1,2,3-was ist denn schon dabei?

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
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Janina
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#31 Re: 1,2,3-was ist denn schon dabei?

Beitrag von Janina » Mi 11. Feb 2015, 08:45

barbara hat geschrieben:wer immer sich auf ein solches Experiment einlässt, soll wissen: es ist ein Experiment. mit entsprechend unsicherem Ausgang
So ist das Leben. Es ist immer ein Experiment. Aber wenigstens der Ausgang ist sicher. :devil:

barbara hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Das wird nicht nötig sein, denn das Wohlbefinden definiert der Patient für sich.
Wer eine Kinderwunschbehandlung als Wohlbefinden definiert, ist entweder massiv masochistisch, oder sollte dringend zum Psychologen.
Gestatte dem Betroffenen, dies anders zu sehen.

barbara hat geschrieben:
Ja, besonders wenn die Kinder einen nach Stand der Technik vermeidbaren Erbschaden haben, und die Eltern nichts dagegen unternommen haben.
Erbschäden vermeidet man nach dem heutigen Stand der Technik auf genau eine Weise, und die heisst Abtreibung.
Du, ich habe da gerade von neuen Alternativen gehört.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medi ... 55727.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4im ... diagnostik

closs
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#32 Re: 1,2,3-was ist denn schon dabei?

Beitrag von closs » Mi 11. Feb 2015, 08:47

sven23 hat geschrieben:aber ich habe noch keine Eltern erlebt, die sich bei Gott für ein behindertes oder gestorbenes Kind bedankt haben.
Doch - unter starken Christen ist das schon so. - Hatten gerade wieder mal so eine Fall, bei dem ein Pfarrer-Ehepaar ein Kind mit schwerstem Herzschaden zur Welt kam - man hatte es während der Schwangerschaft bemerkt - eine Abtreibung wurde bewusst abgelehnt,

Das sind Menschen, die für Gott und somit für das gesamte menschliche Spektrum leben. Und falls das Kind demnächst sterben sollte, wird man danken, dass man über Fürsorge, Schmerz und Liebe nahe zu Gott hin geführt wurde. Und ob das Kind, das als Krankes oder Behindertes soviel Nähe erlebt hat, schlechter gelebt hat als ein kerngesundes Mallorca- oder Sylt-Kind, wird mindestens in Frage gestellt. Dem kann ich folgen.

Mir macht der eugenische Grundgedanke mancher Begründung für "gesunde" Kinder schon etwas Sorgen.

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sven23
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#33 Re: 1,2,3-was ist denn schon dabei?

Beitrag von sven23 » Mi 11. Feb 2015, 09:05

closs hat geschrieben: Mir macht der eugenische Grundgedanke mancher Begründung für "gesunde" Kinder schon etwas Sorgen.

In Anbetracht unserer Geschichte sollte uns das auch Sorgen machen.
Aber auch der Bibelgott sollte dir Sorgen machen. Er schließt Behinderte aus der Gemeinschaft aus.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

barbara
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#34 Re: 1,2,3-was ist denn schon dabei?

Beitrag von barbara » Mi 11. Feb 2015, 09:07

Janina hat geschrieben:So ist das Leben. Es ist immer ein Experiment. Aber wenigstens der Ausgang ist sicher. :devil:

Richtig. In der Zwischenzeit ziehe ich es vor, mich auf bewährte Kulturtechniken zu verlassen, wo immer möglich.

Gestatte dem Betroffenen, dies anders zu sehen.

An Forenthreads mit Titeln wie "wie gelange ich psychisch gesund durch die Kinderwunschzeit?" (in andern Foren gelesen), und deren Inhalten, entnehme ich, dass keine und keiner dort eine solche Behandlung mit Wohlbefinden in Verbindung bringt.


"Erbschäden vermeiden" stimmt. Man kann also sicher sein, dass die bekannte Erbkrankheit XY, die die Mutter hat, nicht auf das Kind übertragen wird. Das heisst aber noch lange nicht, dass nicht ANDERE Nachteile daraus entstehen können, solche, die heute noch gar nicht bekannt sind, nicht bekannt sien können, da es ja eben ein neues Verfahren ist.

Eine Garantie auf Gesundheit gibt es so oder so nicht. in keinem Fall. Und eine Garantie, dass nicht der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben wird, gibt es auch nicht.

gruss, barbara

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#35 Re: 1,2,3-was ist denn schon dabei?

Beitrag von closs » Mi 11. Feb 2015, 09:21

sven23 hat geschrieben:Aber auch der Bibelgott sollte dir Sorgen machen. Er schließt Behinderte aus der Gemeinschaft aus.
Ja - da gibt es eine Stelle, die nach meiner Erinnerung aber anders interpretiert wird. - Auf heute bezogen, ist eher das Gegenteil der Fall:

Die Kirchen kämpfen für das Leben, ohne Bedingungen daran zu verknüpfen, während sich im Mainstream so etwas wie eine Wellness-Eugenik breitmacht.

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sven23
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#36 Re: 1,2,3-was ist denn schon dabei?

Beitrag von sven23 » Mi 11. Feb 2015, 10:01

closs hat geschrieben:Ja - da gibt es eine Stelle, die nach meiner Erinnerung aber anders interpretiert wird. - .

