Geben und Nehmen in der Liebe

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
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Salome23
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#31 Re: Geben und Nehmen in der Liebe

Beitrag von Salome23 » Mi 15. Okt 2014, 19:28

Pluto hat geschrieben:
Catholic hat geschrieben:Nächstenliebe meinte er sei kein "Seid umschlungen Millionen!" sondern der Versuch, jeden Tag aufs Neue den anderen Menschen als gleichwertig zu betrachten.
Klar ist es so, wie du sagst.
Aber wenn dir einer absichtlich Eier an deine Hauswand wirft, ist es recht schwer, für ihn und seine Tat Nächstenliebe zu empfinden.

Viele Christen glauben, Jesus hätte "Liebe deine Feinde" und "halte die andere Wange hin" wörtlich gemeint. Das glaube ich nicht.
Doch doch!
Es ist ganz einfach: Anstatt dem Eierwerfer zu sagen: "Alder-gehts noch?Hast du einen an der Waffel...?"-nimmt man selber paar Eier, teilt diese mit ihm und wirft gemeinsam an die Hauswand.
Danach sagt man ihm, dass dies eigentlich richtig Spass macht-aber es nach dem Vergnügen eigentlich an der Zeit wäre, den Schaden wieder zu gut zu machen..
Was denkst du, wie der Eierwerfer wohl dreinschaun würde, wenn man ihn auf jene Weise begegnen würde... ;)

Anders würde es sich verhalten, wenn man eventuell dem Mörder des eigenen Kindes gegenüber stehn müsste-könnte man ihm in diesem Moment aus Nächstenliebe vergeben und auf ihn zugehn, anstatt ihn voller Zorn xxx?

Catholic
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#32 Re: Geben und Nehmen in der Liebe

Beitrag von Catholic » Mi 15. Okt 2014, 20:09

Salome23 hat geschrieben: Anders würde es sich verhalten, wenn man eventuell dem Mörder des eigenen Kindes gegenüber stehn müsste-könnte man ihm in diesem Moment aus Nächstenliebe vergeben und auf ihn zugehn, anstatt ihn voller Zorn xxx?

Ich könnte ihm in dem Moment - je nachdem,wann es ist - sicher nicht vergeben.
Nächstenliebe üben (und einüben) bedeutet ja nicht zu denken
"Der hat mein Kind ermordet,egal,belasse ich es dabei und verzichte aus Nächstenliebe auf die Anzeige!"
Nein,natürlich soll der wegen Mordes angeklagt werden,natürlich soll der seine Strafe bekommen.
Denoch gibt es Angehörige von Mordopfern,die im Nachhinein--manches Mal Jahre später -- dem Mörder verziehen haben,wenn sie z.B.erfuhren,warum er es getan hatte.
Ob ich es könnte weiss ich nicht.

Salome23
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#33 Re: Geben und Nehmen in der Liebe

Beitrag von Salome23 » Mi 15. Okt 2014, 20:52

Ich könnte ihm in dem Moment - je nachdem,wann es ist - sicher nicht vergeben.
Würde er die Tat vor meinen Augen begehn oder er mir unmittelbar nach der Tat gegenüber stehn, ich würde in diesem Moment mit mir allem zu Verfügung stehenden Mittel auf ihn losgehn und ich denke, dies würde aus einem Schmerz und Wut heraus passieren...
Ich könnte aber niemals sagen: Vater(Gott) vergib ihm, denn er weiss nicht, was er tut...und ich könnte ihm auch niemals ins Gesicht sagen: Ich vergebe dir, nicht mal , wenn er darum bittet-ich würde mich lediglich wortlos umdrehn und gehn...

Catholic
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#34 Re: Geben und Nehmen in der Liebe

Beitrag von Catholic » Mi 15. Okt 2014, 22:12

Salome23 hat geschrieben: Würde er die Tat vor meinen Augen begehn oder er mir unmittelbar nach der Tat gegenüber stehn, ich würde in diesem Moment mit mir allem zu Verfügung stehenden Mittel auf ihn losgehn und ich denke, dies würde aus einem Schmerz und Wut heraus passieren...

Und das wäre vollkommen in Ordnung.
Aber gehen wir einmal ab von dem Extremfall Mord.
Angenommen jemande würde bei Dir einbrechen und Dich bestehlen.
Du wärest logischerweise und zurecht mehr als mies auf den Menschen zu sprechen.
Wäre das auch noch mit Sicherheit der Fall,wenn Du später- weil Du ihn angezeigt hast und es zur Gerichtsverhandlung kam- erfahren hättest,warum er die Tat begangen hat oder wäre es denkbar,dass Du ihm dann vergeben hättest (moralisch betrachtet,denn die juristisch Schuld wäre ja immer noch gegeben)?

