Beschneidung heute

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2Lena
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#1 Beschneidung heute

Beitrag von 2Lena » Mi 4. Jun 2014, 19:00

Thema abgetrennt aus: Vorhäute 1 Samuel 18:25



Theophilius hat geschrieben:Wie ist es bei uns alle werden geimpft...das ist auch schmerzhaft und darüber regt sich keiner auf. Weil es eben wichtig für das Überleben heute ist.

Naja, wer sagt schon, dass irgendwelche Erregerbrut, auf faulenden Kükenleichen gezüchtet, mit giftigen Mitteln desinfiziert, genau die Viren sind ....
Es ist bekannt, dass geimpfte Kinder viel schwerer erkranken. Wenn Masern tatsächlich kommen, haben sie falsche Programme eingeübt, hängen durch. Zu oft werden Kinder wegen der Impfung krank. Sie tragen Schäden davon.

Vorteilhaft bei einer Diskussion ist, wenn ein gewisses Ordnungssystem mitkommt.
Bekannt ist - es gibt eine Beschneidung.
Das ergibt 100 % Flächendeckung.

Warum das so ist, wissen selbst die Betroffenen nicht.
Die Bandbreite für Ersatzgründe reicht von schwarz bis grau.

Theophilius: Waschen ü ja nur bei Abraham gab es kaum Wasser.....das war in Babylon villt so und in den Städten...Jerusalem Bethel .oder in der Oase Midian
Abraham ist ein Gesetzbuch der antiken Welt.
Jerusalem hat wunderbare Quellen.

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Mia
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#2 Re: Vorhäute 1 Samuel 18:25

Beitrag von Mia » Mi 4. Jun 2014, 21:41

Theophilus hat geschrieben:Hallo

Ich war in Israel und die Beduinen machen eine vielzahl von Infektionen der Haut durch ...weil die Luft auch zu trocken ist trocknet diese aus. Es gibt dann keine Pilze aber Ekzeme und die Haut reißt auf legt sich ein Impetigo drauf Impetgio infektiosa ...und so weiter.

Es muss einen viel wichtigeren Grund gegeben haben.....nämlich eine Krankheitsprävention....., auch wenn sie möglicherweise nicht besonders wirkungsvoll war.


Das alle unbedingt Beschnitten werden sollten.

Wie ist es bei uns alle werden geimpft...das ist auch schmerzhaft und darüber regt sich keiner auf.

Weil es eben wichtig für das Überleben heute ist.
Es bleibt der Gesundheitsaspekt ...später wurde es zum Initiationsritus und oder zur religiösen Tradition...

Die Aborigines beschneiden auch und schneiden sogar noch mehr herum.....villt um Eiterschneise um vorzusorgen???

Waschen :shock: ja nur bei Abraham gab es kaum Wasser.....das war in Babylon villt so und in den Städten...Jerusalem Bethel .oder in der Oase Midian


Grüße Theo

Das mit der Hygiene ist widerlegt, ein Intakter Penis reinigt sich wie das Auge durch das Augenlied, das sind die neusten Erkenntnisse dazu:

Beschneidung ist unhygienisch und ungesund

Die Zirkumzision ist unhygienisch und gesundheitsschädlich: Einer der am weitesten verbreiteten Irrtümer ist, dass die Beschneidung den Penis sauberer mache oder die Intimpflege vereinfache. Diese Behauptungen wurden widerlegt. Die künstlich entblößte Eichel und die Harnröhren Öffnung des beschnittenen Penis sind ständig Reibung und Schmutz ausgesetzt, was den beschnitten Penis unsauberer werden lässt. Der Verlust der schützenden Vorhaut, macht den Harntrakt empfindlich gegenüber eindringenden bakteriellen und viralen Krankheitserregern.

Die Zirkumzisionswunde ist größer als allgemein angenommen. Sie besteht nicht nur aus der kreisförmigen Verbindungsstelle zwischen dem inneren und äußeren Vorhautblatt. Bevor ein Kind beschnitten wird, muss seine Vorhaut von der Eichel gerissen werden, wobei die Eichel wortwörtlich bei lebendigem Leib gehäutet wird. Dies verursacht eine große offene Stelle aus wundem, blutenden Fleisch, welches bestenfalls noch mit einem unterentwickelten Schleimhäutchen bedeckt ist.[Siehe Bild] Schädliche Keime können so einfach durch die wunde Eichel, oder noch einfacher durch die Einschnittsstelle selbst, in das geschädigte Gewebe und damit den Blutkreislauf eindringen.

