Familie - Nein danke?

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sven23
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#21 Re: Familie - Nein danke?

Beitrag von sven23 » So 18. Mär 2018, 17:01

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das Ergebnis steht doch schon fest, bevor mit der Exegese begonnen wird.
Das gilt nicht für sachlich-neutrale Arbeit. - Davon abgesehen: Wenn es alles schon klar wäre - sitzen die Theologen alle rum und schreiben altes Zeug ab?
In der Tat, oder hast du schon mal von neuen Forschungsergebnissen der Kanoniker gehört?

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das mögen Leute glauben, die sich die Hose mit der Kneifzange zumachen oder Glaubensideologen. Mit historischer Forschung hat das herzlich wenig zu tun.
Historisch-ontisch kann es schon wichtig sein, da es da nur darauf ankommt, was wirklich stattgefunden hat. - Historisch-methodisch hast Du recht: Dort hat man sich für andere Methodiken entschieden (was überhaupt keine Kritik ist).
Mit Glaubensideologie kommt man dem ontischen Jesus aus nicht bei. Kein gangbarer Weg für die wissenschaftliche Forschung.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Allerdings hat die Kirche das Weihnachtsfest mit Kälkül auf den 25. Dezember gelegt, weil es ein Feiertag des Mithraskultes war, den man so verdrängen wollte.
Wusste ich nicht, aber was Du sagst, istnormal. - Man hat oft die vorliegenden Religionen dadurch ersetzt, indem man eigene drauf gesetzt hat - gilt auch heute noch: Siehe "Allerheiligen versus Halloween".
Halloween wird aber nicht als Religion zelebriert, sondern geht auf einen keltischen Brauch zurück, der heute natürlich völlig im Zeichen der Kommerzialisierung steht.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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closs
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#22 Re: Familie - Nein danke?

Beitrag von closs » So 18. Mär 2018, 17:54

sven23 hat geschrieben:hast du schon mal von neuen Forschungsergebnissen der Kanoniker gehört?
Halman hat da mal einige Bücher genannt und daraus zitiert - natürlich wird da gearbeitet. - Für mich klang es überfordernd, aber systematisch aufgearbeitet.

sven23 hat geschrieben:Mit Glaubensideologie kommt man dem ontischen Jesus aus nicht bei.
Aber mit theologischem Ansatz - wie gesagt: Der kerygmatische Jesus kann in bestimmten Fragen näher am ontischen/wirklichen Jesus sein als die HKM. - Da muss Jesus nur historisch göttlich sein und schon ist es passiert.

sven23 hat geschrieben:Halloween wird aber nicht als Religion zelebriert, sondern geht auf einen keltischen Brauch zurück, der heute natürlich völlig im Zeichen der Kommerzialisierung steht.
Na und? - Was ist der Unterschied zwischen "Religion" und "Brauch"? - Was ist der Unterschied zwischen Religion und Para-Religionen wie der Materialismus?

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sven23
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#23 Re: Familie - Nein danke?

Beitrag von sven23 » So 18. Mär 2018, 18:02

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:hast du schon mal von neuen Forschungsergebnissen der Kanoniker gehört?
Halman hat da mal einige Bücher genannt und daraus zitiert - natürlich wird da gearbeitet. - Für mich klang es überfordernd,
Das glaube ich dir sogar. :lol:

closs hat geschrieben: aber systematisch aufgearbeitet.
Es ist kein Kunststück, alle Glaubensbekenntnisse systematisch aufzulisten. Für die historische Forschung bringt es eh nichts.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Mit Glaubensideologie kommt man dem ontischen Jesus aus nicht bei.
Aber mit theologischem Ansatz - wie gesagt: Der kerygmatische Jesus kann in bestimmten Fragen näher am ontischen/wirklichen Jesus sein als die HKM. - Da muss Jesus nur historisch göttlich sein und schon ist es passiert.
Das kann man genau so vergessen wie bei allen anderen Mythen und Legenden. Jesus war genauso göttlich wie Zeus, Jupiter, Wotan oder Atos.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Halloween wird aber nicht als Religion zelebriert, sondern geht auf einen keltischen Brauch zurück, der heute natürlich völlig im Zeichen der Kommerzialisierung steht.
Na und? - Was ist der Unterschied zwischen "Religion" und "Brauch"?
Keine Ahnung. Willst du damit sagen, die christliche Religion ist ein Brauch aus Gewohnheit und Sozialisation?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#24 Re: Familie - Nein danke?

Beitrag von closs » So 18. Mär 2018, 18:22

sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:

sven23 hat geschrieben:
Mit Glaubensideologie kommt man dem ontischen Jesus aus nicht bei.

Aber mit theologischem Ansatz - wie gesagt: Der kerygmatische Jesus kann in bestimmten Fragen näher am ontischen/wirklichen Jesus sein als die HKM. - Da muss Jesus nur historisch göttlich sein und schon ist es passiert.


