das Funktionieren der Gemeinschaft, und wir Menschen haben deren nicht Wenige. Das beschränkt sich nicht auf Mord, Diebstahl oder Lüge, sondern macht sich in vielen anderen zwischenmenschlichen Beziehungen bemerkbar (Höflichkeit, Geselligkeit, Hilfsbereitschaft, etc.). Wenn wir eines der für das Wohlergehen der Gruppe notwendigen Regeln brechen, meldet sich ein Gefühl, man habe was falsches gemacht:
Man sagt dann,
das Gewissen plagt uns...
Wenn wir die Tiere beobachten, erkennen wir vor allem bei denjenigen die im Rudel leben (Wölfe, Hunde, Affen, usw.), ebenfalls starke Anzeichen eines Gewissens. Ein Gewissen zu haben ist also der Normalzustand unter vielen Tieren, ist aber beim Menschen besonders ausgeprägt. Das Gewissen entstand vermutlich auf ganz natürlicher Weise als Erbe einer jahrmillionen langen Evolution, deren Wurzeln bereits in seiner rudimentären Form vorhanden waren, als unsere Vorfahren noch im Urwald oder in den Bäumen lebten.