Humoralpathologie in der Alternativmedizin

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Catholic
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#41 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von Catholic » Sa 7. Mär 2015, 18:55

Closs,in der Schulmedizin wurde relativ lange der Fehler gemacht,den Patienten eben nicht im Ganzen zu betrachten.
Das in Verbindung mit der Tatsache,dass sich jeder Medizinstudent hierzulande entscheiden muss,in welcher Disziplin er tätig sein möchte,führte dazu,dass wir leider zunehmend mehr medizinische Fachidioten haben.
Interessant ist,dass die hochmittelalterliche Klostermedizin in Europa sehr stark die Nutzung von Heilpflanzen vorantrieb in Verbindung mit dem Bewusstsein,dass die Lebensweise eines Menschen sich ebenso auf seine Gesundheit auswirken kann (positiv wie negativ).
Dann entwickelte sich langsam die Heil(!)kunde zu dem,was wir heute als Medizin kennen und...die altbewährt-überlieferte Heilkunde geriet in Vergessenheit,ihre Anwender wurden als "Kräuterweiber" usw. verlacht.
Interessant ist auch,dass seit den 1970er Jahren dieses alte Wissen immer mehr hervorgeholt wird und sogar in der Pharmaindustrie Anwendung findet.

closs
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#42 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von closs » Sa 7. Mär 2015, 19:05

Scrypt0n hat geschrieben:Eine noch viel gröbere ist es, Mythos als Wahrheit zu postulieren.
Wahrheit ist das, was der Fall ist - ob es mythisch oder historisch belegt ist, ist zweitrangig.

Scrypt0n hat geschrieben:tatsächlich ergänzen sie sich und arbeiten zusammen, um in schwierigen Fällen eine Diagnose zu erstellen.
Natürlich ist das so gemeint und funktioniert sicherlich auch in vielen Fällen - oft jedoch auch nicht.

Ich hatte neulich mal einen Fall, bei dem mein (ziemlich erfahrener) Hausarzt (übrigens kein HP-Arzt :lol:) sagte: "Eigentlich könnte ich Dich jetzt zur Klinik x schicken - aber wenn Du da erst mal bist, werden die auf jedem Fall schneiden, weil sie aus forensischen Gründen gar nicht NICHT schneiden dürfen. - Aus meiner Sicht ist das nicht nötig. - Mach lieber folgendes ...". - Ein anderer Hausarzt hätte sagen können: "Folgende Indikation ist gegeben, wofür die Klinik x zuständig ist - hier ist eine Überweisung".

closs
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#43 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von closs » Sa 7. Mär 2015, 19:09

Catholic hat geschrieben:in der Schulmedizin wurde relativ lange der Fehler gemacht,den Patienten eben nicht im Ganzen zu betrachten.
Das ist genau das Anliegen einiger Teilnehmer an diesem Thread.

Catholic hat geschrieben:Interessant ist auch,dass seit den 1970er Jahren dieses alte Wissen immer mehr hervorgeholt wird und sogar in der Pharmaindustrie Anwendung findet.
Das betrifft besonders phythopharmakologische Gebiete - und gilt inzwischen als anerkannt. - Der nächste Schritt wäre, dass die "normale" Medizin dazu beiträgt, den gesamtheitlichen Ansatz zu stärken und die Spreu vom Weizen zu trennen - allerdings bedarf es dazu der richtigen Siebe.

Pluto
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#44 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von Pluto » Sa 7. Mär 2015, 19:18

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Eine noch viel gröbere ist es, Mythos als Wahrheit zu postulieren.
Wahrheit ist das, was der Fall ist - ob es mythisch oder historisch belegt ist, ist zweitrangig.
Nein.
Was der Fall ist, ist das was prinzipiell wahrnehmbar ist, und NICHT das was vermutet, hofft oder glaubt!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#45 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von closs » Sa 7. Mär 2015, 20:02

Pluto hat geschrieben:Was der Fall ist, ist das, was prinzipiell wahrnehmbar ist
Das ist reine Ideologie - denn niemand kann das wissen.

