Das umstrittene Ritual: Beschneidung

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Mia
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#91 Re: Das umstrittene Ritual: Beschneidung

Beitrag von Mia » Mo 7. Okt 2013, 07:29

Magdalena61 hat geschrieben:Wer die Bibel- und besonders das AT- liest, muß unterscheiden zwischen Mitteilung (Bericht)und Lehre (Gebot, Verpflichtung).
Und dann sollte er noch unbedingt die Adressaten berücksichtigen.
Wer das nicht tut oder nicht kann oder nicht will, der verirrt sich hoffnungslos.

Das Gesetz des Mose ist dem Volk Israel gegeben, nicht den Christen und auch nicht den Heiden.

Schätzungen zufolge leben in Deutschland ca. 200 000 Juden, von denen bestenfalls die Hälfte praktizierende Gläubige sind.
Aber es leben- ebenfalls gschätzt-- ca. 3-4 Millionen Muslime in Deutschland. Und diese sind laut Koran gar nicht dazu verpflichtet, ihre Söhne zu beschneiden.
Auf mich wirkt es irgendwie hysterisch, sich auf den einzigen Juden zu stürzen, der gerade greifbar ist... und ihm zuzusetzen, als sei er alleine für die mißlungenen Beschneidungen und Eskalationen der Vergangenheit und Gegenwart verantwortlich.

Christen interpretieren das AT geistlich. Christen sollen keine Arche bauen und auch die Kanaaniter nicht aus dem Land vertreiben und auch nicht gegen die Amalekiter kämpfen oder im Tempel Opfer bringen. --
Trotzdem waren viele Punkte des Moralgesetzes bis vor einigen Jahrzehnten auch bei uns verbindliche Norm (BGB). Auf bestimmte Vergehen standen Freiheitsentzug, Zuchthaus, lebenslänglich... teilweise die Todesstrafe, bevor diese abgeschafft wurde.

Nur hat dieses Volk der Aufgeklärten so nach und nach die Prinzipien Gottes über den Haufen geschmissen, und so sieht es in der heutigen Gesellschaft auch aus.

Und das soll besser sein?
Sorry, aber das ist Augenwischerei. Nichts ist besser. Die zunehmende Gottlosigkeit und Orientierungslosigkeit fordern immer mehr Menschenopfer. Nein, die Opfer werden nicht gesteinigt oder per göttlichem Befehl hingerichtet, die richten sich selbst und ziehen noch viele Unschuldige mit hinein ins Verderben.
Sie laufen Amok und töten dabei wahllos die Kinder anderer Eltern, sie schlagen und treten in U- Bahnhöfen Zufallsopfer ins Koma und in den Tod. Sie fressen sich zu Tode, ruinieren ihre Leber mit Alkohol, holen sich Aids und andere Delikatessen, legen sich vor Züge (700- 800 Schienensuizide pro Jahr, alleine in D.!), springen von Hochhäusern und von Brücken in den Tod, erhängen sich, nehmen einen Medikamentencocktail oder einfach einige Schlaftabletten zu viel...
In der Europäischen Union begingen nach einer Meldung der EU-Kommission aus dem Jahr 2005 jährlich 58.000 Menschen Suizid, wobei die meisten dieser Fälle von Personen begangen wurden, die an Depressionen litten. An anderen Todesursachen führt dieselbe Meldung jährlich 50.700 Verkehrstote und 5.350 Opfer von Gewaltverbrechen an.
Wikipedia
DAS ist die Realität, in der wir leben. Die Anzahl der Suizidtoten ist höher als die Anzahl der Verkehrstoten.
Man hat den Menschen Gott weggenommen, man hat ihnen den Glauben madig gemacht und ausgeredet, und das vertragen sie nicht. :(

Und dann regt man sich über Beschneidungen auf, die, wenn sie nach biblischem Vorbild durchgeführt wurden, keine schädlichen Nebenwirkungen haben sollten, auch nicht für die Frau (als Partnerin).

