Übersexualisierte Gesellschaft?

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
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sven23
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#1 Übersexualisierte Gesellschaft?

Beitrag von sven23 » Fr 27. Sep 2013, 20:06

Ein interessanter Filmbeitrag, der auf 3sat lief und sich mit der Problematik einer übersexualisierten Gesellschaft beschäftigt, in der sich schon Kinder mit Sex, Pornografie und einer sexualisierten Medienlandschaft konfrontiert sehen. Selbstdarstellung und Perfomance werden zum unverzichtbaren Bestandteil des Dazugehörens bei Heranwachsenden. Kinder werden ihrer Kindheit beraubt.

Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
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#2 Re: Übersexualisierte Gesellschaft?

Beitrag von closs » Fr 27. Sep 2013, 21:32

Dazu gibt es auf Anhieb drei Gründe:
* Die Gesellschaft ist an sich tabulos und in weiten Teilen nicht mehr scham-fähig (auch in wirtschaftlichen Belangen).
* Medien-reiz-bedingt und ernährungsbedingt werden Mädchen heute erheblich früher als noch zu unserer Generation geschlechtsreif. Einher zu gehen scheint eine spätere psychologische Reife.
* Vor tausend Jahren haben junge Frauen oft mit 15 Jahren geheiratet und Kinder gekriegt. - Es gab damals noch einen Wesensbezug zwischen Geschlechtsreife und Familiengründung UND man war aufgrund der raueren Zeiten früher erwachsen (und wurde durchschnittlich nur 40 Jahre alt).

Es ist gut, wenn sich Menschen über Übersexualisierung Gedanken machen - überrascht tuen dürfen sie nicht - denn es ist natürliche Folge der Entwicklung unserer westlichen Gesellschaft während der letzten Generationen.

Pluto
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#3 Re: Übersexualisierte Gesellschaft?

Beitrag von Pluto » Fr 27. Sep 2013, 21:55

closs hat geschrieben:* Medien-reiz-bedingt und ernährungsbedingt werden Mädchen heute erheblich früher als noch zu unserer Generation geschlechtsreif. Einher zu gehen scheint eine spätere psychologische Reife.
* Vor tausend Jahren haben junge Frauen oft mit 15 Jahren geheiratet und Kinder gekriegt. - Es gab damals noch einen Wesensbezug zwischen Geschlechtsreife und Familiengründung UND man war aufgrund der raueren Zeiten früher erwachsen (und wurde durchschnittlich nur 40 Jahre alt).
Hmm.... Du meinst also, dass die Geschlechtsreife von Mädchen über die Jarhunderte zuerst angestigen, und dann wieder in neuerer Zeit gesunken ist?
Worauf gründet das? Wie würdest du es erklären?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#4 Re: Übersexualisierte Gesellschaft?

Beitrag von closs » Sa 28. Sep 2013, 00:24

Pluto hat geschrieben:Du meinst also, dass die Geschlechtsreife von Mädchen über die Jarhunderte zuerst angestigen, und dann wieder in neuerer Zeit gesunken ist?
Die körperliche Geschlechtsreife tritt heute (im Durchschnitt) sicherlich früher ein als in den letzten paar Generationen - in meiner Generation wohl so um die 15, heute wohl um die 12. - Das mag am Futter liegen - also rein physiologisch bedingt (die Menschen sind heute ja auch 10 cm größer als noch vor 2 Generationen - ernährungsbedingt). - Wobei das Stichwort "Futter" sowohl quantitativ als auch qualitativ begründbar ist: Genug zu essen da - viele Hormonrückstände etwa in Geflügelfleisch.

Wann die Geschlechtsreife vor 500 Jahren eingetreten ist, weiß ich nicht (könnte man aber rausfinden) - ich schätze so um die 15. - ABER: Die jungen Leute mussten damals insofern psychisch schneller erwachsen werden, weil diese Geschlechtsreife sehr schnell mit eigener Familie verbunden war - es gab normalerweise nicht eine längere Karenzzeit zwischen Fruchtbarkeit und Schwangerschaft - statt heute 20 Jahre waren es vielleicht 2.