Wie interpretiert man denn, wenn Menschen wegen ihrer Behinderung aus der Gemeinschaft ausgeschlossen werden?

closs hat geschrieben: Auf heute bezogen, ist eher das Gegenteil der Fall:
.

Aber nur, weil unsere säkulare Gesellschaft humaner geworden ist im Vergleich zu AT-Zeiten oder allen früheren Zeiten.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#37 Re: 1,2,3-was ist denn schon dabei?

Beitrag von closs » Mi 11. Feb 2015, 16:03

sven23 hat geschrieben:Wie interpretiert man denn, wenn Menschen wegen ihrer Behinderung aus der Gemeinschaft ausgeschlossen werden?
Ich habe die Stelle gerade nicht im Kopf - nach meiner Erinnerung waren die Behinderten nicht aus der Gemeinschaft ausgeschlossen, sondern wurden innerhalb der Gemeinschaft separiert - waren also sozial abgesichert. - Aber darauf bestehe ich nicht - vielleicht weißt Du etwas Konkretes.

sven23 hat geschrieben:Aber nur, weil unsere säkulare Gesellschaft humaner geworden ist
Vollkommen daneben. - Wenn wir heute von Eugenik sprechen, ist es eine säkulare Eugenik. - Du bist wie fast immer um Jahrhunderte bis Jahrtausende hintendran.

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#38 Re: 1,2,3-was ist denn schon dabei?

Beitrag von Janina » Mi 11. Feb 2015, 19:34

barbara hat geschrieben:In der Zwischenzeit ziehe ich es vor, mich auf bewährte Kulturtechniken zu verlassen, wo immer möglich.
Richtig, aber wahrscheinlich sind wir unterschiedlicher Ansicht über die Definition von "bewährt". Ich verbinde damit etwa eine wissenschaftliche Veröffentlichung.

barbara hat geschrieben:An Forenthreads mit Titeln wie "wie gelange ich psychisch gesund durch die Kinderwunschzeit?" (in andern Foren gelesen), und deren Inhalten, entnehme ich, dass keine und keiner dort eine solche Behandlung mit Wohlbefinden in Verbindung bringt.
Ach, dumm gequatscht wird viel. Mich würde interessieren, was die Leute nach gelungener Schwangerschaft darüber sagen. Frag doch mal einen Mann, wie er sich vorkommt, wenn er da in die Melkstation geht, dabei macht er da auch nichts anderes als zuhause mit täglicher Begeisterung.

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#39 Re: 1,2,3-was ist denn schon dabei?

Beitrag von barbara » Mi 11. Feb 2015, 22:24

Janina hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:In der Zwischenzeit ziehe ich es vor, mich auf bewährte Kulturtechniken zu verlassen, wo immer möglich.
Richtig, aber wahrscheinlich sind wir unterschiedlicher Ansicht über die Definition von "bewährt". Ich verbinde damit etwa eine wissenschaftliche Veröffentlichung.

Bewährt ist für mich in erster Linie eine Frage der Zeit. Was über 1000 Jahre auf dem Buckel hat, darf den Titel zu Recht tragen (zB Herstellung von Wein und Bier, Messer, und Gabel, Prinzip des Webstuhls, Erfindung des Rads, Nutzung des Feuers, um einige wenige zu nennen), und alles, was weniger als 100 Jahre - sprich drei oder vier Generationen - hat, zählt als neu.

Schliesslich wurde auch Contergan nach dem aktuellsten Stand der Wissenschaft geprüft, bevor es freigegeben wurde.

Ach, dumm gequatscht wird viel. Mich würde interessieren, was die Leute nach gelungener Schwangerschaft darüber sagen.

Deine Wertschätzung und Empathie rühren mich immer wieder. :?

Frag doch mal einen Mann, wie er sich vorkommt, wenn er da in die Melkstation geht, dabei macht er da auch nichts anderes als zuhause mit täglicher Begeisterung.

Der Mann hat dabei den leichtesten Teil "Vater werden ist nicht schwer", gilt auch bei künstlicher Befruchtung.

gruss, barbara

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sven23
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#40 Re: 1,2,3-was ist denn schon dabei?

Beitrag von sven23 » Do 12. Feb 2015, 07:35

closs hat geschrieben:Ich habe die Stelle gerade nicht im Kopf - nach meiner Erinnerung waren die Behinderten nicht aus der Gemeinschaft ausgeschlossen, sondern wurden innerhalb der Gemeinschaft separiert - waren also sozial abgesichert. - Aber darauf bestehe ich nicht - vielleicht weißt Du etwas Konkretes..


Na, ja, lies dir das mal durch:
http://www.bibelkritik.ch/kirchenkritik/e5.htm


closs hat geschrieben: Vollkommen daneben. - Wenn wir heute von Eugenik sprechen, ist es eine säkulare Eugenik. - Du bist wie fast immer um Jahrhunderte bis Jahrtausende hintendran.

Du wirst es schwer haben, eine Zeit zu benennen, in der Behinderte mehr Rechte, Beachtung und Integration erfahren haben als heute, auch wenn nicht alles eitel Sonnenschein ist.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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