Ist das Rauchen mit dem "Christ"-sein vereinbar?

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Magdalena61
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#41 Re: Ist das Rauchen mit dem "Christ"-sein vereinbar?

Beitrag von Magdalena61 » Sa 1. Jun 2013, 14:24

sven23 hat geschrieben:Rauchen ist unbiblisch.
Ich kenne keine einzige Stelle in der Bibel, wo Jesus rauchte,
:D Es gibt auch keine Stelle, die das Rauchen explizit erwähnt oder verbietet.

"Nichts soll euch gefangen nehmen" käme noch am ehesten hin. Aber hier das Rauchen als "besonders verwerflich" heraus zu stellen... nee, das ist Rosenkranz. Gut gemeint, enthält auch Wahrheit, trifft aber nicht die Realität, sondern daneben.

Genauso gut kann ich sagen: "Ich lüge, stehle und morde nicht", und achte auch peinlich genau darauf, diese Sünden nicht zu begehen... aber ob ich mich diverser Unterlassungssünden schuldig mache oder hochmütig oder geizig bin, darüber denke ich gar nicht nach- diese Bereiche ignoriere ich-- es gibt auch so etwas wie eine kollektive Scheuklappenmentalität.
barbara hat geschrieben:Das Hobby einiger Christen, sicher nicht aller Christen... ich würde meinen, die Regel "liebe deinen Nächsten wie dich selbst" ist völlig ausreichend, wenn man sie ernst nimmt und konsequent anwendet.
Das Gesetz muß ausgelegt werden-- das wußten und praktizierten schon die Juden. Und da gibt es viele Möglichkeiten, über das von Gott anvisierte Ziel hinaus oder daneben zu schießen und zu irren.
Magdalena61 hat geschrieben:Also, bei diesem Rauchverhalten denke ich auch, so etwas geht nicht durch.Das ist ja Selbstmord auf Raten.
Was meinst du mit "geht nicht durch"?
Christ sein und Kettenrauchen.
Und dann ist hinter einer starken Sucht auch immer ein starkes Bedürfnis - ein echtes, legitimes Bedürfnis - das man erst finden muss und erfüllen muss, da mit das Rauchen oder die Sucht überhaupt überflüssig werden kann und das Reduzieren und/oder aufhören leicht geschehen kann.
Wenn das so einfach wäre, würden die Kettenraucher das ja machen. Denn sie fühlen sich meist selbst nicht wohl mit den Begleiterscheinungen ihres übermäßigen Tabakkonsums.

Tatsache ist: In dieser Welt kümmert es doch kaum jemanden, welche Nöte seinen Nächsten umtreiben; unter welchen Defiziten er leidet- wie es ihm geht. Aber auch bei Christen ist es nicht wesentlich anders. In kleineren Gemeinschaften fällt es vielleicht mehr auf, wenn jemand fehlt.
Die Erfahrungen vieler Geschwister sind aber von anderer Art: Wer fragt denn schon nach denen, die nicht mehr zur Gemeinde kommen oder in einem Forum längere Zeit nicht aktiv sind? Wer denkt noch an sie? Wer kann sich an ihre Namen; an ihre Nicks erinnern?

Ist die Haltung "Soll ich meines Bruders Hüter sein, schon gar, wenn mein Bruder sich nicht vorschriftsmäßig benimmt?" mit dem Christ- sein vereinbar? :)

Die meisten Leute sind so sehr und pausenlos mit sich selbst beschäftigt und eifrig dabei, ihren ganz persönlichen Turm von Babel zu bauen. Das geht in einem fort. Der Schnellste, Stärkste, Geschickteste, Bestaussehendste, Gerissenste... gewinnt und genießt für die Zeit, in der er "oben" (erfolgreich) ist ein gewisses Ansehen und die Bewunderung seiner Fans. Und diejenigen, die nicht mithalten können, bleiben halt irgendwo auf der Strecke.
Das kann man überall beobachten. Im Sport, in der Musikszene, in der Politik... und im ganz persönlichen Umfeld.

