Die Zukunft der Ehe

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
closs
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#11 Re: Die Zukunft der Ehe

Beitrag von closs » Sa 30. Mai 2015, 20:09

ThomasM hat geschrieben: Welchem Staat geht es denn was an, wenn einer fremdgeht?
Aus staatlicher Sicht ist eine Gleichstellung von diversen Lebenspartnerschaften möglich. Das ist eine reine Opportunitätsfrage.

ThomasM hat geschrieben:Ein Paar will doch heute keine Kinder bekommen, weil sie durch Kinder finanziell und sozial geschädigt werden.
Nachvollziehbar - auch das ist eine freie Entscheidung der Betroffenen.

ThomasM hat geschrieben: das moderne Mann-Frau Schema hat da nie eine Rolle gespielt
Da bin ich mir nicht so sicher. - "Harems"-Verhältnisse gab es - richtig. Das hat aber sicherlich etwas damit zu tun,
* dass es meines Wissens Frauenüberschuß gab (viele Tote durch Kriege), und
* dass es leichter ist, in einem Jahr 5 Frauen zu schwängern, als im selben Zeitraum von 5 Männern ein Kind zu bekommen.
Beide Punkte spielen heute keine Rolle mehr.

ThomasM hat geschrieben:Sexualität ist ein Trieb des Menschen, ein starker Trieb. Die RKK hat immer versucht, diesen zu unterdrücken und zu kanalisieren.
"Zu kanalisieren" ist richtig. - Aber sinnenfroher als die Protestanten waren die Katholiken schon. Die sexuelle Verklemmtheit ist eher ein Produkt des pietistischen 19. Jh.

ThomasM hat geschrieben:Es wird ihr auch weiterhin nicht gelingen.
Damit rechnet die RKK (und andere christliche Einrichtungen) auch nicht.

Unterm Strich würde ich vermuten, dass es die Vergessenheit geistiger Hintergründe folgerichtig macht, wenn zukünftig alle möglichen Formen sexuellen Zusammenlebens gleichberechtigt sind. - Das kann durchaus auch Zoophilie miteinbeziehen.

Hemul
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#12 Re: Die Zukunft der Ehe

Beitrag von Hemul » Sa 30. Mai 2015, 21:18

ThomasM hat geschrieben: Nun ja, ich hatte ja nicht gesagt, dass die Treue zwischen Mann und Frau bei einer solchen Familienkonstruktion automatisch beseitigt wird. Wenn die einzelnen Menschen treu sein wollen, dann werden sie es auch sein.
Aber David ist ein Beispiel, dass dein Zitat nicht grundsätzlich gemeint ist, Gott macht auch Ausnahmen.
1. Chr. 14,3
David nahm sich noch weitere Frauen in Jerusalem und zeugte noch Söhne und Töchter.
1. Chr. 17,7
Ich habe dich von der Weide und von der Herde weggeholt, damit du Fürst meines Volkes Israel wirst, 8 und bin überall mit dir gewesen, wohin du auch gegangen bist.

Nun ja, Gott machte damals unter dem mosaischem Gesetz gem. Matthäus 19:1-8 aus folgendem Grund Ausnahmen:
1 Und es geschah, als Jesus diese Reden beendet hatte, begab er sich von Galiläa weg und kam in das Gebiet von Judäa, jenseits des Jordan. 2 Und es folgten ihm große Volksmengen, und er heilte sie dort. 3 Und Pharisäer kamen zu ihm, versuchten ihn und sprachen: Ist es einem Mann erlaubt, aus jeder beliebigen Ursache seine Frau zu entlassen? 4 Er aber antwortete und sprach: Habt ihr nicht gelesen, dass der, welcher sie schuf, sie von Anfang an als Mann und Frau schuf 5 und sprach: "Darum wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhängen, und es werden die zwei ein Fleisch sein" - 6 so dass sie nicht mehr zwei sind, sondern ein Fleisch? Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden. 7 Sie sagen zu ihm: Warum hat denn Mose geboten, einen Scheidebrief zu geben und zu entlassen? 8 Er spricht zu ihnen: Mose hat wegen eurer Herzenshärtigkeit euch gestattet, eure Frauen zu entlassen; von Anfang an aber ist es nicht so gewesen.