Selbst nach der Abheilung der Wunde, sind die entblößte Eichel und die Harnröhrenöffnung dem ständigen widernatürlichen Kontakt mit Urin, Fäkalien, chemisch behandelten Windeln, und anderen Schad- und Schmutzstoffen ausgesetzt.
http://www.beschneidung-von-jungen.de/h ... mkehr.html

Als er in den 1930ern den Irak bereiste, berichtete der englische Arzt Wildred Thesinger, dass die arabischen Jungen, die einer Beschneidung unterzogen wurden...:

"manchmal Monate brauchten um sich von ihrer Operation zu erholen und in der Zwischenzeit unter starken Schmerzen litten; Ein junger Mann kam 10 Tage nach seiner Beschneidung zu mir, um sich behandeln zu lassen, und…. der Gestank drehte mir den Magen um. Sein gesamter Penis, sein Hodensack und die Innenseite seinen Oberschenkel waren ein eiterndes Durcheinander, von dem sich die Haut abschälte, und von dem der Eiter an seinen Beinen herabfloss."

Es ist an der Zeit, dass der „Sand-Mythos“ endlich entschieden zu Grabe getragen wird. In der nordafrikanischen Kampfzone waren chirurgische Ressourcen begrenzt, und bereits vollständig für die Behandlung der Verwundeten und ernsthaft Kranken aufgewendet. Armee-Mediziner in diesen grausamen Zeiten mussten nicht um Arbeit betteln. Darüber hinaus verlangte die Allgegenwertigkeit des Wüstenstaubs, dass chirurgische Eingriffe auf ein Minimum reduziert wurden, da der Staub in den Wunden viele schlimmere Auswirkungen hatte, als er es unter der Vorhaut hätte haben können. Dies bestätigen auch alle offiziellen Kriegsgeschichten, jedoch wird sie in keinen der vielen medizinischen Bände, die von Großbritannien, Australien oder Neuseeland veröffentlicht wurden, auch nur erwähnt.
http://www.beschneidung-von-jungen.de/h ... ythos.html

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Naqual
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#3 Re: Vorhäute 1 Samuel 18:25

Beitrag von Naqual » Do 5. Jun 2014, 13:02

2Lena hat geschrieben:Danke Mia für die sachlich einleuchtende "Funktionsbeschreibung".
Mich wunderte, dass die Männer über ihre Sonderausstattung wenig informiert wurden.

Ich sehe es anders als Mia. Leider muss ich sagen, dass die Darstellung von sachlichen Fehlern überhäuft ist.
Die Eichel wird nicht gehäutet, sondern gar nicht angetastet. Richtig ist, dass die Eichel nach der Entfernung der Vorhaut etwas empfindlicher ist (1-2 Wochen), zudem korrigiert hier die Natur nach. Nach etwa einem Vierteljahr ist die Haut der Eichel um Bruchteile eines Millimeters (nicht spürbar) dicker geworden und die höhere Empfindlichkeit ist vollständig neutralisiert. Es ist sachlich verkehrt, dass die Beschneidung unhygienisch wäre oder ihre Folgen. Im Gegenteil.
Es gibt keine Nachteile, außer, dass der Eingriff selbst eine kleine Operation ist.
Der Geschlechtsverkehr verändert sich überhaupt nicht, meistens sind Beschnittene nach dem Eingriff sogar "ausdauernder", weil die leicht entstehende Überreizung der Eichel nicht mehr vorhanden ist. Gefühlsmäßig ist kein Unterschied zu vorher feststellbar beim Akt. Ein beschnittenes Glied schaut allgemein besser aus, ist leichter zu reinigen.
Bei einem unbeschnittenen Penis bilden sich leichter Sekretablagerungen, bei einem beschnittenen gar nicht.
Unterschiede gibt es bei der Selbstbefriedigung des Mannes. Ohne Vorhaut ist die Technik schlicht anders, die Rolle des Schaftes dominiert erheblich stärker wie bei einem Unbeschnittenen.

Ich denke ich weiß wovon ich rede, da ich 50 Jahre mit Vorhaut gelebt habe und 7 ohne. Die Beschneidung erfolgte bei mir aus medizinischen Gründen.

Abzulehnen sind allerdings Beschneidungen ohne zumindest örtliche Betäubung. Bei der Beschneidung von Kindern ist der 8.Tag nach der Geburt durchaus günstig, weil hier das Immunsystem bereits voll intakt ist.
Die islamische Beschneidung, die oftmals im 10-12. Lebensjahr stattfindet ist da weniger günstig (psychologisch).

