Christen und Sexualität

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
Pluto
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#331 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Pluto » So 22. Sep 2013, 13:20

closs hat geschrieben:Da haben wir wieder mal den Unterschied zwischen fundamental-theologischer und pastoraler Sichtweise: Fundamental-theologisch muss die RKK auf ihrer Sicht bestehen - pastoral ist sie in der Regel sehr nachsichtig.
... und da sagen Welche, der Glaube und sene Gesetzt seien unveränderlich. Dabei gibt es deutlich Abstufungen. Wenn man ds über die Zeit verfolgt, dann kommt es IMO immer mehr zu einer Abrundung/Anpassung an de Menschen...

AT ==> NT ==> modern pastoral
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#332 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von closs » So 22. Sep 2013, 13:29

Pluto hat geschrieben: und da sagen Welche, der Glaube und sene Gesetzt seien unveränderlich
Das hat nichts mit dem Unterschied zwischen fundamental und pastoral zu tun.

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Demian
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#333 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Demian » Mo 23. Sep 2013, 10:00

Pluto hat geschrieben:Dabei gibt es deutlich Abstufungen. Wenn man ds über die Zeit verfolgt, dann kommt es IMO immer mehr zu einer Abrundung/Anpassung an de Menschen...

Das zeigt einfach, dass Menschen entwicklungsfähige Wesen sind und die Geschichte ein Bewusstseinsprozess.

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Janina
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#334 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Janina » Mo 23. Sep 2013, 13:24

Catholic hat geschrieben:closs, ich denke oft,dass viele Zeitgenossen - auch katholische - in diesem Land die katholische Sexuallehre nur deswegen so ablehnen,weil sie sich noch nicht ernshaft mit ihr befasst haben.
Und ich denke, dass viele Zeitgenossen - katholische - in jedem Land die katholische Sexuallehre nur deswegen vertreten, weil sie sich selbst davon ausnehmen.

closs
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#335 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von closs » Mo 23. Sep 2013, 13:48

Janina hat geschrieben:Und ich denke, dass viele Zeitgenossen - katholische - in jedem Land die katholische Sexuallehre nur deswegen vertreten, weil sie sich selbst davon ausnehmen.
:lol: :lol: Siehst Du - das ist der Unterschied zwischen Fundamental-Theologie und Pastorale :lol: :lol:

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Lamarck
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#336 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Lamarck » Mi 9. Okt 2013, 00:31

Hi @ al!

Vor kurzen hat das musikalische Satire-Duo 'Garfunkel and Oates' ihren Song "The Loophole" vorgestellt. Dabei steht "God's Loophole" für eine bestimmte sexuelle Praxis, die nicht als vorehelicher Sex angesehen wird, da hierbei das Hymen intakt bleibt. Ist dies tatsächlich biblisch kompatibel? Was genau gilt aus der Perspektive der Schrift als Sex - nur das, was der Reproduktion dient?

Da nicht einmal Youtube das Video für anstößig hält, möchte ich es euch nicht vorenthalten - dankenswerterweise wurde dieses satirische Ansingen gegen gewisse Praktiken im Christentum von "Religioten & Co." mit deutschen Untertiteln versehen:










Cheers,

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„Nothing in Biology makes sense, except in the light of evolution.” (Theodosius Dobzhansky)

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„Computers are to biology what mathematics is to physics.” (Harold Morowitz)

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Demian
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#337 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Demian » Mi 9. Okt 2013, 04:03

Lamarck hat geschrieben: Was genau gilt aus der Perspektive der Schrift als Sex - nur das, was der Reproduktion dient?

Im Christentum unterscheidet man häufig zwischen Philia ( die Liebe zum Freund ), Eros ( die sexuelle Liebe ) und Agabe ( die göttliche, universale und spirituelle Liebe - die Liebe als Lebensform ). Das Ideal ist die Verbindung dieser drei Liebesformen - die Ehe ( spirituell, nicht institutionell gedacht ) wäre genau das. In der christlichen Mystik wird schließlich das gesamte Leben als christosophische Hochzeit des Menschen mit Gott gefeiert.

