Ehe für alle

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
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ThomasM
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#491 Re: Ehe für alle

Beitrag von ThomasM » Di 26. Sep 2017, 14:09

Pluto hat geschrieben: Wenn man den Statistiken glaubt, dann ist das so.
Hauptsache wir bekommen unser Soylent Green
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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Detlef
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#492 Re: Ehe für alle

Beitrag von Detlef » Di 26. Sep 2017, 14:46

ThomasM hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Wenn man den Statistiken glaubt, dann ist das so.
Hauptsache wir bekommen unser Soylent Green
:shock: :sick: Soylent Grün ist Menschenfleisch!
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

ThomasM
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#493 Re: Ehe für alle

Beitrag von ThomasM » Di 26. Sep 2017, 15:20

Detlef hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben: Hauptsache wir bekommen unser Soylent Green
:shock: :sick: Soylent Grün ist Menschenfleisch!
:clap: :clap: Blitzmerker
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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Christian41285
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#494 Re: Ehe für alle

Beitrag von Christian41285 » Mo 16. Okt 2017, 16:58

ThomasM hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben: Hauptsache wir bekommen unser Soylent Green
:shock: :sick: Soylent Grün ist Menschenfleisch!
:clap: :clap: Blitzmerker


Toll wie du andere herabsetzt :clap: :o :shock:

Agent Scullie
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#495 Re: Ehe für alle

Beitrag von Agent Scullie » Di 6. Mär 2018, 17:36

closs hat geschrieben:
Agent Scullie hat geschrieben:Nein, sind sie nicht.
Sorry - Du hast "anthropomorph" geschrieben, und ich habe "anthropozentrisch" gelesen - mein Fehler.

Am Großen und Ganzen ändert das nichts. Denn ob man etwas anthropomorph oder anders chiffriert, sagt qualitativ erst mal gar nichts aus. - Auch Dr. Bertlman's Socken sind eine anthropomorphe Vorstellung, die jedoch qualitativ extrem anspruchsvoll ist.
Da wir gerade in einem anderen Thread auf den Begriff "anthropomorph" gestoßen sind, würde ich hierauf gerne noch einmal eingehen. Pluto brachte es bereits auf den Punkt:

"Als Anthropomorphismus wird die vermenschlichte Darstellung von nicht menschlichen Wesen bezeichnet."

Gott ist, wenn es ihn gibt, offenkundig kein menschliches Wesen, ihm menschenähnliche Eigenschaften zuzuschreiben ist somit anthropomorph. Dr. Bertlman hingegen ist ein Mensch, da ist somit nichts anthropomorphes dran.
"Atheisten langweilen mich, weil sie immer nur von Gott reden"
(aus "Ansichten eines Clowns" von Heinrich Böll)

closs
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#496 Re: Ehe für alle

Beitrag von closs » Di 6. Mär 2018, 19:20

Agent Scullie hat geschrieben:"Als Anthropomorphismus wird die vermenschlichte Darstellung von nicht menschlichen Wesen bezeichnet."
Eigentlich hast Du recht. - Der Gebrauch dieses Wortes hier uím Forum war Folge einer Diskussion, wie man "menschen-maßstäblich" benennen soll, ohne gleich "anthropozentrisch" zu sagen (weil das möglicherweise aggressiv klingt) - aber vielleicht ist "anthropozentrisch" im neutralen Sinn sogar doch das richtige Wort.

Agent Scullie hat geschrieben:Gott ist, wenn es ihn gibt, offenkundig kein menschliches Wesen, ihm menschenähnliche Eigenschaften zuzuschreiben ist somit anthropomorph. Dr. Bertlman hingegen ist ein Mensch, da ist somit nichts anthropomorphes dran.
Ist nicht wichtig - aber da würde ich insofern widersprechen, dass Photonen keine Socken anhaben :engel: . - Will heißen: Ein schwer formulierbarer Vorgang wird hier vermenschlicht dargestellt.