Und jüdische Frauen sind immer hoch erstaunt, wenn sie hören, wie schwer es für sie sein soll, bei der Beschneidung ihres Babies dabeizusein. Da spielen einfach Horrorbeschreibungen eine Rolle, die gegenstandslos sind.

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#4 Re: Vorhäute 1 Samuel 18:25

Beitrag von 2Lena » Do 5. Jun 2014, 16:25

Naqual hat geschrieben:Und jüdische Frauen sind immer hoch erstaunt, wenn sie hören, wie schwer es für sie sein soll, bei der Beschneidung ihres Babies dabeizusein.
Meine Hebräischlehrerin sah das anders.
Sie hatte Herz und weinte, als ihr das Baby zu diesem Zweck genommen wurde.

Makaber ist es ... und ...
... nur um zu wissen, dass was abgeschnitten wurde ...
Notfalls könnte man sich den "Bund" auch so merken.

Die "inneren Gesetze" sind kaum bekannt.
Über die äußeren Merkmale wird debattiert.

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Naqual
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#5 Re: Vorhäute 1 Samuel 18:25

Beitrag von Naqual » Do 5. Jun 2014, 17:39

2Lena hat geschrieben:
Naqual hat geschrieben:Und jüdische Frauen sind immer hoch erstaunt, wenn sie hören, wie schwer es für sie sein soll, bei der Beschneidung ihres Babies dabeizusein.
Meine Hebräischlehrerin sah das anders.
Sie hatte Herz und weinte, als ihr das Baby zu diesem Zweck genommen wurde.
Verständlich, weil dem Kind wird ein Schmerz zugefügt. Allerdings sollte man es auch sachlich sehen, weil da gibt es auch viele panikartige Vorwürfe, die immer wieder verbreitet werden. Es gibt Kinder die schreien ein wenig bei der Beschneidung, andere läuft eine Träne an einem Auge herunter, ein anders verzieht instinktartig die Mundwinkel und zeigt damit, dass es ein unangenehmes Gefühl ist. (So jedenfalls berichtete es mir ein jüdischer Vater.)
Ich möchte es jetzt nicht vergleichen mit der christlichen Taufe, auch wenn hier Kinder manchmal durchaus bei dem unangenehmen Gefühl des kalten Wassers laut zu schreien anfangen. Aber eins ist die Beschneidung des jüdischen Knaben sicher nicht: eine Folter für das Kind. Das wäre einfach unsachlich.

Die Diskussion um die Beschneidung (äußerliche, ja) ist schwierig. So ist es auch unrichtig, dass in einen beschnittenen Penis (der nun ungeschützt sei) schneller Krankheitskeime eindringen. Die Statistiken im großen und ganzen belegen, trotz Abweichungen in den konkreten Zahlen von Statistik zu Statistik, dass eine Vielzahl von Krankheiten mit ETWAS geringerer Wahrscheinlichkeit auftaucht. Warum das so ist, ist wiederum offen. Also es gibt Mutmaßungen, die davon ausgehen, dass die geringfügig stärker gewordene Eichelhaut diesen Effekt bewirkt. Aber bewiesen ist es nicht.
Natürlich wünschen sich Erwachsene, die wegen z.B. einer schmerzhaften Vorhautverengung operiert werden müssen, sie wären schon als Baby beschnitten worden, da es beim Erwachsenen ein erheblich größer Eingriff ist und die "Vorfreude" schon viel aufwändiger ausgetragen wird, teils auch durch unsachliche Berichterstattungen in den Medien.



Makaber ist es ... und ...
... nur um zu wissen, dass was abgeschnitten wurde ...
Notfalls könnte man sich den "Bund" auch so merken.
Naja, ein orthodoxer Jude nicht (da langt auch nicht der im liberalen Judentum zulässige kleine Einschnitt, der nur einen Tropfen Blut zieht): Gott hat angeordnet, Punkt aus Amen.

Die "inneren Gesetze" sind kaum bekannt.
Über die äußeren Merkmale wird debattiert.
Ich bin bei so physikalischen Dingen eh vorsichtig wenn es um Religiöses gibt. Letztendlich geht es immer um den Geist.
Aber ein ähnliches Problem sehe ich auch bei der Taufe. (Außer man meint mit Taufe die bewusste HInwendung zu Gott und das Versprechen sich aufrichtig zu bemühen).

