Religiös bedingte Psychose

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Helmuth
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#51 Re: Religiös bedingte Psychose

Beitrag von Helmuth » Mi 25. Apr 2018, 16:44

Kuckuck hat geschrieben: ...
Als primäre Psychosen werden diejenigen Krankheitsformen bezeichnet, bei denen keine Ursache feststellbar ist.
...
Ursache im Sinne von "vom Menschen" nicht feststellbar. Es ist gut, dass die Forschung das zugibt, das beruhigt mich. Was hindert einem aber daran Gott zu befragen? Wäre ihm ein Ding unmöglich? Und da es doch oft so ist, dass der Beeinträchtigte gar nicht in der Lage ist, weil seine Beziehung zu Gott gestört ist, kann hier Fürbitte getan werden.

Die Starken sind verpflichtet den Schwachen zu helfen. Erfarhungsgemäß fehlt es aber meistens am Glauben, und zwar beiderseits. Der Kranke wähnt sich gar nicht krank bzw. einer Hilfe bedürftig und der Fürbitter glaubt gar nicht, dass bei Gott alles möglich ist.

Hierin strebe ich nach einem Durchbruch, dem Satan in allen Lebensbereichen das Handwerk zu legen.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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Josi
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#52 Re: Religiös bedingte Psychose

Beitrag von Josi » Mi 25. Apr 2018, 17:26

Religionen sind regelrecht aus Langeweile entstanden, zumal Menschen neugierig bzw. wissbegierig sind.
Offene Fragen werden meist als sehr unangenhem empfunden, womit im Eigentlichen gemeint ist, dass Hirne viel zu leistungsfähig sind, als dass sie mit Unterforderungen, Ungewissheiten etc. gut umgehen können.
Darum bemerkte bereits vor rund 2500 Jahren ein schon recht komplex denkender Mann, dass es keine Frage gibt, die sich der Mensch nicht selbst beantworten kann.
Was dieser damals schon denkfreudige Mann nicht bedenken konnte, ist schlicht für uns heutige Schlaumeier die Tatsache, dass das Hirn primär nicht zum Denken, sondern zum Handeln da ist.
Es funktioniert daher genau so reaktionär, wie jede Blume, die sich nach dem Lauf der Sonne ausrichtet.
Vielen Menschen behagt zwar die Realisierung nicht, nur einem umweltbedingten Produkt zu entsprechen, will er darüber hinausgehend mehr... und mehr.... und noch viel mehr sein.
Leztendlich will er zum Eigentümer und Allesbestimmer der Welt aufsteigen, dabei noch unsterblich sein und niemals mehr müde werden obendrein.
Bild
Wer propagiert, es sei nicht schlimm wenn Menschen - einschließlich Kinder - getötet werden, da sie bei Gott weiter leben würden, gehört selbst auf der Stelle mit der Begründung getötet: "DIES SEI AUCH DIR GEGÖNNT!!!"

Kuckuck
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#53 Re: Religiös bedingte Psychose

Beitrag von Kuckuck » Mi 25. Apr 2018, 18:22

Was hindert einem aber daran Gott zu befragen? Wäre ihm ein Ding unmöglich? Und da es doch oft so ist, dass der Beeinträchtigte gar nicht in der Lage ist, weil seine Beziehung zu Gott gestört ist, kann hier Fürbitte getan werden.
Wer hat gesagt,dass ich nicht für Patienten bete? Jedoch mache ich dies ohne darüber groß rum zu tönen.

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AlTheKingBundy
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#54 Re: Religiös bedingte Psychose

Beitrag von AlTheKingBundy » Mi 25. Apr 2018, 19:07

Ziska hat geschrieben:Bei einer Psychose funktionieren die Botenstoffe im Gehirn nicht richtig.
Das ist also die Ursache. Wenn diese Botenstoffe im Gehirn falsche Signale senden, kommt es zur Psychose.
Sie äußert sich dann unterschiedlich.

Das ist medizinisch nicht haltbar.