Pluto
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#5 Re: Übersexualisierte Gesellschaft?

Beitrag von Pluto » Sa 28. Sep 2013, 00:42

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Du meinst also, dass die Geschlechtsreife von Mädchen über die Jarhunderte zuerst angestigen, und dann wieder in neuerer Zeit gesunken ist?
Die körperliche Geschlechtsreife tritt heute (im Durchschnitt) sicherlich früher ein als in den letzten paar Generationen - in meiner Generation wohl so um die 15, heute wohl um die 12. -
Wenn das Einsetzen der Pubertät etwas mit der niedrigen Lebenserwartung zu tun hätte, dann würde man erwarten, dass heute die Geschlechtsreife, so etwa mit 30 einsetzt. :mrgreen:

viele Hormonrückstände etwa in Geflügelfleisch.
Ja! Ein sehr gute Punkt! :clap:

Wann die Geschlechtsreife vor 500 Jahren eingetreten ist, weiß ich nicht (könnte man aber rausfinden) - ich schätze so um die 15. - ABER: Die jungen Leute mussten damals insofern psychisch schneller erwachsen werden, weil diese Geschlechtsreife sehr schnell mit eigener Familie verbunden war.
Meine eigene Vermutung geht dahin, dass die biologische Geschlechtsreife über die Jahrhunderte recht konstant geblieben ist, aber einer breiten Streuung unterliegt.
Dazu wird sie wahrscheinlich durch die bereits erwähnten kulturellen Veränderungen wesentlich beeinflusst.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#6 Re: Übersexualisierte Gesellschaft?

Beitrag von closs » Sa 28. Sep 2013, 00:48

Pluto hat geschrieben:Wenn das Einsetzen der Pubertät etwas mit der niedrigen Lebenserwartung zu tun hätte, dann würde man erwarten, dass heute die Geschlechtsreife, so etwa mit 30 einsetzt.
Stimmt - deshalb habe ich ja die körperliche Geschlechtsreife von damals bis in meine Generation mit ca. 15 Jahren gleichgestellt. - Psychisch ist das allerdings anders: Bei kurzer Lebenszeit UND harten Zeiten gibt es kein Hotel Mama und auch keine Zeit für berufliche Karriere VOR der Mutterschaft.

Abischai
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#7 Re: Übersexualisierte Gesellschaft?

Beitrag von Abischai » Sa 28. Sep 2013, 01:58

Man vernimmt allerorts, daß die "durchschnittliche Lebenserwartung" der Menschen bei 40a gelegen haben solle.

Das dauert mich, denn das stimmt nicht.

Es gabt Zeiten, da war die Lebenserwartung relativ niedrig, warum auch immer, aber das waren kurze Perioden.
Das normale Menschenalter liegt bei 120 Jahren und wenn verkürzt, dann bei 70 - 80 Jahren, und das ist seit mindestens 4.000a so (vgl. Psalm 90)
______________________

Meine Mädchen "hege" ich so gut ich kann.

Weiß eigentlich noch jemand, was eine "Hege" ist? Wir nennen es unbedacht "hegen und pflegen" aber was genau ist das?
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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#8 Re: Übersexualisierte Gesellschaft?

Beitrag von closs » Sa 28. Sep 2013, 02:12

Abischai hat geschrieben:Das normale Menschenalter liegt bei 120 Jahren
Das gilt aber NICHT für historische Zeiten von mindestens 500 v. Chr. bis ins 19. Jh. n.Chr. - Das lässt sich sehr gut nachweisen, wie das Lebensalter war (alleine durch historische Chroniken). - Schwankend - gewiss - aber im Großen und Ganzen kontinuierlich ansteigend. - Wie kommst Du auf Deine Aussage? - Bezieht sie sich auf historische Zeiten?

Abischai
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#9 Re: Übersexualisierte Gesellschaft?