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Mia
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#6 Re: Vorhäute 1 Samuel 18:25

Beitrag von Mia » Do 5. Jun 2014, 21:09

Hallo Naqual,

das ist schön, dass Du mit Deiner Beschneidung keine Probleme hast.
Natürlich gibt es solle Männer auch, die sehr zufrieden damit sind aber leider gibt es auch die andere Seite und bei einem Kind kann man nicht voraussehen, wie er als Erwachsender damit umgeht.

Der Mann hat in der Vorhaut 20.000 Nervenenden, die Frau im Vergleich 8000 in der Klitoris und die Eichel hat nur 4000.
Die Nervenenden in der Vorhaut sind zu vergleichen mit der Fingerkuppe, damit kann man sogar Blindenschrift lesen, mit dem Elenbogen geht das nicht. Sie sind also imstande ganz besonders fein zu fühlen, doch leider ist es so, dass viele intakte Männer nicht mal wissen wie viel sie fühlen können, so dass sie keinen Unterschied zwischen be- und unbeschnitten feststellen oder hatten sie so eine krankhafte Veränderung an ihrer Vorhaut, dass eine Operation notwendig war, dass die Beschneidung hilfreich war.
Aber 20.000 Nervenenden fehlen, die sind unwiederbringbar abgeschnitten und wenn was weggeschnitten wird, kann es doch verständlicherweise nicht besser sein als zuvor, dass hat man sich schlicht und einfach schön geredet, da spielt eben auch das Kopfkino eine große Rolle, die das ausgleichen kann aber das ist auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Bei einem Säuglingen ist die Vorhaut mit der Eichel verwachsen, ungefähr so wie der Fingernagel mit dem Finger, das muss vor der Beschneidung erst gelöst werden.
Manche Kinder fallen in einen Schockzustand und sind deshalb ruhig. In Amerika wo es sehr viele Säuglingsbeschneidungen gibt, sterben jährlich über 100 Kinder.

Hier ist ein Video, da sieht man ganz genau, wie die Vorhaut von der Eichel gelöst wird und wie die gehäutete Eichel hinterher aussieht. Man sieht auch sehr gut das es ungefähr 50% Haut ist die hinterher fehlt:
http://vimeo.com/m/22940047

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#7 Re: Vorhäute 1 Samuel 18:25

Beitrag von Naqual » Do 5. Jun 2014, 22:21

Hi Mia,
Mia hat geschrieben:das ist schön, dass Du mit Deiner Beschneidung keine Probleme hast.
Natürlich gibt es solle Männer auch, die sehr zufrieden damit sind aber leider gibt es auch die andere Seite und bei einem Kind kann man nicht voraussehen, wie er als Erwachsender damit umgeht.
Solche Männer gibt es nicht nur "auch". Sondern es ist die absolut überwiegende Mehrheit. Allerdings kann man nicht verkennen, dass es in einigen wenigen Fällen (wie bei vielen anderen OPs auch) es zu Komplikationen kommen kann und manchmal auch tatsächlich kommt. Das ist auch der Grund, warum ich dafür bin, auch für religiöse Veranstalter der Beschneidung die Anwesenheit eines in diesem Bereich erfahrenen Urologen vorzuschreiben und das nötige "Ambiente" im Umfeld, so dass auch ggf. medizinisch effektiv reagiert werden kann. Das wäre für mich eine von Seiten des Staates sinnvolle Regulierung und die betroffenen Religionsgemeinschaften könnten sicher ganz gut damit leben.
Ich muss ja gestehen, dass ich mit "meinem" Urologen auch schon darüber diskutiert hatte, allerdings vom Standpunkt aus, warum man es in Europa aus rein sachlichen Gründen nicht so macht wie in Nordamerika (Kanada und USA) wo zwischen 80-90 Prozent der Einwohner schon als Baby beschnitten werden. Der Urologe räumte ein, dass die Vorteile (!) der Beschneidung zwar gegeben sind, sie aber in der Summe relativ gering sind, so dass er in einer Abwägung mit den Risiken, die JEDE Operation mit sich bringt, hier gegen eine Standardregel wäre. Diesem Argument kann ich mich nicht verschließen.

