Wünschelruten

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piscator
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#21 Re: Ist der Mensch elektrisch?

Beitrag von piscator » Mo 26. Mai 2014, 14:33

2Lena hat geschrieben:
piscator hat geschrieben:Unterhaltsam, aber für die Wissenschaft wertlos.
Es ist eines der wenigen "beweisbaren" Werkzeuge, die materielle Ereignisse in Verbindung mit seelischem Fühlen beweisen könnte. Mechanisch liegt kein Messvorgang vor. Wer eine Rute hält, bewegt sie selbst nicht. Woher kommt also die Energie?
Wo sind die empirischen Versuchsreihen? Es müsste doch ein leichtes sein, diese durchzuführen.
Bei einer Antenne sieht man sie auch nicht.
Nur ohne Antenne funktioniert das Radio oder der Funk nicht. Das ist ganz einfach.
Da könnte ein Primitiver die gleichen Debatten anstellen.
Muss er nicht, er weiß durch Versuch und Irrtum, das das Radio nur mit Antenne funktioniert. Dazu muss er übrigens nicht "primitiv" sein, ich denke mal, dass der Normalbürger keine große Ahnung hat, was Elektromagnetismus eigentlich ist.

Wie ich schon sagte, es sollten andere Testkonditionen gemacht werden. "Sichere Orte" mit geeignetem Werkzeug können das. Dann erst kommen Verständnis, vergleichbare oder messbare Ergebnisse heraus.
Nur zu, Wünschelrutengänger aller Länder, ihr seid gefordert. :lol:
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ThomasM
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#22 Re: Ist der Mensch elektrisch?

Beitrag von ThomasM » Mo 26. Mai 2014, 14:47

2Lena hat geschrieben: Halt so ein Ding einfach selber. Es ist ganz eigenwillig, bei sehr vielen Menschen :-)
Liebe Lena

Eigenwillig ist kein guter naturwissenschaftlicher Begriff. Gefordert sind systematische Doppelblind Versuche.
Da sind zunächst ein paar Fragen zu klären.
Aus was muss eine Wünscherute bestehen? Holz? Was für Holz, hart, weich, Laubbaum, Nadelbaum, frisch, alt, aus der Rinde, aus dem Kern...?
Darf es auch Metall sein oder Plastik?
Welche Rolle spielt die Form? Müssen es zwei Äste sein, an die die Hände fassen oder geht auch einer oder drei?
Muss man mit nackten Händen anfassen oder geht das auch mit Handschuhen? Stoffhandschuhe, Latex (die sind sehr gefühlsecht).
Muss der Probant etwas sehen können?
usw. usw.

Sind diese kleinen Frage alle festgelegt, dann bastle eine Wünschelrute, die garantiert kein Ergebnis bringt (z.B. aus Plastik mit Holzimitat, das sich so anfühlt wie Holz). Und schon können wir einen Doppelblindversuch starten.
Eventuell noch mit einer Kontrollgruppe, die gar keine Wünschelrute führt, sondern nur "nach Gefühl" den Standort der Wasserstelle aufzufinden sucht.
Dann lassen wir den Experten suchen, aber nicht ein Mal, nein mindestens 20 Mal. Wegen der statistischen Signifikanz.
Möglichst ohne dass er weiß, ob er was Echtes in der Hand hat oder nicht.

Das ganze unter notarieller Aufsicht.

Wenn du dann etwas statistisch Signifikantes herausbekommst, dann sprechen wir weiter. Aber ich wette meinen Hut, dass nichts statistisch Signifikantes herauskommt. Und ich weiß auch, dass du deine Meinung dann nicht ändern wirst, so wenig wie Homöopathie Anhänger ihre Meinung ändern. Aber ich wäre bereit, meine Meinung zu ändern, wenn du die entsprechenden Experimente anbringst.

Merke: Ungewöhnliche Behauptungen erfordern ungewöhnliches Vorgehen.
Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#23 Re: Ist der Mensch elektrisch?

Beitrag von 2Lena » Mo 26. Mai 2014, 15:08

Lieber Piscator,

deine Aufstellung in Ehren. Aber deine Vorschläge kann ich nicht umsetzen, denn ich "bleibe bei meinem Leisten". Ich bin keine Brunnensucherin. Nur zufällig bekam ich so ein "Ding" von Wünschelrute (unter Überwindung aller euch eigenen Misstrauen summiert) in die Hand.