Beitrag von Abischai » Sa 28. Sep 2013, 02:37

Es ist heute so, und es war vor 4.000 Jahren so. Und Gott hat ausdrücklich gesagt, daß die Grenze bei 120 a liegt, und das war sogar vor 5.000 Jahren. Es gibt heutzutage Völker mit 40 a Lebenserwartung (Indianer am Amazonas) und sehr hohe Alter (Europa, Asien). Das hängt von den aktuellen Lebensbedingungen ab. Kriege spielen da eine große Rolle. Im 30-jährigen Krieg war zum einen Krieg, dann die Pest und Hunger und, und, und. Heute in Europa haben wir das Lebensalter wie vor 4.000 a in Ps. 90 beschrieben.

Es gibt zwei kontinuierliche Grenzlinien, eine bei 120 a (= normal) und eine bei 70 a (= eingeschränkt).
Und es gibt Ausnahmen weit unter den 70. Es können Epochen sein, aber auch nur kurze Zeiten.

In den USA ist z.B. um den Bürgerkrieg (1865) herum ein normales Alter mit 50 a bekannt.

Die Geschichtsschreibung hat die Eigenart, daß nur Besonderheiten verzeichnet sind, Normalität ist nicht erwähnenswert. Also haben wir fast nur Aufzeichnungen aus Krisen- Kriegs- und Hungerzeiten, Epidemien und Naturkatastrophen. Wenn also was geschrieben steht, dann haben die Menschen immer auch sehr wenig Erwartung auf ein langes Leben gehabt.

Von den Zeiten langer Lebengeschichten steht in den Annalen wenig geschrieben.

Das sog. "finstere Mittelalter" ist auch nur daher "finster", weil es nicht viel zu lesen gibt. Offenbar war dazumal alles easy.

Wirklich finster wurde es erst danach...

Man war ja auch erstaunt, daß in der Bibliothek Assurbanipals II. profane Texte zu finden waren. Das ist m.E. einzigartig in der Geschichte. Sonst steht immer von Krieg und Sieg geschrieben, was immer auch ein relativ kurzes Leben der Besiegten zur Folge hatte.

Es gibt für alles eine plausible Erklärung, man muß die nur finden.

Die Idee früherer kurzer Lebenszeiten und heute kontinuierlich längerer ist ein ausschließlich evolutionistischer Zielgedanke.

Die Ursache für das Themen-Phänomen ist vielmehr, daß verwahrloste und verwaiste Kinder immer "frühreif" sind. Das ist sicher ein Schutzmechanismus, mit dem man, wenn er herausgekitzelt wird, unheimlichen Schaden anrichtet. Dann werden die Kinder nämlich verwaist und verwahrlost (es geht auch in der Richtung).

Die Schrift sagt: "Wecke die Liebe nicht vor ihrer Zeit, bevor es ihr selber gefällt !" Das sagt Gottes Wort.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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#10 Re: Übersexualisierte Gesellschaft?

Beitrag von closs » Sa 28. Sep 2013, 02:49

Abischai hat geschrieben:Die Schrift sagt: "Wecke die Liebe nicht vor ihrer Zeit, bevor es ihr selber gefällt !"
Guter Satz.

Abischai hat geschrieben:Die Geschichtsschreibung hat die Eigenart, daß nur Besonderheiten verzeichnet sind, Normalität ist nicht erwähnenswert.
Das stimmt nicht. - Gerade in den letzten 3 Jahrzehnten hat man sich sehr stark der Lebensrealität der Zeiten gewidmet. - Und da liest man etwa, dass es im Hochmittelalter ein günstiges Zusammenkommen einer relativ kriegsarmen Zeit (im Binnenland) und einer klimatischen Wärmephase (mit relativ wenig Hunger und Krankheiten) gab - was zwar die Lebensdauer erhöht hat, die aber noch weit unter der heutigen ist.

Abischai hat geschrieben:Die Idee früherer kurzer Lebenszeiten und heute kontinuierlich längerer ist ein ausschließlich evolutionistischer Zielgedanke.
Das sind einfach Fakten - ES SEI DENN, Gott hätte die menschliche Wahrnehmung bewusst verfälscht. - Im übrigen sagt es geistlich NICHTS aus, wenn im Laufe der Evolution Menschen älter werden (würden) - es ist absolut kein qualitatives Kriterium im geistigen Sinne.

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