Homöopathie V

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closs
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#81 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » Mi 16. Mai 2018, 09:13

Janina hat geschrieben:Ist hundertfach längst passiert.
Aber auf einem Weg, der nicht der HP gerecht wird. - Bei der HP geht NICHT "Krankheitsbild A, also Medikament B", sondern (bei "High-D-HP") nur "Krankheitsbild A, also Medikament B, D, E, F, ,,, - je nach Typisierung/Anamnese). - Wie willst Du das studienmäßig abbilden?

Janina hat geschrieben:Stimmt nicht. Die pharmakologische Wirkung von THC ist bekannt. Jeder ehrliche Arzt hätte es dir empfohlen, nur leider nicht verschreiben dürfen.
Meine Info war: "Jeder weiß es, aber Haschisch sei nicht ... - wie nennt man das, wenn die Einzelbestandteile noch nicht einzeln durchgecheckt sind?". - Jedenfalls: "Deshalb nicht zulassungsfähig". - Und dann kommt noch der politische Aspekt dazu.

In einer Kurklinik nahe der tschechischen Grenze haben Ärzte die Patienten über die Grenze geschickt, um dort Haschisch zu kaufen - man könne es leider nicht verschreiben, obwohl es das Mittel der Wahl wäre. - Folge: Entsprechender Duft im Kurpark. :lol:

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Janina
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#82 Re: Homöopathie V

Beitrag von Janina » Mi 16. Mai 2018, 10:04

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Ist hundertfach längst passiert.
Aber auf einem Weg, der nicht der HP gerecht wird.
Das ist doch ein valides Ergebnis. :lol:
So wie ein Idiot, der durchs Abi fällt, dann war die Prüfung ihm auch "nicht gerecht".
Die Prüfung gibt vor, was der Kandidat können muss. Kann er es nicht, ist er durchgefallen.

closs hat geschrieben:Jedenfalls: "Deshalb nicht zulassungsfähig". - Und dann kommt noch der politische Aspekt dazu.
Ersteres IST der politische Aspekt.
Interessante Geschichte übrigens: Hanf war DAS landwirtschaftliche Standbein in Deutschland. Selbst die Klempnerei kommt bis heute nicht ohne aus. Dann kam Anfang des letzten Jahrhunderts die amerikanische Chemieindustrie daher und jammerte, sie könnten ihre dämlichen Chemiefasern nicht verkaufen, weil die auf JEDEM Anwendungsgebiet der Hanffaser unterlegen sind. Also wurde eine Hysterie über angebliche Gesundheitsgefährdung herbeifantasiert, und es kam auf Druck der USA zur bis heute nicht korrigierten bekannten "Endlösung".
Wer Parallelen zum Dieselmotor sieht, ist wahrscheinlich paranoid.

closs hat geschrieben:In einer Kurklinik nahe der tschechischen Grenze haben Ärzte die Patienten über die Grenze geschickt, um dort Haschisch zu kaufen - man könne es leider nicht verschreiben, obwohl es das Mittel der Wahl wäre. - Folge: Entsprechender Duft im Kurpark. :lol:
Ja. :roll:

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Travis
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#83 Re: Homöopathie V

Beitrag von Travis » Mi 16. Mai 2018, 10:09

Beim Thema HP muss ich an einen Freund denken, der in einer deutschen Großstadt als Arzt praktiziert und vor ein paar Jahren eine signifikant steigende Anzahl von Alkoholismus im Kind- und Kleinkindalter zu behandeln hatte. Die Ursachen waren HP Tropfen, welche reichlich verabreicht wurden und nachweisbar quasi aus reinem Alkohol bestanden (hoch potentiertes HP eben). Vielen Eltern war (ist?) tatsächlich nicht klar, was in vielen HP Tropfen an Inhaltsstoffen vorzufinden ist.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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Janina
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#84 Re: Homöopathie V

Beitrag von Janina » Mi 16. Mai 2018, 10:24

Travis hat geschrieben:Alkoholismus im Kind- und Kleinkindalter... Vielen Eltern war (ist?) tatsächlich nicht klar, was in vielen HP Tropfen an Inhaltsstoffen vorzufinden ist.
Das passt ins Bild. Geben wahrscheinlich sogar Zucker gegen Zahnschmerzen. :roll:

closs
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#85 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » Mi 16. Mai 2018, 13:45

Janina hat geschrieben:Die Prüfung gibt vor, was der Kandidat können muss. Kann er es nicht, ist er durchgefallen.
Die HP versteht sich aus ihrer Sicht nicht als Prüfling der Schuldmedizin. - Ein HP-Arzt würde erst mal erklären, wie HP (aus seiner Sicht) wirkt und dann entscheiden, ob ein Prüfungsmodell geeignet ist.

Janina hat geschrieben: Also wurde eine Hysterie über angebliche Gesundheitsgefährdung herbeifantasiert, und es kam auf Druck der USA zur bis heute nicht korrigierten bekannten "Endlösung". Wer Parallelen zum Dieselmotor sieht, ist wahrscheinlich paranoid.
Wir sind uns hier sehr einig. - Auch hier: Wo sind die WIRKLICH kritischen Medien/Meinungsmacher? Obrigkeitsgläubigkeit hoch 10.

