Anschlag auf zwei christliche Kirchen in Pakistan

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
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2Lena
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#1 Anschlag auf zwei christliche Kirchen in Pakistan

Beitrag von 2Lena » Mo 16. Mär 2015, 14:34

Eigentlich wäre es die Rolle von Rembremberding, dazu einen Beitrag zu schreiben.
Am Sonntag hatten Selbstmordattentäter in Lahore in einer katholischen und einer evangelischen Kirche viele in den Tod gerissen und verletzt. Am schlimmsten weltweit verfolgte religiöse Gruppen seien die Christen, betonte der Nachrichtensprecher. Der Papst konnte nur den Anschlag "erwähnen".

Pakistan hat eine besondere Geschichte. Vor Jahren tauchte dort eine Mumie auf, ein junges Mädchen in antikem Goldschmuck, die für enormen Preis hätte verkauft werden sollen. Keiner konnte ihre Geschichte zuordnen. Weder von persischer Seite, noch durch die ägyptisch anmutenden Grabbeigaben.

Der etwas andere Umgang mit der Religion kommt auch durch die Stammesgeschichten. Pakistan wurde ein eigener muslimischer Staat, als zu Ghandis's Zeit Unruhen waren. Ein großer Exodus begann - quer durch verscheidenste Länder. Als Grenzregion war es auch unter dem Einfluss der US-Regierung. Es spielen also eine Menge an Faktoren zusammen.

Korrigiert mich bitte, falls die nur ungefähr aus dem Gedächtnis verfassten Zeilen etwas zu ungenau sind.

Aufgefallen war mir der andere Kampfeswille der Leute, die gleich einen vermeintlichen oder echten Helfer an Ort und Stelle lynchten.

Pluto
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#2 Re: Anschlag auf zwei christliche Kirchen in Pakistan

Beitrag von Pluto » Mo 16. Mär 2015, 14:40

2Lena hat geschrieben:Als Grenzregion war es auch unter dem Einfluss der US-Regierung. Es spielen also eine Menge an Faktoren zusammen.
Pakistan war Anfang des letzten Jahrhunderts ein Teil der britischen Kolonie "Indien". Erst im Zuge der Entkoloniasierung" und der Unabhängigkeit von der englischen Krone (1947) entstand der Name Pakistan. Das Land stand nie unter dem Einfluss der USA.
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closs
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#3 Re: Anschlag auf zwei christliche Kirchen in Pakistan

Beitrag von closs » Mo 16. Mär 2015, 15:28

Pluto hat geschrieben:Das Land stand nie unter dem Einfluss der USA.
Die letzten Jahrzehnte schon. - Guck mal unter "CIA activities in Pakistan" und "Stützpunkte USA in Pakistan".

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Scrypt0n
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#4 Re: Anschlag auf zwei christliche Kirchen in Pakistan

Beitrag von Scrypt0n » Mo 16. Mär 2015, 15:31

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Das Land stand nie unter dem Einfluss der USA.
Die letzten Jahrzehnte schon. - Guck mal unter "CIA activities in Pakistan" und "Stützpunkte USA in Pakistan".
Du meinst das letzte Jahrzehnt - nicht Jahrzehnte/nicht Plural...

Ob man die paar Ereignisse als "Einfluss auf ein Land" bezeichnen kann... denke ich eher nicht.

Pluto
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#5 Re: Anschlag auf zwei christliche Kirchen in Pakistan

Beitrag von Pluto » Mo 16. Mär 2015, 17:10

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Das Land stand nie unter dem Einfluss der USA.
Die letzten Jahrzehnte schon. - Guck mal unter "CIA activities in Pakistan" und "Stützpunkte USA in Pakistan".
Das ist in etwa so richtig, als würde man sagen, die BRD stand unter dem Einfluss des KGB.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#6 Re: Anschlag auf zwei christliche Kirchen in Pakistan

Beitrag von closs » Mo 16. Mär 2015, 17:22

Pluto hat geschrieben:als würde man sagen, die BRD stand unter dem Einfluss des KGB.
Wir reden ja nicht von offiziellen Einflüssen - "Unterwanderung" wäre wohl das bessere Wort (das hat der KGB in Deutschland auch versucht). - Außerdem ist das gegenüber der USA kein Vorwurf, sondern eher ein Beispiel für Normalität.