Und wenn man von 100 verstorbenen Frischbeschnittenen in den USA spricht (was so oder so sehr tragisch für alle Beteiligten ist), dann muss man sie - rein sachlich - auch im Verhältnis sehen zu den Millionen die jedes Jahr beschnitten werden und vor allem auch unter welchen Umständen die Frischbeschnittenen gestorben sind. Selbstorganisierte Beschneidungen in einem Slum eines nicht krankenversicherten US-Bürgers, statt der allermeist in den Kliniken (!) durchgeführten Beschneidungen, die hier Standard sind. Um das einschätzen zu können, müsste man mehr wissen.
Man kann teils sogar anders herum argumentieren. Die Vorteile der Beschneidung sind relativ gering, aber können im Einzelfall lebensrettend sein. Es gibt einige Krankheiten die im längeren Verlauf tödlich verlaufen (können) und die eine Beschneidung statistisch z.B. um 20 Prozent senkt. Dann hätte man hier auf der anderen Seite sogar Leben gerettet.
Das Problem ist hier aber, dass man bei Statistiken auch wieder aufpassen muss. Es dreht sich hier um Krankheiten, die relativ selten auftreten, z.B. bei 2,4 Promille der Bevölkerung. Dann ist eine 20 Prozentige Senkung schlicht wenig in absoluten Zahlen. Bei einem 240 Mio-Volk wie die USA aber natürlich schnell trotzdem wieder im 4stelligen Bereich.
Das ist der Grund, warum ich die Frage um die Beschneidung für sehr, sehr schwierig halte und ich habe auch Verständnis für eine ablehnende Haltung, obwohl ich selbst zu den Befürwortern zähle.
Andererseits sehe ich allerdings gerade dadurch auch keinen Grund um die Beschneidungspraktiken der Juden als antike Brutalität ohne Sinn und Zweck zu sehen.

Der Mann hat in der Vorhaut 20.000 Nervenenden, die Frau im Vergleich 8000 in der Klitoris und die Eichel hat nur 4000. Die Nervenenden in der Vorhaut sind zu vergleichen mit der Fingerkuppe, damit kann man sogar Blindenschrift lesen, mit dem Elenbogen geht das nicht. Sie sind also imstande ganz besonders fein zu fühlen, doch leider ist es so, dass viele intakte Männer nicht mal wissen wie viel sie fühlen können, so dass sie keinen Unterschied zwischen be- und unbeschnitten feststellen.
Es klingt erst einmal recht einleuchtend, dass es nicht so sinnvoll seien könnte, 20.000 Nervenenden unwiederbringbar zu beseitigen. Nur muss man sich fragen, was diese betroffenen Nervenenden tatsächlich taten. So amüsant, wie diese Fragestellung auch klingen mag. Wenn beim Mann die Vorhaut von der Eichel abgehoben wird (mit den Fingern, jetzt nicht in Bezug auf eine OP) und die Vorhaut wird nun stimuliert. Dann wird kein Mann zum Orgasmus kommen. Er wird die Berührungsreize zwar wahrnehmen und als angenehm empfinden, aber auch nicht anders, als wenn der Schaft berührt wird. Der springende Punkt ist der mechanische Einsatz der Vorhaut, wenn sie über die Eichel gleitet. Also entscheidend ist der "mechanische Reiz" über die Nervenzensoren der Eichel. Streicheln oder Gleiten der Eichel ist aber genauso ohne Vorhaut machbar und damit der Lustgewinn beim Mann. Ich habe auch noch nie gehört von einem "Kollegen" (Bekannte, die auch beschnitten wurden als Erwachsene), dass er hier beim Geschlechtsverkehr überhaupt Unterschiede wahrnimmt. Und ich würde hier auch nicht mit der Verdächtigung arbeiten, dass der Betreffende vielleicht seinen Körper nicht gekannt hat und deswegen sowieso nichts mitkriegt. Allerdings gibt es hier dann auch Unterschiede zwischen Männern. Bei manchen Männern wird die Eichel schneller überreizt als bei anderen. Und die profitieren dann sogar von der Beschneidung, da dies damit behoben wird (subjektives Empfinden der Betroffenen: "ausdauernder").
Wie wenig der Vergleich von 4000 Nervenenden bei der Eichel zu 20.000 der Vorhaut hergibt ergibt sich alleine aus der Tatsache, dass die Eichel mit einem Fünftel der Nerven erheblich sensibler reagiert als die Vorhaut. Und das wird man einem Mann nicht ausreden können. ;)

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Mia
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#8 Re: Vorhäute 1 Samuel 18:25