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#86 Re: Homöopathie V

Beitrag von PeB » Mi 16. Mai 2018, 14:06

Ich bin beim Thema "Homöopathie" unentschlossen.
Immerhin gibt es Heilungen außerhalb der Medizin, wie immer man das bewerten will.

Ich selbst habe einmal eine schwerwiegende Krankheit überwunden, die vom Lungenfacharzt zunächst als irreversibel dignostiziert wurde. Seine Empfehlung: sofortige OP im Fachklinikum. Ich bin ihm nicht gefolgt, habe Globuli genommen und bin mit 40°C Fieber mit meiner Familie für zwei Wochen auf die Kanarischen Inseln geflogen. Bei meiner Rückkehr wurde ich erneut untersucht. Auf dem Röntgenbild war alles spurlos verschwunden. Der Lungenfacharzt sagte, dass dies nach den Maßstäben der Medizin unmöglich sei und kontrollierte zur Sicherheit noch einmal die Röntgenaufnahme von vor meinem Urlaub. Er konnte sich diese Spontanheilung überhaupt nicht erklären.
Meine Hausärztin war pragmatischer, indem sie formulierte: "...vielleicht die gute Luft..."
Mein Homöopath war natürlich der Ansicht, sein Präparat habe geholfen.
Ich selber bin der Auffassung, dass mein Gottvertrauen zuständig war.

Wie auch immer...

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Janina
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#87 Re: Homöopathie V

Beitrag von Janina » Mi 16. Mai 2018, 14:15

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Die Prüfung gibt vor, was der Kandidat können muss. Kann er es nicht, ist er durchgefallen.
Die HP versteht sich aus ihrer Sicht nicht als Prüfling der Schuldmedizin. - Ein HP-Arzt würde erst mal erklären, wie HP (aus seiner Sicht) wirkt und dann entscheiden, ob ein Prüfungsmodell geeignet ist.
Das ist die Taube, die mit dir Schach spielt, indem sie aufs Spielbrett scheißt und "gewonnen" kräht.

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben: Also wurde eine Hysterie über angebliche Gesundheitsgefährdung herbeifantasiert, und es kam auf Druck der USA zur bis heute nicht korrigierten bekannten "Endlösung". Wer Parallelen zum Dieselmotor sieht, ist wahrscheinlich paranoid.
Wir sind uns hier sehr einig. - Auch hier: Wo sind die WIRKLICH kritischen Medien/Meinungsmacher? Obrigkeitsgläubigkeit hoch 10.
Muss man suchen:
https://www.noz.de/deutschland-welt/nor ... icht-krank
https://www.noz.de/deutschland-welt/nie ... seldebatte

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Janina
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#88 Re: Homöopathie V

Beitrag von Janina » Mi 16. Mai 2018, 14:24

PeB hat geschrieben:Immerhin gibt es Heilungen außerhalb der Medizin...
Natürlich. Die Kunst des Medinziners besteht außer vielleicht 10% fachkundigem Eingreifen in 90% Abwarten, dass der Körper sich selbst heilt. Das ist bekannt. Aber vor allem darin, zwischen beidem unterscheiden zu können.
Patienten, die zu doof zum Abwarten sind, werden halt mit HP ruhiggestellt.

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#89 Re: Homöopathie V

Beitrag von PeB » Mi 16. Mai 2018, 14:39

Janina hat geschrieben:Patienten, die zu doof zum Abwarten sind, werden halt mit HP ruhiggestellt.
Bin ich der Doofe? :)

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#90 Re: Homöopathie V

Beitrag von JackSparrow » Mi 16. Mai 2018, 15:03

closs hat geschrieben:Kann sein - aber ein redlicher Wissenschaftler würde danach wissen, was los ist.
Ein redlicher Wissenschaftler kennt den Unterschied zwischen Beobachtungsstudie und Interventionsstudie. Und ein redlicher HP-Arzt sagt seinem Patienten lediglich, dass nach seiner Beobachtung das Medikament wirksam sei.

Dass der Patient in seinen Hausfrauenmagazin vor der bösen Pharmaindustrie gewarnt wurde und sein Vertrauen jetzt lieber in die "Beobachtungen" von Wunderheilern setzt, kann man ja nicht den HP-Ärzten zum Vorwurf machen.

Wie willst Du das studienmäßig abbilden?
Durch einen Vergleich beider Therapieformen.


Travis hat geschrieben:Die Ursachen waren HP Tropfen, welche reichlich verabreicht wurden und nachweisbar quasi aus reinem Alkohol bestanden
Hab letztens von einem Fall gelesen, wo ein HP-Hersteller in seinen Präparaten nur den Alkohol abfüllte und die HP einfach wegließ. Etwaige Kundenbeschwerden wegen mangelnder Wirksamkeit waren aber nicht bekannt.

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