Salome23
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#35 Re: Geben und Nehmen in der Liebe

Beitrag von Salome23 » Mi 15. Okt 2014, 22:39

Wäre das auch noch mit Sicherheit der Fall,wenn Du später- weil Du ihn angezeigt hast und es zur Gerichtsverhandlung kam- erfahren hättest,warum er die Tat begangen hat oder wäre es denkbar,dass Du ihm dann vergeben hättest (moralisch betrachtet,denn die juristisch Schuld wäre ja immer noch gegeben)?
Was nützt es der Ehebrecherin, sich vor "Gericht" für ihre Tat zu rechtfertigen oder um Vergebung zu bitten, wenn Gottes Gesetz besagt, sie muss durch Steinigung getötet werden?
Selbst wenn der gehörnte Ehemann ihr Vergeben würde-würde es ihr Leben nicht retten.
Sie könnte eventuell ruhigen Gewissens, dass ihr Mann ihr vergeben hat, den Weg zur Steinigung(Todesurteil) antreten und der Ehemann, wie fühlt der sich dann?

closs
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#36 Re: Geben und Nehmen in der Liebe

Beitrag von closs » Mi 15. Okt 2014, 22:42

Salome23 hat geschrieben:Was nützt es der Ehebrecherin, sich vor "Gericht" für ihre Tat zu rechtfertigen oder um Vergebung zu bitten, wenn Gottes Gesetz besagt, sie muss durch Steinigung getötet werden?
Wenn man die Grundlagen des Christentums verstehen will, muss man sich ans NT halten. - Dann kommt lange nix. - Und dann nochmal nix. - Und dann kann man mal versuchen, das AT einzuordnen.

Catholic
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#37 Re: Geben und Nehmen in der Liebe

Beitrag von Catholic » Mi 15. Okt 2014, 22:43

Jepp,das ist auch ein Grund mit,warum Jesus immer wieder auf den Sinn der Gebote hinwies und auf einen wesentlichen Punkt:
Zwei Gebote sind am Wichtigsten,man kann sogar sagen,dass es die (!) beiden Gebote sind,nämlich die Gebote der Gottes- und Nächstenliebe.

Pflanzenfreak
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#38 Re: Geben und Nehmen in der Liebe

Beitrag von Pflanzenfreak » Mi 15. Okt 2014, 23:16

Catholic hat geschrieben:Vieleicht verstehst Du unter lieben jemanden mögen,nun,das fällt mir oft schwer.
Vieleicht hilft Dir,was mir jemand auf meine Frage,wie ich Nächstenliebe leben könne,als Tip mit auf den Weg gab.
Er sagte mir,ich sollte versuchen,mich ein wenig in den anderen hineinzuversetzen,zu verstehen versuchen,warum er so denkt oder handelt.
Nächstenliebe meinte er sei kein "Seid umschlungen Millionen!" sondern der Versuch, jeden Tag aufs Neue den anderen Menschen als gleichwertig zu betrachten.
...warum muss ich versuchen mich in Jemanden hineinzuversetzen der mich mobbt? Meiner Ansicht nach muss ich eher Wege suchen um mich abzugrenzen, damit er mich nicht so schmerzhaft oder am Besten gar nicht mehr treffen kann.
Ausserdem fällt es mir schwer nachzuvollziehen was er an mir nicht leiden kann. So schrecklich finde ich mich nämlich nicht.

Lena
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#39 Re: 10 gute Gründe für eine Ehe

Beitrag von Lena » Do 16. Okt 2014, 11:04

Pflanzenfreak hat geschrieben: Und wie macht man das?

Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben
Joh. 1,12
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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Vitella
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#40 Re: Geben und Nehmen in der Liebe

Beitrag von Vitella » Do 16. Okt 2014, 12:29

Pflanzenfreak hat geschrieben:Diese Liebe, von der Du redest Vitella, es gibt sie nicht. Wir können unseren Kopf nicht ausschalten. Es ist immer eine Verquickung von denken und lieben die Alles beeinflusst.
Ausserdem glaube ich kaum, dass ein Mensch auf immer und ewig einen Menschen lieben kann, der für ihn unerreichbar ist. Er wird sich - je nach Typ kürzer oder länger- etwas einreden, oder doch ein paar Bröckchen Zuwendung abbekommen und damit seine Liebe speisen. Aber wenn er nur übersehen oder frustriert wird, wird er entweder aufgeben oder angreifen.


Der Mensch kann sehr viel mehr als er sich zutraut. Wo ich zustimme ist, dass wir als Menschen nicht lieben können aus dem Stegreif heraus, es ist Gott in uns der liebt durch uns, wenn wir uns auf diese Schwingung einlassen und unsere Gefühle im Hinhalten zur Veränderung, Korrektur und bereit sind.

Hingabe mit Bedingungen ist keine Hingabe.
Vertrauen mit Bedingungen ist kein Vertrauen.
Liebe mit Bedingungen ist keine Liebe.

Wie formuliert es Jesus: wenn du nur den liebst der dich liebt was wird der Lohn sein.
Matthaeus 5,46: Denn so ihr liebet, die euch lieben, was werdet ihr für Lohn haben? Tun nicht dasselbe auch die Zöllner?

Der Mensch ist, meiner Meinung nach, da um zu verstehen was bedingte und bedingungslose Liebe ist, es ist der weg des lernens, Geben und Nehmen als Ausgleich geht unter die Liebe Bedingungen, deshalb heisst es, dass Geben seliger macht als Nehmen.
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

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