Beitrag von Mia » Fr 6. Jun 2014, 00:02

Die Vorhaut hat ein inneres und eine äußeres Blatt. Das äußere Vorhaublatt enthält Nervenenden, die auf feine Berührungen während der frühen Phasen der sexuellen Erregung reagieren. Das hilft eine Erektion auszulösen. Die Nerven der inneren und äußeren Vorhaut tragen zur Wahrnehmung der Penisstimulation bei –und das fortwährend bis zum Orgasmus. Diese Rezeptoren werden durch Dehnung stimuliert oder durch das Gleiten der Vorhaut über die Oberfläche der Eichel während des Geschlechtsverkehrs oder der Masturbation. (siehe „der Gleitmechanismus“ weiter unten )
Die Vorhaut enthält Meissner-Körperchen genannte Sinnesrezeptoren. Heute wissen wir, dass diese Nerven, ähnlich wie die Nervenenden in der Fingerspitzen, dazu da sind um sexuelles Vergnügen zu bereiten, wie auch für die feine sensorische Wahrnehmung zu sorgen. Das hilft dem Mann Sex länger ohne vorzeitige Ejakulation zu genießen, weil er einfacher erkennen kann, wann er sich der Schwelle zum Orgasmus annähert.
Die Stimulierung des Frenulums und des Gefurchten Bandes versursacht intensive luftvolle Gefühle während der Erregung. Das gefurchte Band besteht aus einer Anzahl an „Furchen“, die von Dr. John Taylor in seinem Artikel beschrieben werden. Sinnesempfindungen von diesen Strukturen während des Geschlechtsverkehrs oder der Masturbation werden als der wichtigste Auslöser des Orgasmus beim intakten Mann angesehen. Dr George Denniston schreibt:
Die gefurchten Bänder, die Hufeisen gleichen, außer dass sie sich an ihrer Unterseite nur bis zu jener einen Stelle nach vorn kurven, an der sich das Frenulum [mit der Vorhaut] verbindet, finden sich auf mehreren Bildern in John Taylors Paper. Es gibt ungefähr 20 konzentrische gefurchte Bänder, die über die Corona [Eichelkranz] reiben. Jede Furche besitzt Meissner-Körperchen, die auf Druck reagieren und das sexuelle Vergnügen bereiten, das keine Person rechtmäßig einer anderen Person wegnehmen darf.

Heute weiß man, dass die Stimulation der Eichel erst in den späteren Phasen des Geschlechtsverkehrs bedeutsam ist, wenn die Penetration am tiefsten und die Emotionen am stärksten sind. Empfindungen von der Eichel tragen zur Qualität der sinnlichen Erfahrung bei. Sie sind anscheinend auch fähig eigenständig einen Orgasmus auszulösen, wie es bei einem beschnittenen Mann der Fall wäre.
http://www.beschneidung-von-jungen.de/h ... kehrs.html

Im Vorsergrund steht heute der Weibliche Orgassmus, wenn man im Internet nachschaut findet man darüber enorm viel aber über den Männlichen Höhepunkt so gut wie nichts. Gerade mal, dass der Mann im stande ist, auch Multible Orgassmen zu bekommen aber wer weiß das schon?
Und genau so ist es mit dem gesteigerten Höhepunkt, rein gar nichts hab ich darüber gefunden aber wenn man es erlebt hat weiß man, dass es da einen Unterschied gibt und die Vorhaut spielt dabei eine wichtige Rolle, weil sich damit langsam und gefühlvoll die Lust steigern lässt. Das ist bei einem beschnittenen Mann, dem das Frenulum und das innere Vorhautblatt fehlt unmöglich.
Und bei einem kleinen Säuglingpenis sieht der Arzt nicht wie viel er abschneidet, bei einem ausgewachsenen Mann kann der Arzt das viel besser abschätzen.
Obwohl bei meinem Mann der Nerv durchtrennt wurde, der das Schmerzemfinden im Gehirn von der Eichel ausschaltet, dass heißt die Eichel ist immer Schmerzemfindlich und er war schon älter und hatte einen guten Arzt.
Dann kannte ich einen Mann, da könnte man über die Eichel mit den Fingernägel kratzen, die war völlig gefühllos, er könnte Stundenlang aber auch dass war nicht mehr schön sondern nur noch schmerzhaft.
So gibt es einige Unterschiede zwischen Beschnitten und Intakt und das sollte ein Erwachsener Mann entscheiden können was für Vorlieben er hat. Auch als Frau sollte man darüber bescheid wissen, den beschnittene Männer stoßen meist fester, es fehlt die Vorhaut, so das man Gleitmittel braucht und auch der Oralverker ist anders...
Mein Mann wurde auch aus religiösen Gründen beschnitten, er hatte aber noch nie was mit dieser Religion zu tun, wir müssen uns jetzt damit rumplagen nicht meine Schwiegereltern die das bestimmt haben.