Der Schöpfer des Lebens wird ja nun nicht gerade etwas anordnen, das dem Leben entgegen steht und den Gehorsam gegenüber dem Gebot: "Seid fruchtbar...." erschwert. Für den Mißbrauch seiner Gesetze (z.B. radikale Beschneidung) ist nicht Gott verantwortlich zu machen.
LG

Liebe Magdalena,

Wo ist Dein Mitgefühl und Deine Nächstenliebe?
Ach ja ich weiß, wir sind Menschen einer nichtbeachtenswerter Klasse, mit denen man sich besser nicht abhiebt.
Es hört sich an als könne man an Jüdischen Penisen herumschneiden und die nehmen keine Schaden weil sie an den richtigen Gott glauben und weil die Schneider schon mehrere tausend Jahre kleine Kinder beschneiden und Mosleme müssen es ja nicht sind sie also selbst schuld, wenn sie es machen, so versteh ich Deinen oberen Text.
In der Türkei muss jeder Mann beschnitten sein, ist er es nicht wird er spätestens beim Militär beschnitten.
Und nein die Probleme liegen nicht am schlechten Beschneiden, sondern dass den Männern eine Vorhaut fehlt, das die Eichel austrocknet und mit der Zeit immer gefühlloser wird. Manche Männer behelfen sich mit häufiger wechselnden Partner, manche mit Pornografie, manche gibt ein dickes Auto ersatzbefriedigung oder teure Markenklamotten, manche wenden sich intensiver Gott zu aber allen fehlt das gleiche, eine intensive zufriedenstellende Befriedigung. Die bösen Triebe sind abgeschnitten.
Mir ist klar, dass dies auch nicht alle Intakte Männer bekommen, denn dies geht nur, wenn man eine tiefe liebesvolle Beziehung fuhrt, in der Liebe und Vertrauen die größte Rolle spielt.
Mann und Frau müssen eins werden, dann handelt der Körper von allein, es ist ein Spiel der Sinne ein geben und nehmen, wo nichts wehtut, wo nichts zu fest ist wobei man nicht wund wird oder der Arm mit der Zeit lahm oder der Kiefer einem weh tut, nein all das fehlt bei intakten liebesvolle Beziehungen, da gibt es nur Nähe und Zuneigung.

Seit einem Jahr hab ich Kontakt zu Männern, die unter ihrer Beschneidung leiden und es tut mir so leid um sie, weil sie genau wissen was ihnen fehlt und dass ihnen dass niemal jemand mehr zurückgeben kann. Sie fühlen sich verstümmelt und werden noch belacht warum sie sich so anstellen, nicht mal ein Arzt nimmt sie ernst.
Es ist wirklich traurig, wenn man betroffene verurteilt, sie niedermacht und dann noch sagt stellt euch nicht so an, es ist doch seit tausenden Jahren so :(

LG Mia

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Heliaia
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#92 Re: Das umstrittene Ritual: Beschneidung

Beitrag von Heliaia » Mo 7. Okt 2013, 09:53

Magdalena61 hat geschrieben:Wer die Bibel- und besonders das AT- liest, muß unterscheiden zwischen Mitteilung (Bericht)und Lehre (Gebot, Verpflichtung).
Und dann sollte er noch unbedingt die Adressaten berücksichtigen.
Wer das nicht tut oder nicht kann oder nicht will, der verirrt sich hoffnungslos.
Also bidde Magdalena-mach da mal ein Punkt !
Ich als Exchristin kenne all diese ausgeklügelten Ausweichmanöver, die man in solchen Themen gerne benutzt ,
leider ziehen die bei logisch denkenden Menschen rein gar nicht .
Die bibeltreuen Christen halten sich selbst sehr wohl fürs Gottes Volk,deshalb sagen sie ja auch sie WURDEN IN DIE HEILIGE REBE EINGEPROPFT ,somit wären sie (wenn nicht dazwischen der oberlockere römische Jude Paulus es auch gewagt hätte jüdische heilige und ewige Gesetze Gottes zu verändern)auch selbstverständlich dazu verpflichtet alle Gebote der Tora bis heut zu befolgen ,somit AUCH DIE Beschneidung .
Da dies aber recht blutig enden würde ,auch wegen Steinigungen und so ,haben sie beschlossen doch beim coolen Mister Paulus zu bleiben ,der letztendlich weder Fisch noch Fleisch war ,also weder ein strikter Jude noch ein Urchrist .
Somit ist die ganze christliche Suppe ein einziges Trauerspiel aus nem Kuddelmuddel von durcheinander gewürfelten Geboten ,die je nach Lust und Laune wie es grad passt gedeutet werden (mal hört man auf Paulus ,dann doch auf Jahveh)
So,das musste jetzt mal klar gesagt werden .
Magdalena61 hat geschrieben: Das Gesetz des Mose ist dem Volk Israel gegeben, nicht den Christen und auch nicht den Heiden.
ne! eben NICHT! solltest mal mehr in der Bibel lesen ,vor allem die Stellen wo es heißt das Wort Gottes sei unverrückbar ,oder wo Jesus gesagt haben soll dass nicht mal ein Jota verändert werden darf ,oder so.