Finde ich gelinde gesagt sehr merkwürdig, dass Du Pauli Worte aus 1.Korinther 7:1-5 u. Jesu unmissverständlicher obiger Aussage mit Hinweis auf David zu verwässern versuchst? :roll: Warum führst Du hier eigentlich nicht gleich als Kronzeugen Salomo an? :roll: Der hatte schließlich ohne, dass Gott ihn daran gehindert hat sage u. schreibe 1000 Frauen.Und bevor ich es vergesse. Meinst Du etwa, dass Gott es auch guthieß u. dabei war als David zu Bathseba gegangen ist? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Magdalena61
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#13 Re: Die Zukunft der Ehe

Beitrag von Magdalena61 » So 31. Mai 2015, 01:22

ThomasM hat geschrieben:Nachdem das katholisch geprägte Irland in großer Mehrheit für eine gesetzliche Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften gestimmt hat, fragt sich natürlich, inwieweit das kirchliche Denken überhaupt noch die Menschen von heute erreicht.
... dafür gestimmt haben sicherlich nicht die aktiven, kirchentreuen Katholiken... offenbar sind diese in der Minderheit.
Aber warum eigentlich zwei?
Wäre es dann nicht sinnvoll, einen derartigen Bund auf beliebig viele Erwachsene auszudehnen?
Wie soll das dann in der Praxis aussehen?
Eine Frau und drei Männer? Und die Männer müssen Schlange stehen oder einen Termin vereinbaren für intime Dates? Das geht nicht gut. Es wird Rivalität entstehen.

Ein Mann und drei Frauen? Das geht heute in der westlichen Welt auch nicht mehr. Die Frauen werden sich gegenseitig bekriegen.

Drei Männer (HS) oder vier Frauen (Lesben) schließen miteinander den Bund für's Leben?
Das kann ich mir echt nicht vorstellen.

Ich glaube, es ist schon schwer genug für zwei Partner, miteinander klar zu kommen. Jeder weitere "Partner", der "gleichberechtigt" wäre in der Kombination "Partnerschaft alternativ", kostet noch mehr Energie, Beziehungsarbeit etc.
Eine Konstruktion wie das Leben des von Gott besonders geliebten David (Frauen und Nebenfrauen, ein ganzes Heer an Freunden und Begleitern usw.) wäre dann gesetzlich gestützt wieder möglich.
Davids Vielweiberei war nicht von Gott angeordnet/ befohlen.

Viele bzw. die "richtigen" Frauen zu heiraten, war wohl eher eine Prestigefrage- bzw. politisch motiviert. David hat auch die Frauen von Saul übernommen 2. Sam. 12,8.

Polygamie entspricht nicht dem ursprünglichen Plan Gottes für den Menschen. Es hat dann ja in den biblischen Ehen, die aus mehr als zwei Teilnehmern bestanden, genügend Probleme gegeben.- Konkurrenzdenken, Feindseligkeit, bürgerkriegsähnliche Verhältnisse, Herzeleid... auch bei David.

Oder sieht jemand, dass eine solche, auf Liebe und Zuneigung beruhende Familienstruktur irgendwie Gottes Geboten widerspricht?
Bei uns ist das nicht erlaubt, mehr als einen eingetragenen Ehepartner zu haben. Bigamie ist strafbar. Christen sollen die Gesetze der Obrigkeit respektieren, so lange diese nicht konträr sind zu den Geboten Gottes.
LG
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sven23
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#14 Re: Die Zukunft der Ehe