Das kann man genau so vergessen wie bei allen anderen Mythen und Legenden.
Aus Sicht der historisch-kritischen Hermeneutik kann das gut sein - mir ging es hier um die historische Wirklichkeit, falls Jesus göttlich war. - Und da macht die HKM keinen Stich, wenn sie auf Basis eines naturalistischen Wirkungszusammenhangs der Geschichte interpetiert.

sven23 hat geschrieben:Willst du damit sagen, die christliche Religion ist ein Brauch aus Gewohnheit und Sozialisation?
Fundamental NICHT, aber pastoral gibt es da viel Überlappung. - Das gilt auch für den weltanschaulichen Materialismus/Naturalismus, der heute in der Bevölkerung eine ähnliche Rolle spielt wie früher die Religion.

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sven23
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#25 Re: Familie - Nein danke?

Beitrag von sven23 » So 18. Mär 2018, 18:27

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:

sven23 hat geschrieben:
Mit Glaubensideologie kommt man dem ontischen Jesus aus nicht bei.

Aber mit theologischem Ansatz - wie gesagt: Der kerygmatische Jesus kann in bestimmten Fragen näher am ontischen/wirklichen Jesus sein als die HKM. - Da muss Jesus nur historisch göttlich sein und schon ist es passiert.


Das kann man genau so vergessen wie bei allen anderen Mythen und Legenden.
Aus Sicht der historisch-kritischen Hermeneutik kann das gut sein - mir ging es hier um die historische Wirklichkeit, falls Jesus göttlich war. - Und da macht die HKM keinen Stich, wenn sie auf Basis eines naturalistischen Wirkungszusammenhangs der Geschichte interpetiert.
Die Stiche macht sie auch nicht, falls Zeus göttlich war, oder Wotan oder Atos. Bringt alles nichts und ist für die Forschung kein gangbarer Weg.
Du redest immer von Vermanschung und bist selber der größte Vermanscher, indem du nicht trennen willst zwischen historischer Forschung und glaubensbasierten Exegesen.
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#26 Re: Familie - Nein danke?

Beitrag von closs » So 18. Mär 2018, 18:45

sven23 hat geschrieben:Du redest immer von Vermanschung und bist selber der größte Vermanscher, indem du nicht trennen willst zwischen historischer Forschung und glaubensbasierten Exegesen.
Völlig doofe Ablenkung - "Deine" Gegenüberstellung ist derart unaktuell, dass es da nichts zu vermanschen gibt. - Es geht um die Vermanschung innerhalb MEINER Gegenüberstellung "Sachebene - interpretative Ebene".

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#27 Re: Familie - Nein danke?

Beitrag von sven23 » So 18. Mär 2018, 19:20

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Du redest immer von Vermanschung und bist selber der größte Vermanscher, indem du nicht trennen willst zwischen historischer Forschung und glaubensbasierten Exegesen.
Völlig doofe Ablenkung - "Deine" Gegenüberstellung ist derart unaktuell, dass es da nichts zu vermanschen gibt. - Es geht um die Vermanschung innerhalb MEINER Gegenüberstellung "Sachebene - interpretative Ebene".
Die aber nur in deinem Kopf stattfindet.
Die Forschung macht einen im großen und ganzen guten Job.
Unabhängige Forschung wäre noch besser, aber es ist nun mal so, wie es ist.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#28 Re: Familie - Nein danke?

Beitrag von closs » So 18. Mär 2018, 21:20

sven23 hat geschrieben:Die Forschung macht einen im großen und ganzen guten Job.
Diese Diskrepanz zwischen Sachebene und Interpretations-Ebene ist normalerweise nicht Problem "der Forschung", weil die meiste Forschung naturwissenschaftlicher Natur ist. - Wir reden hier von den philologischen Disziplinen, wo es gang und gäbe ist.

Wie mehrfach betont: Bei uns in den Literaturwissenschaften hätte es kein Student wagen dürfen, sachliche Basisarbeit der Sprache und Wortbedeutung in einem Werk und Sonstiges um ein Werk herum (meinetwegen "Nibelungenlied" oder "Beowulf" oder "McBeth") mit interpretativer Arbeit des Werks selbst zu verwechseln - die Höchststrafe wäre die Folge gewesen ("Ehrenrunde").

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#29 Re: Familie - Nein danke?

Beitrag von Magdalena61 » Mo 19. Mär 2018, 00:10

Wer zum Beispiel die Familienpflicht, den Vater zu bestatten, als Grund anführt, um die Entscheidung für das Reich Gottes aufzuschieben, der wird hart kritisiert (Lk 9,60).
http://www.gym-hartberg.ac.at
Na ja.... wenn der Vater noch gar nicht gestorben war... und die Entscheidung, Jesus nachzufolgen, also auf unbestimmte Zeit hinausgeschoben werden sollte, ist die Skepsis Jesu in Bezug auf die Eignung des Kandidaten zum Vollzeitjünger durchaus nachvollziehbar.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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#30 Re: Familie - Nein danke?

Beitrag von Magdalena61 » Mo 19. Mär 2018, 00:24

sven23 hat geschrieben: Die Familie Jesu wird als nicht sehr harmonisch dargestellt. So wird erzählt, dass die Angehörigen Jesus mit Gewalt nach
Hause holen wollen (Mk 3,21), weil sie ihn für verrückt halten.

http://www.gym-hartberg.ac.at
Normalbegabte Menschen erkennen in der Regel nicht das Genie in ihrem Familienverband.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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