Magdalena61 hat geschrieben: Schätzungen zufolge leben in Deutschland ca. 200 000 Juden, von denen bestenfalls die Hälfte praktizierende Gläubige sind.
Aber es leben- ebenfalls gschätzt-- ca. 3-4 Millionen Muslime in Deutschland. Und diese sind laut Koran gar nicht dazu verpflichtet, ihre Söhne zu beschneiden.
Auf mich wirkt es irgendwie hysterisch, sich auf den einzigen Juden zu stürzen, der gerade greifbar ist... und ihm zuzusetzen, als sei er alleine für die mißlungenen Beschneidungen und Eskalationen der Vergangenheit und Gegenwart verantwortlich.
Aufklärung zum Besten der Kinder nennst du hysterisch ?? :shock:
Es macht kein Unterschied ob sie jüdisch ,muslimisch oder ein Ami sind .
Verletzung ist und bleibt eine Verletzung .
Es ist eben nicht jeder so abgebrüht wie die Beschneidungsbefürworter ,manche haben noch ihr Herz auf dem rechten Fleck .
Wo hatte ich behauptet Schmuel sei für " die mißlungenen Beschneidungen und Eskalationen der Vergangenheit und Gegenwart verantwortlich."?
Ich sagte doch schon klar und deutlich ich hätte nicht vor Schmuel umzustimmen ,wozu auch ,ich kann aber paar Fakten bei der Gelegeneheit auf den Tisch legen ,die manche mal evtl bedenken könnten.
Es gibt hier viele ,die entweder Gläubige oder Hygienebesessene oder Kulturerdrückte kennen,denen mal ne Aufrüttellung mit Infos gut täte
Mir geht es allein darum.
Dass ich mit Schmuel diskutiere ist absolut legitim und auch notwendig.
Gerade ,weil er betroffen ist .
Magdalena61 hat geschrieben: Christen interpretieren das AT geistlich.
ja genau ,aus reinster Bequemlichkeit :yawn:
Magdalena61 hat geschrieben: Nur hat dieses Volk der Aufgeklärten so nach und nach die Prinzipien Gottes über den Haufen geschmissen, und so sieht es in der heutigen Gesellschaft auch aus.
ach -hier liegt also die Ursache für all das Elend der Welt!?
Man hat zu wenig in der Bibel gelesen /man hat zu wenig Prediger in die Pampa gesendet um die arme (aber so gefährlichen und primitiven) Naturvölker zu dezimieren,ähm ..zu bekehren
ja ,dann nix wie an die Bibeldurchsetzung zum Wohle aller ....es lebe wieder hoch die Steinigung ,die Gliederamputation,die Verbrennungen und Kinderehen ,ach ja Sklavenhaltung nicht zu vergessen -die ist jaaanz jaaanz wichtig für die Wirtschaft und private Entlastung ,vor allem die der Ehefrauen in Zeiten sexueller Zwangspausen (die Sklavin macht das schon !)
Magdalena61 hat geschrieben: Und das soll besser sein?
Sorry, aber das ist Augenwischerei. Nichts ist besser. Die zunehmende Gottlosigkeit und Orientierungslosigkeit fordern immer mehr Menschenopfer.

Man hat den Menschen Gott weggenommen, man hat ihnen den Glauben madig gemacht und ausgeredet, und das vertragen sie nicht. :(
Sry,aber aus meiner Sicht wurden die schlimmsten Verbrechen auf dieser Erde religiös begründet und werden es heute immer noch ,WER das leugnet lebt in einer Scheinwelt .
Und man hat MIR den Gott nicht "weggenommen " ,sondern ich habe diese biblischen Ideen höchstpersönlich ausrangiert und für "bla bla",wie jedes andere Märchen erklärt .
Wer es braucht ,bitte ,soll er haben ,soll aber nicht stur und steif behautpen ein Buch könne die Welt retten .
Das wird es leider nicht .
Das erwachsene Verantwortungsbewusstsein für diesen Planeten wird die Menschheit retten ,und nicht religiöse Dogmen .
Liebe braucht keine Bücher .Liebe gibt und hilft wo sie kann ,einfach so (Ohne Aussicht auf Belohnungen wie Himmel etc .)