Beitrag von sven23 » So 31. Mai 2015, 07:13

closs hat geschrieben:"Zu kanalisieren" ist richtig. - Aber sinnenfroher als die Protestanten waren die Katholiken schon. Die sexuelle Verklemmtheit ist eher ein Produkt des pietistischen 19. Jh.
Eigentlich fing die Verklemmtheit schon mit Paulus an. Die Kirchenväter folgten ihm in dieser Tradition.


closs hat geschrieben: Unterm Strich würde ich vermuten, dass es die Vergessenheit geistiger Hintergründe folgerichtig macht, wenn zukünftig alle möglichen Formen sexuellen Zusammenlebens gleichberechtigt sind. - Das kann durchaus auch Zoophilie miteinbeziehen.
Jetzt übertreibst du mal wieder. :roll:
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#15 Re: Die Zukunft der Ehe

Beitrag von closs » So 31. Mai 2015, 08:13

sven23 hat geschrieben:Eigentlich fing die Verklemmtheit schon mit Paulus an.
Das ist schräg, weil es so klingt, als seien Christen seit Paulus bis heute verklemmt gewesen. - Es gibt sicherlich Arbeiten, die mittelalterliche europäische und meinetwegen arabische Sexualität vergleichen - da könnte es Überraschungen geben.

sven23 hat geschrieben:Jetzt übertreibst du mal wieder.
Warum? - Welchen Grund sollte es geben, nicht auch Polygamie oder Zoophilie staatlich anzuerkennen? - Warum sollte man das eine wegen christlicher Rückständigkeit aufheben und das andere nicht?

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sven23
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#16 Re: Die Zukunft der Ehe

Beitrag von sven23 » So 31. Mai 2015, 08:53

closs hat geschrieben: Warum? - Welchen Grund sollte es geben, nicht auch Polygamie oder Zoophilie staatlich anzuerkennen? - Warum sollte man das eine wegen christlicher Rückständigkeit aufheben und das andere nicht?
Na ja, warum immer gleich ins Extreme abdriften? Zwischen Polygamie, die heute noch in vielen Ländern verbreitet ist und selbst im AT üblich war, und Sex mit Tieren ist ja wohl noch ein kleiner Unterschied. Muß man das einem Christen wirklich noch erklären? :roll:
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#17 Re: Die Zukunft der Ehe

Beitrag von closs » So 31. Mai 2015, 08:56

sven23 hat geschrieben:Zwischen Polygamie, die heute noch in vielen Ländern verbreitet ist und selbst im AT üblich war, und Sex mit Tieren ist ja wohl noch ein kleiner Unterschied.
Rein körperlich meines Wissens nicht so entscheidend. - Und wenn's einer will - warum sollte der Staat ihm das Recht nehmen?

sven23 hat geschrieben: Muß man das einem Christen wirklich noch erklären?
Die wissen das. - Mich interessiert, wie man es agnostisch erklärt.

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sven23
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#18 Re: Die Zukunft der Ehe

Beitrag von sven23 » So 31. Mai 2015, 09:49

closs hat geschrieben:Rein körperlich meines Wissens nicht so entscheidend. - Und wenn's einer will - warum sollte der Staat ihm das Recht nehmen?
Und wie soll man das im Fall einer Trennung mit den Unterhaltszahlungen regeln? :lol:
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#19 Re: Die Zukunft der Ehe

Beitrag von ThomasM » So 31. Mai 2015, 15:19

Hemul hat geschrieben:
8 Er spricht zu ihnen: Mose hat wegen eurer Herzenshärtigkeit euch gestattet, eure Frauen zu entlassen; von Anfang an aber ist es nicht so gewesen.
Finde ich gelinde gesagt sehr merkwürdig, dass Du Pauli Worte aus 1.Korinther 7:1-5 u. Jesu unmissverständlicher obiger Aussage mit Hinweis auf David zu verwässern versuchst? :roll: Warum führst Du hier eigentlich nicht gleich als Kronzeugen Salomo an? :roll: Der hatte schließlich ohne, dass Gott ihn daran gehindert hat sage u. schreibe 1000 Frauen.Und bevor ich es vergesse. Meinst Du etwa, dass Gott es auch guthieß u. dabei war als David zu Bathseba gegangen ist? :roll:
Ich verwässere nichts, ich mache mir über das Verhältnis Religion - Gesellschaft Gedanken. Über die rechtlichen Rahmenbedingungen.
Die Gesellschaft ist heute nicht weniger hartherzig als damals, als die Pharisäer noch am Zug waren. Die Menschen haben mehr Freiheiten und wollen in diesen einen rechtlichen Rahmen haben. Und vor allem: unsere Gesellschaft ist und bleibt nicht-christlich.