Doppelblindversuche braucht man nicht, denn Wunschelrutengänger haben ebensowenige wie Schwammerlsucher ein Interesse an Einweihungen über ihre Plätze. So gehen die einen mit vollen Körben, die anderen leer heim. Mit dem Pfad, den ein Ausbilder für das Fachgebiet absteckte, konnte ich zahlreiche Menschen beobachten, die von einander nichts wussten, und alle an der gleichen Stelle "rumkämpften". Nicht jeder ging den Weg ab, aber bei fast jedem gab es eine Reaktion, die er vorher nicht kannte, weil er nicht wusste was passiert.

Bei der vielen "Mystik" kommt ein seltsames Befindlichkeitsdenken auf. Auch Homäopathie wird "mystisch" statt praktisch gelehrt. Das macht vielleicht den Unterschied aus zu "normalem" Können, wie dem Anschluss eines Lautsprechers, bei dem die Verfahrenswege bekannt sind. Das ist dann kein geglaubtes Wunder mehr, wenn der "kleine Mann" im Radio spricht.

Übringens danke für den interessanten Link, der an sich schon ziemlich beeindruckend ist, wenn man alle Seiten durchliest.

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#24 Re: Ist der Mensch elektrisch?

Beitrag von Janina » Mo 26. Mai 2014, 16:07

2Lena hat geschrieben:Wer eine Rute hält, bewegt sie selbst nicht.
:roll: Wer denn sonst?

2Lena hat geschrieben:Woher kommt also die Energie? Bei einer Antenne sieht man sie auch nicht.
Da kann man sie messen und berechnen.

2Lena hat geschrieben:Auch Homäopathie wird "mystisch" statt praktisch gelehrt.
Funktioniert ja auch nicht.

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#25 Re: Ist der Mensch elektrisch?

Beitrag von Pluto » Mo 26. Mai 2014, 16:28

2Lena hat geschrieben:Bei einer Antenne sieht man sie auch nicht. Da könnte ein Primitiver die gleichen Debatten anstellen.
ist ja auch so...
Siehe auch das dritte Clarksche Gesetz:
Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#26 Re: Ist der Mensch elektrisch?

Beitrag von Janina » Mo 26. Mai 2014, 16:54

Pluto hat geschrieben:
Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.
Damit ist Magie definiert als das, was der Zuschauer nicht versteht.

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#27 Re: Ist der Mensch elektrisch?

Beitrag von 2Lena » Mo 26. Mai 2014, 18:12

Clarksches Gesetz Punkt 3:
Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu
unterscheiden.

Perfekt gesagt, lieber Pluto, um den Grund der Diskussion zu erklären :-)
Bloß bei der "Technik" ist noch der Haken drin:

Magie entsteht bei Begeisterung.
Technik beim Verständnis.
Magie bewegt sich zwischen Idol oder Lügenillusion.
Mies ist das Zwischending, weder schwarz noch weiß.

τέχνη (téchne) griechisch in deutsch etwa Kunst, Handwerk.
Dort liegt etwas "(an)faßbares" vor.

Unfassbar ist dir, liebe Janina, dass sich die Wünschelrute bewegt.
Hier sagst du: Geht nicht, Trickkiste...
Das passiert einen "Handwerker" nicht.
Er staunt (andere Seite) WIE und WARUM sich der Haken bewegen kann bei "O-förmig" geformtem Daumen mit Fingern, die nichts festhalten.

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#28 Re: Ist der Mensch elektrisch?

Beitrag von piscator » Mo 26. Mai 2014, 19:24

2Lena hat geschrieben: Übringens danke für den interessanten Link, der an sich schon ziemlich beeindruckend ist, wenn man alle Seiten durchliest.

Wenn an sich mit dem geologischen Untergrund des Gebiets und den Karsterscheinungen des Blautopfsystems etwas auskennt, ist das Wort "beeindruckend" sehr wohl angebracht. Allerdings nicht im Hinsicht auf den Inhalt der genannten Webseite, sondern auf den Wahn, der solche "Forschungen" hervorbringt.
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#29 Re: Ist der Mensch elektrisch?

Beitrag von Pluto » Mo 26. Mai 2014, 19:39

Janina hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden.
Damit ist Magie definiert als das, was der Zuschauer nicht versteht.
Schlaues Köpchen! Bild
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#30 Re: Ist der Mensch elektrisch?

Beitrag von Pluto » Mo 26. Mai 2014, 19:42

2Lena hat geschrieben:Magie entsteht bei Begeisterung.
Technik beim Verständnis.
Schade nur, dass Wünschelrutengänger sich selbst bei tiefem Verständnis als Magier entpuppen. 8-)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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