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#7 Re: Anschlag auf zwei christliche Kirchen in Pakistan

Beitrag von Pluto » Mo 16. Mär 2015, 18:01

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:als würde man sagen, die BRD stand unter dem Einfluss des KGB.
Wir reden ja nicht von offiziellen Einflüssen - "Unterwanderung" wäre wohl das bessere Wort (das hat der KGB in Deutschland auch versucht).
Du dichtest Informationen hinzu, die im Eröffnungs-Post nicht ersichtlich waren.

closs hat geschrieben:Außerdem ist das gegenüber der USA kein Vorwurf, sondern eher ein Beispiel für Normalität.Außerdem ist das gegenüber der USA kein Vorwurf, sondern eher ein Beispiel für Normalität.
Lass uns hier nicht die Bodenhaftung ganz verlieren.
Es geht doch in diesem Thread nicht um Spionage durch die USA, sondern um einen islamistischen Anschlag auf zwei Kirchen in Pakistan, der vielleicht durch bessere Überwachung durch den Staat hätte verhindert werden können.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#8 Re: Anschlag auf zwei christliche Kirchen in Pakistan

Beitrag von 2Lena » Mi 18. Mär 2015, 08:44

Jawohl Pluto - so in der Form wird alles in den Nachrichten übermittelt.
Nie kommt jedoch die Rede was die Ideale des Christentums sind.
In keiner einzigen Bildungssendung oder in sonstigen Filmen (fällt mir gerade auf ...)

Zu erfahren ist über das Christentum:

Überall, in allen Städten und Dörfern wurden Kirchen mit Türmen gebaut.
Im Mittelalter gab es die Klöster mit sozialem Engagement in Schulen, für Kranke und Alte.
In der Zeit der Entdeckung der "restlichen Welt" kam es zu einer intensive Missionierung, nicht immer rein christlich, sondern von Machtinteressen der weltlichen Herrscher geprägt.

Die Kirchen und ihre prächtigen barocken Einrichtungen werden besucht und bestaunt. Leicht wird von fremden Völkern gelästert, ob das alles an Kultur wäre: Singen, Malen und Architektur? Aber die sind still, wenn sie an Autohersteller und Fussballer denken.

Rätsel geben die Riten auf, vor allem die Uneinigkeit der Christen und ihrer Sekten. Früher war die lateinische Messe - eingebunden in all dem Prunk - ehrfurchtserregend. Die heutigen Versammlungen sind in den Landessprachen - voll selbstzweifelnder "Standhafter", die auf die Fragen ihrer Eltern noch immer keine Antwort geben können. Ab und zu findet sich ein Buch, wie Novalis das von D.Sölle gezeigt hat. Aber, da kommt angesichts des Umfelds:
Ich weiß nicht so recht ... klingt ja ganz schön ...

Was wäre also der richtige Hintergrund:

Man hätte aus den uralten Tagen die Gesetze über das Paradies und das Wissen über Gott.
(Aber man kann das AT ja nicht *lesen, hat es sozusagen "verbannt".)

Man hätte aus den Tagen Abrahams alle Gesetze der Wunschreglung,
weit besser als die Information heutiger Marktwirtschaft oder dem Kommunismus.
(Aber man kann das AT ja nicht *lesen, hat es sozusagen "verbannt".)

Man kann damit auch nicht die restlichen Daten auflösen, die Konflikte beseitigen.
(Die Propheten kann man im AT ja nicht *lesen, hat deren "seltsame Reden" verbannt.)