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#46 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von Pluto » Sa 7. Mär 2015, 20:10

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was der Fall ist, ist das, was prinzipiell wahrnehmbar ist
Das ist reine Ideologie - denn niemand kann das wissen.
Da muss ich dir widersprechen.
Das ist weit weniger ideologisch als zu behaupten (vermuten, glauben, postulieren...) es gäbe Dinge in der Welt die nicht prinzipiell greifbar sein könnten. Ebenso ist es ideologie, zu behaupten es gäbe Überzeitlichkeit oder dergleichen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#47 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von closs » Sa 7. Mär 2015, 20:35

Pluto hat geschrieben:Das ist weit weniger ideologisch als zu behaupten (vermuten, glauben, postulieren...) es gäbe Dinge in der Welt die nicht prinzipiell greifbar sein könnten.
Korrekt wäre die Aussage, dass das Wahrnehmen von "Realität" kein Hinweis darauf ist, dass es keine "Realität" gäbe, die nicht (für uns) wahrnehmbar ist.

Natürlich weiss man nicht, ob es für uns nicht-wahrnehmbare "Realität" gibt - der Satz "Was der Fall ist, ist das, was prinzipiell <"im Dasein", meinst Du ja wahrscheinlich> wahrnehmbar ist", ist trotzdem willkürlich. - Einfach, weil es niemand weiss (dass es geistige Gründe gibt, die dafür sprechen, soll hier gar keine Rolle spielen).

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#48 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von Pluto » Sa 7. Mär 2015, 21:12

closs hat geschrieben:Natürlich weiss man nicht, ob es für uns nicht-wahrnehmbare "Realität" gibt - der Satz "Was der Fall ist, ist das, was prinzipiell <"im Dasein", meinst Du ja wahrscheinlich> wahrnehmbar ist", ist trotzdem willkürlich.
Das ist natürlich falsch dargestellt.
Ich meine, wir haben keinen Grund anzunehmen, dass es in der Welt Dinge gibt die sich prinzipiell micht erschließen lassen.

closs hat geschrieben:Einfach, weil es niemand weiss.
Gerade darum ist jegliche Vermutung darüber überflüssig weil nicht zielführend.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#49 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von closs » Sa 7. Mär 2015, 22:05

Pluto hat geschrieben:Gerade darum ist jegliche Vermutung darüber überflüssig weil nicht zielführend.
Wäre ich Materialist, würde ich genauso denken - denn welchen Grund sollte es geben, etwas anderes zu suchen als Materie (und evt. Strahlungen). Insofern ist Deine Aussage innerhalb der materialistischen Weltanschauung ja richtig - also eine zutreffende System-Aussage.

Nur gibt es eben Denkansätze, dass das nicht alles ist. - Diese Denkansätze sind keine Erfindungen, sondern Folge von geistigen Wahrnehmungen. - Nun kann man diese geistige Wahrnehmungen ebenfalls materialistisch subsummieren, indem man sie als Fantasien eines Gehirns definiert, das Ursprung des Geistes schlechthin ist - also hat man wiederum die Kurve gekriegt, die Sache system-intern zu halten.

Das alles geht - man nennt so etwas gemeinhin als "Weltanschauung" - aber davon gibt es halt verschiedene.

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#50 Re: Humoralpathologie in der Alternativmedizin

Beitrag von Pluto » Sa 7. Mär 2015, 22:20

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Gerade darum ist jegliche Vermutung darüber überflüssig weil nicht zielführend.
Wäre ich Materialist, würde ich genauso denken - denn welchen Grund sollte es geben, etwas anderes zu suchen als Materie (und evt. Strahlungen). Insofern ist Deine Aussage innerhalb der materialistischen Weltanschauung ja richtig - also eine zutreffende System-Aussage.
Kannst du auch zeigen, dass das "was der Fall ist" auf irgend eine Art zielführend ist?

closs hat geschrieben:Nur gibt es eben Denkansätze, dass das nicht alles ist. - Diese Denkansätze sind keine Erfindungen, sondern Folge von geistigen Wahrnehmungen.
Natürlich sind das geistige Wahrnehmungen.
closs hat geschrieben:Nun kann man diese geistige Wahrnehmungen ebenfalls materialistisch subsummieren, indem man sie als Fantasien eines Gehirns definiert, das Ursprung des Geistes schlechthin ist
Dass es solche Denkansätze gibt, ist unbestritten.
Aber kannst du rational darlegen, wie du sie von reinen Illusionen unterscheidest?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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