Magdalena61 hat geschrieben: Und dann regt man sich über Beschneidungen auf, die, wenn sie nach biblischem Vorbild durchgeführt wurden, keine schädlichen Nebenwirkungen haben sollten, auch nicht für die Frau (als Partnerin).

Der Schöpfer des Lebens wird ja nun nicht gerade etwas anordnen, das dem Leben entgegen steht und den Gehorsam gegenüber dem Gebot: "Seid fruchtbar...." erschwert. Für den Mißbrauch seiner Gesetze (z.B. radikale Beschneidung) ist nicht Gott verantwortlich zu machen.
LG
Das ist allein deine (etwas naive) Haltung zu einem brutalen ,überholten Ritual ,der sehr wohl enorme Auswirkungen auf die Psyche der betroffnen Personen hat (Mann und Frau ,letztendlich auch der Kinder ,da solche unbefriedigten Männer vermehrt fremd gehen -somit trifft es die ganze Familien und am Ende ganze Bevölkerunggruppen ,die unbefriedigt ihr Leben in unerklärlicher Sehenssucht nach Befridigung lechtzen ,die letzendlich nie voll berfriedigt sein wird ,sie tappen im Dunkeln ,dort wo es bunt und hell sein sollte ;aber wie könntest du es verstehen es betrifft dich wohl kaum persönlich ? )
Wie du die Entstehung der Welt interpretierst ist eine Sache(über deinen Gott ) ,aber das Dulden von definitiv menschenverordneten blutigen Ritualen ,die übrigens ürsprünglich aus Ägypten stammen ,ist meiner Meinung nach nicht korrekt .Sprich mal mit Betroffenen in Foren ,du wirst dich noch schwer wundern ,gib dir mal die Mühe Magda .
Die älteste bekannte Darstellung einer Beschneidung ist ein ägyptisches Relief in der Mastaba des Anchmahor, Wesir des Pharao Teti II., in Sakkara (um 2300 v. Chr.). Warum damals Männer beschnitten wurden, ist unbekannt. Den alten Ägyptern galt die Schlange als unsterblich, weil sie ihre Haut abwerfen und sich damit immer wieder erneuern konnte. Einige Kulturhistoriker vermuten, die Beschneidung eines Mannes habe symbolisch die Häutung der Schlange nachvollziehen und die menschliche Seele unsterblich machen sollen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Zirkumzision
An individual who breaks a law that conscience tells him is unjust, and who willingly accepts the penalty of imprisonment in order to arouse the conscience of the community over its injustice, is in reality expressing the highest respect for the law

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Janina
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#93 Re: Das umstrittene Ritual: Beschneidung

Beitrag von Janina » Mo 7. Okt 2013, 10:02

Schmuel hat geschrieben:Ausserdem entscheide ich bei der Beschneidung ... vielmehr aus Erfahrung.
...die du nicht hast. :roll:

Catholic hat geschrieben:die jüdischen Israelis seien der beste Beweis für...
...Leute die keinen Vergleich kennen.

Mia hat geschrieben:...für die Frau, die nicht nur fest gestoßen werden möchte...
...wird natürlich nicht gefragt.
Hehe, wisst ihr, wo die Beschneidung wirklich herkommt?
Keine jüdische Frau würde was in die Hand nehmen, was nicht mindestens 20% reduziert wurde. :lol:

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Heliaia
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#94 Re: Das umstrittene Ritual: Beschneidung

Beitrag von Heliaia » Mo 7. Okt 2013, 10:10

Janina hat geschrieben:Hehe, wisst ihr, wo die Beschneidung wirklich herkommt?
Keine jüdische Frau würde was in die Hand nehmen, was nicht mindestens 20% reduziert wurde. :lol:
lol lol lol
wenn es nicht sogar über 80 % reduziert ist(wenn man nur die Nervenbeteiligung bedenkt,es gab zuerst 20000 Nervenenden ,dann nur noch 4000 beteiligte Enden )
-das ist doch ein Angebot ,nicht wahr ? ;)
was man für seinen Gott nicht alles opfert :shock:
Zuletzt geändert von Heliaia am Mo 7. Okt 2013, 10:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Heliaia
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#95 Re: Das umstrittene Ritual: Beschneidung

Beitrag von Heliaia » Mo 7. Okt 2013, 10:14

Zeus hat geschrieben:Hallo Heliaia!
Willkommen zurück :) :Herz:

Liebe Grüße
Zeus
Hallo Zeus :Herz: :wave:
danke für die liebenswerte Begrüßung
wie geht es Dir ?
lG
Heli
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Zeus
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#96 Re: Das umstrittene Ritual: Beschneidung

Beitrag von Zeus » Mo 7. Okt 2013, 11:56

Wir glauben an das Recht eines jeden Kindes auf Unversehrtheit/Selbstbestimmung über den eigenen Körper und an das Recht der künftigen Frauen solcher Jungs auf erfüllenden Sex =Liebe
:thumbup:

Pluto hat geschrieben:In Deutschland ist die Beschneidung aus Religionsgründen vom Bundestag legalisiert worden. Wen dir das nicht recht ist, dann schreib doch einen entsprechenden Brief an deinen Parliamentarier in Österreich,...
Bild

Pluto hat geschrieben:...aber reite nicht hier auf dem Thema herum.
Warum denn nicht? Das Thema heißt doch „Das umstrittene Ritual: Beschneidung“, oder?
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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Magdalena61
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#97 Re: Das umstrittene Ritual: Beschneidung

Beitrag von Magdalena61 » Mo 7. Okt 2013, 12:03

Wenn du Mühe hast, die Aussagen/ Lehren der Bibel den richtigen Empfängern zuzuordnen, helfe ich dir gerne dabei, Heliaia :) .

Nein, Paulus passt voll ins Konzept, da sehe ich keine Widersprüche- immerhin war er Jude, Pharisäer, aus dem Stamm Benjamin und kannte sich in den Schriften um einiges besser aus als diejenigen, die ihn kritisieren (weil sie ihn nicht richtig lesen oder absichtlich mißverstehen).

Und den Vorwurf, sich Aussagen der Bibel "hinzubiegen", muß man wohl eher denjenigen machen, die sich erdreisten, auf eigene Faust, ausgehend von der Denkweise des modernen Abendlandes, irgendwelche Behauptungen aufzustellen und autoritär zu "lehren". Aber da sie darauf verzichten, sich vom Urheber der Schriften, dem Geist Gottes, be- lehren zu lassen, und die Weisheit der Hebräer, die mündliche Thora... ebenfalls verwerfen, kratzen sie nur an der verschlossenen Tür der Erkenntnis, ohne jede Chance, jemals einen Blick hinein werfen zu können, ins Heiligtum.
LG
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Demian
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#98 Re: Das umstrittene Ritual: Beschneidung

Beitrag von Demian » Mo 7. Okt 2013, 12:05

Ein Teil meines Stammbaums ist jüdisch, weshalb es mir - seit ich eine Sensibilität für diese Wurzeln bekommen habe - sehr wichtig ist, Bezug darauf zu nehmen. Erst mit einem tieferen Bewusstsein für meine jüdischen Wurzeln, wurde eine lebendige Beschäftigung mit christlicher Spiritualität wachgerüttelt. Davor war ich ein Atheist, der – den Spuren Erich Fromms folgend – die Frage stellte, was die Religion uns heute überhaupt noch zu geben hat. Bei Fromm steht es dann auch geschrieben: die Fähigkeit auf den Menschen zu vertrauen - was er einen „rationalen Glauben“ nannte - oder mit Ernst Bloch: die Hoffnung als Seins- und Glücksprinzip.

Später überlegte ich dann aus einem plötzlichen Pflichtgefühl heraus Hebräisch zu lernen und zum Judentum zu konvertieren. Allerdings nicht aus religiösen Gründen, sondern weil ich plötzlich den Gedanken hatte, ich müsste als Deutscher besonders für dieses Volk einstehen. Außerdem hörte ich in der Zeit viel jiddische Musik und entdeckte meine Liebe zur jüdischen Kunst im Allgemeinen. Das war für mich viel wichtiger, als irgendein theologisches Interesse ( die meisten heutigen Juden sind ja selbst säkular )

Abgesehen davon, dass ich aus medizinischen Gründen im Kindesalter beschnitten wurde, halte ich jedoch von der Beschneidung Minderjähriger nichts. Zumal das in der jüdischen Community selbst sehr ambivalent betrachtet wird, wie man unteranderem an diesem Artikel von Viktor S. Schonfeld ( „Dieses Ritual widerspricht meinen jüdischen Werten“ ) erkennen kann. Gleichzeitig liegt es mir sehr am Herzen, diese Diskussion nicht mit unlauteren Mitteln zu führen, also das Judentum in irgendeiner Weise zu diskreditieren.