Man kann damit nicht sehen, welchen Durchblick Jesus hatte, und warum es solche Schwierigkeiten gab. Die Rede "sein Blut hat uns erlöst" wird nicht begriffen, ebensowenig die "Christus König" - Lieder. Man kann dann von früher her die Daten nicht annehmen und überlegen. Damit werden natürlich auch nicht die Inhalte des NT voll und ganz erschlossen. Darin sieht man nur eine Erzählung, beklagt die fehlenden Geschichtsbücher - grad zu den wichtigen Dingen ...."??".

Die Brisanz des Christentums in einer Welt voller Unwissen und Kämpfen
ist den Meisten einfach nicht klar.

P.S. Vergleichbar dem menschlichen Körper hat die Welt nicht allein einen "sichtbaren Körper", sondern da rumort es "innen", das nicht wenig. Aber, man "deutet" die Wehen nicht in richtiger Weise.

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Magdalena61
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#9 Re: Anschlag auf zwei christliche Kirchen in Pakistan

Beitrag von Magdalena61 » Do 19. Mär 2015, 14:03

2Lena hat geschrieben:P.S. Vergleichbar dem menschlichen Körper hat die Welt nicht allein einen "sichtbaren Körper", sondern da rumort es "innen", das nicht wenig. Aber, man "deutet" die Wehen nicht in richtiger Weise.
Was soll oder kann man denn tun?

Irgendwo steht man hilflos daneben, trauert mit den Weinenden...überlegt, ob säkulare Maßnahmen greifen könnten und fragt sich und Gott: "Warum? -- WIE LANGE NOCH?"
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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#10 Re: Anschlag auf zwei christliche Kirchen in Pakistan

Beitrag von 2Lena » Do 19. Mär 2015, 21:49

Magdalena61 hat geschrieben:Irgendwo steht man hilflos daneben, trauert mit den Weinenden...überlegt, ob säkulare Maßnahmen greifen könnten und fragt sich und Gott: "Warum? -- WIE LANGE NOCH?"
So ähnlich ist mir auch zumute.
Aber ich kenne AUCH die andere Bibel (gleicher Text, aber andere Lesart) und weiß mit Wahrscheinlichkeitsrechnungen, dass dies nicht passiert, wenn der Inhalt den Menschen bewusst wird.

Dann sind sie sicher, erfahren, selbstbewusst, wehrhaft, gerecht und liebevoll. Mir kommt dabei einfach nur ein sehr beängstigendes: "Solange bis ..." in den Sinn, statt einem wie lang noch. Die ganzen schrägen Machtverhältnisse sind doch entstanden, weil kein Durchblick da war.

Fast möchte ich es vergleichen mit dem Gerede über Umweltschutz. Wegen dem Film "5 vor 12" heute gepostet, kommt mir so ein Vergleich in den Sinn. Dabei war der Einfall "Konsumverzicht". Vorausgegangen war das Erleben der Schäden. Freiwillig wäre vor Jahren - trotz Mahnung - rein gar nichts passiert. Im Nu wär aller Umweltschaden weg, würden sich die Leute das "Gesetz" dafür überlegen und danach gemeinsam handeln. Tun sie nur ein bisschen - zieht es sich hin. Natürlich geschieht eine Umstellung nicht an einem Tag, aber der Druck wächst und alles bricht.

Die Säkularisation (entstanden nach zahlreichen Religionskonflikten) hat überhaupt nicht die Weltanschauungsfragen gelöst. Ganz im Gegenteil - es kam zu Bildungsverlusten.

Durch das Jahrhundertelange Nichtreagieren auf den Islam (gerade in den ersten Kernländern des Christentums) ist heute die eiternde Wunde. Nun kann man nicht hergehen und missionieren, alles über den Kamm scheren. Das wollen die vom Islam. Das wollte das Christentum. Das wollten andere, mit anderen Gruppen. Gerecht fände ich - die richtige Lösung aufsuchen und danach ein faires Miteinander.

Der Islam hat 600 n.Chr. auf die Abweichung des Christentums aufmerksam gemacht. Es selbst hat aber Vieles nicht richtig und schwimmt in Unklarheit, mit laufendem Streit - auch gegenüber anderen Religionen.

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