Ist das Rauchen mit dem "Christ"-sein vereinbar?

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closs
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#61 Re: Ist das Rauchen mit dem "Christ"-sein vereinbar?

Beitrag von closs » So 2. Jun 2013, 13:05

Hemul hat geschrieben:Warum steht dann aber auf Schnapsflaschen keine so drastische Warnung?
Weil die Lobby groß genug ist, es zu verhindern. - Schnaps ist um Längen gesundheitsgefährlicher als Nikotin - interessiert aber k(aum)eine Sau. - Die Welt tickt so und nicht anders.

Hemul
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#62 Re: Ist das Rauchen mit dem "Christ"-sein vereinbar?

Beitrag von Hemul » So 2. Jun 2013, 13:08

closs hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Aber wie bekloppt muss man eigentlich sein, etwas freiwillig einzunehmen wo der Hersteller vor seinem eigenen Produkt dringlichst warnt?
Genauso bekloppt wie jemand, der irgendwelche Designer-Nahrung frisst - nur dass deren Hersteller (noch) nicht warnen müssen. - Eine rein juristische Frage.

Hi closs!
Bekommt man wenn man Designer-Nahrung frisst auch Raucherbeine? Wird das ungeborene Kind einer Designer-Nahrung fressenden Mutter auch süchtig geboren? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
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#63 Re: Ist das Rauchen mit dem "Christ"-sein vereinbar?

Beitrag von closs » So 2. Jun 2013, 13:16

Hemul hat geschrieben: Wird das ungeborene Kind einer Designer-Nahrung fressenden Mutter auch süchtig geboren?
Keine Ahnung - ich weiß nicht, was da alles drin ist. - Aber bei Schnaps, bei dem auch nichts drauf steht, sehr wohl.

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#64 Re: Ist das Rauchen mit dem "Christ"-sein vereinbar?

Beitrag von Hemul » So 2. Jun 2013, 13:16

Wer noch immer die Gefährlichkeit des Rauchens kleinredet, sollte einmal in eine Krebsklinik wo überwiegend Raucher behandelt werden gehen.
Spätestens wenn er sieht, wie ein süchtiger Raucher dem man Zunge und Kehlkopf entfernt hat, seine Zigarette an einer am Hals befindlichen Öffnung
inhaliert wird er vielleicht seine Ansicht überdenken.
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#65 Re: Ist das Rauchen mit dem "Christ"-sein vereinbar?

Beitrag von closs » So 2. Jun 2013, 13:21

Hemul hat geschrieben:Wer noch immer die Gefährlichkeit des Rauchens kleinredet
Das macht keiner. - Es geht darum, den Antiraucher-Hype in ein realistisches Verhältnis zu anderen Gefahren zu setzen.

barbara
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#66 Re: Ist das Rauchen mit dem "Christ"-sein vereinbar?

Beitrag von barbara » So 2. Jun 2013, 15:06

DeMorgan hat geschrieben:
“Vergnügen" ist das Nikotin nicht wirklich. Das ist bloss das Drängen, die Sucht.
Das meinte ich ja. Und genau das liefert dein Kräuterzeug eben nicht. Du hast den Nikotinentzug ja auch nicht durch diese Ersatzzigaretten geschafft sondern schon davor. So einfach ists leider nicht. Wieviel haste denn davor geraucht?

am meisten waren's mal zwei Päckchen pro Tag, während längerer Zeit. Dann irgendwann reduziert auf ein Päckchen pro Tag, aber tiefer als das ging's mit dem Reduzieren nie. Einmal dann für ca drei Monate aufgehört und wieder angefangen; bei der nächsten Gelegenheit, als das mit dem Aufhören klappte, dann halt wieder mit Kräutern angefangen, als die Lust zu rauchen wieder kam. Damit bin ich's zufrieden seither, und die Gesundheit dankt es mir auch.

grüsse, barbara

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#67 Re: Ist das Rauchen mit dem "Christ"-sein vereinbar?

Beitrag von barbara » So 2. Jun 2013, 15:13

Magdalena61 hat geschrieben:Das Gesetz muß ausgelegt werden-- das wußten und praktizierten schon die Juden. Und da gibt es viele Möglichkeiten, über das von Gott anvisierte Ziel hinaus oder daneben zu schießen und zu irren.

Wie Jesus an den Pharisäern immer wieder mal demonstrierte, helfen auch ausgeklügelte detaillierte Gesetze nichts, wenn sie nur dem Buchstaben nach, aber nicht dem Geist nach befolgt werden.


Wenn das so einfach wäre, würden die Kettenraucher das ja machen. Denn sie fühlen sich meist selbst nicht wohl mit den Begleiterscheinungen ihres übermäßigen Tabakkonsums.

niemand hat gesagt, es sei leicht. Es ist nicht leicht.

Aber genau darum ist es falsch, Leute dafür zu verurteilen oder auch ihnen das Christ-Sein abzusprechen. Es gibt halt auch immer welche, welche grössere Lasten und schwerere Kreuze zu tragen bekommen haben - diese brauchen dann halt womöglich extremere Ablenkungen. Christen sind sie nicht weniger deswegen.

Die meisten Leute sind so sehr und pausenlos mit sich selbst beschäftigt und eifrig dabei, ihren ganz persönlichen Turm von Babel zu bauen.

Es gibt auch in unserer Welt mehr als genug Zwang und Motivation, dies zu tun. Die Angst um die Existenz ist immer vorhanden und geht kaum je weg.