Agent Scullie
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#497 Re: Ehe für alle

Beitrag von Agent Scullie » Do 8. Mär 2018, 19:36

closs hat geschrieben:
Agent Scullie hat geschrieben:Gott ist, wenn es ihn gibt, offenkundig kein menschliches Wesen, ihm menschenähnliche Eigenschaften zuzuschreiben ist somit anthropomorph. Dr. Bertlman hingegen ist ein Mensch, da ist somit nichts anthropomorphes dran.
Ist nicht wichtig - aber da würde ich insofern widersprechen, dass Photonen keine Socken anhaben :engel: . - Will heißen: Ein schwer formulierbarer Vorgang wird hier vermenschlicht dargestellt.
Nur dass niemand auf die Idee kommen würde das so zu verstehen, dass Photonen die Eigenschaften von Dr. Bertlman, wie z.B. die, Socken zu tragen, zugeschrieben werden sollen. Anders ist es bei einem anthropomorphen Gottesbild: da wird unterstellt, dass Gott tatsächlich menschenähnliche Eigenschaften hätte.
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closs
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#498 Re: Ehe für alle

Beitrag von closs » Do 8. Mär 2018, 22:42

Agent Scullie hat geschrieben:Nur dass niemand auf die Idee kommen würde das so zu verstehen, dass Photonen die Eigenschaften von Dr. Bertlman, wie z.B. die, Socken zu tragen, zugeschrieben werden sollen. Anders ist es bei einem anthropomorphen Gottesbild: da wird unterstellt, dass Gott tatsächlich menschenähnliche Eigenschaften hätte.
OK - das gilt aber nur für die Selbstoffenbarungen Gottes. - Da zeigt sich Gott im "Engel des Herrn" oder in Jesus, etc. - Aber für das Wesen Gottes gilt das ausdrücklich nicht.

Es ist also umgekehrt: Der Mensch stellt sich Gott anthropomorph vor bzw. Offenbarungen erscheinen anthropomorph - aber es nicht so, dass Gott anthropmorph IST. - Offenbarungen/Vorstellungen sind Gleichnisse.

Agent Scullie
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#499 Re: Ehe für alle

Beitrag von Agent Scullie » Do 8. Mär 2018, 23:34

closs hat geschrieben:
Agent Scullie hat geschrieben:Nur dass niemand auf die Idee kommen würde das so zu verstehen, dass Photonen die Eigenschaften von Dr. Bertlman, wie z.B. die, Socken zu tragen, zugeschrieben werden sollen. Anders ist es bei einem anthropomorphen Gottesbild: da wird unterstellt, dass Gott tatsächlich menschenähnliche Eigenschaften hätte.
OK - das gilt aber nur für die Selbstoffenbarungen Gottes. - Da zeigt sich Gott im "Engel des Herrn" oder in Jesus, etc. - Aber für das Wesen Gottes gilt das ausdrücklich nicht.

Es ist also umgekehrt: Der Mensch stellt sich Gott anthropomorph vor bzw. Offenbarungen erscheinen anthropomorph - aber es nicht so, dass Gott anthropmorph IST.
Wenn wir die Prämisse setzen, dass Gott so ist wie der Theismus es aussagt, also ein personaler, ontologisch transzendenter Schöpfer ist, dann ist Gott anthropomorph. Wenn wir dagegen diese Prämisse nicht setzen und z.B. die Möglichkeit zulassen, dass das, was man im Christentum Gott nennt, in Wahrheit gar kein Gott im theistischen Sinne ist, sondern so etwas wie das Brahman des Hinduismus oder das Tao des Taoismus, dann ist das, was von den Christen Gott genannt wird, möglicherweise tatsächlich nicht anthropomorph.

closs hat geschrieben:Offenbarungen/Vorstellungen sind Gleichnisse.
Wenn du damit sagen willst, dass du der Ansicht bist, die Vorstellung von Gott als Schöpfer oder von Jesus als Sohn Gottes Gleichnisse seien, die nicht wortwörtlich zu nehmen seien, ähnlich wie Dr. Bertlman ein Gleichnis ist, dann solltest du dir allerdings mal Gedanken darüber machen, ob deine Sichtweise mit der christlichen Religion vereinbar ist.
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#500 Re: Ehe für alle

Beitrag von closs » Fr 9. Mär 2018, 01:08

Agent Scullie hat geschrieben:Wenn wir die Prämisse setzen, dass Gott so ist wie der Theismus es aussagt, also ein personaler, ontologisch transzendenter Schöpfer ist, dann ist Gott anthropomorph.
Es ist doch umgekehrt: Der Mensch ist aus christlicher Sicht in Bezug auf seine geistigen Anlagen "theomorph" (falls es dieses Wort gibt) - das Wort dazu ist "ebenbildlich".