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Magdalena61
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#99 Re: Das umstrittene Ritual: Beschneidung

Beitrag von Magdalena61 » Mo 7. Okt 2013, 12:12

Bitte, ich möchte ein Beispiel bringen, als Illustration des entarteten Umgangs mit der Beschneidung, auf dessen Konto das Leid derjenigen geht, die sich in Foren etc. als Opfer dieser Praktiken outen.

Natürlich ist es NICHT in Ordnung, Menschen solcherart zu benachteiligen. Aber man muß im Auge behalten: Gott hat diese Art von "Beschneidung" niemals befohlen!

Es ist wie mit der ehernen Schlange.
(Schlangen stehen in der Sprache der Bibel auch für satanische Einflüsse, für dämonisches Wirken; siehe Sündenfall-- und die erhöhte, die eherne Schlange symbolisiert den erhöhten Messias am Kreuz: Wer auf Ihn schaut, der wird heil, der wird leben, auch, wenn er "gebissen" wurde)

Ursprünglich hatte die eherne Schlange eine heilende, eine lebenserhaltende Funktion. 4. Mose 21,8.

Aber in Laufe der Jahrhunderte wandelte sich das Verständnis des Volkes, und der Umgang mit der ehernen Schlange entartete zu Götzendienst. Als Hiskia, der Sohn des Ahas, 725 v. Chr. König wurde, ließ er sie zerstören. 2. Kön. 18

Immer wieder wurde (und wird) die ursprünglich gute Absicht Gottes verdreht und fehlinterpretiert, teilweise geradezu ins Gegenteil verkehrt --> das sind die, von Jesus schärfstens angeprangerten Menschengebote.

Meiner Meinung nach hat man es mit dem Gebot Gottes an Abraham, seine Nachkommen zu beschneiden, genauso gemacht.
Deswegen verteidige ich nicht religiöse Rituale der Marke "eherne Schlange", nicht Perversionen, nicht Kopftücher, nicht Schweigegebote für Frauen, nicht eine zu moderner Sklaverei mutierte "Unterwürfigkeit" unter den fleischlichen Willen von Menschen.... nicht Säuglingstaufe, nicht "Zungenreden", nicht Zölibat, nicht geistlichen Mißbrauch und sonstige Hämmer.

Wir sollen dem Wort Gottes nichts hinzufügen, aber wir sollen vom Wort Gottes auch nichts wegnehmen.

Jedoch ist es mit Protesten und der Verweigerung des Gehorsams gegenüber unbiblischen Forderungen und pseudobiblischen Praktiken noch nicht getan, das reicht noch nicht.
Es genügt nicht, unseren Feinden zu widerstehen und sie zu zwingen, von ihren Anmaßungen abzustehen, sondern wir müssen auch die Wahrheit Gottes zur Darstellung bringen. (James Butler Stoney)
Kurz und knapp: "Zurück zu den Wurzeln!"

Damit kann man leben.
"Beschneidung" ist ein innerjüdisches Thema... und genau dort sollte es diskutiert werden.

Da Christen nicht dazu verpflichtet sind, ihre männlichen Kinder beschneiden zu lassen, sollten sie ihren jüdischen Mitbürgern nicht in ihren Glauben hineinreden, das ist anmaßend und unverschämt.

Die aktuelle gesetzliche Regelung ist eine Kompromißlösung. Mit dem Gedanken an entartete Überlieferungen (eherne Schlange) finde ich es besser, die Beschneidung unter "staatlicher Kontrolle" zu erlauben- und Kriterien zu formulieren, in welchem Umfang und unter welchen Umständen diese praktiziert werden darf. Die "radikale" Beschneidung sowie alle anderen Formen, welche nicht durch die Bibel legitimiert sind, gehören verboten/ abgeschafft/ unter Strafe gestellt.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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#100 Re: Das umstrittene Ritual: Beschneidung

Beitrag von Demian » Mo 7. Okt 2013, 12:27

Magdalena61 hat geschrieben: Damit kann man leben.
"Beschneidung" ist ein innerjüdisches Thema... und genau dort sollte es diskutiert werden.

In einer demokratischen Zivilgesellschaft darf absolut jeder mitreden. Jedoch - da gebe ich Dir Recht - ist es sehr unklug diese Diskussion an der jüdischen Community vorbei zu führen. Viel mehr sollte es darum gehen diese aktiv zu integrieren auf der Basis rationaler, nicht theologischer Argumente. Denn Kindeswohl geht vor Theologie.

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