Ziska hat geschrieben: Je nach dem, wie weit diese Krankheit fortgeschritten ist, kann man sie aber mit Medikamenten und Therapieen in den Griff bekommen...
Doch sie ist unheilbar. Der Patient wird bis zu seinem Lebensende Medikamente nehmen müssen. Trotzdem kann er am normalen Leben teilnehmen. Zwar eingeschränkt, weil er immer unter Höhen und Tiefen leiden wird.

Das ist so auch medizinisch nicht haltbar, da es ganz unterschiedliche Ursachen für Psychosen gibt (organische, substanzielle, psychologische...)

Ziska hat geschrieben: So wie ich dich verstehe, versuchst du die Ursache einer Psychose im Glauben, in der Religion zu finden?
Der Patient würde dann ja, wenn er nicht mehr glaubt, geheilt sein?

Nicht DIE Ursache, sondern eine mögliche.

Ziska hat geschrieben: Warum gibt es denn unter Nichtgläubigen auch so viele psychisch kranke Menschen?

Oder habe ich dich falsch verstanden?

Ja, das hast Du.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

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AlTheKingBundy
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#55 Re: Religiös bedingte Psychose

Beitrag von AlTheKingBundy » Mi 25. Apr 2018, 19:12

manden1804 hat geschrieben: Psychosen - in meinem Fall manisch - depressive Erkrankung (überstanden - bzw. Gott hat mich geheilt) - haben wohl ihren Ursprung in krassem
menschlichen Fehlverhalten . Mich hat man (die Firmenleitung) psychologisch gemobbt , weil ich gegen Ungerechtigkeit aufbegehrt habe .
Die Erkrankung und das damit verbundene Rausgerissenwerden aus der Gesellschaft kann einem die Chance geben , zu Gott zu finden .
Innerhalb der Gesellschaft ist das nicht möglich , da die Gesellschaft samt Kirche unter der Herrschaft des Teufels steht .
SO IST ES WIRKLICH ! Auch wenn ihr es nicht glauben wollt !

Lieber manden, das meine ich nicht böse, aber an Dich habe ich u.a. gedacht, als ich das Thema eröffnet habe. Das Problem ist, dass Du Deine Psychose nicht in den Griff bekommen hast - Du hast sie zwar erkannt (das ist wichtig und richtig), sie aber im 2. Schritt nicht weiter behandelt. Du hast ihr einfach ein religiöses Mäntelchen übergezogen.
Beste Grüße, Al

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1Johannes4
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#56 Re: Religiös bedingte Psychose

Beitrag von 1Johannes4 » Mi 25. Apr 2018, 19:18

Hallo Kuckuck,

Kuckuck hat geschrieben:
Was hindert einem aber daran Gott zu befragen? Wäre ihm ein Ding unmöglich? Und da es doch oft so ist, dass der Beeinträchtigte gar nicht in der Lage ist, weil seine Beziehung zu Gott gestört ist, kann hier Fürbitte getan werden.
Wer hat gesagt,dass ich nicht für Patienten bete? Jedoch mache ich dies ohne darüber groß rum zu tönen.

vielleicht solltest Du Dich nicht so sehr durch billige rhetorische Tricks verführen lassen, dass Gott nichts unmöglich sei. Dergleichen wusste bestimmt auch Paulus, empfahl aber Timotheus gelegentlich „ein wenig Wein“ um seines Magens und häufigen Unwohlseins willen.
Die Hände lege niemand schnell auf und habe nicht teil an fremden Sünden. Bewahre dich selbst keusch. Trinke nicht länger nur Wasser, sondern gebrauche ein wenig Wein, um deines Magens und deines häufigen Unwohlseins willen.
‭1. Timotheus‬ ‭5:22-23‬ ‭ELB71‬‬
Da kann man doch begründet bezweifeln, dass Paulus annahm, dass Dämonen schuld seien an diesem Unwohlsein. Hätte er dann im gleichen Brief Timotheus mit der Aufgabe betraut die Leiter der Gemeinde zu bestimmen? Wohl kaum. Und weshalb empfiehlt er ein Mittel mit „Nebenwirkungen“, wenn er doch nur beten müsste?