Und du meinst, das ist "gesünder"? Da kann ich ja gleich die Ofentüre aufmachen und den Holzrauch genießen... den rieche ich eh gerne. :)

ja, natürlich. Ich rauche davon vielleicht eins pro Woche, nicht mehr zwanzig pro Tag. DAs ist auf alle Fälle gesünder, da ohne Suchteffekt, der zum Dauerkonsum zwingt. Die einzelne Zigarette wird wohl plusminus gleich sein, einzeln gesehen. Aber da ich von der Menge nur noch ca 1/100 konsumiere oder noch weniger, ist der Effekt enorm.

grüsse, barbara

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#68 Re: Ist das Rauchen mit dem "Christ"-sein vereinbar?

Beitrag von barbara » So 2. Jun 2013, 15:15

Magdalena61 hat geschrieben:
Meinst du, es ist angenehmer, jemanden zu küssen, der nach Knoblauch, nach Bier oder nach Wein stinkt? :sick: Hauptsache, biblisch... :mrgreen:

nach buddhistischer Auffassung nährt gekochter Knoblauch das sexuelle Verlangen, fragt sich nun, wie biblisch das denn ist... :lol:

grüsse, barbara

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#69 Re: Ist das Rauchen mit dem "Christ"-sein vereinbar?

Beitrag von barbara » So 2. Jun 2013, 15:19

Hemul hat geschrieben: Bekommt man wenn man Designer-Nahrung frisst auch Raucherbeine? Wird das ungeborene Kind einer Designer-Nahrung fressenden Mutter auch süchtig geboren? :roll:

Raucherbeine nicht, dafür Alzheimer oder Diabetes oder Herzinfarkte - toll ist nichts von all dem.

und ja, süchtig macht das auch, nach immer stärkeren Reizen, immer salziger, immer süsser, immer bunter.

Von den gesellschaftlichen Folgen durchaus mit Tabakkonsum vergleichbar.

grüsse, barbara

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denkmal
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#70 Re: Ist das Rauchen mit dem "Christ"-sein vereinbar?

Beitrag von denkmal » So 2. Jun 2013, 15:28

Ich bin auch so ein Suchtraucher und habe mir deshalb auch schon ebenso oft Gedanken über meine Gesundheit, über meinem Glauben und über meine Mitmenschen gemacht.
mit 16 habe ich durch eine geschenkte Schachtel Zigaretten das Rauchen angefangen. ich fand es erst witzig, wie ich durch den inhalierten Rauch leicht benebelt und müde wurde. Dann habe ich mit einer Zigarette meinen Schlaf eingeläutet. Seltsamerweise bekam ich nach wenigen Wochen dann auch schon mal Heroin zum Rauchen angeboten. Wie wütend waren diese Leute, als ich das 3. g verraucht hatte, ohne High zu werden, hofften sie doch, ich würde ein neuer Kunde für sie werden! Hier sehe ich das Werk der Vorsehung Gottes an mich: Da wo das Heroin in meinem Hirn andocken sollte, waren schon die Wirkstoffe der Zigarette angedockt und somit belegt. Eine - meine- Suchtstelle war somit blockiert.
Später habe ich immer wieder versucht, vom Rauchen weg zu kommen. Interessant waren zwei dinge: erstens wurde ich immer aggressiver, wenn ich "ohne" war und zweitens: meine Nase ging immer dort lang wo andere rauchten.. ganz unbewußt. bis eine Freundin mir riet: "Rauch mal wieder eine, dann kannst du mir wieder zuhören, auch wenn ein Raucher vorbei geht!"
Ich habe es dann mit Nikotinpflaster versucht. Trotz der akuten Nikotinvergiftung im Körper mußte ich mir eine anstecken! Magendarmkrämpfe und Dauersitzungen auf dem Klo waren die Folge. Für mich war da klar: es ist NICHT das Nikotin, welches abhängig macht, sondern etwas anderes, aber was? Ich tippe auf den karamelisierten Zucker, den man allem Tabak zufügt, damit er nicht so im Hals und Lungen kratzt. Gleichzeitig würde das auch erklären, warum der Zigarettenentzug mittels Nikotinersatz so selten gelingt (unter 5%!) Eine Freundin hat mit Zyban, einem Antidepressiva, sich das Rauchen abgewöhnt... Bei mir hat es aber auch nichts geholfen.
Bin ich jetzt ein schlechter Christ, weil ich den Tempel meiner Seele verunreinige? Ich denke schon, weil es nahezu unmöglich ist, seinen Tempel rein zu halten, wenn die geistige Haltung dazu nicht vorhanden ist. Um letztere bemühe ich mich tagtäglich... aber es bleibt ein Bemühen!
Ein bißchen provokant gesagt: ist der nichtrauchende Christ, der eine Abteibungswillige steinigt, ein besserer Christ "als wie" ich, der die Tafel zu alten Bedürftigen auf dem Land bringt?
Erst wenn das Rauchen genauso als Sucht anerkannt wird, wie das zwanghafte Alkohol trinken, wird sich etwas wirklich wichtiges für die süchtigen Raucher tun! Aber der Schaden, den Raucher anrichten ist noch bei weitem nicht so groß, wie der, den süchtig trinkenden anrichten.. also wird alles so bleibt wie es ist, nur die Tabaksteuer wird wachsen.

denkmal
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