Christen verweigern sich diesem Rahmen permanent und geraten dadurch in ständige Erklärungsnot. Oder glaubt hier irgendjemanden, dass Erklärungen wie die von closs irgendjemanden überzeugt?
Dabei hat es Gott doch vorgemacht. Wenn die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen es notwendig machen, dann führe man für den (von Gott nicht gewünschten) Zustand eben Regelungen ein.
Es mag ja sein, dass Gott keine Homosexualität will oder Promiskuität. Aber es sind und bleiben Menschen, die davon betroffen sind und die rechtliche Rahmen brauchen und wollen. Warum sollten Christen denen keinen solchen Rahmen zugestehen, während sie für sich selbst eben schärfere Gesetze einfordern.

@Magdalena
Die Idee ist eigentlich sehr flexibel.
Typisch wäre vermutlich, wenn sich mehrere normale Paare zusammenschließen, eben eine Familie bilden. Der Bund soll bestätigen, dass sie füreinander da sein wollen, miteinander leben wollen, einschließlich besonderer rechtlicher Konsequenzen. So ist die Verantwortung für die Kinder nicht nur auf das biologische Elternpaar verlagert, sondern auf alle Familienmitglieder.

Natürlich würden sich auch Familien ausbilden, in denen vielleicht ein dominanter Mann mehrere Frauen hat. Solange das freiwillig ist, ist von Standpunkt des Staats-Rechts dagegen nichts zu sagen. Der Tatbestand der Bigamie wäre damit faktisch abgeschafft. Ob das "funktioniert" wäre dann nicht mehr Sache des Staates. Sondern Sache der Beteiligten.

Christen stemmen sich heutzutage permanent gegen gesellschaftliche Veränderungen, werden zu den "ewig Gestrigen". Christ sein ist unmodern und altbacken. Das gilt selbst für positive gesellschaftliche Veränderungen, wie die Einführung von Geburtenkontrolle. Ich frage mich, wie man als Christ anfangen kann, die Gesellschaft wieder vor sich her zu treiben.

Und nein, Hemul. Das gelingt nicht dadurch, dass man Konzepte, die vor 200 Jahren mal modern gewesen sind, aus der Mottenkiste holt.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Hemul
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#20 Re: Die Zukunft der Ehe

Beitrag von Hemul » So 31. Mai 2015, 18:26

Thomas hat geschrieben: Es mag ja sein, dass Gott keine Homosexualität will oder Promiskuität .
Schon wieder erneut der Versuch Gottes Wort zu verwässern. :thumbdown: Es mag nicht sein, sondern gem. 3.Mose 18:22 u. 1.Korinther 7:1-3 ist es Fakt, dass der Gott der Bibel weder Homosexualität noch Promiskuität gutheißt:
22 Ein Mann darf nicht mit einem anderen Mann schlafen, denn das verabscheue ich.
1 Nun zu der Frage, die ihr mir in eurem Brief gestellt habt. Ihr sagt: "Es ist gut für einen Mann, überhaupt nicht zu heiraten." 2 Ja, aber damit niemand zu einem sexuell zügellosen Leben verleitet wird, ist es besser, wenn jeder Mann seine Frau und jede Frau ihren Mann hat. 3 Der Mann soll seine Frau nicht vernachlässigen, und die Frau soll sich ihrem Mann nicht entziehen,
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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