Aber auch Paulus litt selber unter einem „Dorn im Fleisch“.
Und auf daß ich mich nicht durch die Überschwenglichkeit der Offenbarungen überhebe, wurde mir ein Dorn für das Fleisch gegeben, ein Engel Satans, auf daß er mich mit Fäusten schlage, auf daß ich mich nicht überhebe. Für dieses flehte ich dreimal zum Herrn, auf daß er von mir abstehen möge. Und er hat zu mir gesagt: Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft wird in Schwachheit vollbracht. Daher will ich am allerliebsten mich vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, auf daß die Kraft des Christus über mir wohne.
‭‭2. Korinther‬ ‭12:7-9‬ ‭ELB71‬‬
Paulus litt also auch weiterhin obwohl sicherlich weder sein Glaube an die Möglichkeiten Gottes zu gering war - weder als Betender noch als zu Heilender. Und wenn man hier sieht, dass ein solcher Dorn im Fleisch laut Paulus den Zweck verfolgte einer gewissen drohenden Überheblichkeit entgegenzuwirken, ist es wohl eher nicht dämonisch (und der Ausdruck „Engel Satans“ eher symbolisch zu deuten, da Gebrechen häufig zu einer Anklage gegenüber Gott führen).

Und auch anlässlich der Heilung eines Blindgeborenen wurde Jesus gefragt, ob die Ursache dafür in den Sünden von demjenigen selbst oder seiner Eltern läge:
Und als er vorüberging, sah er einen Menschen, blind von Geburt. Und seine Jünger fragten ihn und sagten: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, daß er blind geboren wurde? Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt, noch seine Eltern, sondern auf daß die Werke Gottes an ihm geoffenbart würden.
‭‭Johannes‬ ‭9:1-3‬ ‭ELB71‬‬
Man kann annehmen, dass sowohl der Blindgeborene wie auch seine Eltern des Öfteren um Heilung beteten, aber Gottes Plan sah eben anders aus. Nur ein weiteres Beispiel, wo es weder am mangelnden Glauben des Betenden noch des zu Heilenden liegen muss, sondern schlicht die Unkenntnis über den Willen Gottes.

Ich finde es riskant regelrecht blindwütig für die Heilung aller möglichen Gebrechen zu beten ohne solche anderen Möglichkeiten im Hinterkopf zu haben, denn wie sehr würde man einem Paulus Unrecht tun, wenn man als Ursache für die ausbleibende Heilung einen zu geringen Glauben annehmen würde.

Grüße,
Daniel.
Da der hiesige Admin willkürlich meine Beiträge löscht, lohnt es sich nicht hier noch mitzulesen bzw. sich mit Kommentaren einzubringen. Wünsche Euch alles Gute.

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AlTheKingBundy
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#57 Re: Religiös bedingte Psychose

Beitrag von AlTheKingBundy » Mi 25. Apr 2018, 19:26

Kuckuck hat geschrieben:Ich lese grad : religiös bedingte Psychosen. Allein die Ausdrucksweise ist schon falsch. Richtig wäre: Psychose mit religiösen Wahnvorstellungen bzw. Halluzinationen. Psychose = Ursache für die Symptome. Die Symptome sind religiöse Wahnvorstellungen. Nicht umgekehrt.
Kuckuck

Eine verzerrte Realitätswahrnehmung kann z.B. auch durch eine "traumatisch-religiös bedingte" Erfahrung entstanden sein. Die Ursachen einer Psychose sind letztlich noch nicht 100%ig geklärt. Aber natürlich hast Du Recht, es können sich auch Psychosen symptomatisch durch religiösen Wahn äußern, wobei die Psychose selbst eine andere Ursache hat. Ich vermute aber - und das ist eine These - dass eine religiös bedingte Psychose auch dadurch entstehen kann, in dem man sich immer tiefer in eine Art "realitätsentfremdene" Religiösität hineinsteigert.
Beste Grüße, Al

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SamuelB
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#58 Re: Religiös bedingte Psychose

