Hallo Kuckuck,
Kuckuck hat geschrieben:Was hindert einem aber daran Gott zu befragen? Wäre ihm ein Ding unmöglich? Und da es doch oft so ist, dass der Beeinträchtigte gar nicht in der Lage ist, weil seine Beziehung zu Gott gestört ist, kann hier Fürbitte getan werden.
Wer hat gesagt,dass ich nicht für Patienten bete? Jedoch mache ich dies ohne darüber groß rum zu tönen.
vielleicht solltest Du Dich nicht so sehr durch billige rhetorische Tricks verführen lassen, dass Gott nichts unmöglich sei. Dergleichen wusste bestimmt auch Paulus, empfahl aber Timotheus gelegentlich „ein wenig Wein“ um seines Magens und häufigen Unwohlseins willen.
Die Hände lege niemand schnell auf und habe nicht teil an fremden Sünden. Bewahre dich selbst keusch. Trinke nicht länger nur Wasser, sondern gebrauche ein wenig Wein, um deines Magens und deines häufigen Unwohlseins willen.
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1. Timotheus‬ â€5:22-23‬ â€ELB71‬‬
Da kann man doch begründet bezweifeln, dass Paulus annahm, dass Dämonen schuld seien an diesem Unwohlsein. Hätte er dann im gleichen Brief Timotheus mit der Aufgabe betraut die Leiter der Gemeinde zu bestimmen? Wohl kaum. Und weshalb empfiehlt er ein Mittel mit „Nebenwirkungen“, wenn er doch nur beten müsste?
Aber auch Paulus litt selber unter einem „Dorn im Fleisch“.
Und auf daß ich mich nicht durch die Überschwenglichkeit der Offenbarungen überhebe, wurde mir ein Dorn für das Fleisch gegeben, ein Engel Satans, auf daß er mich mit Fäusten schlage, auf daß ich mich nicht überhebe. Für dieses flehte ich dreimal zum Herrn, auf daß er von mir abstehen möge. Und er hat zu mir gesagt: Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft wird in Schwachheit vollbracht. Daher will ich am allerliebsten mich vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, auf daß die Kraft des Christus über mir wohne.
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2. Korinther‬ â€12:7-9‬ â€ELB71‬‬
Paulus litt also auch weiterhin obwohl sicherlich weder sein Glaube an die Möglichkeiten Gottes zu gering war - weder als Betender noch als zu Heilender. Und wenn man hier sieht, dass ein solcher Dorn im Fleisch laut Paulus den Zweck verfolgte einer gewissen drohenden Überheblichkeit entgegenzuwirken, ist es wohl eher nicht dämonisch (und der Ausdruck „Engel Satans“ eher symbolisch zu deuten, da Gebrechen häufig zu einer Anklage gegenüber Gott führen).
Und auch anlässlich der Heilung eines Blindgeborenen wurde Jesus gefragt, ob die Ursache dafür in den Sünden von demjenigen selbst oder seiner Eltern läge:
Und als er vorüberging, sah er einen Menschen, blind von Geburt. Und seine Jünger fragten ihn und sagten: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, daß er blind geboren wurde? Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt, noch seine Eltern, sondern auf daß die Werke Gottes an ihm geoffenbart würden.
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Johannes‬ â€9:1-3‬ â€ELB71‬‬
Man kann annehmen, dass sowohl der Blindgeborene wie auch seine Eltern des Öfteren um Heilung beteten, aber Gottes Plan sah eben anders aus. Nur ein weiteres Beispiel, wo es weder am mangelnden Glauben des Betenden noch des zu Heilenden liegen muss, sondern schlicht die Unkenntnis über den Willen Gottes.
Ich finde es riskant regelrecht blindwütig für die Heilung aller möglichen Gebrechen zu beten ohne solche anderen Möglichkeiten im Hinterkopf zu haben, denn wie sehr würde man einem Paulus Unrecht tun, wenn man als Ursache für die ausbleibende Heilung einen zu geringen Glauben annehmen würde.
Grüße,
Daniel.