TREUE einem Menschen oder einem Ideal gegenüber-- ist nicht mehr modern. Zuverlässigkeit, Kameradschaft, Hilfsbereitschaft- Geduld, Ausdauer... das sind Begriffe, Ideale, denen man vielleicht noch hin und wieder in alten Filmen begegnet, aber so viele Menschen heute können sie nicht mehr buchstabieren.
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Vor mehr als 20 Jahren hatte ich auch einmal eine Zeit, in der ich ca. 30 Zigaretten am Tag rauchte. Da war ein anhaltender psychischer Streß; genau genommen eigentlich: Überforderung auf der ganzen Linie, und Nikotin ist neben der gefäßverengenden Wirkung, die den (bei mir eher zu niedrigen) Blutdruck erhöht, recht gut dazu geeignet, um emotional ins Gleichgewicht zu kommen.

Eines Tages beschloß ich, die Menge zu reduzieren, und machte für jede Zigarette, die ich drehte, mit einem Kugelschreiber ein Strichlein auf die Innenseite der Verpackung des Zigarettenpapiers.
Auf diese Art kam ich dann runter, weil ich auch einen gewissen Ehrgeiz entwickelte, mein angestrebtes Zeil zu erreichen- auf etwa ein Drittel; 10-12 Zigaretten am Tag, manchmal weniger.
Wenn man raucht, sollte man gar keinen Tabak nehmen und somit das Nikotin ganz meiden, sondern sich eine nikotinfreie Kräutermischung machen lassen
Und du meinst, das ist "gesünder"? Da kann ich ja gleich die Ofentüre aufmachen und den Holzrauch genießen... den rieche ich eh gerne. :)
LG
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Hemul
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#42 Re: Ist das Rauchen mit dem "Christ"-sein vereinbar?

Beitrag von Hemul » Sa 1. Jun 2013, 17:09

barbara hat geschrieben:
"Vergnügen" ist das Nikotin nicht wirklich. Das ist bloss das Drängen, die Sucht.

grüsse, barbara

Hi Babara!

Da hast Du etwas sehr realistisches angeführt. :clap: Rauchen ist eine "SUCHT". PUNKT-AUS! Das wissen auch so gut wie alle Raucher. Wäre es anders könnten
viel mehr Raucher mit dem rauchen aufhören. Weil es eine Sucht ist geben sie meist schon nach kurzer Zeit aber auf. (meist immer Anfang des Jahres nachdem sie am letzten Tag des alten Jahres damit aufgehört haben)

Das heiße verlangen nach Nikotin hat nach dem 2.Weltkrieg dazu beigetragen, dass süchtige Raucher ihre Brotkarten gegen Zigarettenkarten eingetauscht haben.
Das Nikotin im Blut hat katastrophale Folgen für das Gehirn u. letztendlich für die Psyche des Menschen.

Genau wie ein Alkoholiker ohne Alkohol unruhig und nervös wird, genauso wird ein von Nikotin verseuchter Mensch erst nach dem ersten tiefen Lungenzug entspannt
und genießbar.

All das lässt erkennen, dass rauchen nicht mit Christsein vereinbar ist. Denn niemand kann gem. Matth. 6:24 zwei Herren dienen. Kurz über lang wird einer von beiden die Überhand erlangen.

PS: Abgesehen von dem Mann der eine Raucherin küssen muß. :roll:
Zuletzt geändert von Hemul am Sa 1. Jun 2013, 17:25, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#43 Re: Ist das Rauchen mit dem "Christ"-sein vereinbar?

Beitrag von Pluto » Sa 1. Jun 2013, 17:22

Hemul hat geschrieben:Das Nikotin im Blut hat katastrophale Folgen für das Gehirn u. letztendlich für die Psyche des Menschen.
Woher hast du das mein lieber Hemul.

ein von Nikotin verseuchter Mensch erst nach dem ersten tiefen Lungenzug entspannt und genießbar.
Und woher weißt du das? Aus eigener Erfahrung oder nur vom Hören-sagen?