Agent Scullie hat geschrieben:Wenn wir dagegen diese Prämisse nicht setzen und z.B. die Möglichkeit zulassen, dass das, was man im Christentum Gott nennt, in Wahrheit gar kein Gott im theistischen Sinne ist, sondern so etwas wie das Brahman des Hinduismus oder das Tao des Taoismus, dann ist das, was von den Christen Gott genannt wird, möglicherweise tatsächlich nicht anthropomorph.
Das würde ich abhängig machen von Eigenschaften, die man Gott zuordnet - konkret:

Wenn Tao und Brahman sowohl personal als auch antithesen-frei sind, können sie in ihrer Vorstellungswelt an "Gott" näher sein als christliche Vorstellungswelten - insofern ja. - Meinst Du es so?

Agent Scullie hat geschrieben:Wenn du damit sagen willst, dass du der Ansicht bist, die Vorstellung von Gott als Schöpfer oder von Jesus als Sohn Gottes Gleichnisse seien, die nicht wortwörtlich zu nehmen seien, ähnlich wie Dr. Bertlman ein Gleichnis ist, dann solltest du dir allerdings mal Gedanken darüber machen, ob deine Sichtweise mit der christlichen Religion vereinbar ist.
Moment: Man sollte Vorstellungs-Bilder/Offenbarungs-Größen/etc. Gottes nicht mit notwendigen Eigenschaften Gottes verwechseln. - Konkret:

"Vorstellung von Gott als Schöpfer" (egal ob nordisch oder bhuddistisch oder christlich chiffriert) ist insofern notwendige Vorstellung, dass "Gott" nicht denkbar ist, wenn er nicht der Ursprung von allem ist - ein Gott-Genannter, der nur "Stärkerer" ist (siehe Griechen) ist nicht Gott. - Buber benutzt dazu das Wort "Gottnichtse" (also nicht "Götter", sondern "Gottnichtse").

Jesus als inkarnierte Offenbarung Gottes ist christlich gesehen notwendig, weil es in seiner Funktion darum geht, gleichzeitig Brückenkopf auf göttlicher wie auf menschlicher Seite zu sein, um beide Seiten zu verbinden - sonst macht "Jesus" keinen Sinn.

Davon abgesehen sind ALLE Vorstellungen von uns Gleichnisse - hier lohnt sich immer wieder, Goethe zu zitieren: "Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis" (eine er letzten Zeilen, die er geschrieben hat). - Das aber setzt voraus, dass man die geistige Entität über die materielle Entität stellt - ein nach unserem materialistisch geprägten Denken schwer fassbarer Gedanke. - Noch schwerer fassbar wird es dann, wenn man hinzufügt, dass bspw. "Heilsgeschichte" nicht Teil der "Geschichte" ist, sondern genau umgekehrt. - "Geschichte" ist ein Gleichnis für die "Heilsgeschichte".

Im Grunde haben wir den Grundkonflikt, dass der eine die materielle Ebene als Grundlage sieht, von der aus er ins Geistige hinauswachsen kann. - Der andere macht genau das Umgekehrte: Er sieht die geistige Ebene als Grundlage, von der er ins Materielle hineinwächst. - Die Fixpunkte sind diametral.

Insofern verstehe ich sogar, dass auch nachdenkliche, aber über kritisch-rationales Denken geprägte Menschen dazu neigen, sich intellektuell überlegen zu fühlen ("Aufklärung versus Glaube"). - Was dabei übersehen wird: Seitens der echten, spirituellen SChwergewichte der Theologie wird es genau umgekehrt gesehen: "Wir sind viel weiter". - Der Unterschied: Die Theologie geht damit nicht hausieren, weil sie weiß, wie schwer die spirituellen Grundlagen in einer materialistisch denkenden Gesellschaft vermittelbar ist ("Das KÖNNEN die doch gar nicht verstehen"). - Davon abgesehen: Es ist inzwischen auch immer weniger unter "modernen" Theologen zu vermitteln. :lol: - Insofern bewahrt man und wartet auf Zeiten, in denen die geistigen Umstände wieder mehr zulassen - egal ob es 20 oder 200 Jahre sind.

Treffen tut man sich dann meistens auf pastoraler Ebene, weil JEDER Mensch (egal, was er begreift) Mensch ist, also latent oder offen eine geistiges Wesen ist - Stichwort Gewissen. - So, jetzt bin ich abgeschweift - gehört aber trotzdem zum Thema.

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