2Lena
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#9 Re: Vorhäute 1 Samuel 18:25

Beitrag von 2Lena » Fr 6. Jun 2014, 09:10

Sachlich konnte ich das nicht so gut wie Mia schreiben,
doch von den Funktionen her habe ich es ebenso gedacht.

Naqal hat geschrieben:dass der Eingriff selbst eine kleine Operation ist.
Aber eins ist die Beschneidung des jüdischen Knaben sicher nicht: eine Folter für das Kind. Das wäre einfach unsachlich.
Schmerz bleibt Schmerz
Schaden bleibt Schaden
Eine Hebamme müsste eigentlich jeder Mutter sagen, wie ein männliches Baby zu waschen ist, damit es sich im Erwachsenenalter medizinisch foltern lassen muss.

Naqal hat geschrieben:Ich bin bei so physikalischen Dingen eh vorsichtig wenn es um Religiöses gibt. Letztendlich geht es immer um den Geist. Aber ein ähnliches Problem sehe ich auch bei der Taufe. (Außer man meint mit Taufe die bewusste HInwendung zu Gott und das Versprechen sich aufrichtig zu bemühen).
Ich möchte (die Beschneidung) jetzt nicht vergleichen mit der christlichen Taufe, auch wenn hier Kinder manchmal durchaus bei dem unangenehmen Gefühl des kalten Wassers laut zu schreien anfangen.

Ich soll furchtbar geschrieen haben, berichtete mir mein Vater. Er hatte mich noch im Krankenhaus zur Taufe in die Kapelle gebracht, weil ich so erschöpft war. Bei der Julihitze damals war es kein Wunder. Da hätte das bisschen Wasser nur Erfrischung gebracht. Aber wie er berichtete schrie ich von dem Zeitpunkt an als der Pfarrer auftauchte. Das ging wie ein Hilferuf oder eher wie er meinte, als ob ich viel zu sagen hätten. Das ging bis zum Ende der Zeremonie. Doch wer spricht schon mit Babys? Wie ich heute weiß, hätte ich noch viel zu sagen.

Werden die Bücher Mose mit Auslegung gelesen, kommt der Erfahrungsschatz heraus. In Verbindung mit historischen Universalgeschichten werden ganz andere Gründe für die Beschneidung gefunden werden. Zum Beispiel die Beschneidung von Frauen.

Aramat
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#10 Re: Vorhäute 1 Samuel 18:25

Beitrag von Aramat » Fr 6. Jun 2014, 10:09

Hallo ihr Lieben,

ich bin immer wieder überrascht, das diese Operation als klein angesehen wird. Denn das ist sie nicht. Auch Ärzte sprechen oft von einer kleinen OP, doch wenn man sich die Funktion der Vorhaut mal aus der Nähe betrachtet, dann ist eine OP die einen wesentlichen Teil eines Erogenen Gewebes entfernt bestimmt nicht klein und auch nicht harmlos. Wer das machen lassen möchte kann dies ja tun, doch ob man das Recht hat die OP an anderen Menschen vornehmen zu lassen die ihre Einverständniserklärung nicht dazu geben können, bezweifel ich.

Es gibt dazu sehr sehenswerte Videos.


„Die Beschneidung aus jüdisch-humanistischer Perspektive“, Dr. Jérôme Segal, Koordinator eines Doktoratskollegs an der Universität Wien und Assistenzprofessor an der Universität Paris- Sorbonne, Mitglied der israelitischen Kultusgemeinde Wien - http://genitale-autonomie.de/videos-der ... ege/segal/

„Psychotraumatologische und psychoanalytische Aspekte der Jungenbeschneidung“, Prof. Dr. Matthias Franz, Professor für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Heinrich- Heine-Universität Düsseldorf, Stellvertretender Direktor des klinischen Institutes Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (UKD) - http://genitale-autonomie.de/videos-der ... ege/franz/

„Zur medizinischen Tragweite einer Zirkumzision“, Prof. Dr. Maximilian Stehr, Chefarzt der Kinderchirurgie- und Urologie Klinikum Hallerwiese Nürnberg, Vorsitzender der AG Kinderurologie der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH)
- http://genitale-autonomie.de/videos-der ... ege/stehr/

