Religiös bedingte Psychose

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Sonnenblume
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#101 Re: Religiös bedingte Psychose

Beitrag von Sonnenblume » Do 26. Apr 2018, 09:13

Religiös bedingte Psychosen gibt es nicht.
Mir sind nur exogene(von außen) Psychosen und endogene(von innen gewachsen) bekannt.
Erstere sind heilbar, letztere nicht.
Eine exogene Psychose habe ich u.a. bei einem Jugendlichen erlebt, die er nach einem schweren Autounfall bekommen hat. Diese wurde erst einmal medikamentös eingestellt und nach acht Wochen war der junge Mann davon befreit. Die Medikamente wurden abgesetzt.
Eine endogene Psychose ist nicht heilbar. Sie kommt in Schüben. Mit Medikamente können Schübe hinausgeschoben oder abgekürzt werden. Es gibt viele Statistiken, aber keine davon hat ein brauchbares Ergebnis gebracht.
Wenn ich an meine persönlichen Erfahrungen mit Patienten denke, dann hatten viele davon eine schreckliche Kindheit, in der Mißhandlung und Missbrauch vorgelegen hat.... Doch viele Menschen mussten dies auch erleben, haben aber keine Psychose bekommen.
Einige Erkrankte hatten sich aktiv mit Spiritismus auseinander gesetzt.......Ich kenne einige Personen, die das tun, diese haben aber keine Psychose.
Intressant war für mich einmal eine Unterhaltung mit einer Frau, die eine endogene Psychose hat. Sie nimmt Medikamente, die die Schübe deutlich verzögern. Sie erzählte mir, dass sie während eines Schubes aus dem Fenster sah und quer durch ihren Garten plötzlich eine Mauer war. Auch im Schub wusste sie, dass das nicht angehen konnte. So ging sie in den Garten und "kletterte" über die nicht vorhandene Mauer.
Ich sagte zu ihr, dass sie doch spätestens beim Kletterversuch bemerkt haben muss, dass diese Mauer nicht existire. Sie sagte, dass sie die Steine der Mauer fühlen konnte und für sie war diese materiell da.
Das ließ mich innerlich erschaudern, bei dem Gedanken, wozu unser Gehirn fähig ist.
Manche Erkrankte beschäftigen sich im Schub mit religiösen Themen. Schaut man ihr Umfeld und ihre Vergangenheit an, dann bestimmte der christliche Glaube ihr Leben. Kein Wunder, wenn das auch im Schub zutage kommt. Bei Atheisten habe ich auch im Schub keine religiösen Anwandlungen wahrnehmen können.
Die Religion als Ursache für eine Psychose zu sehen hat keine Beweise.

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Travis
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#102 Re: Religiös bedingte Psychose

Beitrag von Travis » Do 26. Apr 2018, 09:32

Eine biblische Grundlage für dämonische Besessenheit im Zusammenhang mit psychischen Krankehiten zu finden ist gar nicht so leicht. Entsprechend hat Helmuth hier auch noch nichts konkretes abgeliefert und sich mehr auf die Praxis und die Erfahrung zurückgezogen.

Es ist in den sog. "charismatischen" Bewegungen leider oft so, dass die biblische Grundlage für ihr "befreiendes" Handeln nicht aus der Bibel, sondern aus der Erfahrung kommt. Entsprechend wackelig, mehrdeutig, schwammig und ungenau sind die Bezüge zur Bibel. Das die Erfahrung und die Praxis dann irgendwann nicht nur lediglich schwammige biblische Bezüge verwendet, sondern ganze Zusammenhänge nicht mehr beachtet werden, macht die Aufarbeitung um so schwerer.

Der Umgang mit der Bibel wird in den genannten Kreisen irgendwann geradezu lästig, da die steten Anfragen zur biblischen Bestätigung des eigenen Tuns nicht hinreichend belegt werden können.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

Helmuth
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#103 Re: Religiös bedingte Psychose

Beitrag von Helmuth » Do 26. Apr 2018, 09:35

Hallo Sonneblume,

endlich mal etwas mehr Inhaltiches, Danke dafür! :thumbup:

Sonnenblume hat geschrieben: Eine endogene Psychose ist nicht heilbar.
Du meinst nach medizinischem Stand. Bei Gott sind alle Dinge möglich. Genau davon rede ich. Menschliche Macht ist begrenzt, ich glaube genau deshalb will Gott, dass wir hier mit ihm kooperieren und nicht sagen "Da kann man halt nichts machen." Das ist eine Aussage im Unglauben.

Sonnenblume hat geschrieben: Wenn ich an meine persönlichen Erfahrungen mit Patienten denke, dann hatten viele davon eine schreckliche Kindheit, in der Mißhandlung und Missbrauch vorgelegen hat.... Doch viele Menschen mussten dies auch erleben, haben aber keine Psychose bekommen.
Die Familie das Schlachtfeld, der Klassiker. Hier orte ich die größte Einflussnahme, bei der auch Flüche über Generationen mitwirken können.