All das lässt erkennen, dass rauchen nicht mit Christsein vereinbar ist.
Solche Fehlschlüsse macht jeder mal.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Magdalena61
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#44 Re: Ist das Rauchen mit dem "Christ"-sein vereinbar?

Beitrag von Magdalena61 » Sa 1. Jun 2013, 17:36

Hemul hat geschrieben: PS: Abgesehen von dem Mann der eine Raucherin küssen muß. :roll:
Wieso "muß"?
Niemand "muß" küssen, das ist immer noch freiwillig. :D Es gibt übrigens Nichtraucher, die haben damit absolut kein Problem, eine Raucherin zu küssen. Geschmäcker sind halt verschieden.

Meinst du, es ist angenehmer, jemanden zu küssen, der nach Knoblauch, nach Bier oder nach Wein stinkt? :sick: Hauptsache, biblisch... :mrgreen:
LG
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sven23
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#45 Re: Ist das Rauchen mit dem "Christ"-sein vereinbar?

Beitrag von sven23 » Sa 1. Jun 2013, 17:42

Magdalena61 hat geschrieben: Niemand "muß" küssen, das ist immer noch freiwillig.

Aber es schmeckt, als ob man einen Aschenbecher ausleckt. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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DeMorgan
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#46 Re: Ist das Rauchen mit dem "Christ"-sein vereinbar?

Beitrag von DeMorgan » Sa 1. Jun 2013, 18:36

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Das Nikotin im Blut hat katastrophale Folgen für das Gehirn u. letztendlich für die Psyche des Menschen.
Woher hast du das mein lieber Hemul.
ein von Nikotin verseuchter Mensch erst nach dem ersten tiefen Lungenzug entspannt und genießbar.
Und woher weißt du das? Aus eigener Erfahrung oder nur vom Hören-sagen?
[/quote]
Ist doch egal, woher ers hat - stimmen tuts (ausnahmweise). Und ich weiß ersteres aus eigener Erfahrung und dem Biologieunterricht und letzteres aus eigener Erfahrung mit mir und mit anderen.

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Kingdom
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#47 Re: Ist das Rauchen mit dem "Christ"-sein vereinbar?

Beitrag von Kingdom » Sa 1. Jun 2013, 18:41

Magdalena61 hat geschrieben:
"Nichts soll euch gefangen nehmen" käme noch am ehesten hin.
LG

Ga 5:13 Denn ihr seid zur Freiheit berufen worden, Brüder; allein gebrauchet nicht die Freiheit zu einem Anlaß für das Fleisch, sondern durch die Liebe dienet einander.

Es sind ca. 5 % der Menschen die nicht gefangen sind vom Rauchen. Das gute ist man kann frei werden, wenn man will. Gottes Kraft hilft einem dabei.

Was bei der Heiligung dran ist das zeigt einem meist Gott, jedoch kann ein solcher Thread auch dazu dienen, um sich wieder mal mit den Dingen zu beschäftigen, die einem binden. Als mein Bruder zu Christus kam, rauchte er lediglich 3 Zigaretten am Tag, er meinte es sei kein Problem für Ihn zum aufhören, dann fragte ich ich ihn mal: Wenn es kein Problem ist, warum tust Du es dann nicht? Er hat mir später bezeugt, das er seine Situation völlig unterschätzte. Jedoch wurde er auch frei.

Du hast richtig gesagt das alles was von aussen herein kommt, nicht das ist was den Menschen zerstört. Jedoch liegt aber der Befriedigung der Sucht, gleich welcher Art, nie eine freie Entscheidung zugrunde. Wenn man einsteigt ist man noch frei in der Entscheidung, wenn man süchtig ist, jedoch nicht mehr.

Vor kurzer Zeit hatte ich eine Zeugnis eines Pfarrer gelesen was mich sehr ansprach:

Er schrieb das er ab und zu mal eine Brisago rauchte. Seine Tochter hat ihn einmal gefragt: Papa Du bist doch Christ, oder? Er antwortete: Ja. Sie erwiederte trocken: Kannst Du Dir Jesus am Kreuz mit dem Stumpen im Mund vorstellen? Darauf antwortete er nicht mehr, warf aber die Brisagos defintiv weg.

