#61 Re: Familie - Nein danke?
Verfasst: Di 20. Mär 2018, 13:35
Das wird sogar von der theologischen Forschung eingestanden. Die Diskrepanz zwischen historischem Jesus und dem verkündeten Christus der Kirche ist gewaltig.closs hat geschrieben:Das ist ein grandioses Missverständnis, erklärt aber ideologische Ansprüche.sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Ähm, genau auch ontisch, da der historische Jesus auch der ontische ist.
Der historisch-kritische Jesus KANN mit dem ontischen übereinstimmen, muss aber nicht. - Du klingst manchmal so, als würde sich nur die HKM um den wirklichen Jesus kümmern und der Rest der Theologie sich mit anderem beschäftigen.
De facto ist es ja auch so.
Doch, passt ganz genau und ist durch die wissenschaftliche Praxis belegt.closs hat geschrieben:Damit kannst Du doch keine hermeneutische Interpretation zu einer sachlich-neutralen Aussage machen - hier haben wir wieder das Motiv des Versteckens von Setzungen mit dem Vorwand der Wissenschaftlichkeit. - Passt nicht.sven23 hat geschrieben:Die Sachlichkeit orientiert sich an der sauberen Anwendung der historisch-kritischen Methode.
Nein, das stimmt nicht. Es ist ähnlich wie bei Theißens Anmerkung, dass der Weg der Erkenntnis oft wichtiger ist als das Ziel. Was nicht heißt, dass die Ergbnisse deshalb falsch sein dürfen. Das wäre die Perversion von wissenschaflicher Wahrheitssuche.closs hat geschrieben:Merkst Du nicht, dass Dir Deine Definition von "Wissenschaft" wichtiger ist als das, was wirklich geschehen ist?sven23 hat geschrieben:Wir sind aber nicht in Taka-Tukaland, sondern halten uns an die Quellen und deren Entstehung, wenn wir wissenschaftlichen Anspruch haben.
Eben, dann gilt das auch für den Holocaust. Und welche "geistige Wirklichkeit" steckt hinter dem Holocaust?closs hat geschrieben:Natürlich - er bildet eine (in diesem Fall: wider-)geistige Wirklichkeit historisch ab. - Aber dazu musst Du nicht schon wieder extreme Beispiele heranziehen - das gilt für alles.sven23 hat geschrieben:Häh, der Holocaust ist Ausdruck geistiger Wirklichkeit?
Nein, das meine ich ausdrücklich nicht. Die HKM ist ein Werkzeug, um sich Historie nähern zu können. Voraussetzung ist allerdings, dass es Quellen dazu gibt.closs hat geschrieben:Wieder mal ein Satz, der richtig ist, aber aus Deinem Mund falsch ist. - Denn Du meinst mit "unhistorisch" nicht das, was nicht stattgefunden hat, sondern das, was man historisch-methodisch nicht greifen kann.sven23 hat geschrieben:Und wenn etwas nicht stattgefunden hat, ist es unhistorisch.
Ich meine, wenn der II. Weltkrieg ein historisches Ereignis war, dann war er das unabhängig davon, ob closs das zu einer geistigen Wirklichkeit erklärt oder nicht.closs hat geschrieben: Ansonsten - richtig: Geistiges, das in unserer Welt stattfindet, ist historisch, weil es in der Zeit passiert. - Aber so meinst Du es wahrscheinlich nicht.
Du mußt schon ein bißchen mitdenken. Wenn sie von der göttlichen Mission gewußt hätte, müßte sie Jesus nicht für verrückt erklären. Dieses Mißgeschick der Schreiber rührt ja auch nur daher, weil die Evangelien ein Mischtext sind aus unterschiedlichen Traditionen und theologischen Absichten und durch verschiedene Schreiben entstanden sind, mit allen Widersprüchen und Fehlern, die dabei passieren. Spätere Redaktoren haben versucht, die Widerprüche zu glätten. Zum Glück waren sie nicht immer erfolgreich. Aus diesen Mißgeschicken lassen sich aufschlussreiche Erkenntnisse ziehen.closs hat geschrieben:Steht da "Maria wußte nichts von Engeln und der Ankündigung" oder steht da einfach NICHTS?sven23 hat geschrieben: In der ursprünglichen Fassung weiß aber Maria nichts von Engeln und der Ankündigung des Gottessohnes.