„Eltern als beste Garanten der Kindesinteressen?“, Prof. Dr. Jörg Fegert, Ärztlicher Direktor der Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie der Universität Ulm, Präsident Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomathik und Psychotherapie e.V. (DGKJP) - http://genitale-autonomie.de/videos-der ... ge/fegert/


Das es Risiokolos ist und keine schweren Schädigungen nach sich zieht kann man auch nicht behaupten, denn es gibt Fälle ca 100 bis 117 pro Jahr in den USA die zum Tode führen. Hier gibt es die Komplikationen http://www.circumstitions.com/Complic.html

Es gibt Methoden die werden als besonders "sanft" bezeichnet. In Wirklichkeit sind sie alles andere als Sanft. Hier werden die Gefahren der Plastibell Methode erörtert. Weiter unten kann man dann schön sehen, wie Komplikationen aussehen. Achtung ist nichts für schwache Nerven. Hier ein Infovideo von den drei gebräuchlichsten Methoden, https://www.youtube.com/watch?v=GjUCR44qZLE

Warum wird dann so viel Reklame gemacht es würde schützen, die Amerikaner machen es auch ect.:

Nun zunächst einmal ist es so, das diese OP Gewinnbringend ist. Es gibt zunächst einmal Geld für die eigentliche OP und dann werden gerade Vorhäute von Neugeborenen gerne an die Cosmethik Industrie verkauft. Dort nimmt man dann die Stammzellen und macht daraus Anti Aging Produkte. http://pippap.hubpages.com/hub/Do-You-K ... Face-Cream
http://www.shortnews.de/id/738019/neues ... ergestellt
http://www.wiwo.de/technologie/forschun ... 72278.html

Die Medizinischen "Vorteile" würden, so denn sie denn tatsächlich existieren, erst im Adulten Alter greifen.
Bis auf die Harnwegsinfektion, die allerdings ist bei Mädchen wesentlich öfter an zu treffen und kann gut mit Antibiotiker behandelt werden. Das Peniskarzinom ist der seltenste Krebs und tritt erst im fortgeschrittenen Alter auf. HPV Vieren übertragen zwar Gebärmutterhalskrebs, es gibt für Frauen und Mädchen aber ein Impfung die gut vertragen wird. HIV wird um 60% eventuell gemindert, aber es gibt Männer die so sehr an Gefühlsverlust leiden, da die Keratinisierung der Eichel bei Ihnen stark ist, das sie beim tragen eines Kondoms nichts mehr fühlen. Das verwenden eines Kondoms ist aber weiterhin wichtig, da die Beschneidung ja nicht zu 100 % schützt. Ich bezweifel auch das es 60% sind. Was da in Afrika im Moment läuft halte ich für absolut verantwortungslos. Eines ist dem aber gemein, alle diese "Vorteile" greifen im Erwachsenen Alter. Da kann der Mann dann selber entscheiden.

Im übrigen ist es so, das Embryonen schon im Mutterleib auf Schmerzreize reagieren. Es ist keinesfalls so das Neugeborene weniger empfinden würden. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-87482746.html
Entwicklung der Schmerzempfindung beim Embrio u. Baby

http://www.bundesaerztekammer.de/downlo ... talpdf.pdf

http://www.focus.de/gesundheit/news/fru ... 63630.html

http://www.n-tv.de/wissen/Schmerzempfin ... 47942.html

http://www.kinderkrankenpflege-netz.de/ ... z_fg.shtml

Das "schlafen" ist ein Schock zustand, der zum Tod führen kann. Damit Eltern sich besser fühlen wird ihnen das als, der Kleine hat das verschlafen verkauft. Ist schon ziemlich heftig.

Beschneidung ist etwas was jeder für sich wählen kann, aber niemanden aufgezwungen werden sollte.


Fehlinformationen, Angst um die Gesundheit ihres Kindes und Gruppenzwänge sind es, die diese Tradition nicht aussterben lassen. Daher ist es mir wichtig Menschen zu informieren, damit sie wenigstens wissen was sie da tun. Heute kann man im Internet vieles nachlesen und man wird sich als Eltern die Frage des Kindes dann schon gefallen lassen müssen, warum habt ihr das getan, ihr hättet es doch wissen müssen.

Hier noch ein paar Betroffene

Önder Özgedays Bericht:
http://www.derwesten.de/staedte/bochum/ ... 18904.html

Ali Utlus Bericht:
http://www.kirchen-privilegien.at/pm-es ... -ali-utlu/

Andreas A.
"Ich war kein richtiger Junge mehr":
http://hpd.de/node/17151

LG

Aramat

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