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#1 Das Geschäft mit dem Tod

Verfasst: Sa 11. Mär 2017, 20:33
von AlTheKingBundy
Es ist gerade jemand aus meinem Bekanntenkreis elendig verreckt. Ich war nicht direkt betroffen, aber indirekt über jemanden, der der Person sehr sehr nahe stand und die mir sehr nahe steht. Ich bin wirklich aus vielerlei Hinsicht zutiefst erschüttert. Zum einen ist da die maßlose Inkompetenz von Ärzten, man hat den Menschen beinahe verhungern lassen. Dann, wird mit dem Leid und Elend eines Menschen auch noch kräftig Kasse gemacht. Es gilt der Zusammenhang, je länger einer leidet, desto mehr Geld lässt sich machen. Und, Sterbehilfe ist nicht erlaubt... natürlich, sonst dreht man den Geldhahn zu.

#2 Re: Das Geschäft mit dem Tod

Verfasst: So 12. Mär 2017, 10:00
von Pluto
AlTheKingBundy hat geschrieben:Es gilt der Zusammenhang, je länger einer leidet, desto mehr Geld lässt sich machen. Und, Sterbehilfe ist nicht erlaubt... natürlich, sonst dreht man den Geldhahn zu.
Ich glaube, das Sterbehilfe Verbot ist eine Angst, dass der Prozess zur Euthanasie führt. Diese naheliegende Angst wird durch die Erfahrungen im Dritten Reich untermauert.
Dass dies nicht notwendigerweise der Fall ist, beweist die Praxis in der Schweiz, wo Sterbehilfe im Rahmen eines sehr engen Korsetts aus Gesetzen geregelt ist. Ich finde es für Deutschland beschämend, wenn sterbewillige Personen auf einen solchen Tourismus angewiesen sind.

#3 Re: Das Geschäft mit dem Tod

Verfasst: So 12. Mär 2017, 11:23
von AlTheKingBundy
Hallo Pluto,

dem kann ich nur zustimmen. Natürlich muss es da ein festes Regelwerk geben. Ansonsten würde man dem Mord eine Tür öffnen. Beschämend ist auch das Leid der Menschen, welches verlängert wird, um so länger daran Geld abschöpfen zu können. Ein absolut verwerfliches System.

#4 Re: Das Geschäft mit dem Tod

Verfasst: So 12. Mär 2017, 11:57
von 1Johannes4
Hallo Al,

ich finde es völlig richtig, dass es in Deutschland keine "aktive Sterbehilfe" gibt, halte es aber für einen denkbar schlechten Zeitpunkt ein solches Thema mit Dir zu erörtern, da Du offensichtlich noch stark von Gefühlen vereinnahmt bist.

Grüße,
Daniel.

#5 Re: Das Geschäft mit dem Tod

Verfasst: So 12. Mär 2017, 12:32
von AlTheKingBundy
Hallo Daniel,

lass Deine Argumente hören, ich werde Dir nicht gleich an die Gurgel springen. :D

#6 Re: Das Geschäft mit dem Tod

Verfasst: So 12. Mär 2017, 13:27
von Pluto
1Johannes4 hat geschrieben:ich finde es völlig richtig, dass es in Deutschland keine "aktive Sterbehilfe" gibt...
Und warum findest du das?

#7 Re: Das Geschäft mit dem Tod

Verfasst: So 12. Mär 2017, 13:51
von Helmuth
Pluto hat geschrieben:
1Johannes4 hat geschrieben:ich finde es völlig richtig, dass es in Deutschland keine "aktive Sterbehilfe" gibt...
Und warum findest du das?
Vielleicht darf ich an seiner statt antworten, weil ich denke was er für ein Argument vorbringen würde: Vielleicht spielt hier das Gebot "Du sollst keinen Mord begehen" die Schlüsselrolle. Gälte das für dich als "Heide" etwa nicht? Und falls nicht, warum nicht?

#8 Re: Das Geschäft mit dem Tod

Verfasst: So 12. Mär 2017, 14:22
von Novas
Helmuth hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
1Johannes4 hat geschrieben:ich finde es völlig richtig, dass es in Deutschland keine "aktive Sterbehilfe" gibt...
Und warum findest du das?
Vielleicht darf ich an seiner statt antworten, weil ich denke was er für ein Argument vorbringen würde: Vielleicht spielt hier das Gebot "Du sollst keinen Mord begehen" die Schlüsselrolle. Gälte das für dich als "Heide" etwa nicht? Und falls nicht, warum nicht?
'
Ich glaube nicht, dass freiwillige Sterbehilfe als "Mord" richtig beschrieben ist. Schon ganz aders klingt es, wenn man stattdessen vom Freitod spricht. Es ist zwar richtig, dass Christen das Leben bejahen und schützen sollen, aber zum Leben gehört auch das Sterben. Was mir an dieser Diskussion unter Christen auffällt: sie schließen häufig von vornherein aus, dass es legitime Gründe dafür gibt, weil ihnen die Sterbehilfe nicht ins Konzept passt. Als wären viele Menschen, die sich an Sterbehelfer wenden, in keiner echten Not, sondern bloß verrückt oder lebensmüde. Viele Christen argumentieren so, dass Sterbehilfe gegen eines der Zehn Gebote verstößt, weshalb es illegitim sei, dabei verstoßen wir alle früher oder später gegen ein Gebot. Beispielsweise wenn ein Polizist einen Terroristen erschießt, um einen Anschlag zu verhindern. Das ist auch ein Bruch des Gebotes "Du sollst nicht töten", der aber in diesem Ausnahmefall zulässig ist, um unschuldige Menschenleben zu retten.

Es stimmt zwar, dass Gott ultimativ Herr über Leben und Tod ist; aber es sind doch gerade Christen, die im Hinblick auf die Theodizeefrage betonen, dass der Mensch ein selbstverantwortliches und in Freiheit erschaffenes Wesen ist. Wenn jemand Sterbehilfe in Anspruch nehmen will, so ist das eine selbstverantwortliche Entscheidung unter mündigen Menschen.

#9 Re: Das Geschäft mit dem Tod

Verfasst: So 12. Mär 2017, 15:05
von AlTheKingBundy
Helmuth hat geschrieben: Vielleicht darf ich an seiner statt antworten, weil ich denke was er für ein Argument vorbringen würde: Vielleicht spielt hier das Gebot "Du sollst keinen Mord begehen" die Schlüsselrolle. Gälte das für dich als "Heide" etwa nicht? Und falls nicht, warum nicht?

Ich denke, Du kennst den Unterschied zwischen Mord und Freitod nicht oder willst ihn nicht kennen und trennen.

#10 Re: Das Geschäft mit dem Tod

Verfasst: So 12. Mär 2017, 15:11
von Novas
AlTheKingBundy hat geschrieben:Dann, wird mit dem Leid und Elend eines Menschen auch noch kräftig Kasse gemacht. Es gilt der Zusammenhang, je länger einer leidet, desto mehr Geld lässt sich machen. Und, Sterbehilfe ist nicht erlaubt... natürlich, sonst dreht man den Geldhahn zu.

Das ist leider gängige Praxis. Da muss man nur mal eine Krankenschwester fragen.