Beitrag von SamuelB » Mi 25. Apr 2018, 19:32

AlTheKingBundy hat geschrieben:Lieber manden, das meine ich nicht böse, aber an Dich habe ich u.a. gedacht, als ich das Thema eröffnet habe. Das Problem ist, dass Du Deine Psychose nicht in den Griff bekommen hast - Du hast sie zwar erkannt (das ist wichtig und richtig), sie aber im 2. Schritt nicht weiter behandelt. Du hast ihr einfach ein religiöses Mäntelchen übergezogen.
Manfred wurde zwischenzeitlich leider gesperrt. :(

Er befindet sich jedoch glücklicherweise in ärztlicher Behandlung. Das hat er mir heute früh geschrieben:
http://www.4religion.de/viewtopic.php?f ... 32#p302276
Meine Antwort kam wohl zu spät. Ich habe eben auch einen Job.

Kuckuck
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#59 Re: Religiös bedingte Psychose

Beitrag von Kuckuck » Mi 25. Apr 2018, 19:37

Wer hat gesagt,dass ich nicht für Patienten bete? Jedoch mache ich dies ohne darüber groß rum zu tönen

Hallo Johannes,
ich habe geschrieben, das ich für Patienten bete. Manchmal kommt es zu Gesprächen mit schwerkranken oder sterbenden Patienten. Die rege ich nicht an, aber manch Patient fragt am Lebensende nach Gott. Dem Menschen dann von Gott und unserer Hoffnung durch Jesus zu erzählen gibt oft Trost.
Ich glaube nicht, dass Krankheiten ausschließlich auf persönlicher Sünde des Betroffenen beruht. Auch halte ich es für grausam jemanden zu sagen: Hey, hast gesündigt. Du bist Schuld. Jesus antwortete auf die Frage welche Sünde der Blinde getan habe bzw. dessen Eltern: Keine Sünde.
Ich glaube schon, dass wir alle ( inklusive der Tier und Pflanzenwelt) die Quittung erhalten für den Umgang mit der Schöpfung. Warum erkranken so viele Tiere an Krebs? Welche Sünde taten sie?
Kuckuck

closs
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#60 Re: Religiös bedingte Psychose

Beitrag von closs » Mi 25. Apr 2018, 19:42

Helmuth hat geschrieben:
closs hat geschrieben: WARUM der Geist krankt, kann prinzipiell zwei Gründe haben:
1) Da ist eine geistige Störung, die sich körperlich niederschlägt.
2) Da ist eine körperliche Störung, die Geistiges gestört abbildet.

Kann man daraus nun Folgendes schließen?

Zu 1) die geistige Störung muss hier in dir selbst gefunden werden. D.h. du bist selbst der Verursacher, z.B. infolge eines falschen Glaubens (den ich daher auch dämonischer Art zuordne) oder wegen sündhaften Verhaltens.
Das kann alles Mögliche sein - es kann auch das sein, was im AT als "Geschlechter-Fluch" chiffriert ist. - Jedenfalls etwas, was nicht körperlich verursacht, sondern nur körperlich abgebildet ist.

Medizinisch unterscheidet man zwischen "endogen" ("von Geburt an") und "exogen"/"reaktiv" ("traumatisch oder sozialisiert"), aber man wird Endogenes neuronal begründen - mit anderen Worten: Medizinisch unterscheidet man nicht zwischen (1) und (2), weil man es nicht kann.

Helmuth hat geschrieben:Zu 2) die geistige Störung muss als Einflussnahme von außen gefunden werden. Und hierzu denke ich braucht der Mensch Befreiung aus dieser Umklammerung.
Nee - das ist anders gemeint. - Stell Dir vor, dass ein Mensch einen Unfall erleidet, nach dem das Gehirn funktionsgestört ist ("exogen"). - Dann ist zu erwarten, dass Geistiges funktionsgestört abgebildet wird - das heißt: Wir haben es in diesem Fall nicht mit einer geistigen, sondern einer körperlichen Störung zu tun.

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