Sonnenblume hat geschrieben: Einige Erkrankte hatten sich aktiv mit Spiritismus auseinander gesetzt.......Ich kenne einige Personen, die das tun, diese haben aber keine Psychose.
Aber es bedeutet nicht, dass es das daher nicht gibt. Und man kann auf vielerlei Weise in der Hölle landen. Auch als körperlich völlig gesunder, in der Welt hoch angesehener und schwer reicher Mensch, aber ohne Gott.

Sonnenblume hat geschrieben: Manche Erkrankte beschäftigen sich im Schub mit religiösen Themen. Schaut man ihr Umfeld und ihre Vergangenheit an, dann bestimmte der christliche Glaube ihr Leben. Kein Wunder, wenn das auch im Schub zutage kommt.
Solche liegen mir am Herzen.

Sonnenblume hat geschrieben: Bei Atheisten habe ich auch im Schub keine religiösen Anwandlungen wahrnehmen können.
Kein Wunder, sie gehören schon mehr dem Teufel. Jesus gibt ihnen aber sicher andere Chancen zur Umkehr zu gelangen.

Sonnenblume hat geschrieben: Die Religion als Ursache für eine Psychose zu sehen hat keine Beweise.
Das liegt an der Definition "Religion" meine ich. Daher rede ich lieber über den Glauben an Jesus. Er verursacht diese Schübe mit Sicherheit nicht, soviel sollte sich sagen lassen. Da aber außerhalb Jesus der Teufel überall sein Mitspracherecht einfordert, so denke ich muss hier weitergesucht werden. Er sollte dieses Recht nie erhalten.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Ziska_Deleted

#104 Re: Religiös bedingte Psychose

Beitrag von Ziska_Deleted » Do 26. Apr 2018, 09:50

Helmuth hat geschrieben:
Ziska hat geschrieben: Bis dahin haben sie die Zuversicht, dass Gott sie bei der Krankheit unterstützen wird.
Was spricht aber dagegen mehr zu wollen? Geben wir uns zufrieden, verkalkt, verblödet, psychotisch "im Glauben" zu sterben? Wie würdest du damit umgehen, träfe es dich?
Jehova sagte einmal zu Paulus, als dieser drei mal zu Gott um Heilung bat: „Meine unverdiente Güte genügt dir“.
(2.Korinther 12:7-10)

Jehova heilte Paulus nicht, damit Paulus beweisen konnte, wie stark sein Glaube unter schwierigsten Umständen ist.

Darum konnte Paulus mit voller Gewissheit sagen: „Für alles bin ich stark, durch den, der mir Kraft verleiht.“

Warum willst du mehr wollen, Helmuth? Wenn du, so wie Jesus und viele weitere treue Anbeter Gottes unter allen Umständen treu bleiben kannst, reicht dir das nicht?

Ich bin auch nicht glücklich darüber alt und krank zu werden. Doch ich weiß, dass ich wieder jung und gesund werde.
Bis dahin versuche ich meinem Gott Jehova treu zu bleiben.

Ich bitte ihn um Kraft mich zu unterstützen. Das reicht mir.
(Natürlich gehe ich zum Arzt und versuche gesund zu leben! Nicht dass hier wieder falsche Gedanken aufkommen :mrgreen: )

Ich kann dich natürlich verstehen. Du willst Menschen durch aktive Heilung helfen. Wenn du der Ansicht bist, das Richtige zu tun, dann ist es eben für dich so. :)

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Travis
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#105 Re: Religiös bedingte Psychose

Beitrag von Travis » Do 26. Apr 2018, 09:55

Ziska hat geschrieben:Warum willst du mehr wollen, Helmuth? Wenn du, so wie Jesus und viele weitere treue Anbeter Gottes unter allen Umständen treu bleiben kannst, reicht dir das nicht?
Sich nicht mit der aktuellen heilsgeschichtlichen Situation anfinden zu wollen, ist grundsätzlicher Bestanddteil "charismatischer" Theologie.
Ziska hat geschrieben:Ich kann dich natürlich verstehen. Du willst Menschen durch aktive Heilung helfen. Wenn du der Ansicht bist, das Richtige zu tun, dann ist es eben für dich so.
Solange er andere Menschen dabei nicht unter Druck setzt und mit falschen Erwartungen in die Verzweiflung treibt, kann man Dir zustimmen. Für sich allein kann er nach seinem Gutdünken handeln. Sobald es um andere Menschen geht, steht er allerdings in der Verantwortung, nicht mehr Schaden anzurichten als er zu helfen meint. Krankheiten pauschal als "klares Feld der Dämonie" zu sehen, richtet mehr Schaden an, als es nützlich wäre.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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#106 Re: Religiös bedingte Psychose

Beitrag von AlTheKingBundy » Do 26. Apr 2018, 10:05

Helmuth hat geschrieben: 1 Mose 3 ist nicht irgendwo sondern wurde konkret genannt. Gleich der erste Vers hat höchste Relevanz hier. Bleib sachlich und seriös, ansonsten beende ich von vornherein die Debatte mit dir, weil ich Unterstellungen deinerseits nicht länger hinnehme.