Die biblische Argumentation ist in jedem Falle spirituell - sexuelle Vereinigung ist zugleich eine spirituelle Vereinigung. Bigotterie ist in diesem Sinne also völlig unbiblisch. Ein Mensch ist schließlich nicht zur Reproduktion oder zur einseitigen Befolgung moralischer Vorschriften auf Erden - das wäre sehr materialistisch gedacht. Sexualität die Liebe verkörpert ist einfach heilsamer und erfüllender, als eine Sexualität die lediglich dem Egozentrismus dient. ;)

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Janina
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#338 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Janina » Mi 9. Okt 2013, 10:27

Lamarck hat geschrieben:Ist dies tatsächlich biblisch kompatibel?
Ich wüsste zwar nicht wieso nicht, aber dass von Jungfernhäutchen was in der Bibel stehen würde, halte ich für ein Gerücht. Genauso wie dass es das überhaupt gäbe.
Ist der Mund auch Gottes Schlupfloch?

Hemul
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#339 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Hemul » Mi 9. Okt 2013, 11:39

Janina hat geschrieben: Ich wüsste zwar nicht wieso nicht, aber dass von Jungfernhäutchen was in der Bibel stehen würde, halte ich für ein Gerücht. Genauso wie dass es das überhaupt gäbe.

Hi Ninchen!
Stets zu Diensten. Dein Dir abhanden gekommenes Häutchen wird z.B. in 5.Mose 22:13-21 erwähnt:

Die Beschuldigung der Ehefrau wegen vorehelichen Verkehrs

13 Wenn ein Mann eine Frau geheiratet und mit ihr Verkehr gehabt hat, sie aber später nicht mehr liebt

14 und ihr Anrüchiges vorwirft, sie in Verruf bringt und behauptet: Diese Frau habe ich geheiratet, aber als ich mich ihr näherte, entdeckte ich, dass sie nicht mehr unberührt war!,

15 wenn Vater und Mutter des Mädchens dann das Beweisstück ihrer Unberührtheit holen und zu den Ältesten der Stadt ans Tor bringen

16 und der Vater des Mädchens den Ältesten erklärt: Ich habe diesem Mann meine Tochter zur Frau gegeben, aber er liebt sie nicht mehr,

17 ja er wirft ihr jetzt Anrüchiges vor, indem er sagt: Ich habe entdeckt, dass deine Tochter nicht mehr unberührt war!; aber hier ist das Beweisstück für die Unberührtheit meiner Tochter!, und wenn sie das Gewand (aus der Hochzeitsnacht) vor den Ältesten der Stadt ausbreiten,

18 dann sollen die Ältesten dieser Stadt den Mann packen und züchtigen lassen.

19 Sie sollen ihm eine Geldbuße von hundert Silberschekel auferlegen und sie dem Vater des Mädchens übergeben, weil der Mann eine unberührte Israelitin in Verruf gebracht hat. Sie soll seine Frau bleiben. Er darf sie niemals entlassen.

20 Wenn der Vorwurf aber zutrifft, wenn sich keine Beweisstücke für die Unberührtheit des Mädchens beibringen lassen,

21 soll man das Mädchen hinausführen und vor die Tür ihres Vaterhauses bringen. Dann sollen die Männer ihrer Stadt sie steinigen und sie soll sterben; denn sie hat eine Schandtat in Israel begangen, indem sie in ihrem Vaterhaus Unzucht trieb. Du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen. ;)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Magdalena61
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#340 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Magdalena61 » Mi 9. Okt 2013, 13:09

Zu dem Video.... fällt mir eigentlich nur ein:
Mk 7,6 (Luther): Er aber sprach zu ihnen: Wie fein hat von euch Heuchlern Jesaja geweissagt, wie geschrieben steht (Jesaja 29,13): »Dies Volk ehrt mich mit den Lippen; aber ihr Herz ist fern von mir.
Und:
2.Mo 20,7 (Luther): Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.
Wenn Teil zwei dieses Verses eintreten sollte.... dann Prost Mahlzeit für diejenigen, die über den Glauben, die Bibel und Jesus (obszöne) Witze machen, um die Leute zu unterhalten.
Das ist nicht böse gemeint, einfach nur ein Feedback. Denn man fragt sich, ob die eigentlich wissen, was sie tun.
Janina hat geschrieben:Ist der Mund auch Gottes Schlupfloch?
Meiner Meinung nach: Nein.
Die Frau hat nichts davon, außer vielleicht, Macht auszuüben über den Mann, der, solcherart "verwöhnt", irgendwann mit dem "gewöhnlichen" Verkehr nicht mehr zufrieden ist.
Lamarck hat geschrieben:Was genau gilt aus der Perspektive der Schrift als Sex - nur das, was der Reproduktion dient?
Nö. Mindestens alles, das mit "Begehren" -- auf neudeutsch: Mit sexueller Erregung-- anfängt.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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