Jeder Christ muss selber entscheiden aber Christus möchte das wir frei werden auch in dieser Sache, manchmal braucht etwas Zeit aber eines ist es sicher nicht, Gottes Wille das wir rauchen.

LG Kingdom
Zuletzt geändert von Kingdom am Sa 1. Jun 2013, 19:02, insgesamt 1-mal geändert.

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#48 Re: Ist das Rauchen mit dem "Christ"-sein vereinbar?

Beitrag von Kingdom » Sa 1. Jun 2013, 18:47

DeMorgan hat geschrieben: Ist doch egal, woher ers hat - stimmen tuts (ausnahmweise). Und ich weiß ersteres aus eigener Erfahrung und dem Biologieunterricht und letzteres aus eigener Erfahrung mit mir und mit anderen.

Nikotin dockt im Nervensystem bei den gleichen Rezeptoren an wie Opiate. Daher das hohe Suchtpotential.

LG Kingdom

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Kingdom
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#49 Re: Ist das Rauchen mit dem "Christ"-sein vereinbar?

Beitrag von Kingdom » Sa 1. Jun 2013, 19:01

Hemul hat geschrieben:
ein von Nikotin verseuchter Mensch erst nach dem ersten tiefen Lungenzug entspannt und genießbar.

Pluto hat geschrieben:Und woher weißt du das? Aus eigener Erfahrung oder nur vom Hören-sagen?

Pluto am besten beobachtbar im Flughafen, nach einem 12 Stunden Flug. Der eilende Schritt zum Glaswürfel wo man rauchen darf und dann das entspannte Happy Face, wenn man dem Körper das Nikotin wieder zuführen konnte, nach zwölf Stunden.

Kinder sprechen oft über Ihre gestressten Eltern, die aufhören wollen mit dem Nikotin und wie ruhig und angenehm es für sie war, als die Eltern noch dem Körper Nikotin zuführen konnten.

Bei Stresssituationen auch sehr gut beobachtbar. Bestätigen soger viele Raucher selber.

LG Kingdom

closs
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#50 Re: Ist das Rauchen mit dem "Christ"-sein vereinbar?

Beitrag von closs » Sa 1. Jun 2013, 20:58

Kingdom hat geschrieben:Nikotin dockt im Nervensystem bei den gleichen Rezeptoren an wie Opiate.
Mag sein. - Wobei laut meiner Erfahrung und laut Begründung meines Hausarztes die Nikotin-Entwöhnung ein Klacks ist gegen Alkohol-Entwöhnung. - Alkohol wird ärztlicherseits als weit gefährlicheres Nervengift mit weitaus höherem Suchtpotential angesehen als Nikotin.

Ich habe in meinem Leben dreimal mit dem Rauchen innerhalb kürzester Zeit aufgehört - 2 Tage lang war ich nervös (was gut überspielbar mit körperlicher Aktivität war) - sonst nix. - Ich habe jeweils nach ziemlich genau drei Jahren wieder angefangen, weil ich mir zu übergewichtig geworden ist. - Bei einem Schreibtisch und Autobahnjob, den ich hatte, war es schwer, ausgeglichen zu leben. - Heute rauche ich im Urlaub mehr, an manchen Tagen gar nicht und ansonsten gelegentlich.

Mein Hausarzt ist selbstverständlich GEGEN Rauchen, sagt aber auch, dass es im Vergleich zu hohen Blutfettwerten und Alkohol das geringere Übel ist. - Rauchen führe nur bei genetischer Prädisposition zu Lungenkrebs - allerdings beschleunige es den Krankheitsausbruch. - Bei Alkohol dagegen nütze eine günstige genetische Prädisposition nichts, weil er bei Abusus in jedem Fall zum Tod führen würde.

Rauchen ist gesundheitsschädlich - ohne Zweifel. - Das Konsumieren von DschungelCamp und Co auch.

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