Da hast Du nichts konkret genannt. Und Deine Pseudodrohung, dass Du die Debatte beendest, interessiert mich nicht. Du gehörst zu dem Schlag Menschen, die anderen immer etwas vorwerfen, was sie selbst stets tun.

Helmuth hat geschrieben: Es ist In etwa wie in der Mathematik. Will man zu höherer Erkenntnis voranschreiten beginnt man mit den Grundrechenregeln.

Naja, das kann man anders sehen und hängt davon ab, was man als "hoch" bezeichnet.

Helmuth hat geschrieben: Da du den geistlichen Aspekt bislang immer verworfen hast, kannst du mal damit beginnen das Bibel 1x1 zu lernen. Knüpfe hier an. Gott lehrt uns, dass wir der Stimme des Teufels ausgeliefert sind, von Anbeginn der Menschheit an. Nicht umsonst nennt man das 1 Buch Mose Genesis. Wir sollten daher lernen zu unterscheiden, wer zu uns spricht.

Nur blabla. Mit der Bibel hast Du es ja oft nicht so, also such erst einmal den Weg zu deiner eigenen Nase.

Helmuth hat geschrieben: Jesus lehrte: Mein Schafe hören meine Stimme. Wer sie nicht lernt zu hören wird bis zu seinem Lebensende ein Opfer des Teufels und seiner Dämonen bleiben.

Ja, merk Dir das mal gut.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

Helmuth
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#107 Re: Religiös bedingte Psychose

Beitrag von Helmuth » Do 26. Apr 2018, 10:09

Ziska hat geschrieben: Jehova sagte einmal zu Paulus, als dieser drei mal zu Gott um Heilung bat: „Meine unverdiente Güte genügt dir“.
Das hat Gott zu Paulus gesagt, Hat er das zu dir auch gesagt? Zu mir hat er es bislang nicht gesagt.

Ziska hat geschrieben: Warum willst du mehr wollen, Helmuth? Wenn du, so wie Jesus und viele weitere treue Anbeter Gottes unter allen Umständen treu bleiben kannst, reicht dir das nicht?
Ich glaube du missversteht, dass ich nicht für mich bitte, sondern damit ANDERE zum Glauben kommen! Betest du nicht derart? Ich selbst habe alles was ich brauche. Ginge es um mich, könnte ich ein weit bequemeres Leben führen.

Was erbat sich Jesus für sich? Es geht darum das Verlorene zu suchen. Und Heilung, das weiß nun einmal Gott, führt zu ihm. Wenn du ein Evangelium verkündest, dass sagt, du wirst gerettet, aber zuvor erhältst noch ein paar schwerere psychotische Störungen als Prüfung ob du eh würdig dafür bist, wie überzeugend wäre eine solche Liebe Gottes?
Zuletzt geändert von Helmuth am Do 26. Apr 2018, 10:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Novas
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#108 Re: Religiös bedingte Psychose

Beitrag von Novas » Do 26. Apr 2018, 10:11

Travis hat geschrieben:Eine biblische Grundlage für dämonische Besessenheit im Zusammenhang mit psychischen Krankehiten zu finden ist gar nicht so leicht

Für einen modernen und aufgeklärten Menschen liegt es auch eher nahe Dämonen als Metaphern für psychische Krankheiten zu verstehen. Zur Zeit Jesu hat man eben von „Dämonen“ gesprochen, weil der damalige Wissensstand sehr beschränkt war. Mich verwundert, wie mit Verweis auf die Bibel einem unaufgeklärten Weltbild das Wort geredet wird. Genau das treibt doch Menschen in den Atheismus.

Helmuth
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#109 Re: Religiös bedingte Psychose

Beitrag von Helmuth » Do 26. Apr 2018, 10:17

AlTheKingBundy hat geschrieben: Nur blabla. Mit der Bibel hast Du es ja oft nicht so, ...
Gut ich habe verstanden. Ich gebe dir immer wieder Raum, aber hier erübrigt sich wieder die Weiterführung. Schade darum, dass gerade der TE hier kein Interesse zeigt, andere Meinungen zu hören oder lernen was "geistlich" bedeutet. In der Psychologei wird eben kein Unterwscheid zur Psyche gemacht, das ist aber deren Fehler und nicht der von Gott.
Zuletzt geändert von Helmuth am Do 26. Apr 2018, 10:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Travis
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#110 Re: Religiös bedingte Psychose

Beitrag von Travis » Do 26. Apr 2018, 10:20

Novalis hat geschrieben:Für einen modernen und aufgeklärten Menschen liegt es auch eher nahe Dämonen als Metaphern für psychische Krankheiten zu verstehen.
Vermutlich zähle ich nicht zu solchen Menschen, denn für mich liegt das nicht nahe.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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